DPA: Bahn elektrifizierung nur schleppend (Allgemeines Forum)

WbuIV, Mittwoch, 22.07.2020, 09:27 (vor 1367 Tagen)
bearbeitet von WbuIV, Mittwoch, 22.07.2020, 09:27

Diverse Zeitungen melden Aufgrund einer DPA-Meldung vom schleppenden Ausbau der Elektrifizierung der Bahn.

Z. B. die Sueddeutsche:


https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/verkehr-bahn-elektrifizierung-kommt-nur-langsam-...

Waren es 2005 57 % seien es nun 61 %. Im vergangenen Jahr sind 60 km dazu gekommen. Ziel sei im Jahr 2025 70 %. 13.000 km sind noch nicht elektrifiziert.

DPA: Bahnelektrifizierung nur schleppend

heinz11, Mittwoch, 22.07.2020, 09:46 (vor 1367 Tagen) @ WbuIV
bearbeitet von heinz11, Mittwoch, 22.07.2020, 09:48

Diverse Zeitungen melden Aufgrund einer DPA-Meldung vom schleppenden Ausbau der Elektrifizierung der Bahn.

Z. B. die Sueddeutsche:


https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/verkehr-bahn-elektrifizierung-kommt-nur-langsam-...

Waren es 2005 57 % seien es nun 61 %. Im vergangenen Jahr sind 60 km dazu gekommen. Ziel sei im Jahr 2025 70 %. 13.000 km sind noch nicht elektrifiziert.


Man könnte jetzt sagen: Gut Ding will Weile haben und sich dran abarbeiten. Das Entscheidende in diesem Artikel ist für mich aber die Aussage:

" ...
Zudem müsse berücksichtigt werden, wieviele Züge überhaupt auf der jeweiligen Strecke fahren. "Derzeit werden bereits über 90 Prozent der Verkehrsleistung in elektrischer Traktion erbracht.
..."
(Hervorhebung durch mich)


Die Frage ist nämlich, macht es überhaupt Sinn, ALLE Strecken zu elektrifizieren, auch solche, wo nur 2 Züge pro Tag und Richtung fahren. Wohl eher nicht.

Beispielhaft fällt mir die Strecke Dannenberg (Ost) - Lüneburg ein. Dort wäre mit einer grundhaften Sanierung des Gleisbettes deutlich mehr für die Attraktivität der Strecke gewonnen, als zu elektrifizieren und weiterhin befürchten zu müssen, daß der Karren an der einen oder anderen Stelle aus dem Gleis hüpft. Und kostengünstiger als eine Elektrifizierung wäre es allemal.

+1

Altmann, Mittwoch, 22.07.2020, 09:52 (vor 1367 Tagen) @ heinz11

Die Frage ist nämlich, macht es überhaupt Sinn, ALLE Strecken zu elektrifizieren, auch solche, wo nur 2 Züge pro Tag und Richtung fahren. Wohl eher nicht.

Ich finde, solche Strecken sollte man (bevor man sie elektrifiziert) mal auf die Möglichkeit des Einsatzes von Batterie-Zügen überprüfen. So ne Elektrifizierung kostet ne Stange Geld, braucht Zeit, und dann ist sie auch noch störungsanfälliger ...

Akku ./. Fahrdraht

Alibizugpaar, Köln (im Herzen immer noch Göttinger), Mittwoch, 22.07.2020, 10:58 (vor 1367 Tagen) @ Altmann

Sind denn schon belastbare Kalkulationen bekannt oder wenigstens eine Tendenz erkennbar über den Verbrauch an Akkutechnik (Batterietausch) über den Lebenszyklus so eines Triebfahrzeuges hinweg? Wäre ein entscheidender Punkt, ob Akkus oder Oberleitung den ökologischeren Fingerabdruck hinterlassen.

--
Gruß, Olaf

"Die Reise gleicht einem Spiel; es ist immer Gewinn und Verlust dabei und meist von der unerwarteten Seite."

Goethe an Schiller 1797

+1

GibmirZucker, Mittwoch, 22.07.2020, 11:10 (vor 1367 Tagen) @ Altmann

Auf Nebenstrecken macht das Sinn. Wenn z.B. von Jena bis Orlamünde der Zug elektrisch unter Fahrleitung fährt, einen Akku o.ä. lädt und dann bis Pößneck seine Energie daraus bezieht.
Ich zweifle aber, dass es wirtschaftlich machbar ist, einen 6 Wagenzug (Triebwagen und Lok) von Gera über Jena den Berg rauf mit 140 mit Energie aus einem Akku zu führen. Da ist Diesel viel effizienter.

+1

Altmann, Mittwoch, 22.07.2020, 12:16 (vor 1367 Tagen) @ GibmirZucker

Ich zweifle aber, dass es wirtschaftlich machbar ist, einen 6 Wagenzug (Triebwagen und Lok) von Gera über Jena den Berg rauf mit 140 mit Energie aus einem Akku zu führen. Da ist Diesel viel effizienter.

Hmmm, kann sein, weiß ich nicht. Aber erstens wird sich die Akku-Technik in den nächsten Jahren sicher weiterentwickeln, und zweitens ist es ja nicht per se verboten, auf einer "Akku-Strecke" (mit einigen schweren Zügen) weiter zu dieseln, und später vielleicht die Strecke mal zu elektrifizieren ...

+1

gnampf, Mittwoch, 22.07.2020, 13:43 (vor 1367 Tagen) @ GibmirZucker

Ich zweifle aber, dass es wirtschaftlich machbar ist, einen 6 Wagenzug (Triebwagen und Lok) von Gera über Jena den Berg rauf mit 140 mit Energie aus einem Akku zu führen. Da ist Diesel viel effizienter.

Warum sollte der Wirkungsgrad eines Batteriezugs bei längerer Strecke nachlassen? Der ist durchgehend bei vermutlich über 90%, im Gegensatz zum Diesel der sich mit 40% schon glücklich schätzen kann. Und was den Berg angeht: wo es rauf geht gehts auch wieder runter (wenn man nicht gerade auf dem Weg zum Schrottplatz ist). Und da darf der Diesel dann Energie in Wärme umwandeln, wären der Akkuzug sich damit die Akkus wieder auflädt.

+1

GibmirZucker, Mittwoch, 22.07.2020, 15:05 (vor 1367 Tagen) @ gnampf

Es macht einen Unterschied, ob eine Strecke von 10 km im Flachland mit 60 befahren wird oder eine lange Strecke mit Steigungen und doppelter Geschwindigkeit.

Vielleicht eine konkrete Frage: wie groß müsste ein Akku dimensioniert sein, um einen Zug von der Größe eines 612 mit der heute üblichen Geschwindigkeit von Gera nach Weimar zu bringen? Vielleicht kann zwischen Stadtroda und Göschwitz ein wenig Energie gewonnen werden. Aber dann mit voller Leistung hoch nach Großschwabhausen? Ist es überhaupt realistisch so einen Akku im Zug unterzubringen? Inklusive Reserven und Energie für die Klimaanlage?

