Teil 08:
In Filisur steht bahnsteiggleich der Zug nach Davos, der (wie ich beim letzten Mal auch schon gesehen hatte, aber nicht auf Foto) in dieser Stunde zum normalen Fahrpreis mit "Rhätischem Krokodil" Ge6/6 I und ähnlich alten Wagen gefahren wird. Zwei davon sind noch betriebsfähig, eine davon die 415.
Der Einsatz verschiedener historischer Züge zwischen Filisur und Davos im planmässigen Verkehr war eine Idee, die Fahrgastzahlen auf dieser eher schlecht ausgelasteten Linie zu erhöhen. Der Plan ging übrigens voll auf, die Fahrgastzunahme war doch erheblich. Deshalb ist das für dieses Jahr wieder geplant, jedenfalls wenn der Virus nicht mehr wüten sollte.
Genug Zeit, um sich erstmal ein bisschen umzuschauen. Hinter dem Bahnhof sieht man deutlich, dass es mal geplant war, die Bahn hierhin zu verlängern. Die noch vorhandene Brücke mit Tunnelansatz endet mittlerweile aber in diesem Parkhaus,
Eine Verlängerung der Bahnstrecke nach St. Moritz Bad ist übrigens weiterhin in Planung. Man hofft, dies im STEP 2045 unterbringen zu können. Mit der Verlängerung des Albula-IR, des Bernina-Regios und des dann stündlichen Flügelzug-RE Landquart-Vereina-St. Moritz soll zwischen St. Moritz und St. Moritz Bad etwa ein 20min-Takt entstehen, der somit auch in den Ortsverkehr integriert werden kann.
Vor Samedan kommt die Strecke aus St. Moritz wieder dazu mit einer Oberleitung, die so wie in Berlin Hbf tief aussieht.
Die Fahrleitung (in der Schweiz sagt man nicht Oberleitung) ist einfach eine Stromschiene, in einem Tunnel auch als Deckenstromschiene bezeichnet. Die hier zu sehende Stromschiene sieht nicht ohne Grund gleich aus wie die im Nord-Süd-Tunnel in Berlin: Es ist derselbe (Schweizer) Hersteller, Furrer+Frey.
Unlängst gab es hier im Forum eine Diskussion über die Sinnhaftigkeit von Besen entlang der Strecken - hier hat die RhB während irgendwelcher Bauarbeiten auch welche aufgestellt, um Leute wie mich davon abzuhalten, ihren Kopf aus dem Fenster zu halten. Klappt bei so Sturköpfen wie meinem aber nur so semi.
Oh doch, das klappt auch bei dir! Die Besen sind jeweils kurz vor dem Hindernis, sodass wenn du deinen Kopf wieder rausstreckst, das Hindernis in der Regel bereits wieder vorbei sein sollte. Oder es folgt ein längeres Hindernis, bei dem du dann selber eher vorsichtig deinen Kopf wieder rausstreckst.
Der wurde 1999 als erste Strecke der RhB seit 1914 (Chur-Arosa-Bahn) eröffnet und verbindet wesentlich schneller als bisher Landquart mit dem Unterengadin. Die Kilometrierung aller Strecken im Stammnetz (also RhB ohne Berninabahn) erfolgt ja auch von Landquart, sodass hier der Kilometer ~54 über Vereina mit dem Kilometer ~128 über Chur, Albula etc. zusammentrifft. Der eigentliche Vereinatunnel ist dabei für die Autoverladzüge sowie die RE aus Disentis/Mustér nach Scuol-Tarasp ausgerichtet;
Ein Hauptgrund für den Bau des Vereinatunnels war, dass die nicht wintersicher ausgebaute Flüelapass-Strasse nun im Winter geschlossen werden kann. Dem Vereinatunnel gegenüber standen die Kosten für den wintersicheren Ausbau der Strasse und der jährliche Winterdienst. Dagegen konnte der Vereinatunnel auch Vorteile bei der Reisezeit im Schienenverkehr generieren und bietet darüber hinaus auch eine sichere Alternative für die Albulalinie.
