BReg lehnt BR-Initiative zur Bahnsteighöhe ab (Allgemeines Forum)

Frecciarossa, Montag, 11.11.2019, 09:17 (vor 1600 Tagen)

Die Bundesregierung hat den vom Bundesrat vorgelegten Gesetzesentwurf zur Bahnsteighöhe (siehe 581423) in den Bundestag eingebracht, dabei jedoch ihre Ablehnung deutlich gemacht, weil „damit möglicherweise eine einheitliche Bahnsteighöhe dauerhaft ausgeschlossen [würde]“. Mit einer Zustimmung des Bundestages kann daher nicht gerechnet werden.

https://www.bundestag.de/presse/hib/666874-666874

BReg lehnt BR-Initiative zur Bahnsteighöhe ab

Rollstuhlfahrer, Ludwigshafen-Oggersheim, Montag, 11.11.2019, 11:08 (vor 1600 Tagen) @ Frecciarossa

Hallo zusammen!


diesen Entwurf unverändert annehmen wäre für die Mobilitätseingeschränkten schlecht, denn darin steckt mehr als die 55/76er-Frage.


Gruß vom Rollstuhlfahrer
bei Schmuddelwetter

BReg lehnt BR-Initiative zur Bahnsteighöhe ab

Giovanni, Montag, 11.11.2019, 13:58 (vor 1600 Tagen) @ Rollstuhlfahrer

Mit der Regelbahnsteighöhe von 0,76 Metern - wie derzeit in der EBO definiert - sei langfristig Barrierefreiheit zu erreichen.

Um dieses Ziel zu erreichen, wird der Autoverkehr massiv gefördert. Denn die 0,76 Meter hohen Bahnsteige sind für einstöckige Züge, die die vorhandenen Doppelstockzüge ersetzen müssten, viel zu kurz. Echte 76cm-Doppelstockzüge scheitern hingegen am Lichtraumprofil.

--
Wo Logik aufhört fängt das DB-Preissystem an.
2.4.4: "Eine Fahrkarte für eine höhere Produktklasse berechtigt [...] auch zur Beförderung in einer niedrigeren Produktklasse."
Ein Doppelstock-RE ist 4.631,5mm hoch - ein ICE1-Speisewagen nur 4.295mm ;)

Doppelstöcker sind nicht der Nabel des Bahnbetriebs

flierfy, Montag, 11.11.2019, 15:56 (vor 1600 Tagen) @ Giovanni

Doppelstöckiges Rollmaterial ist eine Minderheit auf deutschen Schienen und wird es auch immer bleiben. An so etwas richtet man nicht die Abmessungen der Infrastruktur aus. Viele Linien, die heute mit Doppelstockzügen befahren werden, könnte man ohne Sitzplatzverlust auch einstöckig betreiben. Und auf den wenigen Linien, bei denen Doppelstock Sinn macht, kann man auch einzelne einstöckige Wagons mit stufenfreien Zutritten in den Zugverband einreihen.

Doppelstöcker sind nicht der Nabel des Bahnbetriebs

MartinN, Fricktal, Schweiz, Montag, 11.11.2019, 16:13 (vor 1600 Tagen) @ flierfy

Die SBB möchte aber mit ihrem Twindexx später ebenfalls Ziele in Deutschland bedienen.
Meiner Meinung nach ist es mit den Bahnsteighöhen dasselbe Problem wie mit den verschiedenen Fahrleitungsspannungen, Gleich-Wechselstrom, und Lichtraumprofilen. Eben halt ein Unding in Europa dies unter finanziell profitablen Möglichkeiten vereinheitlichen und umzusetzen. Die zeitliche Komponente zur Umsetzung wäre ja auch noch.

Doppelstöcker sind nicht der Nabel des Bahnbetriebs

flierfy, Montag, 11.11.2019, 16:27 (vor 1600 Tagen) @ MartinN

Die SBB möchte aber mit ihrem Twindexx später ebenfalls Ziele in Deutschland bedienen.
Meiner Meinung nach ist es mit den Bahnsteighöhen dasselbe Problem wie mit den verschiedenen

Fahrleitungsspannungen, Gleich-Wechselstrom, und Lichtraumprofilen. Eben halt ein Unding in Europa dies unter finanziell profitablen Möglichkeiten vereinheitlichen und umzusetzen. Die zeitliche Komponente zur Umsetzung wäre ja auch noch.
Es wäre wohl genau auf Grund dieser Problemitik sinnvoller, mit den Twindexxen nach Italien und mit dem Giruno nach Deutschland zu fahren.