+1

gnampf, Mittwoch, 22.07.2020, 15:19 (vor 1367 Tagen) @ GibmirZucker

Es macht einen Unterschied, ob eine Strecke von 10 km im Flachland mit 60 befahren wird oder eine lange Strecke mit Steigungen und doppelter Geschwindigkeit.

Ja, das stimmt, das macht einen Unterschied... der Wirkungsgrad vom Diesel ist im Gebirge vermutlich noch schlechter als im Flachland, gerade wenn er dann nicht abgestellt wird oder als Bremse läuft. Beim Akkuzug hingegen macht das nahezu keinen Unterschied, was er hoch mehr an Energie aufwenden muß holt er runter zu einem guten Teil wieder rein. Und der Wirkungsgrad ist bei ihm über ein sehr weites Leistungsspektrum praktisch konstant. Beim Diesel nicht.

Vielleicht eine konkrete Frage: wie groß müsste ein Akku dimensioniert sein, um einen Zug von der Größe eines 612 mit der heute üblichen Geschwindigkeit von Gera nach Weimar zu bringen? Vielleicht kann zwischen Stadtroda und Göschwitz ein wenig Energie gewonnen werden. Aber dann mit voller Leistung hoch nach Großschwabhausen? Ist es überhaupt realistisch so einen Akku im Zug unterzubringen? Inklusive Reserven und Energie für die Klimaanlage?

Was hat das mit dem Wirkungsgrad zu tun? Eben, praktisch nix.

+1

Pferdo, Mittwoch, 22.07.2020, 17:27 (vor 1367 Tagen) @ GibmirZucker

Ich baue beruflich Traktionsbatterien. Auf absehbare Zeit wird man bei einer Brennstoffzelle + Hochleistungsbatterie bei Zügen bleiben müssen (siehe iLint). Die Energiedichte, volumentrisch und gravimetrisch aktueller und auch jetzt vorhersehbarer Zellen und Chemien ist nicht hochgenug. Sie wird es auch, allen Wundermeldungen zum trotz, mindestens die nächsten 5-10 Jahre auch nicht werden, aber sich graduell verbessern. Es ist eine Sache, eine Chemie im Labormaßstab zu charakterisieren, es ist etwas anderes damit in Großserienproduktion zu gehen, einen Weiten Temperaturbereich ab zu decken, mit mechanischer Beanspruchung klar zu kommen etc.

DPA: Bahnelektrifizierung nur schleppend

WbuIV, Mittwoch, 22.07.2020, 09:56 (vor 1367 Tagen) @ heinz11
bearbeitet von WbuIV, Mittwoch, 22.07.2020, 09:57

Deshalb geht es ja um 70 % nicht um 100 % der Strecken. Und es ist ein selbgestecktes Ziel der Bahn, nicht um irgendwelchen Spinnereien von Bahnfuzzis oder natürlich völlig ahnungslosen Nichtbahnern.

So wie die Öko-Strom-Nutzung. Die angeblichen 100 % im FV werden intensiv beworben, die 60 % Anteil am Verkehr eher nicht.

Allein auf Bahn-Hurra-Pressemitteilungen zu setzten ist jedenfalls deutlich zu kurz gesprungen. Aber klar, in den nächsten Jahren geschehen ja unzählige Bahn-Infra-struktur-Wunder

DPA: Bahnelektrifizierung nur schleppend

heinz11, Mittwoch, 22.07.2020, 10:02 (vor 1367 Tagen) @ WbuIV

Deshalb geht es ja um 70 % nicht um 100 % der Strecken. Und es ist ein selbgestecktes Ziel der Bahn, nicht um irgendwelchen Spinnereien von Bahnfuzzis oder natürlich völlig ahnungslosen Nichtbahnern.

So wie die Öko-Strom-Nutzung. Die angeblichen 100 % im FV werden intensiv beworben, die 60 % Anteil am Verkehr eher nicht.

Allein auf Bahn-Hurra-Pressemitteilungen zu setzten ist jedenfalls deutlich zu kurz gesprungen. Aber klar, in den nächsten Jahren geschehen ja unzählige Bahn-Infra-struktur-Wunder


Das Ziel der 70% habe ich registriert. Aber auch dann steht die Frage: Was lohnt noch zu elektrifizieren, wenn bereits über 90% der Verkehrsleistungen elektrisch erbracht werden? Das Gesetz des abnehmenden Grenznutzens macht selbst vor der DB nicht halt, auch nicht in Coronazeiten...
;-)

DPA: Bahnelektrifizierung nur schleppend

WbuIV, Mittwoch, 22.07.2020, 10:11 (vor 1367 Tagen) @ heinz11
bearbeitet von WbuIV, Mittwoch, 22.07.2020, 10:12

Das Gesetz vom abnehmenden Grenznutzen ist seit 1854 bekannt. So alt dürfte die Planung der Bahn nicht sein, dürfte also in die Planung eingeflossen sein. Auch die Tatsache, das der wesentliche Teil der Gesamtleistung bereits unter Strom erfolgt dürfte keine neue Erkenntnis sein. Trotzdem hat man sich dieses Ziel gesetzt. Bis Ende 2019 dürfte auch Corona keine Rolle gespielt haben.

Dann die Argumentation "Die Frage ist nämlich, macht es überhaupt Sinn, ALLE Strecken zu elektrifizieren" mit der angegriffen wird, was niemand gefordert hat.


Schon erstaunlich, wie hier argumentiert wird um einen Sachverhalt schönzureden. In 15 Jahren ist nicht viel vorangegangen. Punkt.

Elektrifizierung, z.B. rund um Freiburg

naseweiß, Mittwoch, 22.07.2020, 10:47 (vor 1367 Tagen) @ WbuIV

Von 2005 bis heute wurden nur ca. 4 % des Streckennetzes elektrifiziert. Die Allianz pro Schiene hat diese Daten visualisiert. Z.B. die 6. Grafik: Im Schnitt wurde seit 2005 jährlich ca. 70 km elektrifiziert. Um bis 2025 das Ziel von 70 % zu erreichen, müsste man ab 2020 jährlich ca. 500 km elektrifizieren.

Im Bereich der Breisgau-S-Bahn hat man in letzter Zeit 130 km elektrifiziert:

- 39,8 km hintere Höllentalbahn
- 22,5 km Breisacher Bahn
- 37,6 km Kaiserstunhlbahn
- 11,0 km Münstertalbahn
- 19,3 km Elztalbahn (in Bau)
Summe: 130,2 km

Das sind zwar nicht die größten Elektrifizierungslücken und nicht Strecken mit weitlaufendem Verkehr, aber mir kommt es verdammt viel vor.

Gruß, naseweiß

--
[image]

Baden-Württemberg

Turbonegro, Mittwoch, 22.07.2020, 14:44 (vor 1367 Tagen) @ naseweiß

In Baden-Württemberg sind gemäß dieser Grafik im Jahr 2015 von 4314 Kilometern 2717 Kilometer Strecke elekrtifiziert, was 63% der Strecken entspricht, wobei meines Erachtens auch die NE-Bahnen hier mitgerechnet wurden.

