(ZM:) Rollstuhlfahrer-Probleme bei Flixtrain (Allgemeines Forum)

Blaschke, Dienstag, 09.07.2019, 20:11 (vor 1725 Tagen)

Huhu.

Supidupihypergeil isser ja, dieser Flixtrain. Jung, dynamisch, am Puls der Zeit.

Eine Rollstuhlfahrerin stört da wohl eher. Die Schuld liegt aber eher weniger bei Flixtrain, sondern dann doch mehr bei der DB. Meint Flixtrain zumindest. Auch das ist modern: schuldig sind immer die anderen.

https://www.morgenpost.de/vermischtes/article226432043/Flixtrain-laesst-Rollstuhlfahrer...


Schöne Grüße von jörg

Nicht barrierefrei, da Bezahlschranke

Hansjörg, Dienstag, 09.07.2019, 20:17 (vor 1725 Tagen) @ Blaschke

- kein Text -

Hier die Geschichte ohne Schranke

Proeter, Dienstag, 09.07.2019, 20:37 (vor 1725 Tagen) @ Hansjörg

WAZ+

ktmb, Dienstag, 09.07.2019, 20:45 (vor 1725 Tagen) @ Proeter

- kein Text -

WAZ+

Proeter, Dienstag, 09.07.2019, 20:50 (vor 1725 Tagen) @ ktmb

Wird bei mir uneingeschränkt angezeigt - und war vorher nie auf der Seite. Wie ist das möglich?

WAZ+

Gleiswechsel, Mittwoch, 10.07.2019, 08:32 (vor 1724 Tagen) @ Proeter

Keine Ahnung, aber ich war auch noch nie auf der Seite und habe ebenfalls WAZ+ bekommen.

Sorry, bei mir ging's. In Kürze ...

Blaschke, Dienstag, 09.07.2019, 20:41 (vor 1725 Tagen) @ Hansjörg

Hallo.

Bocholterin möchte nach Berlin und zurück. Im Rollstuhl.

Was sie beim telefonischen Buchen bei Flixtrain ausdrücklich erwähnt habe. Alles kein Problem, sei geantwortet worden.

Hinfahrt. Als sie mit Mann und Schwester einsteigen will, gibt es weder Rampe noch Lift. Und niemand weiß was. Bahnmitarbeiter tragen sie dann in den Zug. Das Personal im Zug versucht, in Berlin wen zu erreichen. Klappt nicht. Der Zug steht 30 Min im Berliner Hbf, bis eine Rampe organisiert ist. Flixtrain sagt, die Kunden hätten die Mobilitätszentrale der DB anrufen müssen. Haben sie nicht, weswegen Flixtrain unschuldig sei. Immerhin gibt man zu, dass man das hätte beim Buchen erwähnen sollen.

Rückfahrt. Die Reisenden haben die Mobilitätszentrale der DB vorab angerufen. Da benötige man u.a. Wagen- und Sitzplatznummer. Die kann Flixtrain nicht liefern, weil es reservierbare Plätze nicht gäbe. Trotzdem versicherte man, die Reisenden kämen mit. Kamen sie nicht, denn der Zug hat keinen passenden Wagen. Und wieder weiß niemand von nichts. Flixtrain sagt, soll nicht passieren, aber man sei noch nicht überall behindertengerecht. Man arbeite aber dran ... Die Kundin fuhr dann zwangsweise mit der DB. Mit bezahltem Fahrschein. Den nun Flixtrain kulanterweise erstattet. Und einen Gutschein dabei gelegt hat.


