Kap. 2/5: Gegensätzliche Städte & Welten [UA][PMR] (Reiseberichte)

Krümelmonster, München, Samstag, 11.04.2020, 11:17 (vor 1469 Tagen)

Hallo liebes Forum,

im ersten Kapitel bin ich in einem großen Bogen von München über die Ostsee ans Schwarze Meer gereist.
Nun geht es ins Landesinnere. ;-)

Am Morgen des zweiten Tages in Odessa habe ich es geschafft, am Busbahnhof ein Ticket nach Tiraspol für mittags komplett auf Russisch zu kaufen – dabei hatte ich nie einen Russisch-Kurs.^^ Es kostete etwas über 3 €. :D Der Bus erwies sich als Minibus, und er wurde proppenvoll. Mein Koffer wurde vorm Beifahrersitz transportiert (auf dem natürlich auch jemand saß), zum Glück kostenlos, denn ich hatte mein ukrainisches Geld so genau ausgegeben, dass ich umgerechnet weniger als 1 € übrig hatte. :D Die Reise ging nach Transnistristrien, die abtrünnige Provinz Moldawiens, die faktisch komplett unabhängig ist, deren Unabhängigkeit aber von keinem Staat der Welt anerkannt wird. Das Gebiet gilt als letzter Rest der Sowjetunion, dort sieht es noch aus wie vor 30 Jahren... Eigentlich möchten sie nicht Transnistrien („hinter dem Dnister“) genannt werden, sondern lieber Pridnestrowien („beim Dnister“). Die offizielle Selbstbezeichnung des Gebietes lautet PMR – Pridnestrowische Moldauische Republik. Anfang der 90er Jahre hatte sich das Gebiet in einem kurzen, aber blutigen Krieg vom moldawischen Kernland abgespalten. Hintergrund waren wie immer ethnische, aber auch wirtschaftliche Spannungen innerhalb des junges Staates: Im ländlich geprägten, westlichen Teil (heutiges Moldawien) lebten hauptsächlich ethnische Moldawier/Rumänen, während der kleine, aber industriell geprägte und vergleichsweise wohlhabende östliche Landesteil (eben Transnistrien) hauptsächlich von russischer Bevölkerung bewohnt wurde. Also eine sehr ähnliche Situation wie in der Ukraine... :-/ Im Laufe des Krieges stationierte Russland zum Schutze seiner Landsleute Streitkräfte in Transnistrien, sie sind bis heute dort auf Mission.

Genug der Politik, wieder zur Reise: In meinem Minibus war es brüllend heiß, definitiv wärmer als die 30 Grad draußen. Je weiter er sich von Odessa entfernte, desto schlechter wurde die Straße.^^ Manchmal meldeten sich selbst in der völligen Pampa Leute, dass sie gern hier aussteigen möchten. :D Vereinzelt saßen direkt neben der Straße Kühe oder Ziegen.^^ Ein Straßenschild zeigte die Entfernungen nach Tiraspol, Chișinău und ausgerechnet Brest – letzteres war irgendwas über 1000 km.
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76 Minibus
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77 Ui, wie exotisch!
An der Grenze mussten wir auf ukrainischer Seite lange warten. Vor uns stand ein fetter BMW X5 mit russischem Kennzeichen – bestimmt die Mafia.^^ Während der Wartezeit präsentierte ich einen klaren Fall von Gehirnaussetzer, indem ich den Bus fotografierte. Prompt kam ein Zöllner herbei und fragte mich auf Englisch: „Haben Sie ein Foto gemacht?“. Ich: „Öhm, nee…“. Er lächelte nett: „Doch“. Ich: „Hm…“. Er: „Zeigen Sie mal das Handy“. Ich zeigte es ihm, es war wirklich nichts außer dem Bus zu erkennen. Er: „Delete :)“ Ich hab’s dann gelöscht. :D Als ich mitbekam, dass Schweizer im Bus waren, dachte ich, ich tue mich mit ihnen zusammen. Bloß die waren ja noch abenteuerlustiger als ich: Sie sprachen überhaupt kein Russisch! :D Ich weiß nicht, warum wir so lange an der Grenze standen, denn es wurden nur unsere Pässe eingesammelt und vom Zoll in ihrem Häuschen kontrolliert. Schließlich wurden wir aus der Ukraine entlassen. Auf pridnestrowischer Seite ging es deutlich schneller voran. Für die Einreise musste jeder sein Gepäck durch ein Röntgen-Gerät schieben. Es piepste natürlich bei jedem, aber egal. :D Anschließend mussten die Schweizer und ich uns noch registrieren lassen. Der zuständige Beamte war sehr freundlich und sprach sogar ein paar Brocken Englisch. Nirgendwo wurde um Schmiergeld gebeten. Die ukrainische "Kontrolle" hat 30 min gedauert, die pridnestrowische nur 20 min inkl Röntgen und Registrierung von drei Ausländern. Von der Grenze dauerte es noch eine halbe Stunde bis Tiraspol. Der Fahrer stellte einen pridnestrowischen Radiosender ein, dort lief Pitbull. Nach insgesamt drei Stunden erreichte der nach wie vor glühend heiße Bus den Bahnhof von Tiraspol.
Ich kaufte gleich das Ticket für den Zug nach Chișinău am nächsten Abend. Es fuhr entweder ein Russenzug (soweit ich weiß der einzige Zug mit russischem Wagenmaterial durch die Ukraine) um 17 Uhr mit jeweils einer halben Stunde Aufenthalt in Bendery und Bulboaca für 8 € im Platzkartnyj oder aber Moldawierzug mit Sitzwagen, der sowohl in der 2. als auch in der 3. Klasse 1,15 € kostete und auch noch eine Stunde schneller war, weil er nicht rumstand. Dafür fuhr letzterer erst 21 Uhr los und war 22:30 Uhr da... Das musste ich also erstmal alles rausbekommen und die Preise dazu erfahren – natürlich nur auf Russisch. Dann hab ich gefragt, ob ich in Russischen Rubeln zahlen kann. Es dauerte eine Weile, bis ich die Worte der Schalterfrau verstanden habe, dass eine Zahlung nur in „unseren Rubeln“ möglich ist. Also gefragt, wo die Wechselstube ist. Nochmal nachgefragt.^^ Raus, Geld gewechselt. Dann hat sie mich bestimmt 5 x gefragt, ob ich wirklich erst morgen fahren will, selbst nachdem alles schon mittels Zettel & Bleistift festgehalten war. :D
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78 – 79 Добро Пожаловать!
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80 Bahnhof Tiraspol
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81 – 82 Wie viele Fotos gab es bisher in diesem Forum vom Bahnhof von Tiraspol? ;-)
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83 Dass just in diesem Moment ein Güterzug kam, war wirklich Zufall!
Dann lief ich zur Adresse meines Hotels. Dort war nichts. Also hab ich nachgefragt. Bin zuerst in die falsche Richtung geschickt worden (nein, es lag nicht an der Verständigung, er hat sogar mit dem Arm in die Richtung gezeigt^^). Bin zurückgelatscht, hab jemand anderes gefragt. Er wies mir den Weg in einen Hinterhof. Dort war natürlich nichts beschildert. Also fragte ich nochmal nach (die einzige Person war ein Kind), welche Tür ich nehmen müsse. Die Antwort habe ich nicht verstanden. Dann zog ich einfach an irgendeiner der Türen. Daraufhin ertönte von oben aus dem Haus die Stimme einer älteren Frau: „Nein, eine Tür weiter“. Ich schaute hoch, entdeckte aber niemanden. War bestimmt der Geheimdienst. :D Ich machte die nächste Tür auf. Ominöse Stimme von oben: „Genau die Tür“ :D Im Vorfeld hatte ich mit dem Besitzer der Unterkunft geschrieben, er konnte etwas Deutsch. Jetzt war er aber nicht da. Seine Frau zeigte mir alles, sie konnte ein paar auswendig gelernte Brocken Englisch, hätte aber nicht auf Fragen antworten können. Später kam eine ältere Dame, die mir nochmal alles zeigte, natürlich ohne Englisch zu können. Ich wollte ihr sagen „Weiß ich schon alles“, schaffte es aber nicht, mich dahingehend verständlich zu machen. :D Alle drei waren sehr freundlich! Die Abrechnung war auch interessant: Ich hatte vorher schon gefragt, ob ich nur in PMR-Rubeln zahlen kann oder auch in €, UAH oder Russenrubeln. Die Antwort war mit drei Worten denkbar knapp: „Akzeptiere jede Währung“ :D Die ältere Dame schrieb mir nun den Preis in PMR-Rubeln auf. Ich legte einen 10-€-Schein hin. Sie rechnete mit schriftlicher Division und sagte mir, ich müsse noch 11 PMR-Rubel (60 ct) zahlen. :D Im Zimmer waren nur zwei Betten, ein Tisch und ein Stuhl, das Bad war separat. Aber es war alles sauber und in Ordnung, kein Grund zur Klage. Erst recht nicht für den Preis!

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Kap. 2/5: Gegensätzliche Städte & Welten [PMR][MD]

Krümelmonster, München, Samstag, 11.04.2020, 11:17 (vor 1469 Tagen) @ Krümelmonster

Da es mittlerweile schon später Nachmittag war, lief ich nur kurz durch die Stadt und suchte mir dann ein Restaurant. Dort lief englischsprachige Lounge-Musik, Songs, die auch im Westen populär sind, sowas wie z. B. Ed Sheeran. Allerdings waren die Lieder nicht ganz frisch, meistens so ein Jahr alt.^^ Die Karte war zwar nicht auf Englisch, aber einer der Kellner konnte ein paar Brocken. Bier gab es von Carlsberg. Ein Smartphone scheint dort auch jeder (unter 50) zu haben. An der Architektur merkt man aber sehr wohl, dass man nicht im Westen ist. ;-)
Nach dem Essen, gegen 20 Uhr, merkte ich, dass meine an der Grenze ausgehändigte Migrationskarte nur bis 10 Stunden nach der Einreise gültig war – also bis nachts um 1.^^ Ich fragte nach und wurde von Polizisten zur zuständigen Behörde geschickt. Der dortige Wachmann bat mich, mal nebenan zu klopfen, vielleicht sei noch jemand da – natürlich nicht.^^ Dann meinte er, ich solle morgen früh wieder kommen, er sei wieder hier und es gibt keine Probleme.