Hinzu kamen zwischen 2015 und 2019 wie du schribest die verschiedenen Strecken der Breisgau-S-Bahn, ohne die Elztalbahn, die ja noch nicht fertig ist. Dazu noch die 17km Schönbuchbahn.
Das heißt aktuell (2019) ist Baden-Württemberg bei 2844km oder 66% elektrifizierten Strecken.

Im Dezember 2020 kommt die 19,3km lange Elztalbahn dazu sowie der Baden-württembergische Teil der Strecke München-Lindau, der sich auf etwa 51km beläuft.
Somit sind Ende des Jahres 2895km oder 67% elektrifiziert.

Im Dezember 2021 kommen 121 km auf der Südbahn dazu, inklusive der 15 Kilometer Richtung Lindau, der zwei Kilometer nach Laupheim Stadt und der eine Kilometer nach Friedrichshafen Hafen.
Der Anteil elektrifizierter Strecken beträgt 3016km oder 70%

Im Dezember 2022 folgen Erms- und Ammertalbahn (zusammen 31 km) sowie die Schnellfahrstrecke Ulm-Wendlingen die mit 58km sowohl in die Streckenlänge, als auch in die elektrifizierte Streckenlänge einfließt. Damit sind 3105km von 4372km elektifiziert, was 71% entspricht.

Im Dezember 2025 soll der neue Stuttgart Hbf in Betrieb gehen, dabei gehen etwa 25km außer- und 57km in Betrieb, jeweils elektrifiziert. Hinzu kommen 6 Kilometer Schliengen-Müllheim und 30 Kilometer NBS Rastatter Tunnel, die als eigene Strecke ebenfalls in beide Werte reinzählen.
Von 4450km sind dann 3183km unter Strom oder 71,5%

Zu guter letzt im Dezember 2027 folgen noch 72km Hochrheinbahn 3255 von 4450 Kilometern oder 73% unter Strom.

Weitere Strecken sind zwar im Gespräch, aber da gibt es noch nichts konkretes.

DPA: Bahnelektrifizierung nur schleppend

Alibizugpaar, Köln (im Herzen immer noch Göttinger), Mittwoch, 22.07.2020, 11:05 (vor 1367 Tagen) @ heinz11

Was lohnt noch zu elektrifizieren, wenn bereits über 90% der Verkehrsleistungen elektrisch erbracht werden?

Naja schau: München - Bodensee wird elektrifiziert und dadurch mehren sich künftig die Fernzugleistungen. Weil die Strecke schneller und somit interessanter wird als mit der heutigen langsamen Dieselversion.

Außerdem muß es auch um Umleitungskapazitäten für E-Züge gehen, vor allem Cargos. Den Zirkus rund um Rastatt werden noch alle in lebendiger Erinnerung haben.

--
Gruß, Olaf

"Die Reise gleicht einem Spiel; es ist immer Gewinn und Verlust dabei und meist von der unerwarteten Seite."

Goethe an Schiller 1797

DPA: Bahnelektrifizierung nur schleppend

BGSMH, Donnerstag, 23.07.2020, 10:14 (vor 1366 Tagen) @ Alibizugpaar

Hat das denn etwas mit der Elektrifizierung zu tun? Ich zitiere mal von der Bauprojekt-Seite der Bahn:

Anpassungen in den Kurvenradien sorgen dafür, dass hier künftig moderne Neigetechnik-Züge fahren können. Sie ermöglichen eine höhere Geschwindigkeit in engen Gleisbögen, weil sie sich wie Motorradfahrer ins Kurveninnere neigen und damit die Fliehkräfte für den Fahrgast ausgleichen.

Konkret wird nach Abschluss der Arbeiten in vielen Abschnitten eine Geschwindigkeit von 160 km/h ermöglicht. Heute gilt in weiten Teilen ein Tempolimit von 80 bis 140 km/h.

Zudem wird in Lindau nicht mehr der Umweg über den Inselkopfbahn gewählt, sondern der neue Bahnhof Reutin angefahren.

Zusammengefasst: Ich denke nicht, dass die Fahrzeitverbesserung groß auf die Elektrifizierung zurückgeht. Das einzige was mir dazu einfallen würde wäre, dass Elektrofahrzeuge spurstärker sind. Kann das jemand im Forum beziffern, was Elektro vs. Diesel ausmacht bei einer Vmax auf einer Strecke von 160?

Ich würde gerne mal eine seriöse Kosten-Nutzen-Untersuchung zu der Frage bei der Strecke sehen. Es sei noch erwähnt, dass ich eh große Zweifel am Kosten-Nutzen-Verhältnis dieses Ausbaus habe, nachdem dort gar kein Güterverkehr erwartet wird und der Fernverkehr sich auch in Grenzen halten wird, der nicht mal schneller wird als die derzeit laufenden Express-IC-Busse.

DPA: Bahnelektrifizierung nur schleppend

BGSMH, Donnerstag, 23.07.2020, 10:22 (vor 1366 Tagen) @ BGSMH

Nachtrag: Im Beitrag von Oscar (NL) im weiteren Verlauf stellt er verschiedene Züge vor, die sowohl mit Diesel als auch Strom angetrieben werden. Das wäre doch eine gute Alternative für Lindau - München gewesen.

DPA: Bahnelektrifizierung nur schleppend

Aphex Twin, Montag, 27.07.2020, 12:14 (vor 1362 Tagen) @ BGSMH

Hat das denn etwas mit der Elektrifizierung zu tun? Ich zitiere mal von der Bauprojekt-Seite der Bahn:

Anpassungen in den Kurvenradien sorgen dafür, dass hier künftig moderne Neigetechnik-Züge fahren können. Sie ermöglichen eine höhere Geschwindigkeit in engen Gleisbögen, weil sie sich wie Motorradfahrer ins Kurveninnere neigen und damit die Fliehkräfte für den Fahrgast ausgleichen.

Konkret wird nach Abschluss der Arbeiten in vielen Abschnitten eine Geschwindigkeit von 160 km/h ermöglicht. Heute gilt in weiten Teilen ein Tempolimit von 80 bis 140 km/h.

Zudem wird in Lindau nicht mehr der Umweg über den Inselkopfbahn gewählt, sondern der neue Bahnhof Reutin angefahren.

Zusammengefasst: Ich denke nicht, dass die Fahrzeitverbesserung groß auf die Elektrifizierung zurückgeht. Das einzige was mir dazu einfallen würde wäre, dass Elektrofahrzeuge spurstärker sind. Kann das jemand im Forum beziffern, was Elektro vs. Diesel ausmacht bei einer Vmax auf einer Strecke von 160?

Bessere Beschleunigung hilft sicher, am meisten wenn es viele Zwischenhalte gibt, aber auch wenn es häufige Änderungen der Geschwindigkeit gibt. Darüberhinaus wird im Moment die Lok gewechselt, auch wenn dies technisch nicht unbedingt immer nötig ist, hat die Schweiz es weniger gern wenn auf ihrem Netz gedieselt wird und der unterirdische Bahnhof Löwenstrasse in Zürich hat höchstwahrscheinlich auch nur sehr ungern Diesellokomotiven.