Doppelstöcker sind nicht der Nabel des Bahnbetriebs

Alphorn (CH), Montag, 11.11.2019, 17:55 (vor 1600 Tagen) @ flierfy

Es wäre wohl genau auf Grund dieser Problemitik sinnvoller, mit den Twindexxen nach Italien und mit dem Giruno nach Deutschland zu fahren.

Und alle deutschen 76-cm-Züge bleiben in Deutschland? Nur die Niederlande und Belgien haben sich auf 76 cm festgelegt; Dänemark/Frankreich/Schweiz/Österreich/Tschechien haben 55 cm Zielhöhe.

Übrigens haben Dostos manchmal auch dann Vorteile, wenn sie durch Einstöcker ersetzt werden könnten; z.B. werden die Bahnsteige und Umsteigeweg kürzer.

Doppelstöcker sind nicht der Nabel des Bahnbetriebs

Frecciarossa, Dienstag, 12.11.2019, 11:22 (vor 1599 Tagen) @ Alphorn (CH)

Dänemark/Frankreich/Schweiz/Österreich/Tschechien haben 55 cm Zielhöhe.

Was recht amüsant ist, da Doppelstockzüge in Österreich, Tschechien und Dänemark äußerst selten vorkommen. Frankreich ist auch interessant, 4 Nachbarn (Spanien, Deutschland, Belgien und Großbritannien haben 76 cm.

Doppelstöcker sind nicht der Nabel des Bahnbetriebs

Giovanni, Dienstag, 12.11.2019, 13:04 (vor 1599 Tagen) @ Frecciarossa

Dänemark/Frankreich/Schweiz/Österreich/Tschechien haben 55 cm Zielhöhe.


Was recht amüsant ist, da Doppelstockzüge in Österreich, Tschechien und Dänemark äußerst selten vorkommen. Frankreich ist auch interessant, 4 Nachbarn (Spanien, Deutschland, Belgien und Großbritannien haben 76 cm.

Großbritanien nutzt eine Bahnsteighöhe von 91,5 cm, Spanien hingegen hat, wie Deutschland, mehrere Bahnsteighöhen.

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Wo Logik aufhört fängt das DB-Preissystem an.
2.4.4: "Eine Fahrkarte für eine höhere Produktklasse berechtigt [...] auch zur Beförderung in einer niedrigeren Produktklasse."
Ein Doppelstock-RE ist 4.631,5mm hoch - ein ICE1-Speisewagen nur 4.295mm ;)

Dosto sind gar nicht so selten wie behauptet.

Power132, Dienstag, 12.11.2019, 13:08 (vor 1599 Tagen) @ Giovanni
bearbeitet von Power132, Dienstag, 12.11.2019, 13:11

325 Doppelstockwagen in Österreich sind weit von "selten" entfernt .

Doppelstöcker sind nicht der Nabel des Bahnbetriebs

Frecciarossa, Dienstag, 12.11.2019, 13:19 (vor 1599 Tagen) @ Giovanni

Dänemark/Frankreich/Schweiz/Österreich/Tschechien haben 55 cm Zielhöhe.


Was recht amüsant ist, da Doppelstockzüge in Österreich, Tschechien und Dänemark äußerst selten vorkommen. Frankreich ist auch interessant, 4 Nachbarn (Spanien, Deutschland, Belgien und Großbritannien haben 76 cm.


Großbritanien nutzt eine Bahnsteighöhe von 91,5 cm, Spanien hingegen hat, wie Deutschland, mehrere Bahnsteighöhen.

Relevant für den grenzüberschreitenden Verkehr sind aber in Spanien nur die Normalspurstrecken und in Großbritannien die Strecken mit europäischem Lichtraumprofil. Und in beiden Fällen ist die Höhe 76 cm.

Doppelstöcker sind nicht der Nabel des Bahnbetriebs

flierfy, Dienstag, 12.11.2019, 13:10 (vor 1599 Tagen) @ Alphorn (CH)

Und alle deutschen 76-cm-Züge bleiben in Deutschland? Nur die Niederlande und Belgien haben sich auf 76 cm festgelegt; Dänemark/Frankreich/Schweiz/Österreich/Tschechien haben 55 cm Zielhöhe.

Darauf wird es hinaus laufen. Eine Verschärfung der gesetzlichen Vorgaben wird zwangsläufig dazu führen, dass die Bahnsteighöhengrenze nur noch von Fahrzeugen überschritten wird, die stufenfreien Ein- und Ausstieg auf beiden Seiten bieten können. Alle anderen Linien werden am Grenzbahnhof gebrochen.


