Änderung der Abläufe bei Eurostar (Allgemeines Forum)

A-W, Hannover, Samstag, 09.01.2021, 23:01 (vor 1175 Tagen)

Hallo,

da ich zu Weihnachten und Neujahr auf der Insel war, kann ich über die Änderungen berichten.

Die Hinfahrt von Brüssel nach London war noch vor Weihnachten, also es kann sein, dass sich etwas seit dem 1. Januar in dieser Richtung geändert hat. Bei mir war es so gelaufen:

Die Abfertigung war bereist 75 Minuten (wenn schon nicht früher) vor Abfahrt eröffnet und man wird wegen am Empfang darauf hingewiesen, dass aufgrund aktueller Lage alle Geschäfte hinter der Ausweiskontrollen geschlossen haben, also man kann dort auch nichts zum essen oder trinken kaufen. Danach folgt die übliche Sicherheitskontrolle, Ausreisekontrolle durch die belgische Polizei. Danach wird man vor Ausweiskontrolle durch den britischen Grenzbeamten nach dem Corona-bedingten Einreiseformular gefragt und dieser wird auch gelesen. Auch ein Ausweis wird an dieser Stelle kontrolliert, ob die Daten auf dem Formular mit den Daten des Ausweises übereinstimmen. Dann erhält man einen Papierschnipsel, den man bei den Grenzbeamten in London abgeben muss. Dann gibt es die tatsächliche Ausweiskontrolle entweder am automatischen Sperren oder am Schalter.

Der Wartebereich nach den ganzen Kontrollen wurde deutlich vergrößert und es ist auch ein Duty-Free Geschäft dazugekommen, aber war, wie erwartet, geschlossen. Da ich keine Lust auf die Besichtigung des Wartebereiches hatte, kann ich nicht sagen, was noch sonst sich dort geändert hat.

Bei der Ankunft in London geht man genauso, wie vorher. Die Neuerung ist, dass es nun im Ankunftsbereich Schalter der britischen Grenzpolizei gibt, die aber zum Zeitpunkt meiner Fahrt nicht besetzt waren. Stattdessen haben die Beamten die Papierschnipsel aus Brüssel kurz vor diesen Schaltern eingesammelt. Wer diese nicht abgeben konnte, wurde angehalten und musste sich erklären, wieso man es nicht hat, usw. Ich habe nicht zugehört, weil man will ja einfach raus. Danach folgt die übliche Anschauung der Reisenden durch teilweise nicht uniformierte Beamte, die nach auffälligen Reisenden schauen. Nichts besonders angenehmes, aber geht so. Dann folgt der Zollbereich, wo es weiterhin keine Unterteilung in einen grünen und roten Kanal gab. Hinter der milchigen Glaswände in diesem Bereich, die man passiert, können jedoch Zollbeamte zu jeder Zeit jemanden zur Seite rufen und vollständige Gepäckkontrolle mit Durchleuchtung durchführen. Das gab es aber bereits früher. Danach ist man frei.

Die Rückreise (Anfang Januar) verlief so:
Zuerst wird man am Anfang der Warteschlange durch die Eurostar-Mitarbeiter nach dem Zug, den man besteigen möchte, und dem Coronatest Ergebnis gefragt, danach darf man die Warteschlange betreten und die Fahrkarte kann dann an der Sperre gescannt werden. Danach folgt die übliche Sicherheitskontrolle. Als nächstes wird man in der Warteschlange zur britischer Ausreisekontrolle* von französischer Grenzpolizei nach dem Ausweis und dem Testergebnis gefragt, dieser wird auch aufmerksam gelesen. Erst dann darf man zu britischer Ausweiskontrolle weiter. (* - Falls jemand noch nicht aus London mit Eurostar abgefahren ist, wird es nicht wissen und ggf. staunen, aber die britische Ausreisekontrolle ist einfach das Auslesen der Ausweisdaten durch einen Eurostar-Mitarbeiter. Die ausgelesene Daten werden dann an die britische Grenzpolizei übermittelt.) Die britische Ausreisekontrolle hat sich nicht geändert. Danach folgt die tatsächliche Ausweiskontrolle durch die französische Grenzpolizei. Diesmal waren die automatischen Sperren geschlossen und alle mussten zum Schalter. Das Verfahren könnte künftig länger dauern, weil die britische Pässe ab sofort ggf. noch gestempelt werden. Vermutlich werden die automatischen Sperren nur noch für EU/EWR/CH Bürger bleiben. Im Wartebereich hat sich nicht geändert. Der einzige Unterschied ist, dass auch dort ein Duty-free Geschäft vorhanden ist, aber auch der war dann zu.