Damit verbunden hat die Schweiz elektrische Fernreise-Neigezüge die sie einsetzen kann, während Dieselfernverkehrneigezüge seit dem Aus der ICE-TD nicht mehr zur Verfügung stehen. Auch wenn im Moment auf dieser Strecke nicht schneller als 160 km/h gefahren werden kann, sind Ausbauten nahe München oder in der Schweiz für Teilstrecken auf 200 km/h durchaus vorstellbar und damit diese genutzt werden können braucht es Neigetechnikzüge die diese Geschwindigkeit erreichen können, womit wir wieder bei den vorhandenen elektrischen Zügen wären.

Das heisst, neben direkten Vorteilen der Elektrifizierung ergibt sich häufig eine flexiblere Rollmaterialauswahl wenn eine Strecke elektrifiziert wird. Ob es der Wegfall eines Lokwechsels ist, eine Durchbindung oder höhere Geschwindigkeiten, wenn alle (Fernverkehrs)Strecken elektrifiziert sind wird man einfach mehr Freiheiten bezüglich des Rollmaterials (von Ausnahmen abgesehen wie die Regionalverkehrsdieselneigetriebzüge für die es keinen elektrischen Ersatz gibt).

DPA: Bahnelektrifizierung nur schleppend

Twindexx, St. Gallen (CH), Dienstag, 28.07.2020, 01:07 (vor 1361 Tagen) @ Aphex Twin

Hoi,

Bessere Beschleunigung hilft sicher, am meisten wenn es viele Zwischenhalte gibt, aber auch wenn es häufige Änderungen der Geschwindigkeit gibt.

E-Traktion hat definitiv die klar bessere Fahrdynamik und der neue EC-Fahrplan ist natürlich auf die Fahrdynamik eines elektrischen Fahrzeugs ausgelegt. Mit Diesel liessen sich die Systemkreuzungen auf der einspurigen Linie durchs Allgäu nicht halten. Daher ist die Elektrifikation der gesamten Linie auch eine zwingende Voraussetzung für Verbesserungen zwischen Zürich und München.
Im Schweizer Abschnitt verlangen die Fahrzeiten ebenfalls zwingend ein elektrisches Neigetechnikfahrzeug. Anders sind die Fahrplantrassen des neuen EC-Angebots nicht zu halten.

Darüberhinaus wird im Moment die Lok gewechselt, auch wenn dies technisch nicht unbedingt immer nötig ist, hat die Schweiz es weniger gern wenn auf ihrem Netz gedieselt wird und der unterirdische Bahnhof Löwenstrasse in Zürich hat höchstwahrscheinlich auch nur sehr ungern Diesellokomotiven.

Der Zürcher Tiefbahnhof und Zürich Flughafen, die beide planmässig vom neuen EC-Angebot bedient werden, dürfen im planmässigen Personenverkehr nicht von Dieselzügen angefahren werden. Es existiert hier in den Netzzugangsbedingungen ein ganz klares Verbot, Ausnahmen bestehen für historische Züge und Dienstzüge des Infrastrukturbetreibers. Somit kommt man allein deshalb schon nicht um einen durchgehenden elektrischen Betrieb herum.

Damit verbunden hat die Schweiz elektrische Fernreise-Neigezüge die sie einsetzen kann, während Dieselfernverkehrneigezüge seit dem Aus der ICE-TD nicht mehr zur Verfügung stehen.

Der ICE-TD hat es von Rorschach nach St. Gallen gerade mal auf nur 60 bis 70 km/h geschafft, Diesel hat nunmal seine Grenzen. Da ist ihm jeder popelige GTW locker mit den erlaubten 80 km/h davon gefahren, die fahren aber eben elektrisch. Im künftigen EC-Fahrplan muss der EC die Linie mit 100 km/h hochfahren, sonst ist das neue EC-Angebot nicht umsetzbar. Mit Diesel keine Chance.
Die Linie Rorschach-St. Gallen ist nicht nur so steil wie die Geislinger Steige, sondern auch noch doppelt so lang.

Nachtrag: Im Beitrag von Oscar (NL) im weiteren Verlauf stellt er verschiedene Züge vor, die sowohl mit Diesel als auch Strom angetrieben werden. Das wäre doch eine gute Alternative für Lindau - München gewesen.

Nein, denn das sind alles keine Neigezüge. Der neue Fahrplan erfordert auf dem EC zwingend elektrische Neigezüge.

Die zum Einsatz kommenden SBB Astoro sind vom Gewicht her schon hart am Limit dessen, was in Deutschland für Neigezüge zulässig ist. Ein zusätzlicher Dieselmotor würde den Zug nur schwerer machen und damit wäre er zu schwer um ihn als Neigezug einsetzen zu können. Somit könnten die gesetzten Ziele nicht umgesetzt werden.

Ich würde gerne mal eine seriöse Kosten-Nutzen-Untersuchung zu der Frage bei der Strecke sehen. Es sei noch erwähnt, dass ich eh große Zweifel am Kosten-Nutzen-Verhältnis dieses Ausbaus habe, nachdem dort gar kein Güterverkehr erwartet wird und der Fernverkehr sich auch in Grenzen halten wird, der nicht mal schneller wird als die derzeit laufenden Express-IC-Busse.

Die EC werden über zehn Minuten schneller als die schnellsten IC-Busse sein und haben dabei im Gegensatz zu den Bussen auch noch Zwischenhalte. Die IC-Busse werden übrigens wegen des ausgebauten EC-Angebots eingestellt.

Der Kosten/Nutzen-Faktor ist auf jeden Fall gegeben. Ohne den Ausbau wäre ein zeitgemässes Fernverkehrsangebot nicht möglich. Und das ist im Prinzip seit Jahren schon peinlich, was sich da zwischen zwei recht bedeutenden Wirtschaftsregionen im deutschsprachigen Raum abspielt. Hier gibt es sogar Potenzial für ein stündliches EC-Angebot.

Um den Ausbau zu rechtfertigen, braucht es also erst gar keinen Güterverkehr, den nötigen Nutzen generiert der Fernverkehr bereits von alleine.


Grüsse aus der Ostschweiz.

--
[image]

Aktuell im Einsatz auf den Linien IC 1, IC 2, IC 3, IC 21, IR 13, IR 15, IR 27 und IR 70:
Der SBB FV-Dosto.

Stundentakt München-Zürich?

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Dienstag, 28.07.2020, 09:10 (vor 1361 Tagen) @ Twindexx

Hallo Twindexx,

Nein, denn das sind alles keine Neigezüge. Der neue Fahrplan erfordert auf dem EC zwingend elektrische Neigezüge.

Doch, Talgo kann man mit passiver Neigetechnik haben. Dass der Talgo 730 dennoch den Fahrplan nicht halten kann, hat mit seiner beiden (in CH arbeitslosen) Maschinenwagen zu tun, die der Zug den Berg hochnehmen muss.

Der Kosten/Nutzen-Faktor ist auf jeden Fall gegeben. Ohne den Ausbau wäre ein zeitgemässes Fernverkehrsangebot nicht möglich. Und das ist im Prinzip seit Jahren schon peinlich, was sich da zwischen zwei recht bedeutenden Wirtschaftsregionen im deutschsprachigen Raum abspielt. Hier gibt es sogar Potenzial für ein stündliches EC-Angebot.