So machte ich mich also am nächsten Morgen auf, Passierschein A38 zu erhalten. Die Behandlung in der Migrationsbehörde war äußerst freundlich, regelrecht zuvorkommend. Etwas Russisch muss man allerdings können.^^ Ich wurde gefragt, ob ich Russisch schreiben kann, ich meinte wenig (genau genommen kann ich nur Großbuchstaben Blockschrift^^), daraufhin meinten die Damen, sie schreiben es für mich.^^ Schließlich bekam ich eine originale pridnestrowische Migrationskarte, ausgestellt von einer echten Behörde. ;-)
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84 Fotografieren der Plakate war nach Nachfrage in Ordnung, bloß die Räumlichkeiten der Behörde durfte ich nicht fotografieren
Ab dem Vormittag hatte ich die klassische Transnistrien-Tour von Transnistria Tours gebucht. Ich staunte doch etwas, als ich der einzige Teilnehmer war. :D Der Fahrer Andrey sprach Deutsch fast auf Muttersprachler-Niveau. Keine Ahnung, warum er die Tour nicht selbst machte. Mein Guide war eine junge Transnistrierin, die gerade erst angefangen hatte, Deutsch zu lernen, deshalb war die Tour auf Englisch (kein Problem, ich hatte ja nach einer Tour auf Deutsch oder Englisch gefragt). Drei Stunden dauerte die Tour im PKW zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. Zunächst ging es mit einer alten Seilfähre über den Dnister. Normalerweise ist das der Grenzfluss zum „normalen“ Moldawien, aber im Raum Tiraspol gehören auch Gebiete westlich des Flusses zur abtrünnigen Provinz. Die Buckelpiste auf der anderen Uferseite wurde zum Glück bald wieder zu einer Straße, generell habe ich die Straßen in Transnistrien nicht als sonderlich schlecht in Erinnerung. Wir fuhren zum sog. Brückenkopf von Kitskany, einer Art Unabhängigkeitsdenkmal. Fand ich nicht so spektakulär.^^ Dann hielten wir im nahen Kloster Noul Neamț. Das Kloster ist russisch-orthodox, die Messen werden aber auch auf Rumänisch gelesen. Beeindruckt hat mich dort vor allem der Ausblick vom Turm, auch wenn die Treppe hinauf aus klapprigen, teils zerfallenden Stufen bestand. :D Nach dem Besuch des Klosters fuhren wir nach Bendery und besuchten die Festung. Interessant waren freilich nicht nur die einzelnen Stopps, sondern auch die authentischen Eindrücke vom Landleben Transnistriens. Klar, Wohlstand geht anders, aber nach bettelarm sah es nicht aus… Übrigens haben die meisten Einwohner Transnistriens drei Pässe: neben dem transnistrischen (der außerhalb ihres „Landes“ natürlich nur Spielzeug ist) und natürlich dem moldawischen noch einen russischen Pass.
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85 Sehr vertrauenserweckende Fähre. Der Fluss müffelt etwas.^^
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86 Auf dem Dnister
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87 Nur für Schwindelfreie
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88 Kein Spaß mit Schuhgröße > 35
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89 – 90 Tiraspol Skyline
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91 Ausblick vom Turm aufs Kloster Noul Neamț
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92 Bahn-Brücke der russisch-pridnestrowischen Freundschaft nahe Bendery mit eindeutiger Farbgebung

Nach dem Besuch der Festung Bendery fuhren wir entlang der Überland-Obus-Linie zurück nach Tiraspol. Auf meinen Wunsch wurde ich gleich zu einem Restaurant mit englischer Karte gefahren. Zum Glück war die Karte zweisprachig, denn die Bedienung sprach kein Wort Englisch.^^ Ich glaube, es gibt wenige Gegenden in Europa, wo man derart heftig am Hintern ist, wenn man die örtliche Sprache nicht kann. :D
Schon am Vormittag hatte es sich zugezogen, und nach dem Restaurant-Besuch begann es heftig zu regnen, was für die Kulisse der Stadt ja durchaus passend war. Ich ging zum Hotel, zog meine Regenklamotten an und erkundete Denkmäler, die man in der Form kaum woanders sieht. Transnistrien ist letztlich weniger abgeschottet als Weißrussland. Okay, hier gibt es keine glitzernden Shopping Malls, aber mei. Dafür wird man nicht wie der letzte Abschaum behandelt, sondern die Menschen sind alle richtig freundlich und hilfsbereit (manche sind halt etwas genervt, wenn man nur schlecht Russisch kann, aber sie versuchen, sich das nicht anmerken zu lassen, das ist nicht schlimmer als bei uns). Ich war sehr ganz angetan von diesem Großraum-Museum! =) Ich konnte auch alles fotografieren, ohne behelligt zu werden. (ok, Uniformierte hab ich nicht versucht zu fotografieren :D)
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93 Am Stadtrand von Tiraspol. Wait!? Shto!?
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94 Das Haus der Sowjets, davor Lenin
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95 Panzer & Kirche – eine harmonische transnistrische Kombination
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96 Vorn ein Ehrenfriedhof für den sog. Unabhängigkeitskrieg. Rechts wacht auf hohem Sockel Lenin vor dem Parlament.
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97 Man ist stolz auf die Unabhängigkeit
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98 Auch wenn es nicht so aussieht – das ist echtes Geld! Einen Rubel gibt es entweder als Schein oder als Plastikmünze. Darüber gibt es nur Scheine. Es gibt tatsächlich Münzen, die noch weniger Wert sind als ein Rubel. Ein Euro entspricht ca. 18,50 Rubel. Die Währung kann ausschließlich in Transnistrien getauscht werden.^^
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99 Uralter O-Bus
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100 Alter O-Bus. Die neuesten Modelle kommen aus Weißrussland… -.-
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101 Man beachte die Flaggen über den Obussen. Das Panorama hat mir freundlicherweise Google automatisch erstellt, ich hab keinen Plan, wie sowas geht^^
Groß ist Tiraspol freilich nicht. Die Stadt hat knapp 150.000 Einwohner, und die Zahl der Sehenswürdigkeiten hält sich doch in Grenzen. ;-) Nachdem ich durch war mit meiner Erkundung, ging ich nochmal essen. Arm wird man ja dabei nicht: Ein fleischiges Hauptgericht mit Getränk bekommt man inkl. Trinkgeld für 5 – 6 €. Als es abends immer noch leicht regnete, wollte ich mit einer Marschrutka zum Bahnhof fahren. Eine Marschrutka ist eine Art Minibus/Großraumtaxi, das auf eigene Rechnung feste Routen fährt, welche außer den Einheimischen niemand kennt, und eine sehr übliches Fortbewegungsmittel in der ehemaligen Sowjetunion. Beim Einsteigen frage ich den Fahrer, ob er zum Bahnhof fährt. Ja. Ich mit meinem Koffer ganz nach hinten, wo es nicht ganz so gedrängt war. Irgendwann kam mir die Route komisch vor, zum Bahnhof wären es doch nur 2 min gewesen. Ich fragte meine Mitreisenden, ob die Marschrutka nicht zum Bahnhof fährt. Nun ja, sie fährt zum Busbahnhof. In der Nachbarstadt… „Oh, ich wollte mit dem Zug nach Chișinău“. Ein Mitreisender fing gleich an zu telefonieren und bestätigte mir sodann, dass mein Zug auch in der Nachbarstadt hält. Eine andere Mitreisende fragte mich gleich, ob ich ein Taxi vom Busbahnhof zum Bahnhof benötigte. Ja super! Ich stand/kauerte also im Gang, an meinen Koffer gelehnt, während die Höllenkiste durch die Finsternis Transnistriens bretterte. Dabei wollte ich die Strecke im Zug zurücklegen. -.- Das angebotene Taxi war letztlich gar kein Taxi, sondern das Auto der Bekannten, die die Frau vom Busbahnhof abholte. Die beiden fuhren mich nun kostenlos zum Bahnhof, obwohl sie gar nicht dorthin wollten, und warteten, bis ich durch den Eingang verschwunden war. Ich hatte leider nur noch ein paar Hanuta übrig, Geld hätten sie sicher als sehr unhöflich empfunden. Das nenne ich Hilfsbereitschaft!
21 Uhr stand ich nun als einziger Reisender am Bahnhof Bendery 2. Die resolute Bahnhofsvorsteherin samt drei Wachmännern verklickerte mir, dass der Zug um 22:00 Uhr fährt und 23:00 Uhr in Chișinău ankommt.^^ Meine restlichen PMR-Rubel bin ich dort freilich nicht mehr losgeworden, außerhalb Transnistriens ist die „Währung“ generell nicht konvertierbar.^^ Als ich erfahren habe, dass die verdammte Marschrutka nach Bendery fährt, hätte ich auch einfach aussteigen können und zurückfahren. Oder zurücklaufen. Aber da wusste ich ja nicht, dass ich ob der einstündigen Verspätung den Zug auch ab Tiraspol noch bekommen hätte – ich dachte, im Breitspurland ist immer alles pünktlich... Alternativ hätte ich die Strecke nach Bendery auch mit einem Überland-Obus zurücklegen können. [Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich zum nächsten Mal eine solche Gelegenheit hatte. ;-)] Bendery war übrigens der erste Bahnhof, den ich sah, mit ausschließlich russischsprachiger Beschilderung. ;-) Zehn Uhr fragte ich nochmal, wann der Zug kommen sollte, aber konnte die Antwort nicht verstehen.^^ Planabfahrt in Bendery war 21:21 Uhr, das hatte ich zufällig schon vorher herausgefunden. Ich fühlte mich etwas geehrt, als irgendwann die Bahnhofsvorsteherin nur für mich allein per Lautsprecheransage über die bevorstehende Abfahrt des Zuges informierte.^^ Kurz darauf rollte der moldawische Triebwagen ein, tatsächlich stiegen vier Leute aus. Müßig zu erwähnen, dass ich und meine Kekse die einzigen Einsteiger in Bendery waren. :D Schließlich verließen wir den Bahnhof mit + 53.^^
Zwischen Transnistrien und Moldawien gab es keine Grenzkontrolle, dabei hatte ich mir doch extra den Passierschein A38 geholt.^^ Der Zug kam aus Odessa (hätte ich gewusst, dass der täglich fährt, hätte ich mir auch die Fahrt im glühend heißen Minibus am Vortag ersparen können -.-) und hatte lt. Tutu nur einen längeren Aufenthalt (30 min), nämlich am ukrainischen Grenzbahnhof Kuchurgan. In Tiraspol nur 4 min. D. h. der transnistrische Zoll kontrollierte gar nicht. Hätten sie im fahrenden Zug zwischen Tiraspol und Bendery kontrolliert (14 min Fahrzeit, auch knapp), hätte ich sie in Bendery aussteigen sehen... :-s Über zwei der vier Wagen erstreckte sich die 3. Klasse. Ich hatte zum gleichen Preis ein Ticket im Wagen der 2. Klasse. Die war nicht klimatisiert und eher mäßig bequem.^^ Eine der Scheiben hatte offenbar jemand versucht einzuschlagen.^^ Eine 1. Klasse gab es natürlich auch. Alle Wagen waren ganz gut ausgelastet. Das WLAN funktionierte frühestens hinter der „Grenze“ zu Moldawien, und auch dort nur langsam. Bereits kurz nach der Abfahrt in Bendery (also zur Planankunft in Chișinău) waren die Lauftexte über den Durchgängen der Meinung, der Zug für von Chișinău nach Ungheni fahren.^^ Mit 85 – 90 km/h rückte auf schlechter Strecke Chișinău näher, unten rumpelte es mächtig gewaltig…^^ Gut, dass ich den Zug schon in Bendery fotografiert hatte (weder die resolute Bahnhofsvorsteherin noch ihre drei daneben stehenden Wachmänner hatten ein Problem damit), denn in Chișinău wusste grimmiger Zoll Fotos zu verhindern. Kontrolliert wurde aber nichts.^^ Ich hätte ja gedacht, die Transnistrier wollen meine Migrationskarte sehen oder die Moldawier wollen wissen, ob ich irgendwelches Propaganda-Material einführen möchte. ;-)
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102 – 105 Ob dieser Bahnhof jemals so genau portraitiert wurde? ;-)
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106 Sogar beheizt – richtig heimelig!
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107 Da kommt was
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108 Da isses
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109 3. Klasse
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110 Bild für Fuß-Fetischisten aus der 2. Klasse
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111 1. Klasse
Bei Ankunft in Chișinău war es mittlerweile halb zwölf. Wenigstens war mein Hotel nicht weit vom Bahnhof entfernt.
Eines muss man den Weißrussen ja lassen: Es ist das einzige Land, wo ich bisher vor Despacito sicher war...
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112 Zeitreise in die einst beste Adresse der Republik. Man beachte die Drehscheibe auf dem Telefon.