Schöne Grüße von jörg

Heute bin ich zu langsam ... ;-)

Blaschke, Dienstag, 09.07.2019, 20:44 (vor 1725 Tagen) @ Blaschke

- kein Text -

Ist halt wie Ryanair

brun, Dienstag, 09.07.2019, 21:14 (vor 1725 Tagen) @ Blaschke

Seien wir doch mal ehrlich. Flixtrain fährt mit alten Zügen, weil es nicht die Kohle hat, neue Züge zu kaufen. Es fährt ohne eigene Mobilitätsservice, weil es dafür auch kein Geld ausgeben möchte, das soll dann bitte doch die DB machen. Es bietet keine Anschlußverbindungen oder Regionalzüge, jeder soll einfach selber sehen wie er sein Ziel außerhalb der Großstadt erreichen soll.

Es ist ein Rosinenpickerunternehmen wie Ryanair. Leider funktioniert sowas ziemlich gut, da sehr viele Menschen nur auf den Preis schauen, und nicht auf die tatsächliche Leistung.

Sonderleistungen sind nicht drin bei No Frills

Hansjörg, Dienstag, 09.07.2019, 21:40 (vor 1725 Tagen) @ brun
bearbeitet von Hansjörg, Dienstag, 09.07.2019, 21:40

Der normale Kunde will billig und alles andere ist ihm egal. Zumindest so egal das er sich evtl. drüber ärgert, was postet aber es nicht selber mitbezahlen will.
Warum die DB Station und Service GmbH entgeldfrei für Flix arbeiten soll erschließt sich mir nicht im geringsten.

Sonderleistungen sind nicht drin bei No Frills

sflori, Dienstag, 09.07.2019, 21:48 (vor 1725 Tagen) @ Hansjörg

Warum die DB Station und Service GmbH entgeldfrei für Flix arbeiten soll erschließt sich mir nicht im geringsten.

Ist doch einfach, oder?

Verpflichtung, dass EIU mit Personenverkehr an Bahnhöfen einer bestimmten Kategorie einen Mobilitätsservice erbringen müssen. Bezahlung durch alle EVUs, die einen Bahnhof nutzen über die Entgelte. Dann haben alle die gleichen Möglichkeiten und der Rollifahrer muss sich nicht mit verschiedenen Nummern rumschlagen.


Bye. Flo.

Soweit ja alles durchaus richtig ... Aber ...

Blaschke, Dienstag, 09.07.2019, 22:02 (vor 1725 Tagen) @ brun

Huhu.

Seien wir doch mal ehrlich. Flixtrain fährt mit alten Zügen, weil es nicht die Kohle hat, neue Züge zu kaufen.

Ist doch okay.

Es fährt ohne eigene Mobilitätsservice, weil es dafür auch kein Geld ausgeben möchte, das soll dann bitte doch die DB machen.

Inwieweit es da vertragliche Regelungen gibt, kann ich nicht beurteilen.

Es bietet keine Anschlußverbindungen oder Regionalzüge, jeder soll einfach selber sehen wie er sein Ziel außerhalb der Großstadt erreichen soll.

Warum auch nicht? Scheint zu klappen, denn bislang ist wohl niemand dauerhaft gestrandet.

Es ist ein Rosinenpickerunternehmen wie Ryanair. Leider funktioniert sowas ziemlich gut, da sehr viele Menschen nur auf den Preis schauen, und nicht auf die tatsächliche Leistung.

Ist ja alles soweit richtig und in Ordnung. Die Kritik zielt m.E. eher darauf ab, dass im VORHINEIN gesagt wird, es klappt, obwohl klar sein muss, dass das so einfach eben nicht. Die Kundin hat nach ihrer Aussage ja vorab ausdrücklich auf den Rolli hingewiesen.

Oder warum hat Flixtrain nicht gleich verkündet, dass man dem Wunsche wohl nicht erfüllen kann. Einen gesetzlichen Zwang zur Mitnahme kann's ja nicht geben, weil der Zug dann gar nicht verkehren dürfte.


Schöne Grüße von jörg

Rosinenpickerei

Paladin, Hansestadt Rostock / Stralsund, Mittwoch, 10.07.2019, 02:12 (vor 1724 Tagen) @ brun

Seien wir doch mal ehrlich. Flixtrain fährt mit alten Zügen, weil es nicht die Kohle hat, neue Züge zu kaufen.

