Der Dänendiesel auf dem Dampfer (Reiseberichte)

Krümelmonster, München, Freitag, 11.12.2020, 18:06 (vor 1225 Tagen)

Hallo liebes Forum,

ich mal wieder – ganz überraschend mit einem Reisebericht. ;-)
Diesen Bericht hatte ich ursprünglich nicht geplant zu veröffentlichen, weil es schon genug andere Berichte zu Dänemark-Abschiedstouren gibt (dürfen natürlich gern in den Antworten verlinkt werden :-) ). Aber was so ein Social Lockdown halt mit einem macht… -.-

Auch wenn ich zuvor nur einmal das Trajekt nach Dänemark genutzt hatte (dafür gleich dreimal – hier, nachts und hier ab Bild 60 – das Trajekt von/nach Sizilien), wollte ich 2019 eine Abschiedsfahrt unternehmen. Ein Termin war im Spätsommer gefunden.

Auch dieser Bericht beginnt damit, dass ich Freitagnachmittag von München nach Hipsters‘ Paradise fuhr. Anders als bei der Sylt-Tour ein gutes Jahr zuvor fuhr diesmal leider Tee mehr, sondern ich musste meine Oberschenkel in eine Mumpsbacke quetschen. :-( Interessanterweise wusste das RIS schon 9 h vor Abfahrt, dass zwei Wagen gesperrt sein würden. Als normaler Kunde würde man sich fragen, warum dann nicht einfach ein anderer Zug genommen wird; als regelmäßiger Nutzer weiß man natürlich, dass, wenn 80 Züge zur Verfügung stehen, DB Fernverkehr min. 81 Züge verplant (eher mehr) und dementsprechend keinerlei Reserven hat… -.-
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1 Da glüht sie vor Mumps und damit einhergehendem Fieber
Wenigstens verließ die Mumpsbacke pünktlich das Herz des Schwarzen Kontinents. Allerdings legte sie bereits in Ingolstadt einen Zusatzhalt ein. Der Halt war im RIS eingetragen, wurde im Zug durchgesagt, der Zug war auf den ZZA angezeigt, trotzdem ging es eine Minute vor der veröffentlichten Zeit weiter. Ich dachte immer, so etwas wäre nicht erlaubt. :-s
Ebenso eine Minute vor Plan erfolgte die Ankunft in S-Panda-U. Das einzige Erwähnenswerte an dieser Fahrt war die (unfreiwillig?) herrliche Wortwahl vom Zc zum KCI: „Wenn Sie digital ganz gut unterwegs sind, versuchen Sie doch mal, was Neues zu erschaffen“ :D