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Kap. 2/5: Gegensätzliche Städte & Welten [MD]

Krümelmonster, München, Samstag, 11.04.2020, 11:18 (vor 1469 Tagen) @ Krümelmonster

Chișinău ist zwar nicht weit entfernt (70 – 80 km) von Tiraspol, aber doch eine andere Welt.
Zunächst möchte ich mal Maßstäbe in Punkto Hässlichkeit setzen… :-/
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113 Ausblick aus meinem Hotelzimmer
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114 – 115 Wenn man nach oben geht, wird es mitnichten besser… :-/
Ich zog morgens los. Vielleicht verborg die Stadt ja doch ein paar schöne Ecken. Zunächst wollte ich meine illegale Einreise ins Land legalisieren und ging zum „Staatlichen Büro für Migration und Asyl". Die des Englischen mächtige junge Empfangsdame erzählte mir, dass der Einreisestempel ja aussieht wie ein moldawischer. Um sicherzugehen, müsste ich hochgehen. Oben war der Warteraum komplett voll mit Menschen, sodass ich beschloss, doch lieber illegal eingereist zu sein. ;-) Die illegale Einreise kann (muss aber nicht) 200 Moldawische Lei (10 €) Strafe kosten, die Zahlung soll problemlos möglich zu sein, da relativ viele internationale Reisende diese Route nutzen, Probleme soll es wohl höchstens mit exotischen Pässen an wenig frequentierten Grenzübergängen geben. Lieber wollte ich die Strafe zahlen als stundenlang in dem stickigen Raum hocken.^^
Die "Sehenswürdigkeiten" von Chișinău kann man bequem in anderthalb bis zwei Stunden alle abklappern (inkl. Fußweg ab dem Bahnhof in eine Richtung). Die Hässlichkeit dieser Stadt kann man in Worten nicht wiedergeben. Die Stadt ist wirklich dermaßen hässlich... Zudem ist mir eine Fußgängerunterführung in Erinnerung geblieben, die so dunkel war, dass ich meine eigenen Füße nicht mehr erkennen konnte. In einem Stadtpark sprach mich eine alte Frau auf Rumänisch an. Ich verstand sie natürlich nicht. Sie machte die Handbewegung mit der Hand zum Mund. Normalerweise bin ich Bettlern gegenüber nicht sonderlich spendabel, aber diese Frau sah aus, als hätte sie ihr Leben lang hart gearbeitet. Ich gab ihr einige Keksrollen, allzu viele hatte ich nicht. Sie bedankte sich überschwänglich bei mir und wünschte mir, nun auf Russisch, Gott möge mich segnen, man sah, dass sie wirklich dankbar war! Sie wirkte, als hätte sie ein hartes Arbeitsleben gehabt, und als Dank dafür musste sie sich ihre Rente durch Betteln aufbessern. Europa 2018… :-/
Nachmittags versuchte ich nochmal mein Glück in einer Marschrutka. Ich: "Fahren Sie [da und da] hin?" Ich zeigte dem Fahrer extra den Ausschnitt auf Google Maps (halt nur auf Rumänisch, nicht auf Russisch). Er: „Да“ Und wieder fuhr er woanders hin… -.- Vielleicht sollte ich mal was an meinem Outfit ändern. :-s Es war hoffentlich die letzte Marschrutka für eine lange Zeit. [Tatsächlich bin ich seitdem nie wieder Marschrutka gefahren.^^]
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116 Das Geschichtsmuseum
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117 Mal wieder ein alter O-Bus
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118 Das Einhängen des Stromabnehmers geschieht selbst bei Neufahrzeugen per Hand
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119 Wer errät, was das ist? Richtig, so protzig wie dieses Bauwerk ist, kann es nur der Präsidentenpalast sein! :p Ich empfehle übrigens etwas Recherche über den jüngsten politischen Werdegang des damaligen Strippenziehers im Staat. (Plahotniuc heißt er.) Kleiner Spoiler: Seit seiner Flucht außer Landes hält er sich wohl in den USA auf.
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120 Alte Kirche
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121 Hier mit O-Bus
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122 Oder mit Marschrutka und ogygischem Stinktier
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123 Apropos Marschrutka: Das war meine am ungeplanten Ziel -.-
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124 Der O-Bus verdeckt das Schlimmste teilweise :-/
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125 Das ist nicht mal faszinierend, das ist wirklich so hässlich, dass es einem regelrecht körperliche Schmerzen zufügt…
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126 Ok, wow…
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127 Dieser Klotz ist nichts Geringeres als mein Hotel
Schließlich holte mein Gepäck im Hotel ab und kaufte noch Wasser. Das sollte 25 Lei kosten (1,25 €). Ich verhandelte hart mit dem Bar-Menschen und versuchte, auf 24 Lei zu kommen, aber es war nichts zu machen. Dann hatte ich genau 199 Lei übrig. Falls die Zöllner schlechte Laune haben, kostet die illegale Einreise genau 200 Lei.^^

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Kap. 2/5: Gegensätzliche Städte & Welten [MD][RO]

Krümelmonster, München, Samstag, 11.04.2020, 11:19 (vor 1469 Tagen) @ Krümelmonster

Bevor es ins nächste Land weitergeht, gehe ich kurz auf die Gemeinsamkeit der beiden ein: die Sprache. Die Amtssprache von Moldawien heißt inzwischen wieder offiziell Rumänisch (weitere Amtssprache ist übrigens Russisch). Früher hieß sie Moldawisch und wurde mit kyrillischen Buchstaben geschrieben. Beides hat sich in Transnistrien bis heute nicht geändert (auch dort ist Moldawisch – natürlich nach Russisch und auch Ukrainisch – Amtssprache). Es gibt einige kleine, historisch bedingte Unterschiede zwischen der rumänischen Sprache in Rumänien und der in Moldawien – ähnlich wie eben zwischen Deutschland und Österreich.
Mir fällt es halbwegs leicht, Rumänisch zu lesen. Schriftlich ist die Ähnlichkeit zu Italienisch auf jeden Fall erkennbar. Alle sagten mir, auch gesprochenes Rumänisch sei leicht zu verstehen. Allerdings habe ich das selbst nach mehreren Tagen in Moldawien & Rumänien nicht geschafft, allenfalls einzelne Worte… -.- In Chișinău kommt man mit Englisch überhaupt nicht weit. Russisch ist hingegen sehr verbreitet, selbst bei den Jungen. Ca. 20 % der Einwohner von Chișinău sind Russisch-Muttersprachler. In Rumänien war es mit Englisch zwar nicht leicht, aber freilich etwas besser. ;-) Zu meiner Überraschung kam ich in Rumänien mit Französisch oder Italienisch nicht viel weiter als mit Englisch in Chișinău.