Nun zur Ankunft in Brüssel: Wenn man künftig wieder selbst die Sitze beim Eurostar auswählen kann, dann empfehle ich die Sitze in der Zugmitte zu nehmen, denn der Ausgang an der Spitze des Zuges wird nicht verwendet. Stattdessen müssen alle über den Ausgang neben der Zugmitte (also dieses Verbindungen-Ausgang) herunter. Sowohl die Rolltreppen als auch die Band von anderer Seite wurden eingeschaltet. Unten wird man von belgischer Polizei begrüßt und man will den Ausweis sowie das Testergebnis sehen. Wichtig zu wissen: Für die Durchreise durch Belgien (Aufenthalt unterhalb 48 Stunden) erfordert keinen Test. Es ist aber besser diesen vorzuzeigen, weil man diesen sowieso wegen Einreise nach Frankreich und später nach Deutschland braucht und man spart sich viel Zeit. Danach gibt es zwei Zollkanäle: Grün und rot. Zwischen diesen ist ein Tisch, wo sich Beamte befinden. Man kann den Umstieg zum ICE binnen 10 Minuten schaffen. Man sollte jedoch bedenken, dass aktuell wenige Leute reisen. Im Eurostar nach Brüssel waren ca. 10 Personen in meinem Wagen. Sollte sich die Zahl erhöhen oder zusätzliche Kontrollen im grünen Kanal stattfinden, könnte es enger werden.

Wenn man den sterilen Bereich verlässt, befindet man sich dann zwischen den Gleisen 6 und 7, also man kann sehr einfach die Gleise 3-6 erreichen. Mein Tipp: Für die Gleisinformationen in Brüssel-Midi (selbst beim ICE) sollte man sich NICHT auf die Angaben der DB verlassen. In meinem Fall hat der DB Navigator angezeigt, dass die Abfahrt von Gleis 7 stattfinden würde. In der Realität war das aber von Gleis 3. Der Zugchef im Eurostar und die Anzeigen/Ansagen im Bahnhof waren richtig. Noch etwas wichtiges für diesen Umstieg: Eine Verspätung des ICE aus Frankfurt muss nicht zwingend bedeuten, dass er auch verspätet von Brüssel abfährt. In meinem Fall kam der ICE aus Frankfurt um 16:05 Uhr (statt um 15:35 Uhr) und fuhr er planmäßig um 16:25 Uhr ab.

Da die Verzögerungen durch Zollkontrollen kein abgedeckter Grund für HOTNAT sind, sollte man das beim Fahrkartenkauf berücksichtigen. Eine weitere wichtige Information ist auch, dass DB Fahrkarten (auch Flexpreise!) mit ursprünglich gebuchten ICE zwischen Belgien und Aachen keine Nutzung der belgischen Züge von/nach Aachen ermöglichen. Bei aktuellen Fahrgastzahlen kann man den Umstieg ohne weiteres schaffen, wenn der Eurostar keine Verspätung hat. Ist er verspätet, dann greift HOTNAT, wenn der Umstieg auf einen Hochgeschwindigkeitszug vorgesehen war. Bei normaleren Fahrgastzahlen würde ich jedoch einen längeren als 20 Minuten Aufenthalt in Brüssel einplanen. Eine Option könnte eine DB Fahrkarte mit Nutzung der belgischen Zügen bis Aachen sein (das geht nun auch als Sparpreis) oder man fährt auf belgischer Fahrkarte bis Aachen (23,30 € pro Person) oder man versucht eine Konstellation von Eurostar und ICE hinzukriegen, wo der Aufenthalt in Brüssel nicht zu lang wird...

Viele Grüße,
A-W

Statt Eurostar für Reisen nach Deutschland lieber Flugzeug?

JumpUp, Samstag, 09.01.2021, 23:30 (vor 1175 Tagen) @ A-W

Danke für die Erfahrungen, ist es offiziell, dass zusätzliche Kontrollen nicht durch HOTNAT abgedeckt sind?