Weil es nicht in neue Züge investieren will.

Es fährt ohne eigene Mobilitätsservice, weil es dafür auch kein Geld ausgeben möchte, das soll dann bitte doch die DB machen.

Es fährt im ICE auch kein eigener Mobilitätsservice mit.

Es bietet keine Anschlußverbindungen oder Regionalzüge, jeder soll einfach selber sehen wie er sein Ziel außerhalb der Großstadt erreichen soll.

Flixtrain hat mit FlixBus durchaus Anschlussverbindungen. Regionalzüge betreibt die DB auch nicht (mehr) flächendeckend in Deutschland.

Es ist ein Rosinenpickerunternehmen wie Ryanair. Leider funktioniert sowas ziemlich gut, da sehr viele Menschen nur auf den Preis schauen, und nicht auf die tatsächliche Leistung.

Naja, das größere Problem sehe ich eher daran, dass sie gute Trassen haben wollen ohne Taktverkehr anzubieten. Das ist wohl die tatsächliche Rosinenpickerei.

Rosinenpickerei

oska, Mittwoch, 10.07.2019, 05:10 (vor 1724 Tagen) @ Paladin

Es fährt ohne eigene Mobilitätsservice, weil es dafür auch kein Geld ausgeben möchte, das soll dann bitte doch die DB machen.


Es fährt im ICE auch kein eigener Mobilitätsservice mit.

ICE-Züge verfügen über einen Service-Ruftaster am Tisch der Rollstuhlfahrerplätze - wenn Sie diesen drücken, kommt ein Mitarbeiter zu Ihnen. In diesen Zügen sitzen Sie an einem höhenverstellbaren Tisch.

Rosinenpickerei

Paladin, Hansestadt Rostock / Stralsund, Mittwoch, 10.07.2019, 12:33 (vor 1724 Tagen) @ oska

Eine Taste ist ein Mobilitätsservice?

Rosinenpickerei

oska, Mittwoch, 10.07.2019, 17:00 (vor 1724 Tagen) @ Paladin

Eine Taste ist ein Mobilitätsservice?

Nein. Der auf Knopfdruck herbeigerufene Mitarbeiter auch nicht. Aber es ist schneller und einfacher persönlich mit einem Mitarbeiter am Platz zu sprechen als über eine Hotline. Der Mitarbeiter kann Fragen beantworten und ggf. zusätzlich benötigte Hilfe organisieren.

Rosinenpickerei

JeDi, überall und nirgendwo, Freitag, 12.07.2019, 07:59 (vor 1722 Tagen) @ oska

Das Flixtrain-Zugpersonal hat sich doch um die Organisation des Ausladens gekümmert?

--
Weg mit dem 4744!

Ist halt wie Ryanair

BGSMH, Mittwoch, 10.07.2019, 12:31 (vor 1724 Tagen) @ brun
bearbeitet von BGSMH, Mittwoch, 10.07.2019, 12:35

Das ist eine Leistung von Station & Service - was ja auch Sinn ergibt, schließlich wäre es wenig sinnig, wenn jeder Bahnbetreiber seine eigene Rampe am Bahnsteig stehen haben müsste. Insofern greift FlixTrain auf den Service genau so zu wie DB Fernverkehr auch, nur mit dem Unterschied, dass FlixTrain und S&S keine Schwesterunternehmen sind.

Noch etwas Ehrlichkeit: Ich wohne in einer Großstadt und fahre in aller Regel auch nur in andere Großstädte. Warum sollte ich die Verbindung von anderen subventionieren (die übrigens deutlich niedrigere Lebenshaltungskosten haben als ich)? Wenn jeder die Kosten die durch seine Verbindung entsteht selbst deckt, dann sind alle Kosten gedeckt und niemand lebt auf Kosten anderer. Das wäre doch schön, oder?