Sowohl im Bahnhofsgebäude von Chișinău als auch auf den Bahnsteigen lief ziemlich laut alte Musik auf Rumänisch... Alle Beschilderungen waren dreisprachig (RO, RU, EN), die Ansagen allerdings nur auf Rumänisch. Anders als in Transnistrien war hier das Fotografieren verboten.^^ Tickets von Chișinău nach Bukarest oder zurück können bei der Moldawischen Bahn sogar online gebucht werden, allerdings nur auf Rumänisch oder Russisch.^^ Mein dort gekauftes Online-Ticket hatte keinerlei QR-Codes o ä. Ich fragte extra nochmal nach (dabei wurde ich sogar für mein Russisch gelobt :D), ob ich das Ticket irgendwie registrieren müsse, aber es war ok so.^^ Eine Vorausbuchung ist aber kaum nötig, denn die Züge zwischen den beiden Hauptstädten sind wohl stets extrem schlecht ausgelastet. In meinem Fall waren genau vier weitere Reisende in meinem Wagen, mindestens einer von ihnen war Franzose. Kein Wunder, per Bus dauert die Fahrt ca. acht Stunden, der Zug braucht aber 13 h. Zudem hat der Zug recht unschöne Fahrzeiten: Richtung Westen Abfahrt bereits am Nachmittag und Ankunft morgens um sechs, Richtung Osten Grenzkontrolle & Umspurung zu einer Zeit, die man kaum „morgens“ nennen kann.^^
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128 Der Bahnhof ist wohl eines der schönsten Gebäude von Chișinău
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129 – 130 Blick über den Hausbahnsteig
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131 Die Tür heißt den Reisenden Willkommen
Das Monster meines Zuges war schon zu hören, bevor es zu sehen war – und zwar im Stehen! Als es anrückte, präsentierte es seine originale СССР-Aufschrift und den Roten Stern. Der erste Moldawier, dem ich begegnete, der kein Russisch konnte, war ausgerechnet der Provodnik für die lange Fahrt nach Bukarest. Blöderweise konnte er auch kein Englisch, Französisch, Italienisch oder Deutsch, danach gab ich’s auf. :D Trotz seines jungen Alters (ca. Ende 20) war er eher von der alten Schule und weniger kooperativ.^^ Mein Online-Ticket prüfte er per Sichtkontrolle, selbst die Seriennummer, das einzige, was man als Sicherheitskennzeichen bezeichnen könnte, glich er nicht ab.^^ Ich bezog mein Quartier im ersten Wagen hinter dem Monster und, schlimmer noch, genau über den Radsätzen... -.- Bereits kurz vor fünf Uhr nachmittags verließ der Zug pünktlich die moldawische Hauptstadt. Anfangs freute ich mich über mein Einzelabteil, später wurde das aber mächtig gewaltig langweilig, zumal ich mir für den einen Tag nicht extra eine moldawische SIM-Karte zugelegt hatte.^^ Solange der Zug fuhr, gab es wenigstens halbwegs interessante Hügellandschaft zu gucken.
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132 Der Dino brachte altes Zeug. Der grüne Platzkartnyj wurde kurz nach Bereitstellung vom Dino wieder weggefahren.^^
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133 Dampflok vor Shopping-Center & Hotelklotz
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134 Mein Domizil
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135 Der Gang
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136 Die CFM besitzt offenbar 403er. Oder sind es gar 406er? :-s
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137 Vermutlich etwas weniger schnell ist dieses Monster
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138 Der Fahrplan
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139 – 140 Szenen aus dem ländlichen Moldawien
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141 Gegenzug
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142 – 143 Leerer Zug in leerer Landschaft
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144 Hier hat es sich jemand häuslich eingerichtet :-/
Nach gut 2 h Fahrt ohne Halt wurde der Grenzbahnhof Ungheni mit + 6 erreicht. Immer noch kein rumänisches Netz, verdammt!^^ Das sowjetische Monster legte sich zur Ruh. Der moldawische Zoll kam durch und prüfte, ob jeder einen Pass dabei hatte, machte aber noch nichts damit. Danach kam eine ältere Frau durch. Erst dachte ich, sie will irgendwas verkaufen, ich konnte sie aber partout nicht verstehen. „Nu înțeleg“. Irgendwann habe ich gerafft, dass sie tatsächlich versuchte Englisch zu sprechen: „I'm doctor. Khow are you!?” – „Ah! I'm fine!” – „Ok”, sie geht weg. Ich musste erstmal urst husten.^^ Mittlerweile hatte der örtliche Rangierhobel die Macht übernommen, 10 min nach Ankunft zog er uns aus dem Bahnhof raus und in die Umspuranlage. Da die sechs Wagen offenbar zu viele sind, wurden wir in zwei Reihen in die Umspuranlage gestellt. Ein Typ kam wortlos in mein Abteil, nahm eine Bodenplatte heraus und zog drei Metallstangen nach oben, die er einfach auf den Abteilboden legte. Wortlos verließ er das Abteil wieder. Ich dachte ja auch, Platz 5X wäre in der Wagenmitte und nicht direkt über den Drehgestellen. Das Prozedere der Umspurung der anderen Wagen war ziemlich laut. Schön, dass das ganze in Gegenrichtung zwischen 5:02 Uhr und 7:16 Uhr passiert…^^ In meinem Fall passierte es zwischen 19:02 & 20:45 Uhr (warum geht’s Richtung Westen eigentlich eine halbe Stunde schneller?), was im September aber auch eher halbgeil ist, denn natürlich wurden die Wagen nicht mit Strom versorgt und es wurde dunkel. Und ich musste höllisch aufpassen, dass ich weder auf die Stangen trat noch irgendwas durch das Loch im Abteilboden fallen ließ.^^ Noch schlimmer als der Lärm und die Dunkelheit war aber die Langeweile.^^ Nach einer gefühlten Ewigkeit kam der Loch-Stangen-Mensch wieder, packte stumm die drei Stangen ins Loch und verschloss es. Hmm, es wäre wohl aufgefallen, wenn eine Stange gefehlt hätte.^^ Bald waren wir wieder unten und auf Normalspur. Aber immer noch 50 min bis zur Abfahrt nach Rumänien. -.-
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145 Bahnhofsgebäude von Ungheni, davor liegen ein paar Drehgestelle
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146 Mit diesen Teilen werden die Wagen angehoben
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147 Hier im Detail
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148 Warten…
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149 Sorry, aber ich habe da gerade eine ganz dumme Idee… :-/
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150 – 152 Tausch der Drehgestelle
Osteuropäer sind bekanntlich nicht zimperlich: Nach der Umspurung ist die Lok so "sanft" angedockt, dass mein ganzer Rucksack umgefallen und vom Bett gefallen ist. Dann kam der Zoll nochmal durch. Mit meinem Einreisestempel hatte der Mensch keinerlei Problem... Er hat bloß nachgefragt, ob das auf dem Bild wirklich ich bin – das Bild war ein Jahr alt. :D Super, jetzt hatte ich 199 Moldawische Lei übrig. Und glaubt mir, ich habe noch bei einer Währung so lange gebraucht, bis ich sie endlich zurückgetaucht hatte (ausgerechnet in Rumänien habe ich’s halt nicht probiert^^). :D Ab Ungheni kam vorn ein rumänischer Sitzwagen bis Iași (nicht weit von der Grenze) dazu. Kurz vor halb neun stand unser Zug umgespurt und abfahrbereit am Bahnsteig, der Rumänendiesel vorn dran war auch schon aktiv. Aber die Abfahrtszeit war erst 20:48 Uhr. Ich dachte ja, man kann aussteigen, habe aber sofort Mecker vom Provodnik bekommen, der vorbildlich selbst draußen stand und mit dem Bahnhofspersonal quatschte.^^ Andere Provodniks waren weniger aggressiv, aus anderen Wagen sind Leute ausgestiegen.^^ Mit – 20 hatten wir die Umspuranlage verlassen, mit + 3 verließen wir den Grenzbahnhof. Kurz vor der Grenzbrücke stoppte der Rumänendiesel nochmal, um dramatisch zu hupen. Meine Fresse…
Am rumänischen Grenzbahnhof Ungheni Prut (Prut ist auch der Name des Grenzflusses) hatte der Zug nochmal planmäßig 54 min Aufenthalt. -.- Wenigstens gab es endlich LTE! :D Während der Wartezeit waren aus dem leeren Nachbarabteil regelrecht Geräusche der Zerstörung hörbar. Ich dachte, da nimmt einer das Abteil komplett auseinander. Dem war auch so. Es war der Zoll, er hat's danach wieder auch zusammen gebaut. ;-) Der rumänische Zoll-Beamte war froh, mal ein paar Worte Deutsch mit mir sprechen zu können: „Haben Sie Drogen dabei? Oder Waffen? ;-)“ – „Nein nein.“. Er: „Ah, nicht heute ;-)“ Eine halbe bis Dreiviertelstunde nach Abfahrt am rumänischen Grenzbahnhof wurde Iași erreicht, die viertgrößte Stadt Rumäniens. Hier waren planmäßig nochmal gut 20 min Aufenthalt. Während der Zeit wurde auf einen zeitgemäßen Antrieb gewechselt und es kamen zwei Sitzwagen nach Bukarest dazu. Das Personal der moldawischen Schlafwagen wurde leider nicht gewechselt.^^
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153 Rumänischer Zug & ein Schatten meiner selbst
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154 Ich & mein Holz. Äh, Zug!
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155 Da kommen die Sitzwagen
In den letzten knapp sechs Stunden hatten wir sagenhafte 131,1 km zurückgelegt. In den nächsten siebeneinhalb Stunden bis Bukarest würden es immerhin 462 km sein. :D