"Da die Verzögerungen durch Zollkontrollen kein abgedeckter Grund für HOTNAT sind, sollte man das beim Fahrkartenkauf berücksichtigen. Eine weitere wichtige Information ist auch, dass DB Fahrkarten (auch Flexpreise!) mit ursprünglich gebuchten ICE zwischen Belgien und Aachen keine Nutzung der belgischen Züge von/nach Aachen ermöglichen. Bei aktuellen Fahrgastzahlen kann man den Umstieg ohne weiteres schaffen, wenn der Eurostar keine Verspätung hat. Ist er verspätet, dann greift HOTNAT, wenn der Umstieg auf einen Hochgeschwindigkeitszug vorgesehen war. Bei normaleren Fahrgastzahlen würde ich jedoch einen längeren als 20 Minuten Aufenthalt in Brüssel einplanen."


Dadurch hat man die Wahl:
- extrem teures Flexpreis-Ticket nach Deutschland buchen

- 2 Stunden Aufenthalt (bis zum nächsten ICE) in Brüssel einplanen.

Beides macht die Reise mit der Eisenbahn nach England (oder von England) einfach nur abartig unattraktiv...

Nicht zwingend.

A-W, Hannover, Sonntag, 10.01.2021, 00:15 (vor 1174 Tagen) @ JumpUp
bearbeitet von A-W, Sonntag, 10.01.2021, 00:15

Die HOTNAT-Regelung findet man hier: https://www.railteam.eu/de/fur-ihre-reise/serviceleistungen-an-bord/
Dort ist lediglich die Rede von Verspätungen und Ausfällen von Zügen. Behördliche Maßnahmen werden dort nicht erwähnt, also sie sind kein abgedeckter Grund.

Ob man den Flugzeug besser nehmen sollte, muss man selber entscheiden. Aktuell ist das Angebot recht dünn, da u.a. die Fluggesellschaften sich den Flug von UK nach Deutschland drei Tage vorher beim Bundesinnenministerium genehmigen lassen müssen.

Aktuell würde ich den Umstieg wagen. Allerdings ich habe eine BC 50 und damit ist der Flexpreis zumindest nach Hannover verkraftbar.

Wenn man zu bezahlbaren Preisen den Umstieg sehr wahrscheinlich schaffen möchte, würde ich einen Sparpreis mit der Nutzung der belgischen IC-Zügen nehmen. Der Zug Richtung Eupen verlässt Brüssel Süd stündlich zur Minute 56, also das sollte man so gut wie immer schaffen. Ja, die Zugfahrt dauert länger und man muss umsteigen...

Sollte sich die Lage zum kleinen Fahrplanwechsel in Mai ändern, könnte ich mir vorstellen, dass entweder Eurostar oder DB die Züge umplanen würden, um den Umstieg attraktiver zu gestalten. Die Frage ist auch, wie streng werden die Belgier bei der Zollkontrolle vorgehen. Wenn es dabei bleibt, wie es aktuell ist, sähe ich die Verbindung nicht in Gefahr. Sollten jedoch stichprobenartige Detailkontrollen dazu kommen, dann sehe ich das schwarz.

Sollte Eurostar in der Zwischenzeit zum normalen Fahrplan zurückkehren können, dann müsste man keine zwei Stunden in Brüssel warten, sondern weniger.

Wir müssen halt die aktuelle Lage abwarten und in der Zwischenzeit bei den beiden EVUs den Wunsch auf Erhalt der Attraktivität der Verbindung äußern, damit die sehen, dass man da etwas unternehmen sollte.

Aktuell Corona mit TIER 4 und Passkontrollen

ffz, Sonntag, 10.01.2021, 10:09 (vor 1174 Tagen) @ A-W

Hallo,

zumindest bis Ende März 2021 haben sich touristische Reisen nach GB eh erledigt, so lnage gelten die TIER 4 Restriktionen in GB. Bedeutet keinerlei Übernachtungen in Hotels und B&B für den Tourismus, absolute häusliche Isolation, Reisen mit Bussen und Zügen nur für Key Worker.

Ab dem 01.10.2020 wird die Ein- und Ausreise von und nach GB nur noch mit einem Reisepass möglich sein, ab diesem Zeitpunkt ist für Briten die Einreise in die EU nur noch mit einem gültigen Visum erlaubt. https://www.gov.uk/guidance/visiting-the-uk-as-an-eu-eea-or-swiss-citizen

Ab spätestens dem 01.10.2021 gelten in GB für Handys und Smartphones bei den meisten Anbietern in Deutschland die gleichen Bedingungen wie für den Aufthalt zB in der Schweiz oder Ägypten, ein Telefonat oder das surfen kann ohne entsprechende Auslandsflatrate also ein sehr teures Vergnügen werden.

Coronatest mit negativem Ergebnis nicht vergessen.

ktmb, Sonntag, 10.01.2021, 10:54 (vor 1174 Tagen) @ ffz

Sonst sind bei Einreise 500 Pfund fällig.