Ist das mit den eingleisigen Abschnitten auf deutschem Boden möglich?
Soweit ich weiss, verkehren auf der Unterallgäustrecke auch noch die Zuggattungen RE (etwas mehr Halte) und RB (alle Halte).
Bei uns fahren auf eingleisigen Strecken ja auch nicht mehr als zwei Zuggattungen simultan. Zwar gibt es den Ansatz, auf der Strecke Zwolle-Almelo nebt RB und RE auch noch den Amsterdam-Berlin-IC anzubieten, aber das ist nur mit einem vollständigen Doppelspurausbau vernünftig möglich.

Wenn der durchgehende Stundentakt ZH-M nicht geht, könnte man eine Stunde versetzt die ECs von Zürich in Lindau (Hbf) verenden lassen und in Lindau Reutin einen Umstieg auf einen 2h-Takt Dieselzug LI Hbf - LI Reutin (Richtungwechsel) - Immenstadt - Kempten - München erstellen (3x 612, BR245 + IC2?). Mit der Inbetriebnahme des elektrischen Fernverkehrs haben Kempten und Immenstadt ihren Fernverkehr ja zum grossen Teil verloren, und mit dieser Umsteigeverbindung haben genannte Orte zumindest ein bisschen anständige Anbindungen.


gruß,

Oscar (NL).

--
Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.

Stundentakt München-Zürich?

Twindexx, St. Gallen (CH), Dienstag, 28.07.2020, 12:59 (vor 1361 Tagen) @ Oscar (NL)
bearbeitet von Twindexx, Dienstag, 28.07.2020, 13:02

Hoi Oscar,

Doch, Talgo kann man mit passiver Neigetechnik haben. Dass der Talgo 730 dennoch den Fahrplan nicht halten kann, hat mit seiner beiden (in CH arbeitslosen) Maschinenwagen zu tun, die der Zug den Berg hochnehmen muss.

Der Talgo 730 könnte hier aber keine Zulassung für schnellere Kurvenfahrten erhalten. Die passive Neigetechnik dient hier nur dem Komfort. Auch hat der Zug selbst in Doppeltraktion langfristig zu wenig Sitzplätze.

Ist das mit den eingleisigen Abschnitten auf deutschem Boden möglich?

Nein, entsprechend wird die Schweiz mit Deutschland auf politischer Ebene Gespräche über den Ausbau der Linie Lindau-Memmingen-Buchloe aufnehmen. An entsprechenden Stellen braucht es einen Doppelspurausbau. Die Schweiz wäre auch bereit, finanzielle Unterstützung zu leisten.

Soweit ich weiss, verkehren auf der Unterallgäustrecke auch noch die Zuggattungen RE (etwas mehr Halte) und RB (alle Halte).
Bei uns fahren auf eingleisigen Strecken ja auch nicht mehr als zwei Zuggattungen simultan. Zwar gibt es den Ansatz, auf der Strecke Zwolle-Almelo nebt RB und RE auch noch den Amsterdam-Berlin-IC anzubieten, aber das ist nur mit einem vollständigen Doppelspurausbau vernünftig möglich.

Auf der Linie Lindau-Memmingen gibt sonst ab Ende 2021 einen zweistündlichen elektrischen RE mit allen Halten, also eher eine RB, Montag bis Freitag wird der RE stündlich verkehren. Sonst gibt es kein weiteres durchgehendes Angebot auf jener Linie. Zwischen Memmingen und Buchloe kommt zum stündlichen elektrischen RE noch ein zweistündliches Angebot mit Diesel von/nach Augsburg dazu.

Wenn der durchgehende Stundentakt ZH-M nicht geht, könnte man eine Stunde versetzt die ECs von Zürich in Lindau (Hbf) verenden lassen und in Lindau Reutin einen Umstieg auf einen 2h-Takt Dieselzug LI Hbf - LI Reutin (Richtungwechsel) - Immenstadt - Kempten - München erstellen (3x 612, BR245 + IC2?). Mit der Inbetriebnahme des elektrischen Fernverkehrs haben Kempten und Immenstadt ihren Fernverkehr ja zum grossen Teil verloren, und mit dieser Umsteigeverbindung haben genannte Orte zumindest ein bisschen anständige Anbindungen.

Im Konzept 2035 ist ein stündlicher EC [...] - Zürich - Lindau vorgesehen. Dabei soll jeder zweite EC ab Lindau bis München verlängert werden. Zum Einsatz sollen Doppelstockzüge mit aktiver Wankkompensation kommen. Die EC-Linie hat sowieso in Lindau-Reutin Anschluss an den stündlichen RE mit Diesel mit allen Halten via Kempten.

Wie die Situation 2035 nach den VT 612 aussehen wird, ist noch unbekannt. Sollte es keine Neigezüge als Nachfolger geben, so würde die durchgehende RE-Linie den Anschluss in Lindau-Reutin nicht mehr erreichen können und ein separater RE Lindau-Kempten würde zusätzlich eingerichtet werden. Sonst sind keine weiteren Anschlusszüge Lindau-München an die in Lindau-Reutin endenden EC geplant.


Grüsse aus der Ostschweiz.

--
[image]

Aktuell im Einsatz auf den Linien IC 1, IC 2, IC 3, IC 21, IR 13, IR 15, IR 27 und IR 70:
Der SBB FV-Dosto.

Das Problem ist die öffentliche Wahrnehmung.

Der Blaschke, Mittwoch, 22.07.2020, 11:43 (vor 1367 Tagen) @ heinz11
bearbeitet von Der Blaschke, Mittwoch, 22.07.2020, 11:46

Hey.

Das Ziel der 70% habe ich registriert. Aber auch dann steht die Frage: Was lohnt noch zu elektrifizieren, wenn bereits über 90% der Verkehrsleistungen elektrisch erbracht werden?

Ich sehe das Problem darin, dass es möglich ist, dass die Öffentlichkeit in 3/5/10/15 Jahren eine Eisenbahn, die mit Verbrennungsmotor daherkommt, als umweltschädlich betrachtet. Einer der Vorteile der Bahn, Umweltfreundlichkeit ist dann dahin. Natürlich ist die Frage nach der Elektrifizierung für z.B Lüneburg Dannenberg und ähnliche Strecken zu stellen. Nur haben die Anwohner von 90% Strom deutschlandweit nix, wenn bei ihnen 100% Diesel fährt.

Ob Elektro wirklich umweltfreundlich ist, kann für die einzelne Technologie dann ja auch immer kritisch betrachtet werden. Nur zählt halt die öffentliche Meinung.

Und da hat das Bahnwesen derzeit ein riesiges Problem angesichts der langen Haltbarkeit ihrer Fahrzeuge. In welche Technologie soll sie investieren? Stromleitungen über der Schiene? Akku? Wasserstoff? Oder den Verbrennungsmotor verbessern? Mit welcher Maßnahme wird sie weiterhin als umweltfreundlich gelten? Auch in Dannenberg Ost.