Samstag Morgen ging es recht früh schon weiter. Ich und meine Kekse nahmen viertel nach sieben Platz in den tschechischen Wagen des IC 2070, der von einer deutschen 101 gezogen wurde – ui, wie exotisch!
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2 Guten Morgen, Berlin, du kannst so häss… Ach nee, ist ja Spandau.
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3 Flixi auf Tour. Warum hält der eigentlich nicht beim vom Su eingerahmten Panda?
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4 Relikte der Geschichte
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5 Tschuldigung, es war noch früh :-/
Die Fahrt führte durch die wohlwollend formuliert beruhigende Landschaft Norddeutschlands. Kurz vor Wittenberge bremste der Zug plötzlich abrupt ab und blieb stehen, die Klimaanlage ging aus. Es dauerte fast 10 min, bis eine Durchsage kam, der Zug sei wegen einer wegen einer Lokstörung zum Stehen gekommen und daran werde sich auf unbestimmte Zeit auch nichts ändern. Mensch, da ist man schon so schlau, ausländische Wagen zu nehmen, aber spannt ne deutsche Lok davor. -.- Wenige min nach der Durchsage war die Störung behoben und die Fahrt wurde fortgesetzt. Um genau 8:10 Uhr verkündete der Zc bei voller Fahrt knapp: „Wir werden unseren nächsten Halt um 8:10 Uhr erreichen.“ Kurz darauf ging jemand zur Fahrkartenkontrolle durch. Ich fragte: „Können Sie den Anschluss in Bü..." – „Nein, kann ich Ihnen nicht beantworten!!!“ – Ich: „Ich möchte wissen, ob Sie ihn vormerken k...“ – „Alles schon vorgemerkt!!!“ Wow, und sowas lässt man auf Kunden los... Kurz vor dem Halt kam die Ansage: „Wir erreichen in Kürze … Über Ihre Anschlüsse werden wir Sie in Kürze informieren.“, und bei der Einfahrt dann: „Wir erreichen unseren nächsten Halt. Bitte steigen Sie rechts aus. Vielen Dank und auf Wiedersehen.“
16 min nach Plan erreichte die Hässliche aus Hennigsdorf (bzw. heute eher die Kaputte aus Kassel) Büchen. Da ich ja gern neue Strecken fahre, stieg ich hier aus, die verbliebenen 6 min reichten zum Umsteigen. Der Zug fuhr nun durch den Lieblingsort aller Faultier-Fans: Ratzeburg. *‿* Am Flughafen Lübeck, der seit dreieinhalb Jahren nicht mehr im planmäßigen Linienverkehr angeflogen worden war, gab es tatsächlich eine Zusteigerin. :-O
Pünktlich wurde Lübeck erreicht, wo ich auf Luxi traf und wir eine Viertelstunde später von der ebenfalls pünktlichen Gumminase verschluckt wurden. Übrigens war ich auf den Tag genau drei Jahre zuvor mit einem Zug 33 auf der Vogelfluglinie gefahren. Na Mensch. :D Damals war es noch ein ICE, und die Fahrt war mit Hamburg – Kopenhagen etwas länger.^^ Das Dänisch des deutschen Zc klang ziemlich abgelesen und nicht „echt“, aber immer noch besser als sein Englisch. :-/ Ob der hohen Auslastung mit reichlich Stehplätzen sagte er durch, ab Puttgarden sei der Zug reservierungspflichtig, wer weiter als bis Puttgarden fahren möchte, müsse eine neue Reservierung für 4,50 € zzgl. 19 € Bordpreis kaufen. Allerdings verließ er in Puttgarden den Zug.^^ Ohnehin bekam die Gumminase in Puttgarden ordentlich Schnupfen, sie leerte sich deutlich, sodass wir jetzt auch dem dritten im Bunde, tbsn, Gesellschaft leisten konnten. Uns behielt die Gumminase nämlich drin.
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6 Lint in Lübeck
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7 Der Dänendiesel rauscht herbei
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8 Reif für die Insel
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9 Die 2 min Verfrühung plus 3 min Planaufenthalt ließen uns genug Zeit, um nach hinten zu laufen
Es kam nun eine ältere, sehr fröhliche dänische Zubine an Bord. Sie machte zwar alle Ansagen dreisprachig (auch auf DE), allerdings redete sie später mit uns nur Englisch, obwohl jemand von sie etwas auf Deutsch gefragt hatte. Nun begann das Spektakel: Langsam quälte sich die Gumminase in die verfressene Fähre, die sich sogleich in Bewegung setzte. Da auf Fähren Personen und Verbrennungsmotoren nicht auf demselben Deck befördert werden dürfen, mussten alle Passagiere aussteigen. Nach Sizilien ist das ja anders, aber da werden auch nur die Wagen ohne Loks trajektiert und stehen auch nicht zwischen LKWs. ;-) Also gingen wir nach oben und genossen die Überfahrt von Eiland zu Eiland.
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10 Hoher Besuch für den planmäßigen Zug^^
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11 Gumminase verschluckt mich, Schiff verschluckt Gumminase
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12 Treppen zum Aussteigen
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13 Wege für den Dänendiesel
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14 In Vielfalt vereint
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15 – 17 Da steht er. Man unterschätzt gern, wie hoch so ein Zug doch ist. :-O
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18 – 19 Züglifresser
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20 Wem die Umwelt halbwegs wichtig ist, der sollte sich doch eher für den Tunnel einsetzen. Dann könnte man diese Abgase vermeiden… :-s
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21 Goodbye Deutschland!
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22 Hej, Danmark!
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23 Das Piktogramm ist genauso überholt wie mittlerweile die gesamte Trajektierung :-/
Die Überfahrt dauert planmäßig 45 min, bei dem schönen Wetter ging es wahrscheinlich etwas schneller. Die planmäßige „Fahr“-Zeit des Zuges zwischen den beiden Fährbahnhöfen beträgt aber 65 min. Ja, das auf die Fähre Fahren ist alles andere als schnell, aber nach der Ankunft darf die Gumminase als erstes runter. Deshalb erreichten wir ordentlich zu früh den ersten dänischen Bahnhof Rødby Færge, wo wir dann auch noch 7 min Planaufenthalt abstanden. Währenddessen verließen fast alle Reisenden den Zug, um in den schnelleren Nonstop-SEV nach Kopenhagen umzusteigen. Am einzigen Zugang zum Bahnsteig hatten sich die Polizisten schon aufgestellt und kontrollierten von allen die Ausweise. Da wir aber nicht in Rødby ausstiegen, wurden wir nicht kontrolliert.^^ Die Zubine hatte wirklich einen sehr entspannten Job: erst die Überfahrt, während der sie nix machen musste, dann Pause in Rødby und dann den Abschnitt, wo der Zug fast leer war. Während der 23 min bis Nykøbing zählte ich fünf Fahrgäste in der 2. Klasse (also außer uns noch zwei andere :D) sowie null Fahrgäste in der 1. Klasse. :D Selbstredend pünktlich wurde Nykøbing Falster erreicht (spricht man ungefähr wie NÜcköbbeng FELLsta).
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24 „Om nom nom“. Prinsesse Benedikte freut sich gefräßig gestimmt schon auf das nächste Festmahl.
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25 Wieder an Land
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26 Der Zoll war überhaupt nicht amused über dieses Bild
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27 Dänendiesels Innenleben. Alternativ könnte ich auch "Nasenhaare" schreiben. ;-)
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28 Die Endstation. Laut DB war die Ankunft aber 12:43. Schön, dass man sich im internationalen Verkehr immer so gut abspricht...
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29 Zwischen Lolland und Falster
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30 Wasn das für ein Ferkeltaxi? :-s
In Nykøbing Falster mussten auch die verbliebenen Fahrgäste den Zug verlassen. Wir setzten uns in den SEV nach Næstved. Kurz vor Vordingborg wurde eine imposante Brücke überquert, der Rest war doch eher eintönig.^^ Nach einer guten Stunde war es in Næstved (NEST-weth, das th wie Englisch the) vorbei mit dem Spuk, wir durften wieder per Zug weiter. Um nicht nur bekannte Strecken zu fahren, bestand ich darauf, statt der „normalen“ Route über Ringsted nun via Køge weiterzufahren. ;-) Danach hatten wir es geschafft und nach einstündiger Fahrt um 15:15 Uhr unser Tagesziel Roskilde (RASSkille) erreicht.
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31 Wir mussten natürlich ausgerechnet das letzte Wochenende mit SEV erwischen :D
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32 Das Bahnhofsgebäude von Nykøbing
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33 Wer fährt gern SEV?
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34 Nicht unser Ziel ;-)
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35 Brücke zwischen Falster und Seeland
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36 Schlafende Vogelfluglinie
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37 Die Entschädigung für den SEV
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38 Dosis Dänischer Desiros
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39 Dänischer Defekt
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40 Dänischer Dino
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41 Dänischer Durchschnitt
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42 Unserer. Sonderzeichen hätten wohl extra gekostet. :D
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43 S-Bahn nach Hundige :-)
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44 Eine Rennbahn, über die einmal pro Stunde ein Dieselzug fährt und das auch noch langsamer als auf der Bestandsstrecke – wow!
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45 Das älteste Bahnhofsgebäude Dänemarks

Ein paar Gründe sprachen aus meiner Sicht für eine Übernachtung in Roskilde und nicht in der nahen Hauptstadt. Drei Jahre zuvor war ich eben schon in Kopenhagen gewesen, und in Roskilde erhoffte ich mir eine preiswertere Übernachtungsmöglichkeit als im Touri-Hotspot. ;-) Außerdem hatte ich gelesen, dass auch Roskilde eine schöne Stadt sein soll. Letzteres stimmt definitiv: Es ist eine sehr hübsche kleine Stadt, deren Besuch ich auch Leuten empfehle, die ich gut leiden kann. ;-) Nachmittags streiften wir durch die Stadt und zum Hafen. Abends freuten wir uns, dass wir Füchse das Bier aus Deutschland mitgebracht hatten. ;-) Just am letzten August-Abend verabschiedete sich der Sommer mit Gewitter & Wolkenbruch.^^
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46 Das Kloster von Roskilde
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47 Der Dom
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48 Der Dom aus unserem Hotelzimmer
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49 Beim Wikingerschiffsmuseum
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50 – 51 Am Hafen
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52 – 53 Altes Gemäuer
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54 Die Kirche St. Laurentius
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55 Das Stadthaus vor dem Dom