Da ich mit Kopfhören und Musik schlief, hatte ich meinen Wecker überhört. Ich wachte kurz nach sechs auf, als der dicke, äußerst schlecht gelaunte Provodnik an die Abteiltür hämmerte, und machte auf. Er fauchte mich auf Rumänisch an: „Ey, du Dumpfbacke, jetzt musst du wirklich aufstehen, sonst mach ich dir sowas von Probleme, das schwör ich dir! Wir sind gleich in Bukarest!“. Also anhand seiner Mimik vermutete ich, dass er das sagte, verstanden habe ich nur das letzte Wort București (spricht sich ungefähr wie Buckureschtj, Betonung auf der dritten Silbe). Hastig packte ich meinen Krempel zusammen. Um 6:10 Uhr erreichte der Zug mit + 3 Bukarest, erst ein paar min danach hatte ich alles und verließ den Zug. Ob dieser wunderschönen Zeit bin ich regelrecht aus dem Zug gefallen, der Abstand von der letzten Stufe zum „Bahnsteig“ (nein, ich nenne es lieber Boden) war irgendwie größer als gedacht.^^
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156 Der Profilunterschied ist „minimal“ erkennbar
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157 Ein anderer Zug
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158 So sehen Fensterscheiben in der Ecke öfter mal aus… :-/
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159 Werbung der privaten Konkurrenz, es gibt sogar Liegewagen
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160 Besagte Konkurrenz schickt Rosti ins Rennen (unter dem rechten Scheinwerfer), rechts daneben noch mein Zug aus Moldawien

Am Vortag war Luxi direkt aus Deutschland angereist. Abgrundtief böse, wie ich doch bin, ging ich ihn erstmal wecken. ;-)

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Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)

Kap. 2/5: Gegensätzliche Städte & Welten [RO]

Krümelmonster, München, Samstag, 11.04.2020, 11:20 (vor 1469 Tagen) @ Krümelmonster

Die restliche Reise legten Luxi und ich gemeinsam zurück.
Zwei Tage blieben wir in Bukarest. Dort spricht man zwar die gleiche Sprache wie in Chișinău, aber das war es fast schon an Gemeinsamkeiten.^^
Mit über 2 Mio. Einwohnern inkl. Umland ist Bukarest die zweitgrößte südosteuropäische Stadt (nach Athen; wenn man Istanbul nicht als europäische Stadt zählt) bzw. nach Athen, Warschau und Budapest die viertgrößte Stadt östlich von Deutschland und westlich der ehemaligen Sowjetunion.
Gefallen hat mir besonders die Innenstadt. Ich fand die Stadt irgendwie leicht französisch angehaucht.
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161 Der CEC-Palast
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162 Die Universitätsbibliothek
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163 Orthodoxe Kirche
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164 – 165 Der Präsidentenpalast, natürlich aus sozialistischer Zeit, eines der größten Gebäude weltweit
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166 Springbrunnen vor dem Palast
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167 Der gigantische Palast von der Seite
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168 Patriarchenkathedrale und -palast
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169 – 170 Das interessante Freilichtmuseum im Norden der Stadt
Meine Kekse kaufe ich normalerweise entweder in Italien oder in Tschechien bzw. der Slowakei. Rumänien hatte den Vorteil, dass es hier durch die wirtschaftliche Nähe sowohl die osteuropäischen Marken gab als auch welche, die so ähnlich waren wie die italienischen (zwar nicht ganz so geil, aber immer noch mega lecker^^).
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171 Gern hätte ich viel mehr gekauft, aber ich dachte, noch mehr Platz hätte ich nicht. Ich habe alles eingepackt, und siehe da, der Koffer war genau voll. Ich bin so ein Fuchs!

Die Stadt verfügt über ein zwar nicht allzu engmaschiges, aber umso moderneres Metro-System. Unter der Woche fahren die Züge in der HVZ teils alle 2 min. Volle Züge haben wir freitags und samstags (dann „nur“ 7-min-Takt) nirgends gesehen. Auf allen Abschnitten, wo wir unterwegs waren, hatten die Züge eine äußerst ruhige Gleislage. Die Ansagen waren nur auf Rumänisch, die Lauftexte auch auf Englisch. Für das Abfertigen an den Stationen fährt extra ein zweiter Mitarbeiter mit, der auch gern mal fotografierenden Touristen ein Dudu zeigt. ;-)
Zudem rattern zahlreiche klapprige Trams durch die Metropole. Neufahrzeuge haben wir keine zu Gesicht bekommen. Meine geliebten Obusse hingegen gab es in etlichen Variationen und Altern.^^
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172 Metro
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173 Und von innen
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174 Die schmucklose Station Basarab
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175 Enger Bahnsteig
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176 Metro-Station, ich weiß nicht mehr welche
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177 Alte Tram
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178 Im Inneren einer Langtram
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179 Mittelalter O-Bus
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180 Toter O-Bus
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181 Nicht ganz so gut ausgebaut ist das Netz an Radwegen :D

Zudem widmeten wir uns natürlich noch dem Züge Gucken. Die Bilder davon dürfen hier natürlich auch nicht fehlen. ;-)
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182 Bahnhofsgebäude
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183 Da kommt ein Nachtzug
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184 Da fährt was
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185 Auffällig wie die Werbeflächen-Werbung der ÖBB ;-)
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186 Da ist dieser Kamerad hier weitaus weniger auffällig ;-)
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187 Völkerfreundschaft: Eine Rumänin hat einen Bulgaren und einen Türken angeschleppt.
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188 Der Türke in groß
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189 Getürktes Zuglaufschild
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190 Die Moldawier stehen stumm daneben und beobachten das Treiben. KGB ist informiert.
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191 Profilunterschied^^
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192 Die Fensterscheibe schaut nicht mehr so gut aus :-/

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Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)

Kap. 2/5: Gegensätzliche Städte & Welten [RO]

Krümelmonster, München, Samstag, 11.04.2020, 11:20 (vor 1469 Tagen) @ Krümelmonster

Am zweiten Abend in Bukarest verließen wir die Stadt per Nachtzug.
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193 Bahnhof am Abend ist erquickend und labend
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194 Da kommen unsere Vehikel
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195 Nett. Eigentlich war Liegewagen 4er gebucht^^
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196 Ich bezweifle stark, dass die Klimaanlage funktioniert^^
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197 Sogar mir Dusche. Ob sie funktionstüchtig ist, ist eine andere Frage
Der Nachtzug am Gleis gegenüber fuhr einfach mit offenen Türen los.^^ Bei uns hingegen tat sich nichts. Irgendwann standen + 60 auf der Anzeige. Ein paar Gleise weiter lauerte wieder Rosti, um die private Konkurrenz über die dieselbe Strecke zu ziehen, die wir gleich nehmen würden. Und siehe da, Rosti fuhr pünktlich los, es schien also keine Streckensperrung zu sein.^^ Schließlich setzten wir uns mit + 80 in Bewegung. Das ist bis heute meine größte Abfahrtsverspätung, zumal am Startbahnhof des Zuges.^^
Irgendwann nachts bekam ich wieder ein Roaming-Info für Rumänien. Ich dachte mir nichts dabei. Später sah ich, dass ich 5 min zuvor eine für Serbien bekommen hatte. Während dieser 5 min lief Spotify. 8,03 € für 5 min Spotify – wow… -.-
Bei Ankunft in Timișoara hatten wir immer noch dieselben 80 min Verspätung. :D Dennoch verzichtete ich mangels realistischer Erfolgsaussichten darauf, in Rumänien FGR geltend zu machen. ;-) Zumal der Provodnik unsere Tickets behalten hat. Ein „Obus“ brachte uns erstmal zum Hotel.
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198 Angekommen in Timișoara
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199 Unsere Lok
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200 Och mei, wie süß!
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201 Der Bahnhof in seiner ganzen „Pracht“
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202 – 203 Interessantes Zwitterwesen

Timișoara liegt zwar im gleichen Land wie das 533 Schienenkilometer entfernte Bukarest, und man spricht dort dieselbe Sprache. Dennoch halten sie die Gemeinsamkeiten auch hier in Grenzen.
Zwar konkurriert Timișoara mit Cluj-Napoca um den Titel der zweitgrößten Stadt des Landes, ist aber erheblich kleiner als Bukarest, hat nur ca. 330.000 Einwohner. Im Gegensatz zur teilweise französisch, teilweise sozialistisch geprägten Metropole kommt Timișoara eher wie eine österreichische Kleinstadt daher.
Nichtsdestotrotz hat mir auch Timișoara sehr gut gefallen!
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204 – 205 Piața Unirii
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206 Die serbische Kirche ebendort
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207 Die Südseite des Platzes wird flankiert vom Kunstmuseum
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208 An der Nordostecke steht die römisch-katholische Kirche
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209 Hier von innen
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210 Piața Libertății mit Tram
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211 – 212 Piața Victoriei
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213 – 214 Blick von dort Richtung rumänisch-orthodoxer Kathedrale der Heiligen drei Patriarchen
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215 Besagte Kathedrale in bunt
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216 – 217 Innenleben der Kathedrale

Auch in Timișoara gab es alte Trams in allen möglichen Variationen zu sehen. Ich bin auf dem Gebiet bekanntlich kein Experte, ihr könnt gern dazu schreiben, wo die einzelnen Fahrzeuge herkommen. ;-)
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218 Linienplan
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219 – 223 Alte Trams
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224 Marke Eigenbau

Demnächst fahren wir dann von Timișoara Richtung Süden. ;-)

Es grüßt
Das Krümelmonster

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Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)

Mulțumesc!

JanZ, HB, Samstag, 11.04.2020, 12:52 (vor 1469 Tagen) @ Krümelmonster

Danke auch für diesen Bericht! Von Istanbul gen Westen wäre ich gerne mit dem Zug gefahren, ging damals wegen Bauarbeiten aber nicht. Also bin ich mit dem Bus nach Sofia und dann nach Bukarest. Für die Gegenden weiter nordöstlich hat meine Abenteuerlust bisher nicht gereicht :-).