Das Gesetz des abnehmenden Grenznutzens

Wiki schreibt:

Das erste Gossensche Gesetz (auch Gesetz vom abnehmenden Grenznutzen oder Sättigungsgesetz) lautet: „Die Größe eines und desselben Genusses nimmt, wenn wir mit Bereitung des Genusses ununterbrochen fortfahren, fortwährend ab, bis zuletzt Sättigung eintritt.“

Was 'n Quatsch. Darauf wartet mein Doktor bei mir angesichts meines Cola-Konsums seit Jahrzehnten ...


Schöne Grüße von jörg

Das Problem ist die öffentliche Wahrnehmung.

WbuIV, Mittwoch, 22.07.2020, 12:19 (vor 1367 Tagen) @ Der Blaschke

Das erste Gossensche Gesetz (auch Gesetz vom abnehmenden Grenznutzen oder Sättigungsgesetz) lautet: „Die Größe eines und desselben Genusses nimmt, wenn wir mit Bereitung des Genusses ununterbrochen fortfahren, fortwährend ab, bis zuletzt Sättigung eintritt.“

Was 'n Quatsch. Darauf
wartet mein Doktor bei mir angesichts meines Cola-Konsums seit Jahrzehnten ... [/color].

Schade, dass du es einen Quatsch findest. Dabei würde ich heute das Gesetz als "Jörg-Blaschke-Regel" bezeichnen. Unser VWL-Prof hat nämlich immer die Cola nachder Wüstendurchquerung als Beispiel angeführt. Die erste ist toll, nach der 50. winkt man langsam ab

Das Problem ist die öffentliche Wahrnehmung.

Alibizugpaar, Köln (im Herzen immer noch Göttinger), Mittwoch, 22.07.2020, 13:00 (vor 1367 Tagen) @ WbuIV

Eisernes Durchhalte- und Fassungsvermögen kann man sich zum Glück antrainieren.

--
Gruß, Olaf

"Die Reise gleicht einem Spiel; es ist immer Gewinn und Verlust dabei und meist von der unerwarteten Seite."

Goethe an Schiller 1797

Wasserstoff statt Diesel

Norddeich, Mittwoch, 22.07.2020, 13:15 (vor 1367 Tagen) @ Der Blaschke
bearbeitet von Norddeich, Mittwoch, 22.07.2020, 13:16

Und da hat das Bahnwesen derzeit ein riesiges Problem angesichts der langen Haltbarkeit ihrer Fahrzeuge. In welche Technologie soll sie investieren? Stromleitungen über der Schiene? Akku? Wasserstoff? Oder den Verbrennungsmotor verbessern? Mit welcher Maßnahme wird sie weiterhin als umweltfreundlich gelten? Auch in Dannenberg Ost.

Für Nebenstrecken, die nicht elektrifiziert werden sollen, käme langfristig tatsächlich Wasserstoff in Betracht.
Der erste Brennstoffzellenzug der Welt im winterlichen Schwarzwald

Wasserstoff statt Diesel

Turbonegro, Mittwoch, 22.07.2020, 13:49 (vor 1367 Tagen) @ Norddeich

Und da hat das Bahnwesen derzeit ein riesiges Problem angesichts der langen Haltbarkeit ihrer Fahrzeuge. In welche Technologie soll sie investieren? Stromleitungen über der Schiene? Akku? Wasserstoff? Oder den Verbrennungsmotor verbessern? Mit welcher Maßnahme wird sie weiterhin als umweltfreundlich gelten? Auch in Dannenberg Ost.


Für Nebenstrecken, die nicht elektrifiziert werden sollen, käme langfristig tatsächlich Wasserstoff in Betracht.
Der erste Brennstoffzellenzug der Welt im winterlichen Schwarzwald

Dort hat man sich dann aber für die Akkuversion entschieden und kauft Akku-Mireos von Siemens, da die im Netz 8 ausgeschriebenen Leistungen mit alternativen Antrieben, zu großen Teilen unter der Oberleitung fahren.

Wasserstoff statt Diesel

Norddeich, Donnerstag, 23.07.2020, 00:26 (vor 1366 Tagen) @ Turbonegro

Für Nebenstrecken, die nicht elektrifiziert werden sollen, käme langfristig tatsächlich Wasserstoff in Betracht.
Der erste Brennstoffzellenzug der Welt im winterlichen Schwarzwald


Dort hat man sich dann aber für die Akkuversion entschieden und kauft Akku-Mireos von Siemens, da die im Netz 8 ausgeschriebenen Leistungen mit alternativen Antrieben, zu großen Teilen unter der Oberleitung fahren.

Für die Hermann-Hesse-Bahn Weil der Stadt–Calw war eigentlich später der Einsatz von Wasserstoff-Triebwagen vorgesehen, aber das scheint nun zugunsten einer elektrifizierten S-Bahn auch schon wieder verworfen worden zu sein.

Wasserstoff statt Diesel

gnampf, Mittwoch, 22.07.2020, 20:56 (vor 1366 Tagen) @ Norddeich

Für Nebenstrecken, die nicht elektrifiziert werden sollen, käme langfristig tatsächlich Wasserstoff in Betracht.
Der erste Brennstoffzellenzug der Welt im winterlichen Schwarzwald

Eine Variante, die ja auch in manchen Bereichen getestet wird, ist sicherlich Wasserstoff. Ob der aber wirklich Vorteile gegenüber dem Akkuzug bringen kann ist die Frage. Zum einen braucht es auch hier neue Infrastruktur, zum anderen ist auch Wasserstoff in der Speicherdichte recht bescheiden... trotz hoher Drücke. Flüssig ginge, bedeutet aber einen noch höheren Energieaufwand. Und entweder muß der Tank im Zug permanent nachgekühlt werden, oder es kann passieren das er abblasen muß... was ihn wiederrum für Strecken mit Tunnel oder auch Bahnsteighallen unbenutzbar machen würde. Und bekanntlich wächst auch der Wasserstoff nicht einfach auf Bäumen und kann geerntet werden... im Wirkungsgrad liegt die Lösung wohl hinter den Akkus.

Strategische Elektrifizierung

Giovanni, Mittwoch, 22.07.2020, 11:48 (vor 1367 Tagen) @ heinz11

Das Ziel der 70% habe ich registriert. Aber auch dann steht die Frage: Was lohnt noch zu elektrifizieren, wenn bereits über 90% der Verkehrsleistungen elektrisch erbracht werden? Das Gesetz des abnehmenden Grenznutzens macht selbst vor der DB nicht halt, auch nicht in Coronazeiten...
;-)

Primär jene Fahrdrahtlücken, die für die Nutzung von Akku-Technologie zu lang sind - oder aber die einen erheblichen Nutzen für den Güterverkehr haben, denn dort ist Akku-Technologie wohl nur für Rangierfahrten oder Anschlussgleise realistisch.
In Worten wären dies die in Kürze fertigen Elektrifizierungen Südbahn und München - Lindau, aber auch z.b.
Hof - Regensburg (Güterverkehrsroute)
Nürnberg - Cheb (Güterverkehrsroute)
Elze - Hameln (- Löhne) (Südumfahrung Hannover GV)
Anbindung Fehmarnbelt
Marschbahn
München - Mühldorf - Österreich
Anbindung Cuxhaven (?)
Anbindung Kempten

Hof - Regensburg hat zwar im Moment eher geringen Güterverkehr, doch würde die Strecke eine Alternative zur steileren Frankenwaldrampe und der überlasteten Achse Würzburg - Hannover bieten.