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Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)

Der Dänendiesel auf dem Dampfer

Krümelmonster, München, Freitag, 11.12.2020, 18:07 (vor 1225 Tagen) @ Krümelmonster

Am nächsten Morgen, dem ersten des Septembers, war das Wetter grau und regnerisch. Der nordische Sommer war eben vorbei. Wir starteten die Rückfahrt kurz vor 9 mit einer Premiere für uns alle drei: der ersten elektrischen Langstrecke in Dänemark. Der Zug aus Kopenhagen Richtung Esbjerg sah zwar sehr ähnlich aus wie eine Gumminase, wurde aber nicht von Gestank angetrieben. Wir fuhren die Bestandsstrecke Richtung Osten, bei Ringsted mündete die Rennbahn aus Kopenhagen ein, damals wie beschrieben noch nicht in voller Benutzung. Nach einer Dreiviertelstunde lag hinter Korsør der Große Belt im Weg. Bis 1997 wurden hier noch Züge trajektiert. Doch inzwischen ist man 60 min schneller: Zunächst tauchte die E-Nase ab, um den ersten Teil der Meeresstraße zu unterqueren. Der ziemlich genau 8 km lange Tunnel erreicht mit immerhin 75 m unter dem Meeresspiegel eine genauso große Tiefe wie der sechs Mal so lange Eurotunnel. Die Stinktiere dürfen auch auf diesem Teil über eine Brücke fahren, für die Züge war dies wohl aus schwingungstechnischen Gründen nicht möglich. In der Mitte der Meeresstraße auf der Insel Sprogø kommen die Züge aus ihrem Tunnel hervor und klettern auf die 6,6 km lange Brücke, die bis zu 18 m über dem Meeresspiegel liegt. Nur 10 min dauert die Befahrung der Große-Belt-Querung. Eine Viertelstunde später war Odense, die drittgrößte Stadt des Landes, erreicht. Hier hatten wir planmäßig schon 9 min Aufenthalt, denn wir sollten vom Lyntog nach Aalborg überholt werden. Doch der hatte Verspätung… Jene Rennbahn scheint echt super zu sein.^^ Die höchste Zugkategorie des Landes erwies sich letztlich als schnöde stinkende Gumminase.^^ Mit 9 min Verspätung fuhren wir unserem 8-min-Anschluss entgegen. Es war also nicht nur unsere erste elektrische Langstrecke, sondern auch unsere erste Verspätung in Dänemark. Kurz vor Kolding wechselte der Zug aufs dänische Festland und erreichte über eine Verbindungsstrecke (die ich bis dahin noch nicht kannte^^) unseren Umstiegshalt Kolding (gesprochen: KALLeng) mit nur noch + 5.
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56 Zwar nicht unserer, aber ein Vehikel der gleichen BR war auf dem Nebengleis besser erkennbar
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57 Auf der Brücke über den Großen Belt
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58 Lyntog. Dette er forsinkelse.
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59 Odense
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60 Die neue Brücke über den Kleinen Belt. Diese Meeresstraße überquerten Züge wie Stinktiere bis 1935 per Fähre.
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61 Kein Kaiserwetter im kühlen Kolding
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62 Diesel gen Deutschland
Da neben uns noch gefühlt 200 andere Leute umsteigen wollten, ging es auch mit + 5 weiter Richtung Süden.^^ Der Zug fuhr in umgekehrter Wagenreihung und ohne Reservierungsanzeigen, aber das machte ja nichts, er war ja auf dem Weg nach Deutschland… Bald überholten wir exotischerweise fliegend einen Güterzug (ist ja klar, dass der langsam war, der hatte ja ne deutsche Lok davor :p), in Tinglev überholte er zurück, doch wir haben ihn dann nochmal platt gemacht. :p Auf der einstündigen Fahrt zur Grenze konnte der Dänendiesel die Verspätung auf 2 min reduzieren. Ab dort waren es noch 2 Stunden bis Hamburg. In Rendsburg erfolgte die Abfertigung über 30 sek vor der veröffentlichten Abfahrtszeit, 5 sek vorher setzte er sich in Bewegung, dann fiel ihm auf ‚Eeeh, Moment!‘, er blieb nochmal kurz stehen und fuhr exakt mit dem Zeigersprung los. :D In Padborg & Flensburg sind ja jeweils nur 2 min Aufenthalt – wo ist hier eigentlich Tf-Wechsel, oder fahren die Dänen bis Hamburg durch? Bei den Zubs ist überlappender Wechsel zwischen den beiden Grenzbahnhöfen Padborg & Flensburg. Der Stadtrand der Fleischsemmel-Metropole wurde deutlich zu früh erreicht, doch weiter ging es gefühlt nur im Schritttempo, 15 min von Diebsteich bis zum Ziel, sodass wir selbst trotz Durchfahrt durch Dammtor ohne Halt den Sardinenbahnhof auch erst 2 min nach Plan erreichten.^^
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63 Das Imperium schlägt zurück
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64 Doch wir überholen den Rotling aus dem Süden abermals :p
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65 Rendsburg
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66 – 67 Rendsburger Hochbrücke
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68 Ohne Halt durch Dammtor :p
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69 Däne an der Finish Line
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70 Such den kleinen Dänen^^
In der Residenz des Regens trennten sich unsere Wege. Für mich ging es nach 26 min Umsteigezeit weiter gen Süden. Ich enterte mit den Massen die Mumpsbacke, verstaute meine Tasche und wunderte mich, warum sie so leicht war. Verdammt, die Regenjacke hatte ich als letztes in die Ablage des Dänendiesels gelegt! -.- Luxi sagte mir, ich solle bei der 3S-Hotline anrufen, was ich sogleich tat. Man werde sich kümmern. Wenige Minuten später kam zu meiner großen Überraschung einen Rückruf, die Jacke sei gefunden und könne beim Fundbüro in Hamburg Hbf. abgeholt werden. Luxi schaffte es gerade noch rechtzeitig bis zu seiner Abfahrt, sie abzuholen. Ok, es war ein Versehen meinerseits, aber für gut 20 min Aufbewahrung 5 € zu verlangen, finde ich schon dreist. Immerhin ging alles gut. Ich möchte nicht wissen, wie die Reaktion gewesen wäre, wenn die Jacke nicht im Zug gefunden worden wäre. Dann hätte die DB bestimmt gesagt: „Nicht unser Zug, nicht unser Problem. Schulterzuck.“ Und die DSB hätte gesagt: „Sie haben die Jacke in Hamborg verloren. Bitte wenden Sie sich an die DB.“ -.-
Um die heutige Strecke nicht zu langweilig werden zu lassen, fuhr ich mit der Mumpsbacke nur bis Celle (wie ich inzwischen weiß übrigens eine unglaublich hübsche Stadt!). Heute hatte ich mal keine Lust auf Hannover, sondern wollte dran vorbeifahren. :p So wartete ich in Celle eine halbe Stunde auf die S-Bahn nach Lehrte, dort wartete ich 20 min auf die S-Bahn nach Hildesheim, nur um dort nochmal fast eine Dreiviertelstunde zu warten. :D Eigentlich hatte ich vor, wenigstens in Hildesheim in die Innenstadt zu laufen, aber ohne Regenjacke verzichtete ich darauf. ;-)
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71 In der Not frisst der Teufel Fliegen. Oder halt Online-Tickets.
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72 Dafür, dass sie so neu ist, ist sie schon verdammt dreckig. Da klappt der Mumpsbacke im Ortsnamen aus der Kategorie „Biologie“ sogar selbst die Kinnlade nach unten.
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73 Bei neuen Strecken quietsche ich quasi förmlich vor Freude. ;-) Noch ein schlechter Spruch gefällig? Na schön: Zum Glück war es trocken, sonst hätte ich Nass-Celle schreiben müssen. (Jahaa, ich geh ja schon…)
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74 Großväter hat man immer zwei – so auch der Güterzug rechts. Ich wählte lieber die Quietschi links. ;-)
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75 Schönes norddeutsches Sommerwetter
Nach der ganzen Warterei nahm ich weiter gen Süden nun auch noch den Zug über die Altstrecke.^^ Bereits in Dänemark hatte mich der Verspätungsalarm darauf hingewiesen, dass irgendeiner meiner Züge ausfallen würde. Welcher genau musste sich damals der geneigte Beförderungsfall gefälligst selbst heraussuchen. (Inzwischen geht das übrigens deutlich besser, man muss auch loben!) Der „ICE“ Berlin – Basel, den ich von Hildesheim bis Göttingen nahm, fuhr mit 101er-Sandwich und immerhin 11 Wagen. Gar nicht mal so übel für nen Ersatzzug. Vmax 202 hätte es schon sein müssen, damit mein innerer Monk Ruhe gibt, allerdings war das auf der Strecke nicht drin.^^ Alle drei Fv-Züge, die ich an diesem Nachmittag genutzt habe, waren mit dem Warnhinweis zur Überbesetzung versehen. Das deutet darauf hin, dass man die Auslastungssteuerung sehr schlecht im Griff hat. Wenn man weiß, dass 80 Züge zur Verfügung stehen, kann man halt keinen Fahrplan für 85 Züge schreiben. Und wenn man weiß, dass es regelmäßige Ausfälle gibt, kann man nicht in jedem Zug 500 Tickets verkaufen, wenn man weiß, dass er 500 Sitzplätze hat… -.- Wenn es gar nicht anders geht, müsste man eben LEIDER!!! die Nachfrage über den Preis senken. -.- Das Grundproblem ist aber natürlich, dass im Reich der Stinktiere die Bahn nicht genügend Mittel hat, so viele Züge zu beschaffen und zu warten, dass der planmäßige Betrieb gewährleistet werden kann. -.-
Trotz seiner üppigen Bespannung erreichte mein Ersatzzug Göttingen mit + 5, zum Glück muss man da nicht so weit laufen. ;-) Der folgende ICE2 nach Minga war durchweg pünktlich, obwohl er von Nürnberg bis Kinding im Gegengleis fuhr. :D Kurz vor Ankunft vermeldete der Zugchef: „Sie haben Anschluss Ulm mit Zugteil Donauwörth.“ Präpositionen waren ihm wohl zu teuer. -.- Das erinnert mich immer an eine Busfahrt in einem sozialen Brennpunkt, als der Halbstarke gegenüber von mir in seinen Knochen rief: „Ey, isch bin Karl Marx!“ Und ich dachte bloß: ‚Jungchen, dafür fehlt dir weit mehr als nur der Rauschebart…‘
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76 Wenn DB Fernverkehr ihn betreibt, sieht ein ICE gern mal so hier aus…
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77 Für die Weiterfahrt haben sie einen richtigen gefunden
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78 Die Ösis waren heute eher wenig erfolgreich im Bekehren von Stinktieren :-(
Trotz meiner abenteuerlichen Streckenführung war genau 13:45 h nach Abfahrt in Roskilde München erreicht. Dabei hatte es von der Ankunft in Celle bis zur Abfahrtszeit in Hildesheim (gut 60 km hoch zu Stinktier) geschlagene 2:18 h gedauert. :D