Hinten dran hat mein Zug einen Albulagliederzug-ähnlichen Steuerwagen.
Die entstammen auch derselben Bestellung und dienen dazu, einen behindertengerechten Einstieg pro Zug anbieten zu können.
Dort steht bereits mein Zug nach Landquart und hat soeben die Lok mit Eigenwerbung für die Arosabahn fertig umrangiert. Die beiden hier endenden Linien fahren in beiden Richtungen ca. im 8min-Abstand.
Mit dem Flügelzugkonzept in Klosters Platz wird sich das etwas verändern. Damit wird man den Halbstundentakt vorantreiben. Der dann stündliche RE Landquart-St. Moritz wird in Zernez in einen 30-Knoten mit diversen Postauto-Anschlüssen eingebunden, von dem auch ein neuer Anschlusszug nach Scuol-Tarasp fahren wird. So wird der etwas hinkende Halbstundentakt Landquart-Scuol eingeführt, einmal mit dem direkten RE, den du hier vor dir hast, aber mit Capricorn-Flügelzug, und einmal mit Umstieg in Zernez. Aus fahrzeittechnischen Gründen wird dieser Zug aber Zernez-Scuol ohne Halt fahren. Zumindest so ist der Arbeitsstand in der Angebotsplanung.
Auf dieser fahren auch immer die Züge aus Scuol-Tarasp und Davos kurz hintereinander, damit an den zweigleisigen Stellen sich alle vier Züge begegnen können.
Genau das wird sich mit dem Flügelzugkonzept dann ändern. Dann fahren Capricorn-Flügelzüge im exakten Halbstundentakt Landquart-Davos und der Engadiner Teil einmal nach St. Moritz und eine halbe Stunde versetzt nach Scuol-Tarasp.
Hier kommt der Strom der RhB her - zumindest teilweise aus dem Wasserkraftwerk Küblis. Der nachfolgende Streckenabschnitt ist sehr gerade und wird mit 90km/h befahren, sodass Landquart schnell erreicht ist. Auch kommen alle Gegenzüge rechts vorbei, weshalb es keine Fotos von denen gibt.
Ähm, der Streckenabschnitt Küblis-Fideris ist eben nicht besonders gerade. Dort hättest du eben genau rechts rausschauen müssen für die bessere Sicht. Und wenn du das noch nicht getan hast, solltest du das vielleicht noch tun. Denn mit STEP 2035 ist ein neuer Bahntunnel zwischen Küblis und Fideris bereits finanziert.
Für die RhB wird damit einfach die Fahrplanstabilität erhöht, was zwischen dem Kuppelmanöver in Klosters Platz und den SBB-Anschlüssen in Landquart nützlich sein könnte. Viel mehr geht es dabei aber um einen Platzgewinn für die Strasse, die dann unter der Nutzung der jetzigen RhB-Trasse auf Nationalstrassenstandard ausgebaut werden kann. Die direkte Strasse von der Autobahn in Landquart zum Bahnverlad in Selfranga ist ja eine Nationalstrasse ohne Vignettenpflicht.
und kurz dahinter ein "Stammnetz-Pendel" Be4/4, der immernoch manchmal zwischen Landquart und Davos eingesetzt wird und (soweit ich es beobachten konnte) immer für die zweistündigen Verstärker Klosters-Davos. Wegen der Capricorn bald wohl nicht mehr.
Genau, mit Ablieferung der Capricorn werden die Stammnetz-Pendel auch schon vor dem Flügelzugkonzept ausrangiert. Mit dem Flügelzugkonzept wird es dann eh einen durchgehenden Halbstundentakt Landquart-Davos geben, womit diese zweistündigen Anschlusszüge Klosters-Davos eh im Flügelzugkonzept aufgehen werden.