Weitere Szenarien ergeben sich z.b., wenn ein ansonsten elektrifiziertes Netz (z.b. S-Bahn nach Euskirchen) um einzelne Streckenäste erweitert wird. Dann könnte die Zahl der für eine flexible Betriebsführung notwendigen akku-Fahrzeuge in starkem Missverhältnis zur Elektrifizierung stehen. Zumal manche Fahrzeugbauformen wohl nicht Akku-kompatibel sind (Platzgründe).

Ein weiterer Aspekt kann die Fahrplangestaltung sein: Die Leistung von Fahrzeugen wird im Akku-Betrieb begrenzt - auf fahrdynamisch anspruchsvollen Strecken (etwa viele Halte, hohe Geschwindigkeiten oder starke Neigungen) können Fahrzeuge mit Oberleitungsnutzung u.U. zu Fahrzeitverkürzungen führen - Stichwort ITF.
Ein Beispiel dafür könnte Leipzig - Chemnitz sein.

--
Wo Logik aufhört fängt das DB-Preissystem an.
2.4.4: "Eine Fahrkarte für eine höhere Produktklasse berechtigt [...] auch zur Beförderung in einer niedrigeren Produktklasse."
Ein Doppelstock-RE ist 4.631,5mm hoch - ein ICE1-Speisewagen nur 4.295mm ;)

Strategische Elektrifizierung

WbuIV, Mittwoch, 22.07.2020, 12:25 (vor 1367 Tagen) @ Giovanni

Hof - Regensburg hat zwar im Moment eher geringen Güterverkehr, doch würde die Strecke eine Alternative zur steileren Frankenwaldrampe und der überlasteten Achse Würzburg - Hannover bieten..

Eine funktionierende "Ost-Achse" muss m. E. über Hof hinausgehen und Mitteldeutschland gut anschließen. Zu denken ist auch an eine ordentliche Südanbindung über Mühldorf. Auch die Verbindung in die Tschechische Rebublik muss noch Potential haben, bei den LKW-Massen.

Die Ost-Achse ist auch deshalb interessant, weil der Ausbau über Nürnberg aufgrund der vielen ungeeigneten Tunnel und Brücken extrem mühsam ist.

Strategische Elektrifizierung

Giovanni, Mittwoch, 22.07.2020, 13:02 (vor 1367 Tagen) @ WbuIV

Hof - Regensburg hat zwar im Moment eher geringen Güterverkehr, doch würde die Strecke eine Alternative zur steileren Frankenwaldrampe und der überlasteten Achse Würzburg - Hannover bieten..

Eine funktionierende "Ost-Achse" muss m. E. über Hof hinausgehen und Mitteldeutschland gut anschließen. Zu denken ist auch an eine ordentliche Südanbindung über Mühldorf. Auch die Verbindung in die Tschechische Rebublik muss noch Potential haben, bei den LKW-Massen.

Der Korridor Hof - Leipzig - Magdeburg - Stendal ist bereits in einem für Güterzüge gut geeigneten Zustand (wobei einige Sanierungen zu Engpässen führen). Nördlich davon wird es etwas schwieriger (Hamburg - Ulzen ist überlastet und bei Hamburg - Wittenberge stellt sich die Frage nach Überholmöglichkeiten.
Hof - Chemnitz - Berlin ist ebenfalls in geeignetem Zustand.

Was fehlt ist die Verbindung zwischen Regensburg und den Alpenbahnen, da die vorhandene Verbindung über Freising-München wohl angesichts des dichten S-Bahn-Verkehrs kaum aufnahmefähig ist.

--
Wo Logik aufhört fängt das DB-Preissystem an.
2.4.4: "Eine Fahrkarte für eine höhere Produktklasse berechtigt [...] auch zur Beförderung in einer niedrigeren Produktklasse."
Ein Doppelstock-RE ist 4.631,5mm hoch - ein ICE1-Speisewagen nur 4.295mm ;)

Strategische Elektrifizierung

Alibizugpaar, Köln (im Herzen immer noch Göttinger), Mittwoch, 22.07.2020, 13:06 (vor 1367 Tagen) @ WbuIV

Nürnberg ist aber DER Umsteigebahnhof von Hof kommend nach Stuttgart und Frankfurt, das ist über Regensburg nicht sinnvoll darstellbar. Die Tunnel sollte man weiter aufmeißeln können für eine platzsparende Stromschienenoberleitung.

--
Gruß, Olaf

"Die Reise gleicht einem Spiel; es ist immer Gewinn und Verlust dabei und meist von der unerwarteten Seite."

Goethe an Schiller 1797

Strategische Elektrifizierung

WbuIV, Mittwoch, 22.07.2020, 13:28 (vor 1367 Tagen) @ Alibizugpaar

was die Bedeutung von Nürnberg geb ich dir sicher recht.

Mir ging es vor allem um die Güterverkehre. Natürlich macht es keinen Sinn so zu verfahren wie bei den Autobahnen, die bei der A 93 im Osten entlang fahren und dann in der Hallertau auf die A9 zum großen Stautreffen zusammen zu kommen.

Die Strecke München -ist nicht in einem tollen Zustand. Da müsste einiges getan werden. Und dann bräuchte es eine belastbare Verbindung von Landshut nach Rosenheim und oder Salzburg unter weitläufiger Umgehung von München.

Bei der Strecke Nürnberg - Hof geht es nicht nur um ein paar Tunnel. es ist die Kombination von zu niedrigen Tunneln, maroder Brücken und einer sehr romantischen Streckenführung.

Ich würde beide Strecken für ausbauwürdig halten.

Das Projekt nennt sich Ostkorridor

ffz, Mittwoch, 22.07.2020, 13:43 (vor 1367 Tagen) @ WbuIV

Hallo,

das Gesamtprojekt, wo es auch um die Elektrifizierung der Strecke Obertraubling - Hof geht nennt sich Ostkorridor. https://www.ostkorridor.de/ Dabei geht es vor allem um eine nachhaltige Entlastung der Strecke München - /Passau - Ingolstadt - Nürnberg Rbf Würzburg - Fulda - Göttingen - Seelze - Uelzen vom Güterverkehr (sogenannter Seehafen Hinterland Verkehr) Die Strecke Hof - Uelzen ist durchgehend elektrifziert und wird gerade für den Güterverkehr ausgebaut. Die Strecken München Rbf - Obertraubling hat aktuell noch mehr wie genug Reserven für Güterzüge, Fernverkehr ist aktuell keiner auf der Strecke, sonst nur alle Stunde der Alex/RE München - Regensburg - Nürnberg/ (-Hof / -Marktredwitz - Prag), der Flughafenexpress alle Stunde und der stündliche RE München - Passau bis Landshut und einige Regionalbahnen, das ist noch sehr viel Platz und Luft für Güterzüge.

