Neues Preissystem droht! Und Aus für Fensterplätze! (Allgemeines Forum)

Blaschke, Samstag, 07.12.2019, 20:02 (vor 1574 Tagen)
bearbeitet von Blaschke, Samstag, 07.12.2019, 20:04

Hallöchen allerseits!

Wenn der Befrager nicht fragen muss, sondern nur zählen - dann merkt der Fahrgast: der Junge hat freie Kapazitäten. Und da der Typ mit dem Umhängebommel mit DB-Keks drauf irgendwie nach 'Bahn-Mitarbeiter' aussieht, kann man ihm die eigenen Vorstellungen einer besseren Welt vermitteln.

Also: die baldige Preissenkung wird ein Flop. Die bringt gar nichts. Und Eisenbahn wird viel zu teuer produziert. So ein Joghurtbecher aka 424 ist viel zu stabil und energieaufwändig gebaut worden. Sinnig sei es z.B., auf die teuren, schweren Fenster zu verzichten. Nur noch so kleine wie die Klappfenster soll es geben. Wie beim Gefangenentransportbus. Fensterplätze sind also Geschichte.

Nun, die Fahrpreise sind jedenfalls pauschal zu teuer. Da mökelte heute schon wer rum, 39,90€ SSP Berlin Bad Pyrmont UND ZURÜCK sei unverschämt. Nächstes Mal nehme sie das Auto.

Dem anderen war der Niedersachsentarif zu teuer.

Das Preissystem müsse radikal geändert werden. Jeder zahlt das, was er zahlen kann und was seine persönliche Präferenz sei. Also der Firmenboss, dessen Laden nicht läuft, der 2 Mio Einnahmen hat, aber 1,999000 Mio Kosten, der zahlt statt derzeit 11,70€ z.B. nur 5 Euro. Und 'die Armen' auch. Während manch Vermögender den Luxus der 1. Klasse im Quietschie zu schätzen wisse und dass der Zug überhaupt fahre und der dann z.B. auch 20€ bezahle. Wobei jeder nach seiner Präferenz definiert, ob er arm ist oder doch reich.

Der Automat möge jedenfalls keinen konkreten Preis mehr vorgeben. Sondern der Fahrgast tippt ein, was ihm die entsprechende Fahrt wert sei und er bereit wäre zu zahlen nach seiner persönlichen Präferenz. Allenfalls könne der Automat eine Preisspanne vorgeben, im Falle seines 11,70€-Tickets also 5 bis 20 Euro. Dann könne jeder Fahrgast nach seinem Vermögen und seiner Präferenz den ihm angemessenen Preis zahlen. Das sei unterm Strich gerechter. Die Frage nach einer Finanzierung wischte er beiseite - unterm Strich würde nicht weniger Geld eingenommen und außerdem - s.o.! - müßten die Züge billiger produziert und gebaut werden.

Außerdem gebe es so ein 'zahlen nach persönlicher Präferenz'-System schon im Supermarkt, wo der Kunde dann eben billige Artikel kaufe.

Also in der Theorie sei das alles ausreichend berechnet und erforscht. Nun gelte es, das zumindest in ersten Projekten umzusetzen. Denn das System sei auch für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ein Segen; warum auch immer.

Das alles habe er mehr oder weniger an der Uni beim Studium gelernt - das sei sehr überzeugend gewesen. Und ich bin jetzt beauftragt, das in die Welt zu tragen. Was hiermit geschieht.

Ich gebe zu, dass ich vor allem 'Präferenz' verstanden habe. Und dass meine Gegenfragen wenig Anklang fanden. Leider musste ich zwischendurch immer wieder zählen und sein Ticket war räumlich auch schnell am Ende. Insofern ließ sich die Diskussion nicht weiter vertiefen.

Meine hauptsächliche Frage wäre eigentlich noch gewesen: an welcher Uni lehrt man sowas?

Und vielleicht erklärt mir einer der vielen auch hier teilnehmenden Koryphäen ja mal das ganze System. Mir als kleinem Arbeiter erschloß sich das nämlich noch nicht ganz.

Dem Herrn war es übrigens egal. Beim Aussteigen merkte er an, dass 'sein' System perfekt sei - gut, kann ich nachvollziehen, sind meine auch immer. Und er werde weiter dafür kämpfen, dass das bald eingeführt wird.

Also nicht wundern, wenn demnächst nach dem Reinfall mit der kommenden Fahrpreissenkung ein völlig neues, nie dagewesenes Preissystem eingeführt wird!


Schöne Grüße von jörg


der allerdings grad überlegt, ob das alles echt war oder sich einer von euch hier einen Joke erlaubt hat und jetzt schon sehnsüchtig auf diesen 'Beitrag' wartet ...

Tauschlogikfreiheit.

martarosenberg, Sonntag, 08.12.2019, 00:34 (vor 1573 Tagen) @ Blaschke

Ergiebt einen gewissen Sinn, wenn vieles andere auch dazu passend ist.

Z.b. eher in kleineren, weniger anonymen Kontexten.
Wenn Vertrauen da ist, dass der weit ueberwiegende Teil der Leute zur Gmeinschaft beitraegt, was die Person jeweils gut beitragen kann, und kaum welche auf Ausnutzen aus sind.

Aber wenn das offiziell an einer Uni gelehrt wird dann vllt. in der derzeitigen Unilandschaft eher in einem dogmatisierendereren Kontext als von einem praktischen aus?


Apropos: Es gibt da ganz interessante Experimente mit Kleinkindern, die zeigen, dass intrinsisches Kooperationsvehalten durch Belohnung weggeht.

Neues Preissystem droht! Und Aus für Fensterplätze!

agw, NRW, Sonntag, 08.12.2019, 02:06 (vor 1573 Tagen) @ Blaschke

Bei der DB zahlt man doch heute schon nach finanzieller Austattung.
Tummelt man sich als armer Student auf Fernbusportalen, bekommt man ja ganz andere Preise als im Businessportal.

Der informierte Kunde kann sich den Preis aussuchen. Auch durch Gutscheine und andere Angebote, wie z.B. von Discountern.

Wer weiß, vielleicht bekommt man bald seinen persönlichen Sparpreis im eingeloggten Bereich, je nach bisherigem Konsumverhalten.

Ich denke, die DB wird das in Zukunft weiter ausbauen.

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