Insgesamt habe ich in 12 Fahrten mit einer Dauer von 21:26 h (davon 1:45 h für Zwischenhalte) plus 0:45 h Fähre 2.387 km zurückgelegt, davon 391 km in Dänemark. Gar nicht mal so schlecht für ein Wochenende, zumal wir uns am Samstagnachmittag auch noch die Stadt angeschaut haben. =) Das macht eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 121 km/h. Die Pünktlichkeit lag mit 75 % leicht unter meinem Mittelwert des letzten Jahres. Der km-Preis war dank Rewe-Gutscheinen und ob der riesigen Entfernung der Tickets natürlich phänomenal mit 3,6 ct/km. :D

Es grüßt bis zur nächsten Tour
Das Krümelmonster

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Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)

Mange tak!

JanZ, HB, Freitag, 11.12.2020, 18:18 (vor 1225 Tagen) @ Krümelmonster
bearbeitet von JanZ, Freitag, 11.12.2020, 18:20

Vielen Dank für den Bericht! In der Tat war ich ungefähr zur gleichen Zeit wie du unterwegs. Zweck war eigentlich nicht der Abschied vom Trajekt (ich glaube, von dem wusste ich da noch gar nichts), sondern der Test meiner neu erworbenen Norwegischkenntnisse. Aber so fügte sich das dann auch prima. Nur war ich nicht so schlau, nur das fehlende Stück im SEV zu umfahren, sondern habe ab Rødby Færge (übrigens Röthbü Färöe gesprochen) den direkten Bus in die Haupstadt genommen. Wer ihn noch nicht gelesen hat, hier der Bericht: https://www.ice-treff.de/index.php?mode=thread&id=590057 Leider funktionieren die Nicht-Bahnfotos aus technischen Gründen nicht mehr, für die sei euch mein Album ans Herz gelegt: https://album.janzbikowski.de/#collection/79

--
Im Volk, da ist sie sehr beliebt, unsere Eisenbahn,
Doch dort, wo's keine Schienen gibt, da hält sie selten an.