Und noch etwas...

A-W, Hannover, Sonntag, 10.01.2021, 19:42 (vor 1174 Tagen) @ ktmb

Neben dem Test, den man höchstens 72 Stunden vor Abreise machen muss ( https://www.gov.uk/government/news/mandatory-covid-19-testing-introduced-to-bolster-bor... ), ist auch die Ausfüllung des Einreiseformulars zwingend erforderlich ( https://www.gov.uk/uk-border-control/before-you-leave-for-the-uk ). Macht man das nicht, dann kann die Einreise verwehrt werden.

Man sollte auch nicht vergessen, den Test auch vor der Rückreise zu machen. Frankreich verlangt den Test und die Testung darf nicht früher als 72 Stunden vor Abfahrt vorgenommen werden ( https://uk.ambafrance.org/France-to-admit-some-travellers-from-UK-following-suspension ). Deutschland verlangt dagegen eine Testung frühestens 48 Stunden vor Einreise oder bei Einreise. ( https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus-infos-reisende.html#c18588 ) Kommt man aber mit dem Zug über Aachen, dann gibt es keine Testung dort. Was man noch bedenken muss: Viele Labore in London und Umgebung bieten die Verarbeitung innerhalb von 48 Stunden und viele Arbeiten nur mit Postversand, was sich für diesen Anwendungsfall gar nicht eignet. Es gibt aber wenige Labore, die es unterhalb 24 Stunden von Probenentnahme bis Ergebnis schaffen.

Reisen nach dem Brexit

Co_Tabara-98, Hannover, Sonntag, 10.01.2021, 13:31 (vor 1174 Tagen) @ ffz
bearbeitet von Co_Tabara-98, Sonntag, 10.01.2021, 13:31

Ab dem 01.10.2020 wird die Ein- und Ausreise von und nach GB nur noch mit einem Reisepass möglich sein

01.10.2021 sollte es wohl heißen, ansonsten ist es im Grundsatz richtig.

ab diesem Zeitpunkt ist für Briten die Einreise in die EU nur noch mit einem gültigen Visum erlaubt.

Das ist allerdings für die allermeisten Fälle nicht korrekt, siehe Infos der UK-Regierung oder der deutschen Botschaft (Punkt 5b).

Aktuell Corona mit TIER 4 und Passkontrollen

A-W, Hannover, Sonntag, 10.01.2021, 19:30 (vor 1174 Tagen) @ ffz

Da die Lage sich ständig ändert, kann man aktuell mit keinen Daten für das Ende bzw. den Beginn von Maßnahmen sich sicher fühlen. Was stimmt, ist dass es aktuell nirgendwo in Europa sinnvoll ist, touristische Reisen zu unternehmen. Es gab aber nicht-touristische Gründe für so eine Reise nach UK geben. Das mit den Bussen und Bahnen für Key Worker stimmt aber nicht: https://www.gov.uk/guidance/national-lockdown-stay-at-home#travel Da dürfen weiterhin alle Personen aber nur unter bestimmten Bedingungen reisen.

Zum Thema Visum wurde schon vieles von Co_Tabara-98 geschrieben. Ab 1. Januar dürfen britische Bürger EU für bis zu 6 Monate besuchen. Umgekehrt dürfen die Briten die EU bis zu 90 Tage in einer 180 Tage Periode besuchen.

Und warum sollten „ab spätestens dem 01.10.2021“ die Roaming-Regeln in UK nicht mehr gelten? Sie gelten eigentlich seit dem 1. Januar nicht mehr, aber sowohl deutsche Anbieter (https://www.teltarif.de/eu-roaming-grossbritannien-2021/news/82850.html) als auch britische Anbieter (https://www.bbc.com/news/business-45064268) haben keine Pläne die Roaming Gebühren wieder einzuführen. Ja, würde ein Anbieter das tun, dann werden vermutlich weitere nachziehen, aber dein Enddatum wird von niemandem in diesem Kontext genannt.

Aktuell Corona mit TIER 4 und Passkontrollen

br403, Montag, 11.01.2021, 10:20 (vor 1173 Tagen) @ ffz

Hallo,

Ab spätestens dem 01.10.2021 gelten in GB für Handys und Smartphones bei den meisten Anbietern in Deutschland die gleichen Bedingungen wie für den Aufthalt zB in der Schweiz oder Ägypten, ein Telefonat oder das surfen kann ohne entsprechende Auslandsflatrate also ein sehr teures Vergnügen werden.