103 Exakt um 16:38 erreichen wir Chur. Da steht mein IC3, der offensichtlich mit ICE1 gefahren wird, da er aus dem ICE71 gewendet wird,
Die nur innerhalb der Schweiz verkehrenden ICE-Leistungen verkehren natürlich mit der Liniennummer und nicht als ICE xyz, die Bezeichnung ICE ist den internationalen Verbindungen vorbehalten. Daher fährt dieser ICE 1 hier als IC 3. Seit Dezember ist das übrigens Geschichte, denn nun fahren normalerweise nur noch ICE 4 nach Chur.
Also nutze ich die halbe Stunde, um mir den Bahnhof näher anzuschauen. Zum Glück muss ich nur 30min auf den nächsten IC3 warten, der noch im 30/30/60-Takt fährt.
Der durchgehende Halbstundentakt des IC 3 ist per Dezember 2025 geplant. Dafür braucht es noch Ausgleichsmassnahmen für die entsprechenden Güterzugtrassen. Alle zwei Stunden wird die Trasse des IC 3 nämlich von einer Güterzugtrasse beansprucht. Um die Güterzugtrassen zu sichern, bzw. ebenfalls auszubauen, ist je Fahrtrichtung je ein 800 m langes Güterzug-Überholgleis in Pfäffikon SZ vorgesehen.
Teil 09:
In Davos steht auch ein Glacier-Wagen, warum auch immer.
Weil man die ab und zu auch in den RE Landquart-Davos findet.
Drüben steht schon mein nächster Zug bereit, an dem heute ein SPAR-Wagen hängt. Bisher wusste ich nicht mal, dass es den Laden überhaupt in der Schweiz gibt. Aber vielleicht ist er ja auch nur nicht im französischen Teil.
Dann gehts rüber zum Zug nach Landquart, der von einer Ge4/4 III gezogen wird. Und geschoben, denn die Lok ist mitten in der Mitte eingebaut. Dem lokalen Radiosender scheint es auch gut zu gehen, denn die haben ja zusätzlich eine Ge4/4 II mit ihrer Werbung im Umlauf.
Das RTR-Logo sollte dir eigentlich verraten, dass man es hier mit der SRG zu tun hat. Das ist das Schweizer Pendant zu ARD/ZDF, wobei die SRG neben dem Fernsehen (SRF in der Deutschschweiz, RTS in der französischsprachigen Schweiz und RSI in der italienischsprachigen Schweiz) auch Radiosender betreibt.
RTR bedient dabei die rätoromanische Sprache, neben dem Radio auch mit Fernsehbeiträgen auf SRF 1. Für den gesetzlichen Auftrag des schweizweiten Service Public in allen Landessprachen erhält die SRG auch den grössten Teil der Schweizer Radio- und Fernsehabgabe (Serafe, Schweizer Pendant zur GEZ).
und dann der nach Scuol-Tarasp, mit einer grünen Lok. Das sieht wirklich seltsam aus und es wundert mich ehrlich gesagt, dass die RhB das zugelassen hat. Alle anderen Werbungen sind im Wesentlichen in Rot oder Weiß mit wenigen Farbakzenten gehalten. Vielleicht war der Zuständige ja rot-grün-blind oder so.
Die Gestaltung und die Farbwahl ist Sache der Werbetreibenden. Die zahlen ja auch dafür. Und wenn einer eine pinke Lok will, dann gibt es auch eine pinke Lok. Ich finde es nur schade, dass es bei den Ge 4/4 III sehr selten ist, dass mal eine im normalen RhB-Lack herumfährt. Die Ge 4/4 II waren früher übrigens alle grün, rot wurden die erst später.
Teil 10:
Nun heisst es: Heimspiel!
Los geht es wie immer mit der S4, dann nehme ich den IC5 durch bis Gossau SG, wo die erste Strecke der AB, die S23, nach Wasserau startet. Auf dem Bahnsteig steht eine große Rentnergruppe, die zum Glück in einen eigenen historischen Triebwagen steigt. Der Regelzug fährt direkt steil bergauf nach Herisau, wo die Voralpenexpress-Strecke gekreuzt wird.