(EAV: Es fährt kein Zug)

Mange tak!

Krümelmonster, München, Samstag, 12.12.2020, 17:47 (vor 1224 Tagen) @ JanZ

Vielen Dank für den Bericht!

Immer wieder gern :-)

In der Tat war ich ungefähr zur gleichen Zeit wie du unterwegs.

Schau, die Welt isn Dorf :D

Zweck war eigentlich nicht der Abschied vom Trajekt (ich glaube, von dem wusste ich da noch gar nichts), sondern der Test meiner neu erworbenen Norwegischkenntnisse.

Wow, Norwegisch sprechen ja noch weniger Leute als Slowakisch! :D

Aber so fügte sich das dann auch prima. Nur war ich nicht so schlau, nur das fehlende Stück im SEV zu umfahren, sondern habe ab Rødby Færge (übrigens Röthbü Färöe gesprochen) den direkten Bus in die Haupstadt genommen.

Wir waren halt Füchse. Siehe auch das Bier ;-)

Wer ihn noch nicht gelesen hat, hier der Bericht: https://www.ice-treff.de/index.php?mode=thread&id=590057 Leider funktionieren die Nicht-Bahnfotos aus technischen Gründen nicht mehr, für die sei euch mein Album ans Herz gelegt: https://album.janzbikowski.de/#collection/79

Den hab ich in Erinnerung!
OT: Ich lese Reiseberichte oft "stoßweise", immer gesammelt. Dass ich keinen Kommentar darunter verfasse, heißt nicht, dass mir eure Reiseberichte nicht gefallen, sondern dass ich's komisch finden würde, einen Wochen oder Monate alten Bericht zu kommentieren. ;-)

Es grüßt
Das Krümelmonster

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Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)

Mange tak!

JanZ, HB, Sonntag, 13.12.2020, 13:26 (vor 1223 Tagen) @ Krümelmonster

Zweck war eigentlich nicht der Abschied vom Trajekt (ich glaube, von dem wusste ich da noch gar nichts), sondern der Test meiner neu erworbenen Norwegischkenntnisse.


Wow, Norwegisch sprechen ja noch weniger Leute als Slowakisch! :D

Stimmt, aber ich vermute mal, dass es in D mehr Leute lernen, einfach weil das touristische Interesse an Norwegen größer ist als an der Slowakei. Und wie beim Slowakischen auch gibt es beim Norwegischen noch ein paar Sprachen, bei denen das Verständnis erleichtert wird (naja, die Dänen verstehen einen problemlos, umgekehrt weniger ...).

Aber so fügte sich das dann auch prima. Nur war ich nicht so schlau, nur das fehlende Stück im SEV zu umfahren, sondern habe ab Rødby Færge (übrigens Röthbü Färöe gesprochen) den direkten Bus in die Haupstadt genommen.


Wir waren halt Füchse. Siehe auch das Bier ;-)

Bier mag ich sowieso nicht, von daher bereue ich da nichts :-).

Wer ihn noch nicht gelesen hat, hier der Bericht: https://www.ice-treff.de/index.php?mode=thread&id=590057 Leider funktionieren die Nicht-Bahnfotos aus technischen Gründen nicht mehr, für die sei euch mein Album ans Herz gelegt: https://album.janzbikowski.de/#collection/79


Den hab ich in Erinnerung!
OT: Ich lese Reiseberichte oft "stoßweise", immer gesammelt. Dass ich keinen Kommentar darunter verfasse, heißt nicht, dass mir eure Reiseberichte nicht gefallen, sondern dass ich's komisch finden würde, einen Wochen oder Monate alten Bericht zu kommentieren. ;-)

Ich freue mich auch nach Monaten noch über Kommentare :-). Freut mich jedenfalls, dass du den Bericht noch in (hoffentlich positiver) Erinnerung hast!

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Im Volk, da ist sie sehr beliebt, unsere Eisenbahn,
Doch dort, wo's keine Schienen gibt, da hält sie selten an.

(EAV: Es fährt kein Zug)

OT: Exotische Fremdsprachen

Krümelmonster, München, Montag, 14.12.2020, 18:23 (vor 1222 Tagen) @ JanZ

Wow, Norwegisch sprechen ja noch weniger Leute als Slowakisch! :D


Stimmt, aber ich vermute mal, dass es in D mehr Leute lernen, einfach weil das touristische Interesse an Norwegen größer ist als an der Slowakei. Und wie beim Slowakischen auch gibt es beim Norwegischen noch ein paar Sprachen, bei denen das Verständnis erleichtert wird (naja, die Dänen verstehen einen problemlos, umgekehrt weniger ...).

Ich schätze, dass beide Sprachen in Deutschland von äußerst wenigen Leuten gelernt werden.^^
Beide werden vermutlich fast nur von Fremdsprachen-Enthusiasten oder Enthusiasten des jeweiligen Landes gelernt - wobei sich zweiteres ja manchmal erst nach dem Lernen der Sprache einstellt.^^

In Norwegen kommt man zumindest als Urlauber ja auch völlig problemlos ohne Kenntnisse der Landessprache zurecht. In der Slowakei ist das freilich anders. ;-)
Norwegisch dürften noch ein paar Leute lernen, die dorthin auswandern möchten. Hingegen habe ich von noch niemandem gehört, der in die Slowakei ausgewandert ist. :D (Höchstens ein paar Tschechen, die haben aber auch kein Slowakisch gelernt :p).