Wenn die Antwort des Fahrers übrigens nur aus einem „Da“ bestand, kann das genausogut auch ein rumänisches Ja gewesen sein. Das Wort haben sie sich frecherweise aus dem Russischen geklaut.

Der Zug auf Bild 186 ist übrigens ein ehemaliger Wadloper aus den Niederlanden. So einen habe ich in Bukarest auch fotografiert (und 20 Jahre vorher in seiner Heimat ebenfalls).

--
Im Volk, da ist sie sehr beliebt, unsere Eisenbahn,
Doch dort, wo's keine Schienen gibt, da hält sie selten an.

(EAV: Es fährt kein Zug)

+1 (was auch immer das heißt ;-))

Altmann, Samstag, 11.04.2020, 13:04 (vor 1469 Tagen) @ JanZ

Danke für Deine immer wieder tollen Reiseberichte! Da kriegt man echt Lust ...

Danke auf Rumänisch

JanZ, HB, Samstag, 11.04.2020, 13:07 (vor 1469 Tagen) @ Altmann

Ich bedanke mich ja gerne in der Landessprache des jeweils besuchten Landes :-). Tatsächlich kenne ich das Wort in recht vielen europäischen Sprachen, und wenn nicht, gucke ich halt nach, so wie neulich Ukrainisch und Weißrussisch.

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Im Volk, da ist sie sehr beliebt, unsere Eisenbahn,
Doch dort, wo's keine Schienen gibt, da hält sie selten an.

(EAV: Es fährt kein Zug)

Danke auf Rumänisch

Krümelmonster, München, Sonntag, 12.04.2020, 16:02 (vor 1467 Tagen) @ JanZ

Ich bedanke mich ja gerne in der Landessprache des jeweils besuchten Landes :-). Tatsächlich kenne ich das Wort in recht vielen europäischen Sprachen, und wenn nicht, gucke ich halt nach, so wie neulich Ukrainisch und Weißrussisch.

Jap, „danke“ ist wahrscheinlich das Wort, das ich in den meisten Sprachen beherrsche (inkl. Ukrainisch :p). Ist in den meisten Sprachen auch deutlich kürzer als die rumänische Variante. ;-) Gefolgt übrigens vom Satz „Sprechen Sie Englisch?“, einfach weil ich persönlich es mega unhöflich finde, jemanden direkt in einer Fremdsprache anzusprechen!

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Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)

Danke auf Rumänisch

JanZ, HB, Montag, 13.04.2020, 12:19 (vor 1467 Tagen) @ Krümelmonster

Gefolgt übrigens vom Satz „Sprechen Sie Englisch?“, einfach weil ich persönlich es mega unhöflich finde, jemanden direkt in einer Fremdsprache anzusprechen!

Sehr löblich! Leider kann ich den Satz nicht in so vielen Sprachen. Dafür aber „Ich spreche …. Und du?“, weil ich den auf meiner Website sammle. Ist aber meist der einzige Satz, den ich in der jeweiligen Sprache beherrsche …

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Im Volk, da ist sie sehr beliebt, unsere Eisenbahn,
Doch dort, wo's keine Schienen gibt, da hält sie selten an.

(EAV: Es fährt kein Zug)

Mulțumesc!

Krümelmonster, München, Sonntag, 12.04.2020, 16:01 (vor 1467 Tagen) @ JanZ

Danke auch für diesen Bericht! Von Istanbul gen Westen wäre ich gerne mit dem Zug gefahren, ging damals wegen Bauarbeiten aber nicht. Also bin ich mit dem Bus nach Sofia und dann nach Bukarest. Für die Gegenden weiter nordöstlich hat meine Abenteuerlust bisher nicht gereicht :-).

Immer wieder gern. ;-)


Wenn die Antwort des Fahrers übrigens nur aus einem „Da“ bestand, kann das genausogut auch ein rumänisches Ja gewesen sein. Das Wort haben sie sich frecherweise aus dem Russischen geklaut.

Oder aus dem Serbischen bzw. Bulgarischen. Da heißt es auch "Da". ;-)
Ich habe gehört, dass der Fahrer mit anderen Leuten Russisch sprach.
Das Problem an den Marschrutkas (für den Touristen) ist eben, dass sie auf eigene Rechnung fahren. Wenn man fragt: „Fahren Sie da und da hin?“ und dabei z. B. durch schlechte Sprachkenntnisse als Tourist auffällt, wird man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit als Antwort ein Ja bekommen. Denn dann steigt man ein, und der Fahrer bekommt Geld. ;-) Und wenn man Tourist ist, sieht man den Fahrer eh nie wieder. :p Mein Kumpel, der ein halbes Jahr in Russland war, hat von dort dasselbe berichtet.^^
Besser ist es wohl, vor dem Einstieg andere Wartende zu fragen…


Der Zug auf Bild 186 ist übrigens ein ehemaliger Wadloper aus den Niederlanden. So einen habe ich in Bukarest auch fotografiert (und 20 Jahre vorher in seiner Heimat ebenfalls).

Oh, ich hätte dich anhand deiner Berichte etwas jünger geschätzt. Das erklärt natürlich auch die fehlende Abenteuerlust. ;-)

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Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)

Alternative: Mersi

Zg_2, Sonntag, 12.04.2020, 20:31 (vor 1467 Tagen) @ Krümelmonster
bearbeitet von Zg_2, Sonntag, 12.04.2020, 20:32

Hallo,

im Rumänischen ist auch das aus dem Französischen entlehnte „mersi“ gebräuchlich. Als Besonderheit zur Aussprache ist anzumerken ist, dass das „i“ am Wortende nicht verschluckt, sondern ausgesprochen wird.

Bei „mulțumesc“ handelt es sich um die 1. Person Singular eines Verbs, wörtlich übersetzt „Ich bedanke mich.“ Wenn man für mehrere Personen spricht, ist die 1. Person Plural zu verwenden: „mulţumim“.

Entsprechendes gilt für das polnische „dziękuję“, hier lautet der Plural „dziękujemy“.

Gruß

Zg_2

Danke im Plural

JanZ, HB, Sonntag, 12.04.2020, 21:33 (vor 1467 Tagen) @ Zg_2

Hallo,

im Rumänischen ist auch das aus dem Französischen entlehnte „mersi“ gebräuchlich. Als Besonderheit zur Aussprache ist anzumerken ist, dass das „i“ am Wortende nicht verschluckt, sondern ausgesprochen wird.

Bei „mulțumesc“ handelt es sich um die 1. Person Singular eines Verbs, wörtlich übersetzt „Ich bedanke mich.“ Wenn man für mehrere Personen spricht, ist die 1. Person Plural zu verwenden: „mulţumim“.

Entsprechendes gilt für das polnische „dziękuję“, hier lautet der Plural „dziękujemy“.

Und der Plural von „köszönöm“ ist „köszönjük“.

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Im Volk, da ist sie sehr beliebt, unsere Eisenbahn,
Doch dort, wo's keine Schienen gibt, da hält sie selten an.

(EAV: Es fährt kein Zug)

Mulțumesc!

JanZ, HB, Montag, 13.04.2020, 12:23 (vor 1467 Tagen) @ Krümelmonster

Oh, ich hätte dich anhand deiner Berichte etwas jünger geschätzt. Das erklärt natürlich auch die fehlende Abenteuerlust. ;-)

Ich nehme das mal als Kompliment :-). Meine Abenteuerlust war aber nie sonderlich groß bzw. hat eher noch zugenommen. Als Schüler habe ich mich beispielsweise nicht auf den Russlandaustausch getraut, was ich heute nicht mehr so recht verstehen kann.

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Im Volk, da ist sie sehr beliebt, unsere Eisenbahn,
Doch dort, wo's keine Schienen gibt, da hält sie selten an.

(EAV: Es fährt kein Zug)

Kap. 2/5: Gegensätzliche Städte & Welten [RO]

Barbara, Samstag, 11.04.2020, 14:12 (vor 1469 Tagen) @ Krümelmonster

Danke für den schönen Bericht.

Aber ich bin nun doch sehr erstaunt, dass Du in Bendery2 bei der Ausreise aus Transnistrien nicht kontrolliert worden bist. Über die Grenzkontrolle an dieser Örtlichkeit - also rund um Bendery 2/3 - hat man ja schon die skurrilsten Geschichten gelesen. Angeblich kann man im dortigen Stadtviertel auf Parallelstraßen zur Hauptroute ohne jegliche Kontrolle die „Grenze“ überqueren....natürlich illegal.

Kap. 2/5: Gegensätzliche Städte & Welten [RO]

JeDi, überall und nirgendwo, Samstag, 11.04.2020, 23:19 (vor 1468 Tagen) @ Barbara
bearbeitet von JeDi, Samstag, 11.04.2020, 23:20

Hallo Barbara,

Aber ich bin nun doch sehr erstaunt, dass Du in Bendery2 bei der Ausreise aus Transnistrien nicht kontrolliert worden bist. Über die Grenzkontrolle an dieser Örtlichkeit - also rund um Bendery 2/3 - hat man ja schon die skurrilsten Geschichten gelesen. Angeblich kann man im dortigen Stadtviertel auf Parallelstraßen zur Hauptroute ohne jegliche Kontrolle die „Grenze“ überqueren....natürlich illegal.

Der Bahnhof Bendery 2 liegt auf transnistrisch kontrolliertem Gebiet, die Kontrolle erfolgt für zu- bzw. aussteigende Fahrgäste im Bahnhof, eins muss dafür, wie auch in Tiraspol, aber aktiv zu den Organen gehen.

Was du meinst ist vermutlich der Haltepunkt, an dem die Lokalzüge aus Chisinau ankommen, gerne "Bender 2 1/2" genannt - dieser liegt grade so auf moldawisch kontrolliertem Gebiet, eins kann quer über die Wiese in die Stadt laufen (ohne Kontrolle), oder zum Grenzposten an der Hauptstraße laufen, um legal in die PMR einzureisen.

Gruß, JeDi (das dieses Jahr plante, mal wieder die PMR zu besuchen. Mal gucken, ob das was wird)

--
Weg mit dem 4744!