Diese Linienführung ist seit 1916 in Betrieb. Umgekehrt wurde dafür 1916 die Strecke Herisau - St. Gallen Winkeln stillgelegt. Bis 1916 war Winkeln nämlich der Schnellzughalt mit Umstieg auf die Meterspurzüge. In Gossau war der Bahnhof bis dahin noch mehr im Ort drinnen. Auf 1916 hin wurde die SBB-Linie in Gossau verlegt und ein neuer grösserer Bahnhof ausserhalb des Ortes als Schnellzughalt mit Umstieg ins Appenzellerland gebaut. Das war damals so etwas wie ein regionales Grossprojekt.
Die Strecke endet in Wasserauen. Gefahren wird sie mit Stadler Westschweizer Meterspurzügen, die hier ihr östlichstes Einsatzgebiet haben. Ansonsten werden sie von 6 Unternehmen im französischsprachigen Teil eingesetzt - Bilder von allen folgen.
Die Bezeichnung Westschweizer Meterspurzüge kommt wohl einfach daher, dass es damals eine gemeinsame Ausschreibung verschiedener Westschweizer Bahnen war. Aber nicht mal Stadler als Hersteller nutzt diese Bezeichnung, für Stadler sind es einfach Tailor Made Fahrzeuge.
Tatsächlich hat dann jede Bahn doch eine eigene Entwicklung erhalten, bei der höchstens die Kopfform identisch war. Die gemeinsame Ausschreibung hat man auch nur gemacht, um die Kosten zu senken. Ein wirklicher Fahrzeugtyp Westschweizer Meterspurzüge gibt es sogesehen also nicht. Schon in der Ausschreibung war klar, dass jede dieser Bahnen etwas eigenes wollte. Letztlich wurde nur der administrative Aufwand der Ausschreibung nur einmal statt für jede Bahn separat durchgeführt.
Stadler nutzt einfach ein Baukastensystem, um verschiedenen Meterspurbahnen individuelle Lösungen anzubieten. Das hat man dann bei den Appenzeller Bahnen auch gemacht. Der AB-Walzer hat dann auch gegenüber dem TPF-Zug, der dem der AB noch am nächsten kommt, deutliche Abweichungen in verschiedenen Bereichen, ist also auch wieder einfach ein Tailor Made Fahrzeug speziell für die AB entwickelt. Der AB-Walzer hat mit dem TPF-Zug technisch etwa genauso wenig zu tun, wie die Fahrzeuge dieser Westschweizer Bahnen untereinander.
Ursprünglich sollte es hier teilweise mit Zahnrad, teilweise als Standseilbahn weiter auf den Säntis gehen. Da dafür aber nach dem ersten Weltkrieg kein Geld mehr da war, endet die Strecke hier mitten im Nirgendwo. In Deutschland wäre der Teil ab Appenzell längst stillgelegt worden.
Gerade an schönen Tagen am Wochenende sind die Züge aber bis/ab Wasserauen sehr voll. Deshalb kann der Walzer mit bis zu drei älteren Wagen zu sechs Wagen langen Zügen verstärkt werden. Natürlich können die Walzer auch in Doppeltraktion verkehren, aber für alle vier Umläufe der GAW (Gossau-Apppenzell-Wasserauen) hat es mit fünf Walzer zu wenig Triebzüge. Acht Walzer zu beschaffen, wäre auch finanziell nicht möglich gewesen. Deshalb
Die S21 wurde erst 2018 auf reinen Adhäsionsbetrieb umgestellt und in dem Zuge in St. Gallen von Appenzell bis Trogen durchgebunden. Der Ruckhaldetunnel, der den ehemaligen Zahnradabschnitt ersetzt, stellt mit 80‰ den steilsten Adhäsionsbahnabschnitt der Schweiz dar - selbst die Berninabahn kommt nur auf 70‰. Dafür gab es auch neue Fahrzeuge, die "Tango", natürlich von Stadler. Die Züge mit 8/12 Antriebsachsen sind eigentlich Straßenbahnen und werden auf der Strecke teilweise auch als solche verwendet.