Wo steht das? Ja, die Mobilfunkbetreiber müssen sich nicht mehr an die EU Regelung halten, aber aktuell hat noch kein Provider angekündigt Gebühren einzuführen. Die Telekom z.B. hat jetzt schon die Schweiz auch im EU Roaming dabei, ohne EU Mitgliedschaft.

Also erstmal abwarten.

Änderung der Abläufe bei Eurostar

Alibizugpaar, Köln (im Herzen immer noch Göttinger), Sonntag, 10.01.2021, 15:40 (vor 1174 Tagen) @ A-W

Für die Durchreise durch Belgien (Aufenthalt unterhalb 48 Stunden) erfordert keinen Test.

Finde ich irgendwie süß. Wie schafft man es für eine Durchreise durch dieses kleine Land (selbst mit einer Hotelübernachtung) bis zu 48 Stunden zu benötigen?

Da die Verzögerungen durch Zollkontrollen kein abgedeckter Grund für HOTNAT sind, sollte man das beim Fahrkartenkauf berücksichtigen.

Da bin ich schon auf künftige Reiseberichte gespannt. Und wie sich die Reisendenzahlen im Vergleich Schiene/Flug/Fähre entwickeln werden.

--
Gruß, Olaf

"Die Reise gleicht einem Spiel; es ist immer Gewinn und Verlust dabei und meist von der unerwarteten Seite."

Goethe an Schiller 1797

Änderung der Abläufe bei Eurostar

bahnfahrerofr., Sonntag, 10.01.2021, 16:42 (vor 1174 Tagen) @ Alibizugpaar

Für die Durchreise durch Belgien (Aufenthalt unterhalb 48 Stunden) erfordert keinen Test.

Finde ich irgendwie süß. Wie schafft man es für eine Durchreise durch dieses kleine Land (selbst mit einer Hotelübernachtung) bis zu 48 Stunden zu benötigen?

Durchreise mit dem Fahrrad ;-)

DB war ja mal bei Thalys drin(jetzt mit Eurostar fusioniert)

GreenLine, Sonntag, 10.01.2021, 17:33 (vor 1174 Tagen) @ bahnfahrerofr.

Aber der Anteil wurde vor Jahren verkauft.

Sonst hätten sich da jetzt bestimmt interessante Ticketoptionen ergeben - bei Thalys und Eurostar

DB war ja mal bei Thalys drin(jetzt mit Eurostar fusioniert)

A-W, Hannover, Sonntag, 10.01.2021, 19:58 (vor 1174 Tagen) @ GreenLine

Ist die Fusion wirklich vollzogen? Auf den Webseiten steht weiterhin, dass es Eurostar International Limited sowie Thalys International Genossenschaft mit beschränkter Haftung nach belgischem Recht und THI Factory Aktiengesellschaft nach belgischem Recht gibt. Nach Fusion sieht das noch nicht aus. In den Pressemitteilungen ist nur noch von den Plänen die Rede.

Andererseits bin ich nicht sicher, ob da was sich in den Angeboten ändern wird. Eurostar verkauft Fahrkarten von/nach London zu vielen Zielen in Frankreich, aber die Fahrkarten werden als zwei getrennte Fahrkarten ausgestellt. Eine für die Fahrt von/nach London von/nach Paris bzw. Lille und eine von/nach Lille bzw. Paris zum französischen Ziel. Und das obwohl SNCF 55% an Eurostar hält.

War oder ist die DB bei Thalys (de jure) drin?

Tobs, Region Köln/Bonn, Montag, 18.01.2021, 12:02 (vor 1166 Tagen) @ GreenLine
bearbeitet von Tobs, Montag, 18.01.2021, 12:03

Aber der Anteil wurde vor Jahren verkauft.

Bist Du da sicher? Ich weiß, dass das immer wieder im Gespräch war.
Angeblich sollte sogar die NS die Anteile der DB übernehmen wollen, wozu es aber wohl nie gekommen ist.

Eine saubere Trennung würde dann natürlich auch den Verkauf der beiden, im Eigentum der DB befindlichen, PBKA-Garnituren nach sich ziehen, analog zu Lyris, aber das ist eine andere Frage.

War oder ist die DB bei Thalys (de jure) drin?