Ganz allgemein zu der FlixTrain-Sache: Ich denke, dass der Fall einfach noch fast nicht vorgekommen ist. In meinen "ICE-Jahrzehnten" kann ich mich übrigens an keinen einzigen Rollstuhlfahrer erinnern. Sicherlich werde da welche gewesen sein, die ich nun vergesse, aber viel ist es nicht. Insofern habe ich für FlixTrain Verständnis, dass die Abläufe noch nicht eingespielt sind.

Nebennotiz: Vielleicht wäre es eh für alle Beteiligten das sinnvollste, wenn FlixTrain Rollstuhlfahrern einfach immer einen Fahrschein für die DB ausstellt - zum Flixtrain-Preis, es sei denn jemand besteht darauf unbedingt FlixTrain zu fahren.

Das Ryanairprinzip kann man nicht wollen

Berliner65, Berlin, Mittwoch, 10.07.2019, 16:30 (vor 1724 Tagen) @ BGSMH
bearbeitet von Berliner65, Mittwoch, 10.07.2019, 16:30

Warum sollte ich die Verbindung von anderen subventionieren (die übrigens deutlich niedrigere Lebenshaltungskosten haben als ich)? Wenn jeder die Kosten die durch seine Verbindung entsteht selbst deckt, dann sind alle Kosten gedeckt und niemand lebt auf Kosten anderer. Das wäre doch schön, oder?

Nein, das wäre nicht schön. Du sprichst Dich dafür aus, dass eine 50km-Bahnfahrt in den Alpen das Vielfache einer Bahnfahrt im flachen Norddeutschland kostet. Damit kann ich mich nicht anfreunden.

Was willst Du als nächstes einführen? Das eine Zugfahrt morgens (wenn sich nach Deiner Logik weniger Reisende die Kosten zu teilen haben) mehr kostet als im Berufsverkehr? Sind dann auch Fahrten an DI-MI-DO mangels Auslastung teuer als am Freitag?

--
Die 1. Klasse im SÜWEX gefällt mir. Aber warum ist die einzige Tür, die dorthin führt (und nicht in den 2. Klasse-Bereich) nicht deutlicher gekennzeichnet?

Das Ryanairprinzip kann man nicht wollen

Paladin, Hansestadt Rostock / Stralsund, Mittwoch, 10.07.2019, 16:47 (vor 1724 Tagen) @ Berliner65
bearbeitet von Paladin, Mittwoch, 10.07.2019, 16:47

Was willst Du als nächstes einführen? Das eine Zugfahrt morgens (wenn sich nach Deiner Logik weniger Reisende die Kosten zu teilen haben) mehr kostet als im Berufsverkehr?

Ist glaube ich in England so, mit Peak-Tickets und Off-Peak-Tickets. Hat für Einzelfahrten auf jeden Fall einen Charme.

Sind dann auch Fahrten an DI-MI-DO mangels Auslastung teuer als am Freitag?

Umgekehrt, und das ist mit Sparpreis & Flexiblem Flexpreis doch schon so.

Off-Peak ist aber billiger...

Höllentalbahn, Donnerstag, 11.07.2019, 00:48 (vor 1724 Tagen) @ Paladin

- kein Text -

Das Ryanairprinzip kann man nicht wollen

agw, NRW, Donnerstag, 11.07.2019, 22:39 (vor 1723 Tagen) @ Berliner65

Was willst Du als nächstes einführen? Das eine Zugfahrt morgens (wenn sich nach Deiner Logik weniger Reisende die Kosten zu teilen haben) mehr kostet als im Berufsverkehr? Sind dann auch Fahrten an DI-MI-DO mangels Auslastung teuer als am Freitag?

Die Züge müssen doch eh bewegt werden. Daher könnte man Tickets für eigentliche Leerfahrten auch verschenken.
Teuer ist nur der Berufsverkehr, weil man da Züge für kaufen muss, die man sonst gar nicht braucht.