Ein Tram mit Upgrade. Die Fahrzeuge können eine Kollision mit einem LKW bei 25 km/h weitestgehend unbeschadet überstehen (alle tragenden Elemente bleiben dabei ohne Beschädigung, dabei ist auch der Lokführer entsprechend geschützt).
Willst du noch Bilder von 2018? Oder Bilder, wie es aktuell auf der ehemaligen Linienführung der AB über die Ruckhalde aussieht? Draussen spazieren gehen während man andere Leute meidet darf man ja auch in der Corona-Krise, dann verblödet man nicht ganz so daheim.
Im Bereich des St.Galler Güterbahnhofs sollten eigentlich in diesen Tagen die Bauarbeiten für einen weiteren AB-Neuabschnitt mit neuer Haltestelle erfolgen. Die gestreckte Linienführung direkt den SBB-Gleisen entlang mit zusätzlicher doppelspuriger Kreuzungsmöglichkeit würde weitere Angebotsverbesserungen ermöglichen. Wegen dem doofen Virus ist der Baustart aber nun verschoben.
Lecker Käse!
Ich empfehle die Schaukäserei in Stein AR.
Da der Triebwagen. Die Strecke hat sich echt gelohnt; von allen der AB würde ich diese am meisten weiterempfehlen.
Wir hoffen derzeit, die Strecke erhalten zu können. Die verbliebenen drei Zahnradstrecken der AB sind wegen ihrem geringen Kostendeckungsgrad alle in Überpfüfung für alternative Angebotsformen. Dies ist vom Bund so vor grösseren Investitionen vorgeschrieben und eine solche würde nun wegen des Behinderten-Gleichstellungsgesetzes kommen.
Für die RHB sieht es dabei am besten aus, als Eisenbahn erhalten zu bleiben. Dann gäbe es dort Investitionen in moderne Infrastruktur und neue Fahrzeuge. Die RhW könnte in einen automatischen Pendelbetrieb umgebaut werden, der ohne Personal auskommt (früher war das ja auch eine Standseilbahn, daher die eigenwillige Spurweite 1'200 mm).
Für die AG (Altstätten-Gais) sieht es aber von allen drei am schlechtesten aus. Der touristische Faktor ist der einzige Strohhalm, der diese Bahn retten könnte. Weil ansonsten könnte diese Verbindung ein Bus schneller, günstiger, mit besserem Takt und mit weniger Umstiegen bedienen. Man hätte eben den Abschnitt zum SBB-Bahnhof nie abbauen sollen.
Endstation in Trogen. Von hier fahre ich mit dem Bus nach Heiden weiter, der hinter dem Bahnhofsgebäude hält.
Postauto, nicht Bus. Wobei das Auto schon von Autobus kommt, aber man sagt eben nicht Bus dazu.
Hier kommt er in Heiden an.
Und wenn der Entschied gefällt wird, dass die RHB eine Zukunft hat, dann wird dieser zentrale Postauto-Knoten am Bahnhof Heiden neu gebaut, um direkte Umsteigebeziehungen zwischen Postauto und RHB zu realisieren.
Dort startet als Teil der AB die Rorschach-Heiden-Bahn (RHB), die hier noch einen älteren Triebwagen stehen hat.
Und manchmal werden die beiden älteren Triebwagen auch eingesetzt, wie hier am 08. März 2020:
Der modernere BDeh 3/6 war in den letzten Monaten in Landquart bei der RhB in Revision. Ansonsten sind die Zusatzzüge zum Weihnachtsmarkt in Wienacht-Tobel eine sichere Bank für die älteren Triebwagen.
Der EW I-Wagen, der da in Heiden noch steht, entstammt übrigens einer Kleinserie von nur drei Wagen, die abweichend zur Serie statt in Stahl in Aluminium hergestellt wurden. Das macht sich im deutlich geringeren Gewicht bemerkbar, was auf einer Zahnradbahn natürlich Vorteile hat. Zwei davon haben die AB später erworben, der dritte bei der TPF hat das Zeitliche nach einem Unfall schon gesegnet.