Kap. 2/5: Gegensätzliche Städte & Welten [RO]

Krümelmonster, München, Sonntag, 12.04.2020, 16:02 (vor 1467 Tagen) @ JeDi

Der Bahnhof Bendery 2 liegt auf transnistrisch kontrolliertem Gebiet, die Kontrolle erfolgt für zu- bzw. aussteigende Fahrgäste im Bahnhof, eins muss dafür, wie auch in Tiraspol, aber aktiv zu den Organen gehen.

Eine sehr interessante Form der Kontrolle. :D
Nun ja, vor den Organen stand ich ja, meine Absicht war bekannt. Explizit um eine Kontrolle gebeten habe ich freilich nicht.^^


Was du meinst ist vermutlich der Haltepunkt, an dem die Lokalzüge aus Chisinau ankommen, gerne "Bender 2 1/2" genannt - dieser liegt grade so auf moldawisch kontrolliertem Gebiet, eins kann quer über die Wiese in die Stadt laufen (ohne Kontrolle), oder zum Grenzposten an der Hauptstraße laufen, um legal in die PMR einzureisen.

Ui, wo ist der denn? Ich finde nur Bender 3.


Gruß, JeDi (das dieses Jahr plante, mal wieder die PMR zu besuchen. Mal gucken, ob das was wird)

Über den 2. September? ;-)

Es grüßt
Das Krümelmonster

--
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Kap. 2/5: Gegensätzliche Städte & Welten [RO]

JeDi, überall und nirgendwo, Sonntag, 12.04.2020, 17:58 (vor 1467 Tagen) @ Krümelmonster

Der Bahnhof Bendery 2 liegt auf transnistrisch kontrolliertem Gebiet, die Kontrolle erfolgt für zu- bzw. aussteigende Fahrgäste im Bahnhof, eins muss dafür, wie auch in Tiraspol, aber aktiv zu den Organen gehen.


Eine sehr interessante Form der Kontrolle. :D

Hintergrund ist, dass die Bedingung für die Wiederaufnahme des Zugverkehrs zwischen Odessa und Chisinau seinerzeit war, dass die Züge unbehelligt von PMR-Organen fahren können. Also wird im Bahnhof kontroliert. Der Zug könnte ja - zumindest theoretisch - auch im PMR-Binnenverkehr genutzt werden...

Ui, wo ist der denn? Ich finde nur Bender 3.

Genau der ist das. Als ich das letzte Mal geschaut habe, wurde auch der Bahnsteig von der CFM noch als Bender 2 geführt...

Über den 2. September? ;-)

Genau, vor 5 Jahren war ich schonmal da ;-)

Es grüßt
Das Krümelmonster

--
Weg mit dem 4744!

Kap. 2/5: Gegensätzliche Städte & Welten [RO]

Krümelmonster, München, Mittwoch, 15.04.2020, 19:19 (vor 1464 Tagen) @ JeDi

Hintergrund ist, dass die Bedingung für die Wiederaufnahme des Zugverkehrs zwischen Odessa und Chisinau seinerzeit war, dass die Züge unbehelligt von PMR-Organen fahren können. Also wird im Bahnhof kontroliert. Der Zug könnte ja - zumindest theoretisch - auch im PMR-Binnenverkehr genutzt werden...

Wie viel kostet das dann? 30 Cent? :D

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Kap. 2/5: Gegensätzliche Städte & Welten [RO]

Krümelmonster, München, Sonntag, 12.04.2020, 16:02 (vor 1467 Tagen) @ Barbara

Danke für den schönen Bericht.

Aber ich bin nun doch sehr erstaunt, dass Du in Bendery2 bei der Ausreise aus Transnistrien nicht kontrolliert worden bist. Über die Grenzkontrolle an dieser Örtlichkeit - also rund um Bendery 2/3 - hat man ja schon die skurrilsten Geschichten gelesen. Angeblich kann man im dortigen Stadtviertel auf Parallelstraßen zur Hauptroute ohne jegliche Kontrolle die „Grenze“ überqueren....natürlich illegal.

Ich fand es auch komisch. Aber die drei Wachmänner hatten ja mitbekommen, wo ich hinfuhr, und bemühten sich überhaupt nicht um eine Kontrolle.^^
Interessant fand ich ja auch, dass die Einreise (weder nach Transnistrien noch nach Transnistrien) im Zug kontrolliert wurde. Dass der dortige Zoll auf ukrainischem Gebiet kontrollieren darf, kann ich mir nicht vorstellen.

Die Grenzen zwischen legal und illegal scheinen mir in der Ecke ohnehin etwas fließend. ;-)

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Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)

Der 'Parlamentspalast' gefällt mir ...

Blaschke, Samstag, 11.04.2020, 20:03 (vor 1468 Tagen) @ Krümelmonster
bearbeitet von Blaschke, Samstag, 11.04.2020, 20:05

Hey.

Gemeint ist der Schuppen, der hier fälschlicherweise als Präsidentenpalast bezeichnet wird.

Als Bahnchef wird das mein Domizil. Allerdings muss da oben noch ein Geschoß drauf gesetzt werden. Eine Art Krönchen für die Privatgemächer des Chefs.

Und dann erfinde ich die Europäische Union neu und erschaffe 'Blaschis Europäische Einheitsbahn'. Dann fährt der Zug von Odessa durch bis Den Helder.

In die restlichen Zimmer zieht dann Zugpersonal ein - das wird DER zentrale Standort meiner Eisenbahn. Da feiert das Personal mit dem Chef täglich Cola-Orgien.


Schöne Grüße von jörg

Facepalm

Krümelmonster, München, Sonntag, 12.04.2020, 16:03 (vor 1467 Tagen) @ Blaschke

Hey.

Gemeint ist der Schuppen, der hier fälschlicherweise als Präsidentenpalast bezeichnet wird.

Sorry, ich war wohl nach den Bildern aus Chișinău ganz wirr im Kopf… :-/ Parlamentspalast soll es natürlich heißen! Warum ist mir das denn beim Drüberlesen nie aufgefallen? -.-

Ein paar Zahlen noch zum Gebäude, um die gigantische Größe zu unterstreichen:
Die Baukosten betrugen angeblich 40 % des jährlichen BIP Rumäniens. Im Gebäude gibt es fast 500 Kronleuchter sowie 150.000 Glühlampen!^^


Als Bahnchef wird das mein Domizil. Allerdings muss da oben noch ein Geschoß drauf gesetzt werden. Eine Art Krönchen für die Privatgemächer des Chefs.

Und dann erfinde ich die Europäische Union neu und erschaffe 'Blaschis Europäische Einheitsbahn'. Dann fährt der Zug von Odessa durch bis Den Helder.

In die restlichen Zimmer zieht dann Zugpersonal ein - das wird DER zentrale Standort meiner Eisenbahn. Da feiert das Personal mit dem Chef täglich Cola-Orgien.

Aber nicht solange dieses olle Corona-Virus grassiert ;-)


Schöne Grüße von jörg

Es grüßt
Das Krümelmonster

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Kap. 2/5: Gegensätzliche Städte & Welten [RO]

akbar23, Dienstag, 14.04.2020, 01:13 (vor 1466 Tagen) @ Krümelmonster

Hallo!

Vielen Dank für den tollen Reisebericht. Der macht Lust auf mehr!
Ich bin 2013 von Odessa nach Tiraspol gefahren. Damals konnte man sich 24 Stunden in Transnistrien aufalten. Ich weiß nicht mehr so genau wo ich übernachtet hatte, den ersten Ort wo ich hinwollte gab es jedenfalls nicht.
Wo hast du die Tour gebucht? Falls ich wieder einmal in die Gegend kommen sollte.
Wo war das genau, wo du dich registtrieren wolltest?
Ich habe das auch nicht gemacht, und das hat bei der Ausreise schon Probleme verursacht. Sie haben ein Problem, meinte der Grenzer, wobei er mich dann doch passieren lies. Ich würde mich nächstes mal lieber vorher registrieren.
Ich bin auch mit dem Zug gefahren, der um 06.00 in Bukarest ankommt. Dort wurde ich gleich vom Taxifahrer abgezockt. Dabei hätte ich nie gedacht, dass mit mal so etwas passiert.
Das Foto vom Fahrradweg finde ich auch klasse!
Wirklich ein toller Bericht!

Kap. 2/5: Gegensätzliche Städte & Welten [RO]

Krümelmonster, München, Mittwoch, 15.04.2020, 19:19 (vor 1464 Tagen) @ akbar23

Hallo!

Vielen Dank für den tollen Reisebericht. Der macht Lust auf mehr!

Immer wieder gern ;-)

Ich bin 2013 von Odessa nach Tiraspol gefahren. Damals konnte man sich 24 Stunden in Transnistrien aufalten. Ich weiß nicht mehr so genau wo ich übernachtet hatte, den ersten Ort wo ich hinwollte gab es jedenfalls nicht.
Wo hast du die Tour gebucht? Falls ich wieder einmal in die Gegend kommen sollte.

Das war über Transnistria Tour. Bin mir nicht sicher, ob ich den Link hier posten kann, aber man findet es unter dem Namen direkt bei Google. ;-)

Wo war das genau, wo du dich registtrieren wolltest?
Ich habe das auch nicht gemacht, und das hat bei der Ausreise schon Probleme verursacht. Sie haben ein Problem, meinte der Grenzer, wobei er mich dann doch passieren lies. Ich würde mich nächstes mal lieber vorher registrieren.

Ich glaube, das war in diesem Gebäude: https://goo.gl/maps/E5ax48JVcevXaGZu7. Auf jeden Fall nahe der Kreuzung der Straßen, die bei Google Maps mit Strada Rosa Luxemburg & Strada Lenin beschriftet sind. ;-)
Ich hatte ja auch keine Ahnung und abends einfach bei einem Polizisten nachgefragt. Benötigt wurde die Registrierung wie erwähnt nicht.^^

Ich bin auch mit dem Zug gefahren, der um 06.00 in Bukarest ankommt. Dort wurde ich gleich vom Taxifahrer abgezockt. Dabei hätte ich nie gedacht, dass mit mal so etwas passiert.