--
"Mit Vollgas in den Sommer: Sparen Sie 20% bei Europcar."
- bahn.de

(ZM:) Rollstuhlfahrer - Regelungen laut Flixtrain

Rollstuhlfahrer, Ludwigshafen-Oggersheim, Mittwoch, 10.07.2019, 22:09 (vor 1724 Tagen) @ Blaschke

hallo Jörg,
hallo zusammen,

zum Lesen für die, die Reisen im Rollstuhl im Flixtrain wirklich interessiert. Mir geht es nicht um die Fälle, bei denen der Mensch im Rollstuhl an der Zugtür seinen Rollstuhl zusammenfaltet und in den Zug trägt, mir geht es um den Normalfall im Leben vieler Rollstuhl-Fahrer.

Und die wissen, daß Schwierigkeiten bei Reisen vorkommen können und informieren sich vorher. Mal am Telefon, das Resultat wurde schon beschrieben. Ihr hier sucht Infos im Web, also hier die Fundstellen:

Auf der Website gibt das Unternehmen Hinweise zum Thema auf https://www.flixtrain.de/service/personen-mit-eingeschrankter-mobilitat

Da steht aktuell z.B. "Auch die Mitnahme von E-Rollstühlen und Elektroscootern erfolgt unentgeltlich, soweit die Maße von 65cm*120cm und ein Gewicht von maximal 350 kg nicht überschritten werden."

Natürlich gibt es auch Allgemeine Geschäfts- und Beförderungsbedingungen, nachzulesen auf https://www.flixtrain.de/agb

Unter 11.5. erfährt man dort: "...Auch die Mitnahme von E-Rollstühlen und Elektroscootern erfolgt unentgeltlich, soweit die Maße von 60cm*120cm und ein Gewicht von maximal 350 kg nicht überschritten wird." und fragt sich, wie das nun mit der Breite ist, 60 oder 65 cm. In dem Bereich liegen durchaus viele Modelle. Nur zum Vergleich: Die TSI PRM geht laut Anlage M von (bis zu) 70 cm für die Breite aus. Wie ist das bei 61 cm oder 66 cm nun wirklich?

Auch danach geht es in den AGB interessant weiter (in 11.6): "Die Erfüllung der vorgegebenen Normen zur Beförderung ist in dem vor der Buchung übersandten Formular zu bestätigen." Hatte ich noch nie bei irgend einem anderen EVU in Europa, weder in den AGB noch als Frage. Es geht u.a. um Kraftknoten nach DIN. Fragt mal Euch bekannte Rollstuhlfahrer, ob deren Rollstühle das haben und ob sie die "Herstellerfreigabe nach DIN EN 12183 oder 12184" vorzeigen können. Vielleicht kann einer sagen, wo die Kraftknoten Bedeutung haben und wie sich das in Zügen (nur um die geht es hier) auswirkt.


Wie viel Vorlauf benötigt eine Reise? Für Menschen, die Hilfe beim Ein- und Aussteigen benötigen "mindestens 7 Tage vor dem gewünschten Reisedatum" steht auf der eingangs genannten Seite. Kein Problem, oft hätte ich drei bis acht Wochen für den Vorlauf, ich plane wenn möglich langfristig.

Natürlich steht das auf der Seite mit den AGB präziser (11.7.): "Um die Beförderungsmöglichkeit zu prüfen, wird der Fahrgast gebeten, die genaue Bauart des Rollstuhls oder anderer Gehhilfen vor der Buchung ab 14 Tage und bis spätestens 7 Tage (bei Beförderung im Fahrgastraum) bzw. 36 Stunden (bei Beförderung im Gepäckraum) vor Fahrtantritt telefonisch dem Kundenservice mitzuteilen." Wirklich frühzeitig buchen ist also nicht vorgesehen. Auch für das Verfahren gibt es immer wieder andere Wege, diesmal das Telefon.