Übrigens haben Dostos manchmal auch dann Vorteile, wenn sie durch Einstöcker ersetzt werden könnten; z.B. werden die Bahnsteige und Umsteigeweg kürzer.

Sie haben zu gleich aber immer den Nachteil des längeren Fahrgastwechsels. Für Durchmesserlinien durch Zentren wie Köln oder Berlin wiegt dieser Nachteil schwerer.

Doppelstöcker sind nicht der Nabel des Bahnbetriebs

Aphex Twin, Dienstag, 12.11.2019, 13:38 (vor 1599 Tagen) @ flierfy

Und alle deutschen 76-cm-Züge bleiben in Deutschland? Nur die Niederlande und Belgien haben sich auf 76 cm festgelegt; Dänemark/Frankreich/Schweiz/Österreich/Tschechien haben 55 cm Zielhöhe.

Darauf wird es hinaus laufen. Eine Verschärfung der gesetzlichen Vorgaben wird zwangsläufig dazu führen, dass die Bahnsteighöhengrenze nur noch von Fahrzeugen überschritten wird, die stufenfreien Ein- und Ausstieg auf beiden Seiten bieten können. Alle anderen Linien werden am Grenzbahnhof gebrochen.


Übrigens haben Dostos manchmal auch dann Vorteile, wenn sie durch Einstöcker ersetzt werden könnten; z.B. werden die Bahnsteige und Umsteigeweg kürzer.

Sie haben zu gleich aber immer den Nachteil des längeren Fahrgastwechsels. Für Durchmesserlinien durch Zentren wie Köln oder Berlin wiegt dieser Nachteil schwerer.

Stufen am Einstieg verlängern auch den Fahrgastwechsel. Und relevanter als Doppel- oder Einstock ist wohl die Anzahl an Türspuren pro Sitzplatz. Die einzige Situation in der ein Doppelstockzug nicht vermeidbare längere Fahrgastwechselzeiten hat ist ausserhalb der Rushhour (d.h. wenn der Fahrgastwechsel klein genug ist dass sich keine Schlangen vor den Türen bilden, da falls es Schlangen gibt die Anzahl Türspuren relevant ist) UND Fahrgäste sich nicht rechtzeitig vor Türöffnung auf dem Weg vom Obergeschoss zur Fahrzeugtür machen.

Doppelstöcker sind nicht der Nabel des Bahnbetriebs

Giovanni, Dienstag, 12.11.2019, 15:46 (vor 1599 Tagen) @ flierfy

Übrigens haben Dostos manchmal auch dann Vorteile, wenn sie durch Einstöcker ersetzt werden könnten; z.B. werden die Bahnsteige und Umsteigeweg kürzer.

Sie haben zu gleich aber immer den Nachteil des längeren Fahrgastwechsels. Für Durchmesserlinien durch Zentren wie Köln oder Berlin wiegt dieser Nachteil schwerer.

Zumindest in Berlin ist eher das Gegenteil der Fall: Schließlich verfügen die Doppelstockzüge über mindestens genau so viele Türen (oft sogar mehr z.b. 10 vs 8), die zudem nicht durch "Notsitze" in ihrer Kapazität eingeschränkt werden. Zudem behindern durch die höhere Platzkapazität weniger "Langstreckengäste" durch den Aufenthalt im Türbereich den Fahrgastwechsel.

Die Talent2 waren deshalb, trotz höherer Leistung und Höchstgeschwindigkeit, nicht auf allen Strecken in der Lage die alten 143er Fahrpläne zu halten.

Zwar gab es die theoretische Möglichkeit Talent2 mit mehr Türen zu bestellen, jedoch kam dies sowohl aus Kostengründen als auch wegen der bereits überschrittenen Bahnsteignutzlängen nicht in Frage.

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Wo Logik aufhört fängt das DB-Preissystem an.
2.4.4: "Eine Fahrkarte für eine höhere Produktklasse berechtigt [...] auch zur Beförderung in einer niedrigeren Produktklasse."
Ein Doppelstock-RE ist 4.631,5mm hoch - ein ICE1-Speisewagen nur 4.295mm ;)

BReg lehnt BR-Initiative zur Bahnsteighöhe ab

Frecciarossa, Dienstag, 12.11.2019, 09:16 (vor 1599 Tagen) @ Giovanni

Doppelstock-Lösungen:

Bauart 770/790 (Skoda)
BR 446 (Twindexx)

Alles kein Problem.

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