Unser Hotel war zum Glück in der Nähe vom Bahnhof. ;-)

Das Foto vom Fahrradweg finde ich auch klasse!
Wirklich ein toller Bericht!

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Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)

Kap. 2/5: Gegensätzliche Städte & Welten [RO]

Sören Heise, Region Hannover, Samstag, 11.04.2020, 11:56 (vor 1469 Tagen) @ Krümelmonster

Moin.

Transnistrien ist immerhin Mitglied der Содружество непризнанных государств (Gemeinschaft nicht-anerkannter Staaten).

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181 Nicht ganz so gut ausgebaut ist das Netz an Radwegen :D

Die Aufnahme zeigt den hohen Stellenwert, den Natur in Rumänien genießt. Gerüchteweise gilt das allerdings nicht bei Straßenbauten.

Die Straßenbahnen in Temesvár (auch das als "Marke Eigenbau" bezeichnete Fahrzeug. Ich benutze für die Stadt originellerweise den ungarischen Namen. Beim benachbarten Arad bin ich mir ob der benutzten Variante unsicher. Spaß beiseite, Arad dürfte eine der wenigen Städte der Region sein, die in den dortigen Sprachen gleich heißt) dürften alle aus Bremen stammen, ggfs. Bremerhaven. Das auf Bild 210 ist ein Umbau. Da weiß ich nicht, ob dem nur Bremer auch auch Münchner Wagen geopfert wurden.

Viele Grüße
Sören

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Kap. 2/5: Gegensätzliche Städte & Welten [RO]

Krümelmonster, München, Sonntag, 12.04.2020, 16:04 (vor 1467 Tagen) @ Sören Heise

Moin.

Transnistrien ist immerhin Mitglied der Содружество непризнанных государств (Gemeinschaft nicht-anerkannter Staaten).

Ich meinte zu Andrey auch: „Es gibt ja kein einziges Land auf der Welt, das eure Unabhängigkeit anerkennt.“ Er entgegnete: „Doch, Abchasien, Südossetien und Berg-Karabach erkennen uns an.“ Meinen Kommentar „Das sind ja auch keine Länder! :D“ schluckte ich lieber runter. ;-)

Ich wurde privat noch nach dem Preis für die Tour gefragt.
Aktuell liegt der bei 25 € für eine Person bzw. bei 20 € p. P. bei mehreren. Ich bin allerdings der Meinung, dass ich damals 30 € gezahlt habe. Das ist für dortige Verhältnisse natürlich sehr viel Geld, aber die beiden Guides waren sehr gut. JeDi kann es sicher bestätigen. ;-) Und aus unserer Sicht ist es auch nicht soo viel Geld.

Die Straßenbahnen in Temesvár (auch das als "Marke Eigenbau" bezeichnete Fahrzeug. Ich benutze für die Stadt originellerweise den ungarischen Namen. Beim benachbarten Arad bin ich mir ob der benutzten Variante unsicher. Spaß beiseite, Arad dürfte eine der wenigen Städte der Region sein, die in den dortigen Sprachen gleich heißt) dürften alle aus Bremen stammen, ggfs. Bremerhaven. Das auf Bild 210 ist ein Umbau. Da weiß ich nicht, ob dem nur Bremer auch auch Münchner Wagen geopfert wurden.

Auf dem Vehikel, das ich mit Marke Eigenbau betitelt hatte, stand groß „Fabricat în România“. Meinst du, das bezieht sich auf die Umbauten? :-s
Dass dort ehemalige Münchner Exemplare herumfahren, hatte ich auch gelesen. Ich konnte sie aber nicht unterscheiden.^^


Viele Grüße
Sören

Es grüßt
Das Krümelmonster

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Kap. 2/5: Gegensätzliche Städte & Welten [RO]

JeDi, überall und nirgendwo, Sonntag, 12.04.2020, 18:01 (vor 1467 Tagen) @ Krümelmonster

Ich wurde privat noch nach dem Preis für die Tour gefragt.
Aktuell liegt der bei 25 € für eine Person bzw. bei 20 € p. P. bei mehreren. Ich bin allerdings der Meinung, dass ich damals 30 € gezahlt habe. Das ist für dortige Verhältnisse natürlich sehr viel Geld, aber die beiden Guides waren sehr gut. JeDi kann es sicher bestätigen. ;-) Und aus unserer Sicht ist es auch nicht soo viel Geld.

Irgendwas um den Dreh ist es sicher, der gute Andrej macht aber auch sehr viel mit und möglich, sodass ich auch immer mehr als den angegebenen Preis bezahlt habe ;-).

Die Touren lohnen sich definitiv, eins sollte aber nicht unbedingt davon ausgehen, immer die objektivsten Infos zu erhalten. Andrej ist nämlich einer der Köpfe hinter Radio PMR ;-)

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Weg mit dem 4744!

Kap. 2/5: Gegensätzliche Städte & Welten [RO]

Krümelmonster, München, Mittwoch, 15.04.2020, 19:20 (vor 1464 Tagen) @ JeDi

Die Touren lohnen sich definitiv, eins sollte aber nicht unbedingt davon ausgehen, immer die objektivsten Infos zu erhalten. Andrej ist nämlich einer der Köpfe hinter Radio PMR ;-)

Die objektivsten Infos würde ich in der Ecke selten erwarten.
Ich finde es aber immer ganz praktisch, mal die andere Sichtweise kennenzulernen. Einen Konflikt, wo die eine Seite nur gut und die andere Seite nur böse ist, habe ich bisher nämlich noch nirgends gefunden. ;-)

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Kap. 2/5: Gegensätzliche Städte & Welten [RO]

Sören Heise, Region Hannover, Mittwoch, 15.04.2020, 19:30 (vor 1464 Tagen) @ Krümelmonster

Einen Konflikt, wo die eine Seite nur gut und die andere Seite nur böse ist, habe ich bisher nämlich noch nirgends gefunden. ;-)

Dann warst Du noch nie Teil von einem.

Kap. 2/5: Gegensätzliche Städte & Welten [RO]

Krümelmonster, München, Freitag, 17.04.2020, 18:08 (vor 1462 Tagen) @ Sören Heise

Einen Konflikt, wo die eine Seite nur gut und die andere Seite nur böse ist, habe ich bisher nämlich noch nirgends gefunden. ;-)


Dann warst Du noch nie Teil von einem.

Das hat ja ein Konflikt so an sich, dass man häufig zu einer wenig objektiven Sichtweise und Kommunikation neigt. ;-)

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Wohl 3434

Sören Heise, Region Hannover, Sonntag, 12.04.2020, 19:24 (vor 1467 Tagen) @ Krümelmonster

Moin.

Auf dem Vehikel, das ich mit Marke Eigenbau betitelt hatte, stand groß „Fabricat în România“. Meinst du, das bezieht sich auf die Umbauten? :-s

Das ist ein original Hansawagen. Das dürfte Wagen 3434 sein, die Dachkantenaufschrift bezieht sich auf irgendwelche PVC-Profile, die den Unterschied machen (Türseitenbildlink). Auf Transphoto die Wagenparkübersicht, da findest Du dann Bildlinks von den münchner Wagen.

Viele Grüße
Sören

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Seltsame Türbedienung bei ex-Bremer älteren Hansawagen vorh?

martarosenberg, Dienstag, 14.04.2020, 14:00 (vor 1466 Tagen) @ Sören Heise

Moin.

Auf dem Vehikel, das ich mit Marke Eigenbau betitelt hatte, stand groß „Fabricat în România“. Meinst du, das bezieht sich auf die Umbauten? :-s


Das ist ein original Hansawagen.

Ist bei den Hansawagen älterer Generation in Timișoara eigentlich noch die seltsame Türbedienung aus Bremen erhalten?:

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(von außen: Tür durch Knöpfchen öffnen, und dann die Sperre nach außen ziehen, um einsteigen zu können.)

Den Sicherungseinstieg gab es

Power132, Dienstag, 14.04.2020, 15:26 (vor 1465 Tagen) @ martarosenberg

auch in Bochum, später in Gotha bei der TWSB. Bei diesen Fahrzeugen

"Sicherungseinstieg" -- Alternative zum Trittstufenschalter?

martarosenberg, Dienstag, 14.04.2020, 16:19 (vor 1465 Tagen) @ Power132

Sicherungseinstieg

Du schreibst "Sicherungseinstieg": Ist das Ding eine Maßnahme, die verhindern soll, dass die Tür zugeht solange jemand drin ist?

Da gab es doch auch häufig Trittkontakte unter den Stufen. Warum ist das in diesem Falle so gelöst (was von der Bedienung beim Einsteigen, insbesondere mit Gepäck, ja recht umständlich ist)?

Seltsame Türbedienung bei ex-Bremer älteren Hansawagen vorh?

Krümelmonster, München, Mittwoch, 15.04.2020, 19:20 (vor 1464 Tagen) @ martarosenberg

Ist bei den Hansawagen älterer Generation in Timișoara eigentlich noch die seltsame Türbedienung aus Bremen erhalten?:

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(von außen: Tür durch Knöpfchen öffnen, und dann die Sperre nach außen ziehen, um einsteigen zu können.)

Solch eine Konstruktion ist uns nicht aufgefallen. Wir sind aber auch nur ein kleines Stück außerhalb der Innenstadt mit der Tram gefahren.
Für eine Stadtbesichtigung braucht man die Tram ja wirklich nicht, wenn das Hotel zentral ist. ;-)

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Link zu Kapitel 3

Krümelmonster, München, Samstag, 02.05.2020, 15:30 (vor 1447 Tagen) @ Krümelmonster

Hallo liebes Forum,

Kapitel 3 ist hier hier zu finden.

Es grüßt
Das Krümelmonster

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