Bei der Zahl (bzw. Sprecherzahl) von Sprachen, deren Verständnis erleichtert wird, ist Slowakisch dem Norwegischen deutlich überlegen. Tschechisch versteht man nahezu 1:1 (Tschechien hat allein schon so viele Einwohner wie Schweden). Bei Serbokroatisch war ich anfangs auch sehr überrascht, ich bin mir aber nicht sicher, ob das allein an der Ähnlichkeit zu Slowakisch liegt oder an früheren Kroatien-Urlauben in meiner Kindheit.
Am bedeutendsten dürfte sicher Polnisch sein, immerhin auf Platz 9 der meistgesprochenen Sprachen Europas (Polen hat 40 Mio. Einwohner, deutlich mehr als ganz Skandinavien). Ich finde es immer wieder faszinierend, wie gut Leute in Polen (die zunächst verneinen, Englisch, Deutsch oder Slowakisch zu beherrschen) dann doch Slowakisch verstehen. :p

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Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)

OT: Exotische Fremdsprachen

JanZ, HB, Montag, 14.12.2020, 23:02 (vor 1222 Tagen) @ Krümelmonster

Wow, Norwegisch sprechen ja noch weniger Leute als Slowakisch! :D


Stimmt, aber ich vermute mal, dass es in D mehr Leute lernen, einfach weil das touristische Interesse an Norwegen größer ist als an der Slowakei. Und wie beim Slowakischen auch gibt es beim Norwegischen noch ein paar Sprachen, bei denen das Verständnis erleichtert wird (naja, die Dänen verstehen einen problemlos, umgekehrt weniger ...).

Ich schätze, dass beide Sprachen in Deutschland von äußerst wenigen Leuten gelernt werden.^^

Vermutlich, aber hier, ziemlich in der Mitte von Deutschland, gibt es an der VHS einen Norwegisch-, aber keinen Slowakischkurs. Ich vermute, dass das relativ repräsentativ ist.

Beide werden vermutlich fast nur von Fremdsprachen-Enthusiasten oder Enthusiasten des jeweiligen Landes gelernt - wobei sich zweiteres ja manchmal erst nach dem Lernen der Sprache einstellt.^^

War bei mir bei Norwegisch und Finnisch so ;-).

In Norwegen kommt man zumindest als Urlauber ja auch völlig problemlos ohne Kenntnisse der Landessprache zurecht. In der Slowakei ist das freilich anders. ;-)

Das stimmt, wie ich bei meinem Aufenthalt in der Mittelslowakei feststellen durfte. Allerdings habe ich da auch einen jungen Slowaken kennen gelernt, der fast akzentfrei Deutsch sprach. Auf die Frage, woher er das könne, meinte er nur "Aus dem Fernsehen".

Bei der Zahl (bzw. Sprecherzahl) von Sprachen, deren Verständnis erleichtert wird, ist Slowakisch dem Norwegischen deutlich überlegen. Tschechisch versteht man nahezu 1:1 (Tschechien hat allein schon so viele Einwohner wie Schweden). Bei Serbokroatisch war ich anfangs auch sehr überrascht, ich bin mir aber nicht sicher, ob das allein an der Ähnlichkeit zu Slowakisch liegt oder an früheren Kroatien-Urlauben in meiner Kindheit.
Am bedeutendsten dürfte sicher Polnisch sein, immerhin auf Platz 9 der meistgesprochenen Sprachen Europas (Polen hat 40 Mio. Einwohner, deutlich mehr als ganz Skandinavien). Ich finde es immer wieder faszinierend, wie gut Leute in Polen (die zunächst verneinen, Englisch, Deutsch oder Slowakisch zu beherrschen) dann doch Slowakisch verstehen. :p

Da kann Norwegisch dann tatsächlich nicht mithalten. Zwar kann man dann Schwedisch und Dänisch eingeschränkt verstehen und umgekehrt, aber das war es dann auch schon.

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Im Volk, da ist sie sehr beliebt, unsere Eisenbahn,
Doch dort, wo's keine Schienen gibt, da hält sie selten an.

(EAV: Es fährt kein Zug)

OT: Exotische Fremdsprachen

Krümelmonster, München, Dienstag, 15.12.2020, 20:44 (vor 1221 Tagen) @ JanZ

Vermutlich, aber hier, ziemlich in der Mitte von Deutschland, gibt es an der VHS einen Norwegisch-, aber keinen Slowakischkurs. Ich vermute, dass das relativ repräsentativ ist.

In München gibt es tatsächlich einen Slowakisch-Kurs.
Allerdings dafür gleich mehrere Norwegisch-Kurse mit verschiedenen Niveau-Stufen.^^
Auf die Schnelle habe ich nur eine Übersicht für Baden-Württemberg gefunden. Das ist sowohl von Norwegen als auch von der Slowakei ziemlich weit weg.^^ Dort wird an gleich 23 Volkshochschulen Norwegisch angeboten, Slowakisch nur an fünf. :-(
Deiner Aussage, dass in Deutschland mehr Leute Norwegisch als Slowakisch, stimme ich nun doch zu. :D

Beide werden vermutlich fast nur von Fremdsprachen-Enthusiasten oder Enthusiasten des jeweiligen Landes gelernt - wobei sich zweiteres ja manchmal erst nach dem Lernen der Sprache einstellt.^^


War bei mir bei Norwegisch und Finnisch so ;-).

Du kannst Finnisch!? :-O
Finnisch ist eine meiner Lieblingssprachen. Ich finde, das hat so einen tollen Klang! *‿* Allerdings sprechen die Finnen i. d. R. so unenthusiastisch, dass man meistens nicht merkt, ob da gerade ein Mensch spricht oder nur ein Text-to-Speech-Programm. :p
Als ich mir mal die finnische Grammatik angeschaut habe, habe ich jedoch beschlossen, diese Sprache doch nicht zu lernen. ;-) Zumal der Nutzen dort auch wirklich arg begrenzt ist - selbst die Esten mögen es nicht, wenn man denkt, sie würden alle Finnisch verstehen. ;-)

In Norwegen kommt man zumindest als Urlauber ja auch völlig problemlos ohne Kenntnisse der Landessprache zurecht. In der Slowakei ist das freilich anders. ;-)


Das stimmt, wie ich bei meinem Aufenthalt in der Mittelslowakei feststellen durfte. Allerdings habe ich da auch einen jungen Slowaken kennen gelernt, der fast akzentfrei Deutsch sprach. Auf die Frage, woher er das könne, meinte er nur "Aus dem Fernsehen".

Ein paar Talente gibt's immer. Im Westen der Slowakei dürfte Deutsch ziemlich gängig sein. Generell würde ich in Osteuropa immer nach Englisch oder Deutsch fragen, damit erhöht man die Chancen schon mal beträchtlich.
Aber außerhalb von Bratislava wird man längst nicht immer jemanden treffen, der eine der beiden Sprachen kann... In Norwegen kann ja jeder so gut Englisch, dass es einem schon peinlich ist.^^

Da kann Norwegisch dann tatsächlich nicht mithalten. Zwar kann man dann Schwedisch und Dänisch eingeschränkt verstehen und umgekehrt, aber das war es dann auch schon.