Sören Heise, Region Hannover, Montag, 18.01.2021, 12:23 (vor 1166 Tagen) @ Tobs

Moin,

die beiden ex-DB-Thalys-Triebzüge sind doch ins Eigentum der NMBS übergegangen? In https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?030,9570278 gibt es ein wenig mehr dazu, auch den neuen Betreiber. Aber so ganz klar ist das wohl nicht. Die Angaben in https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?032,8315203,8404362#msg-8404362 sind offenbar veraltet.
Auf der anderen Seite: Wenn die DB bei Thalys noch drin wäre, warum hätte sie dann vor einigen Jahren den Verkauf von Thalys-Fahrkarten eingestellt gehabt? Und warum ist sie dann nicht mehr verantwortliches EVU? Die dt. Wikipedia behauptet jedenfalls, dass SNCF und NMBS den Erwerb des DB-Anteils an Thalys beim Bundeskartellamt angemeldet hätten, während laut nl. und fr. Wikipedia die DB noch Mitgesellschafter ist...

Viele Grüße
Sören

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War oder ist die DB bei Thalys (de jure) drin?

Tobs, Region Köln/Bonn, Dienstag, 19.01.2021, 18:55 (vor 1165 Tagen) @ Sören Heise
bearbeitet von Tobs, Dienstag, 19.01.2021, 18:55

Hallo Sören,

die beiden ex-DB-Thalys-Triebzüge sind doch ins Eigentum der NMBS übergegangen? In https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?030,9570278 gibt es ein wenig mehr dazu, auch den neuen Betreiber. Aber so ganz klar ist das wohl nicht. Die Angaben in https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?032,8315203,8404362#msg-8404362 sind offenbar veraltet.

Passen würde das aber insofern, dass die SNCB/NMBS und SNCF "im Alleingang" das EVU Thalys gegründet haben, anteilig exakt so, wie Thalys vor Eintritt der DB ausgesehen hat, d. h. 30:70.
Ich hatte es zunächst missverstanden und war davon ausgegangen, dass die SNCF "ihre" 8 % (und analog die SNCB/NMBS 2 %) aus den 10 % der DB "zurückbekommen" hätten. Aber hätte man dann nicht ebenso mit den beiden NS-Einheiten verfahren müssen?

Auf der anderen Seite: Wenn die DB bei Thalys noch drin wäre, warum hätte sie dann vor einigen Jahren den Verkauf von Thalys-Fahrkarten eingestellt gehabt? Und warum ist sie dann nicht mehr verantwortliches EVU? Die dt. Wikipedia behauptet jedenfalls, dass SNCF und NMBS den Erwerb des DB-Anteils an Thalys beim Bundeskartellamt angemeldet hätten, während laut nl. und fr. Wikipedia die DB noch Mitgesellschafter ist...

Hieß es nicht ursprünglich, dass sich die DB "nur" wirtschaftlich, nicht aber rechtlich von Thalys trenne? Dann können sie ja trotzdem Anteile halten und die PBKA behalten. Und auch wenn es dazu nie kommen wird, könnte die DB mit diesen - rein technisch betrachtet - ja auch selbst Köln >< Paris anbieten. -;) Und EVU wäre doch jetzt so wie noch Thalys selbst, denke ich. Auch dann wenn die DB wirtschaftlich noch beteiligt wäre.

Änderung der Abläufe bei Eurostar

A-W, Hannover, Sonntag, 10.01.2021, 19:50 (vor 1174 Tagen) @ Alibizugpaar

Vor Veröffentlichung der Angaben zu neuer Variante durfte man nach Belgien für bis zu 48 Stunden ohne Test und ohne Einreiseformular einreisen. Deswegen nehme ich an, dass es eine logische Schlussfolgerung ist, dass die Durchfahrt auf diese Weise gestattet ist.

Seit der Einstellung der DB-Angebote von/nach London durfte es recht schwer sein, an sinnvolle Fahrgastzahlen zu kommen, wenn man die Fahrgastzahlen der Verbindung DE-UK auf den Schienenweg erfahren will.

Zu den Zielen in Süddeutschland könnte aber die Fahrt über Paris sinnvoller sein, da es von dort mehr FV-Verbindungen nach Deutschland geben dürfte. Sollte Eurostar die Fahrten von/nach Amsterdam attraktiver gestalten und eigene Fahrzeiten in den Griff bekommen (ich habe eine Verspätung von über 45 Minuten erlebt, weil Eurostar den Personal für die Strecke Brüssel-Amsterdam verspätet zur Verfügung gestellt hat, mit der Folge, dass der IC Richtung Berlin sehr knapp erreicht wurde), dann könnten die Verbindungen über Amsterdam interessant sein.

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