Das Projekt nennt sich Ostkorridor

WbuIV, Mittwoch, 22.07.2020, 14:09 (vor 1367 Tagen) @ ffz

Viele Dank für den Link.

Zum 70 % Elektro-Anteil bis 2025 trägt dieser Ostkorridor scheinbar nichts bei. Ein Teil ohne Zeitangabe, einer angestrebter Baubeginn 2025, der letzte Planungshorizont 2030.

Die gesamte Ostmagistrale werde ich dmit wohl nicht mehr erleben.

Ostkorridor ist ein reiner Güterzugkorridor

ffz, Mittwoch, 22.07.2020, 14:43 (vor 1367 Tagen) @ WbuIV

Hallo,

der Ostkorridor ist als reiner Güterzugkorridor geplant, ich glaube auch nicht, dass man über die Strecken Fernverkehr fahren wird, dafür dürfte die Nachfrage zu gering sein. Über den Ostkorridor soll vor allem der Seehafen Hinterland Verkehr laufen, der bisher über die Nord-Süd-Strecke und den Abschnitt Würzburg - Nürnberg läuft.

Wendlandbahn

Power132, Mittwoch, 22.07.2020, 14:10 (vor 1367 Tagen) @ heinz11

Beispielhaft fällt mir die Strecke Dannenberg (Ost) - Lüneburg ein. Dort wäre mit einer grundhaften Sanierung des Gleisbettes deutlich mehr für die Attraktivität der Strecke gewonnen, als zu elektrifizieren und weiterhin befürchten zu müssen, daß der Karren an der einen oder anderen Stelle aus dem Gleis hüpft. Und kostengünstiger als eine Elektrifizierung wäre es allemal.

Man kann auch eine Sanierung mit der Elekrifzizeurng verbinden und in dem Zug gleich einen Weiterbau (Wiederaufbau) bis Salzwedel realisieren.

Und da die Strecke nach Salzwedel - Stendal auch auf ein 2. Gleis erweitert werden soll, hätte man da eine weitere zusätzliche Gütertrassse von Hamburg in Richtung Südosten wenn man das alles intelligent löst.

unterschiedliche Verfahren auf fahrdrahtlosen Strecken

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Mittwoch, 22.07.2020, 15:21 (vor 1367 Tagen) @ heinz11

WbuIV:

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/verkehr-bahn-elektrifizierung-kommt-nur-langsam-...
Waren es 2005 57 % seien es nun 61 %. Im vergangenen Jahr sind 60 km dazu gekommen. Ziel sei im Jahr 2025 70 %. 13.000 km sind noch nicht elektrifiziert.

Noch nicht. Hört sich an, als ob diese Strecken irgendwann doch noch unter Fahrdraht stehen.

heinz11:

" ...
Zudem müsse berücksichtigt werden, wieviele Züge überhaupt auf der jeweiligen Strecke fahren. "Derzeit werden bereits über 90 Prozent der Verkehrsleistung in elektrischer Traktion erbracht.
..."
(Hervorhebung durch mich)


Die Frage ist nämlich, macht es überhaupt Sinn, ALLE Strecken zu elektrifizieren, auch solche, wo nur 2 Züge pro Tag und Richtung fahren. Wohl eher nicht.

Es gibt dabei unterschiedliche Verfahren. Alle haben ihre Pros und Kontras.

1. arriva hat bei uns für das "Dieselnetz Groningen/Friesland" einige WINK-Triebwagen beschafft. Das W steht für Wandelbar; heisst also, dass der Zug mit unterschiedlichen Traktionsarten zurechtkommt. Das kann ein Dieselaggregat sein, eine Speicherbatterie, ein Brennstoffzellenpaket. Dafür muss man nur das mittig angeordnete Powerpack tauschen.

2. in Deutschland wird nach wie vor Lok gewechselt. Und im Güterverkehr gibt es Elloks mit LMD-Verfahren (Last Mile Diesel). Kann auch LMB werden (Last Mile Battery).
Für die Talgos )(ECx) soll auf fahrdrahtlosen Abschnitten s.i.w. eine 245 vorgespannt werden.

3. in Frankreich werden im Personenverkehr keine neuen Dieselfahrzeuge mehr beschafft; wenn teilweise fahrdrahtlos, dann bimodal. Hier so ein Liner-Triebwagen als IC: 200 km/h schnell wenn aufgebügelt, 160 km/h mit Diesel.

[image]

4. in Spanien verfügt der Talgo S-730 über einen Maschinenwagen direkt hinter der Lok. Bei Fahrdrahtende wird die Lok abgebügelt und der Maschinenwagen hochgefahren. Dieser speist die Elektromotoren der Lok mit Strom. Hier so ein Zug als Alvia unterwegs: 250 km/h über die Rennbahn, 180 km/h mit Diesel (immerhin langsamer als die renfe334-bespannten Talgos die 200 km/h schaffen).

[image]

+ man kann die komplette Strecke ohne Lokwechsel fahren
+ die Garnitur inkl. Maschinenwagen ist umspurbar
- man schleppt pro Fahrt über eine dreistellige Kilometerzahl ein paar Dutzend Tonnen Totlast mit

Beispielhaft fällt mir die Strecke Dannenberg (Ost) - Lüneburg ein. Dort wäre mit einer grundhaften Sanierung des Gleisbettes deutlich mehr für die Attraktivität der Strecke gewonnen, als zu elektrifizieren und weiterhin befürchten zu müssen, daß der Karren an der einen oder anderen Stelle aus dem Gleis hüpft. Und kostengünstiger als eine Elektrifizierung wäre es allemal.

Niederlande:

Bei uns ist die Maaslinie noch fahrdrahtlos. Diese soll elektrifiziert werden. Doppelspur kommt erst später.
Was mit den Strecken nach Winterswijk passiert, weiss ich nicht.
Zutphen-Hengelo soll s.i.w. auch elektrifiziert werden; wäre ja auch sinnvoll als Güterumleiterstrecke.
Im Norden ist es noch unbekannt.


gruß,

Oscar (NL).

--
Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.

Bimode Triebwagen in F sind keine Beschleunigunsgwunder

ffz, Mittwoch, 22.07.2020, 15:34 (vor 1367 Tagen) @ Oscar (NL)

Hallo,

die Bimode Triebwagen in Frankreich haben den großen Nachteil, dass die im Dieselbetrieb absolut lahme Enten sind, da ist jeder Vt 628 ein Beschleunigungswunder. das mag in Frankreich mit in den meisten Regionen außerhalb des TGV absolut rudimentären Zugangebot mit "Anschlüssen" mit Umsteigezeiten von 20 bis 120 Min und grob 4 Zugpaaren am Tag noch funktionieren, in Deutschland mit dichtem Taktverkehr funktioniert das absolut nicht.

Stadler hat nicht nur den WINK für die Niederlande als Bi-Mode gebaut, sondern auch für Abellio Greater Anglia in UK Bi-Mode FLIRT gebaut https://en.wikipedia.org/wiki/British_Rail_Class_755

RSS-Feed dieser Diskussion
powered by my little forum