Was ist mit Isländisch/Färöisch? ;-)

Es grüßt
Das Krümelmonster

--
Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)

OT: Exotische Fremdsprachen

JanZ, HB, Mittwoch, 16.12.2020, 19:11 (vor 1220 Tagen) @ Krümelmonster
bearbeitet von JanZ, Mittwoch, 16.12.2020, 19:11

Du kannst Finnisch!? :-O

"Können" ist übertrieben, es dürfte maximal A2 sein. Und das Unenthusiastische an der Aussprache ist gerade das, was ich am Finnischen so mag. Die "Knarzstimme" ist sogar ein offizielles Markenzeichen der Sprache. Hier mal ein schönes Beispiel mit Bahnbezug: https://www.youtube.com/watch?v=9FAGNHXbdo8

Und auch die Grammatik ist ein Hauptgrund für meine Faszination :-). Die darf ruhig etwas schwieriger sein, dafür sind die großen Pluspunkte, dass die Sprache lateinisch geschrieben wird und es kaum Laute gibt, die es im Deutschen nicht gibt.

Da kann Norwegisch dann tatsächlich nicht mithalten. Zwar kann man dann Schwedisch und Dänisch eingeschränkt verstehen und umgekehrt, aber das war es dann auch schon.


Was ist mit Isländisch/Färöisch? ;-)

Das verstehe ich nicht mal geschrieben. Gesprochen dürfte es noch mal eine Ecke schwieriger sein. Außer wenn ich Nynorsk lernen würde, aber dann wird es wieder mit Schwedisch und Dänisch schwierig.

--
Im Volk, da ist sie sehr beliebt, unsere Eisenbahn,
Doch dort, wo's keine Schienen gibt, da hält sie selten an.

(EAV: Es fährt kein Zug)

Danke!

Action85, Freitag, 11.12.2020, 21:22 (vor 1225 Tagen) @ Krümelmonster

Vielen Dank für den interessanten Reisebericht.

Der weiße Zug mit dem roten Streifen gefällt mir übrigens besonders gut :-)

Danke!

Krümelmonster, München, Samstag, 12.12.2020, 17:45 (vor 1224 Tagen) @ Action85

Vielen Dank für den interessanten Reisebericht.

Immer wieder gern :-)

Der weiße Zug mit dem roten Streifen gefällt mir übrigens besonders gut :-)

Du meinst den auf Bild 74? :p

--
Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)

Celle, Quietschie und Großer Belt.

Der Blaschke, Freitag, 11.12.2020, 23:37 (vor 1225 Tagen) @ Krümelmonster
bearbeitet von Der Blaschke, Freitag, 11.12.2020, 23:40

Hey!

Also den Celler Bahnhof zu knipsen ohne das Farbenspiel, ds ist schon große Kunst.

Schließlich ist die Bahnsteigmöblierung auf jedem Bahnsteig in einer anderen Farbe gehalten. Gelb und blau und pink. Und auch die Unterführung bietet Buntes. Celle ist nämlich LICHTKUNSTBAHNHOF!

Und nicht vergessen: eine Tautologie ist eine Tautologie ist eine Tautologie ...


https://celler-presse.de/2019/02/27/celle-ist-der-erste-deutsche-lichtkunstbahnhof-und-...


https://m.cz.de/amp/news/Celle/Aus-der-Stadt/Celle-Stadt/Celler-Lichtkunstbahnhof-vor-V...

Ich hoffe, du hast das wenigstens alles gesehen.

Ich weiß nur nicht, was aus dem WC wurde; ich war lange nicht mehr da. Früher konnte man einfach so die Tür öffnen und dann da Geschäfte abwickeln. Kein Eintritt, keine Betreuung, keine Musik. Und kein Klopapier.

Zuguterletzt ist der Fressalienhändler da auch nicht zu verachten - für so ein Dörfli durchaus beachtlich im Umfang.

Und zu Celle selbst: welche Stadt kann schon behaupten, wegen eines LOCHes zu einer gewissen Bekanntschaft gelangt zu sein ...


https://de.m.wikipedia.org/wiki/Celler_Loch


----------------


Und der Quietschie ist das beste je erfundene S-Bahn-Fahrzeug. Gleichmäßig verteilte großzügige Einstiege, gute Durchgangsmöglichkeiten, übersichtlich und mit Fußboden auf einer Höhe. Idealer geht's nicht. Wenn ich mir da diese Dinger im Bremer Netz dagegen anschaue - völlig ungeeignet.

Mir wird Quietschie fehlen!!!!


------------------


Was die Brücken-/Tunnelkombination am Großen Belt angeht: ich habe in Erinnerung, damals mal gelesen zu haben, dass das mit der Eisenbahn auf dem Hochbrücken-Abschnitt nicht ginge, weil die notwendigen Rampen zu steil wären. Oder eben irre lang hätten werden müssen. Und für die Autos ein Tunnel sei teurer im Bau als eine Brücke. Aus diesen Gründen sei man auf die geniale Idee der Trennung der Verkehrswege gekommen. Eisenbahn nach unten, Auto und Brummi über die Brücke.


--------------------

Und zum Krümelmonster: vor welchem Begriff aus der EDV hat der panische Angst? Genau: delete cookies.

Schöne Grüße von jörg

Celle, Quietschie und Großer Belt.

Krümelmonster, München, Samstag, 12.12.2020, 17:48 (vor 1224 Tagen) @ Der Blaschke

Hey!

Tagchen!

Also den Celler Bahnhof zu knipsen ohne das Farbenspiel, ds ist schon große Kunst.

Siehste, in jedem von uns schlummern verborgene Talente. ;-)

Schließlich ist die Bahnsteigmöblierung auf jedem Bahnsteig in einer anderen Farbe gehalten. Gelb und blau und pink. Und auch die Unterführung bietet Buntes. Celle ist nämlich LICHTKUNSTBAHNHOF!

Und nicht vergessen: eine Tautologie ist eine Tautologie ist eine Tautologie ...


https://celler-presse.de/2019/02/27/celle-ist-der-erste-deutsche-lichtkunstbahnhof-und-...


https://m.cz.de/amp/news/Celle/Aus-der-Stadt/Celle-Stadt/Celler-Lichtkunstbahnhof-vor-V...