"Wenn Du mit dem Rollstuhl im Zug reisen möchtest, musst Du diesen vorab bei unserem Kundenservice zum Transport anmelden." Das ist aber keineswegs die Anmeldung der Hilfeleistung. Die Anmeldung der Hilfeleistung muß man daneben selbst bei der Mobilitätsservice-Zentrale der Deutschen Bahn vornehmen (separate Fristen einhalten; es gilt nicht nur die normale Frist der MSZ sondern stets die zusätzliche Vorgabe "Vortag vor 20 Uhr", MSZ ist auch später erreichbar). Bei dem dürren Fahrplan macht das aber wenig Unterschied. Außerdem muß man die Bestätigung von MSZ an Flixbus weiterleiten. Per Mail. Die Mail wird aber nur zu bestimmten Zeiten bearbeitet, erfährt man wiederum andernorts.

Irgendwie sieht es mir danach aus, daß Rollstuhlfahrer wie ich möglichst nicht versuchen sollen, dort zu buchen. Wer das nicht wahr haben will, lernt es bei seiner Reise. Bei diesen Vorgaben soll es wohl gar nicht funktionieren. Nur will man das nicht so deutlich sagen.

Flixtrain hat aber trotzdem Bedeutung für Eisenbahn-Fans im Rollstuhl. Die oft neuen Miet-Loks und die veralteten Wagen in geänderter Bemalung sind immer wieder mal ein Motiv bei einer Foto-Tour.


Es grüßt Euch
Bernd

Übel übel ...

Blaschke, Mittwoch, 10.07.2019, 23:29 (vor 1724 Tagen) @ Rollstuhlfahrer

Hallo.

Besten Dank für deinen Beitag.

Zeigt er doch dass, wir von Barrierefreiheit LICHTJAHRE entfernt sind!

Echte Barrierefreiheit heißt, dass Mobilitätseingeschränkte genauso SPONTAN verreisen und öffentliche Verkehrsmittel benutzen können müssen - und das, sofern sie es können, ohne jede fremde Hilfe.

Wenn ich dann an das Bahnsteighöhenspektakel in Deutschland denke, an neueste Fernzüge mit ausschließlichen Türen mit Stufen und an den hier beschriebenen Regelungswust, dann stelle ich fest, dass trotz aller Fortschritte aber noch SEHR SEHR viel zu tun ist und im Argen liegt.


Schöne Grüße von jörg

Übel übel ...

agw, NRW, Freitag, 12.07.2019, 21:41 (vor 1722 Tagen) @ Blaschke

Wenn ich dann an das Bahnsteighöhenspektakel in Deutschland denke, an neueste Fernzüge mit ausschließlichen Türen mit Stufen und an den hier beschriebenen Regelungswust, dann stelle ich fest, dass trotz aller Fortschritte aber noch SEHR SEHR viel zu tun ist und im Argen liegt.


Daran sieht man auch, dass es auch die DB nicht ernst meint und nur billig, billig, billig kann.

Erst baut man allen 76cm-Bahnsteige vor die Nase, ob man die nun haben will oder nicht.
Dann schließt man einen Rahmenvertrag über 300(!) Züge ohne ebenerdigen Einstieg ab, die die nächsten 45 Jahre den deutschen Fernverkehr dominieren werden und kaum sind die ersten der bis zu 300 Züge ohne ebenerdigen Einstieg ausgeliefert, verkündet man groß in der Presse, dass man ab jetzt nur noch Fahrzeuge mit ebenerdigen Einstieg bestellen wird.
Einen größeren Schlag ins Gesicht der betroffnen kann man sich eigentlich gar nicht ausdenken.

Im Nachbarland werden währenddessen (fast) zeitgleich HGV-Züge für ebenerdigen Einstieg an deutschen Bahnsteigen ausgeliefert.

Aber gut: Schönredner, bitte übernehmen Sie! Ich bin gespannt.

--
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- bahn.de

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