Die S25 fährt aber normalerweise mit diesem Einzelstück, einem GTW ohne Antriebsteil - hier ist in jedem Drehgestell eine Achse angetrieben. Ansonsten fährt der Zug auf Normalspur und System Riggenbach, wie alle vor 1880 gebauten Zahnradbahnen der Schweiz. War wohl damals Gesetz.
Es war sicher kein Gesetz, es hatte einfach noch niemand ein anderes System erfunden.
An dieser Stelle bleibt der Zug für ein paar Minuten stehen, obwohl der Bahnhof schon in Sicht ist. Ebenso steht neben uns ein ICN, und im Hintergrund ganz links ein Traverso - beide sollten im Normalbetrieb eigentlich nie hierhin kommen.
Von den ICN für den IC 5 wird übers Wochenende immer einer in Rorschach abgestellt. Das erfolgt mit einer Leerfahrt von St. Gallen aus und hat einfach den Grund, dass in St. Gallen kein Platz mehr ist.
Ab Dezember 2021 kommen dann die ICN auch planmässig stündlich bis Rorschach. Der IC 5 wird nämlich dann zwischen Zürich und St. Gallen zum Sprinter (und der IC 1 zum Bummler) und ab Dezember 2021, nachdem die Doppelspur Rorschach Stadt in Betrieb gegangen ist und der Spurwechsel im Bildviertel rechts unten durch schnellere Weichen ersetzt wurde, wird der Sprinter stündlich von St. Gallen bis Rorschach verlängert und wendet dann dort auf Gleis 4:
Der Traverso ist zu diesem Zeitpunkt noch von Stadler dort abgestellt und noch nicht an die SOB ausgeliefert worden. Mittlerweile steht dort kein Traverso mehr. In Bussnang ist aber im Januar die Produktion für die zweite Serie aus elf weiteren Traverso angelaufen. Die SOB will ja ab Dezember mit Traverso die Linien IR 26 und IR 46 über den Gotthard bedienen.
Auf die S3 haben wir also gewartet. Nachdem die durch ist, fahren wir einmal quer über das ganze Gleisfeld. Die RHB fährt noch weiter nach Rorschach Hafen, wobei ich mich wundere, warum eigentlich. Wenn man nämlich so wie ich in Rorschach in die S7 umsteigt, erreicht man den Hafenbahnhof schneller; in der anderen Richtung ist es umgekehrt.
Direkter Anschluss aufs Schiff. Für Touristen bedeutet das einen Umstieg weniger und Touristen sind ein wichtiger Faktor für die Bahn.
Komisch, was da im System stand, oder ist bei einem Monats-GA immer das Ende der aktuellen Zahlungsperiode angegeben? Wenn dem so ist, müsste das aber ja eigentlich auch der Schaffner wissen.
Ich weiss nicht, ob der Kondukteur das sieht. Er sieht meines Wissens nur das direkt für ihn relevante Abo. Weil theoretisch kann ein Swisspass auch eine Vielzahl möglicher Abos enthalten. Angenommen man hat ein Ostwindabo und ein Halbtax drauf, dann wird einem Kondukteur am Genfersee natürlich das Halbtax angezeigt und nicht das Ostwindabo. Er sieht also einfach das eine für seine Kontrolle relevante Abo.
Da hat er dir wohl einfach einen Service erweisen wollen, dich auf das nahende Ende des aktuellen Abos hinzuweisen. Besser er weist dich einmal zu viel darauf hin als dass du plötzlich zum Schwarzfahrer wirst. Indem du nachkontrolliert hast, dass du korrekt gezahlt hast, hast du also genau das gemacht, zu was dich der Kondukteur verleiten wollte.
Grüsse aus der Ostschweiz.
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Aktuell im Einsatz auf den Linien IC 1, IC 2, IC 3, IC 21, IR 13, IR 15, IR 27 und IR 70:
Der SBB FV-Dosto.