Ich hoffe, du hast das wenigstens alles gesehen.

Würde ich in meinem Kopf mal in der Kategorie "Wenig nützliches Wissen" parken, bis ich das nächste Mal dahin komme ;-)

Ich weiß nur nicht, was aus dem WC wurde; ich war lange nicht mehr da. Früher konnte man einfach so die Tür öffnen und dann da Geschäfte abwickeln. Kein Eintritt, keine Betreuung, keine Musik. Und kein Klopapier.

Letzteres gibt's dieses Jahr bestimmt nicht mehr. :p

Zuguterletzt ist der Fressalienhändler da auch nicht zu verachten - für so ein Dörfli durchaus beachtlich im Umfang.

Und zu Celle selbst: welche Stadt kann schon behaupten, wegen eines LOCHes zu einer gewissen Bekanntschaft gelangt zu sein ...


https://de.m.wikipedia.org/wiki/Celler_Loch

Also ich fand die Altstadt wesentlich interessanter. ;-)

Und der Quietschie ist das beste je erfundene S-Bahn-Fahrzeug. Gleichmäßig verteilte großzügige Einstiege, gute Durchgangsmöglichkeiten, übersichtlich und mit Fußboden auf einer Höhe. Idealer geht's nicht. Wenn ich mir da diese Dinger im Bremer Netz dagegen anschaue - völlig ungeeignet.

Mir wird Quietschie fehlen!!!!

Ich habe auch keine Aversion gegen Quietschis. Bin mehrere Jahre lang damit gependelt. Die Sitze sind zwar nicht die bequemsten, aber üblicherweise sitzt man da ja nicht so lange. ;-)

Was die Brücken-/Tunnelkombination am Großen Belt angeht: ich habe in Erinnerung, damals mal gelesen zu haben, dass das mit der Eisenbahn auf dem Hochbrücken-Abschnitt nicht ginge, weil die notwendigen Rampen zu steil wären. Oder eben irre lang hätten werden müssen. Und für die Autos ein Tunnel sei teurer im Bau als eine Brücke. Aus diesen Gründen sei man auf die geniale Idee der Trennung der Verkehrswege gekommen. Eisenbahn nach unten, Auto und Brummi über die Brücke.

Klingt einleuchtend. ;-)

Und zum Krümelmonster: vor welchem Begriff aus der EDV hat der panische Angst? Genau: delete cookies.

Wann bekomme ich eigentlich die ganzen Cookies, die ich immer akzeptiere? :-s

Schöne Grüße von jörg

Es grüßt zurück
Das Krümelmonster

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Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)

Loch, Löcher, am löchrigsten

platz42, Samstag, 12.12.2020, 18:09 (vor 1224 Tagen) @ Der Blaschke

Sag bloß, Du kennst das Bonner Loch nicht...das hat sogar Bahnbezug!

https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnhofsvorplatz_Bonn

Loch, Löcher, am löchrigsten

Krümelmonster, München, Montag, 14.12.2020, 18:22 (vor 1222 Tagen) @ platz42

Sag bloß, Du kennst das Bonner Loch nicht...das hat sogar Bahnbezug!

https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnhofsvorplatz_Bonn

Sicher kenn ich das. Da war ich allerdings nur mal 2016. :p

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Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)

Der Dänendiesel auf dem Dampfer

Sören Heise, Region Hannover, Freitag, 11.12.2020, 19:08 (vor 1225 Tagen) @ Krümelmonster

Moin og tak!

Bild 30: Das Ferkel ist ein Blitzchen. Quatsch, das ist ein schwedischer Schienenbus. HTJ S50, heute bei Nordsjællands Veterantog (norschälläns veteräntau oder so).

Irgendwo hast Du ein britisches th erwähnt, das ist ein ganz seltsamer Laut, für meine Begriffe eher ein seltsames L, wie auch die ganze dänische Sprache ein wenig seltsam ist. Man lernt am besten zu jedem Wort gleich die Aussprache mit. ;-)


63: Da stehen im Hintergrund diverse Produkte aus Pistoia.

Celle ist ganz nett, ja. Aber da muss man erstmal ins Zentrum für kommen. Gilt ebenso für Hildesheim, das aber mehr Kriegsschäden hat.

74: Das im Hintergrund vermutlich der leere Pendel von Beddingen zum Hansaport. Aber fährt die Hildesheimer S-Bahn nicht normalerweise anderswo? Egal.

Viele Grüße
Sören

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Verstehen Sie Bahnhof!
Europa: Linkliste Fahrplantabellen und mehr

Der Dänendiesel auf dem Dampfer

Krümelmonster, München, Samstag, 12.12.2020, 17:47 (vor 1224 Tagen) @ Sören Heise

Moin og tak!

Hej!

Bild 30: Das Ferkel ist ein Blitzchen. Quatsch, das ist ein schwedischer Schienenbus. HTJ S50, heute bei Nordsjællands Veterantog (norschälläns veteräntau oder so).

Oh je, Schienenbusse werdet ihr demnächst noch reichlich von mir sehen. Aber keine dänischen ;-)

[...], wie auch die ganze dänische Sprache ein wenig seltsam ist. Man lernt am besten zu jedem Wort gleich die Aussprache mit. ;-)

Exakt das war bisher auch jedes Mal mein Eindruck: Gefühlt wird jeder Buchstabe in jedem Wort anders ausgesprochen. :D
Deshalb gab's freundlicherweise zu jedem Umsteigebahnhof eine Aussprachehilfe. O:-)

63: Da stehen im Hintergrund diverse Produkte aus Pistoia.

Dänische Defekte. Oder toskanische Trümmer. ;-)

Celle ist ganz nett, ja. Aber da muss man erstmal ins Zentrum für kommen. Gilt ebenso für Hildesheim, das aber mehr Kriegsschäden hat.

Das ist per Fußweg machbar. Sonst gibt es einen Bus für akzeptable 1,50 €. :-)

74: Das im Hintergrund vermutlich der leere Pendel von Beddingen zum Hansaport. Aber fährt die Hildesheimer S-Bahn nicht normalerweise anderswo? Egal.

Egal ob leer oder voll, Hauptsache weg aus Salzgitter :p
Es war das erste und bislang einzige Mal, dass ich in Lehrte umgestiegen bin. ;-)

Viele Grüße
Sören

Es grüßt zurück
Das Krümelmonster

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Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)

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