Russland für Einsteiger [m.B.] (Reiseberichte)

JanZ, HB, Mittwoch, 23.05.2018, 23:33 (vor 2137 Tagen)

Schon lange hatten meine Schwester und ich vor, mal nach St. Petersburg zu fahren. Über Himmelfahrt dieses Jahres klappte es dann endlich, inzwischen in der Begleitung ihres Freundes. Gerne wäre ich eine Strecke mit dem Zug gefahren, das scheiterte aber u.a. an beruflichen Zwängen. Also beschloss ich zu fliegen, aber wenigstens von Petersburg noch mit dem „Sapsan“ nach Moskau zu fahren und mir die Hauptstadt noch einen Tag anzugucken.
Für die Anreise am Feiertagsmorgen hatte ich wegen der spärlichen Verbindungen lange überlegt, wie ich zum Flughafen kommen und dabei das Optimum aus langem Schlaf und genug Zeitpuffer finden sollte. Letztendlich verlief alles problemlos, sogar der Nichtanschluss in FF klappte (ohne wäre ich aber auch noch rechtzeitig gekommen). Dafür war der Flug verspätet, da das Gepäck nicht erschienener Fluggäste ausgeladen werden musste. In Petersburg angekommen, lief ich mutig am offiziellen Taxistand vorbei, der sich ohne Rückkehrmöglichkeit im Fluggastbereich befindet, holte mir umringt von „Taxi“-Rufen Rubel und stieg damit in den Bus. Der Fahrkartenkauf bei der dortigen Schaffnerin war problemlos möglich. Allerdings kämpfte ich an der Umsteigestation zur Metro etwas mit dem dortigen Automaten, da der nur teilweise Englisch konnte und ich nicht die passenden Worte Russisch (inzwischen weiß ich aber auch, dass „сутки“ „24 Stunden“ bedeutet). Das Grundprinzip ist jedenfalls, dass man sich entweder einen Jeton für eine Fahrt oder eine Transponderkarte kauft. Letztere kann man dann mit einem Fahrten- oder Zeitkontingent aufladen.
Mit einem Guthaben von fünf Fahrten ausgestattet, erreichte ich schließlich das Hotel und traf meine Mitreisenden, so dass wir uns ins Getümmel stürzen konnten. Hier mal die besten Eindrücke:

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An der Fontanka bei Nacht

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Admiralität

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Schlossplatz

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Winterpalais

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Toilettenbusse, im Hintergrund die St.-Peter-und-Pauls-Kathedrale

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Spitze der Wassiliewski-Insel, noch geschmückt für den Tag des Sieges

Zwar kann man (mit etwas längerer Gehzeit) alles zu Fuß erreichen. Da die Metro aber auch eine Sehenswürdigkeit ist, fuhren wir alle zusammen eine Runde.

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Mit der längsten Rolltreppe der Welt (in der Station Admiralitejskaja) fuhren wir auch. Auf dem Bild ist allerdings die nur unwesentlich kürzere der Station Tschernyschewskaja an meinem Anreisetag zu sehen.

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Station Ploschad Wosstanija

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Züge fahren natürlich auch

Viel zu früh kam der Sonntag, an dem meine beiden Mitfahrer wieder aufbrachen und ich mich auf den Weg nach Moskau machen wollte. Den Fahrschein hatte ich schon bei der Agentur meines Vertrauens gebucht, also bummelte ich noch ein wenig durch die Stadt und machte Bilder von (O-)Bussen und Straßenbahnen. Am Bahnhof angekommen, merkte ich, dass die Zeit etwas knapp wurde, machte aber trotzdem noch ein paar Bilder:

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Jetzt aber schnell zum Zug, laut Anzeige von Gleis 7L. Tja: Ein Gleis 7 fand ich, aber ohne L und ohne den Sapsan. Resultat: Abfahrtszeit vorbei, Zug mutmaßlich weg, ich verschwitzt (über 20 Grad und Sonne) und fluchend. Also in die Schlange am Fernverkehrsschalter gestellt und schon mal russische Wörter zum Umbuchen bereitgelegt. Zu deren Anwendung kam es allerdings nicht, da ich nach über einer Stunde immer noch in der Schlange stand und mir lieber am Automaten (der auch Englisch spricht) eine neue Fahrkarte kaufte, um den nächsten Zug nicht auch noch zu verpassen (zumal Buchungsschluss wohl eine halbe Stunde vor Abfahrt ist). Auf Anfrage bei der Agentur stellte sich im Nachhinein heraus, dass Umbuchung und Stornierung nur bis 6 Stunden vor der Abfahrt möglich sind – 85 Euro Lehrgeld bezahlt.

Wenigstens konnte ich jetzt in Ruhe zum Zug gehen und dabei noch einen anderen Sapsan erlegen:
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Mein Zug fuhr wieder vom ominösen Gleis 7L, das sinnigerweise im wahren Leben mit 11 beschriftet ist. Ebenso sinnigerweise musste ich noch durch eine Sicherheitskontrolle – nicht dass nicht schon zum Betreten des Bahnhofs eine nötig gewesen wäre. Beim Einsteigen musste ich dann auch noch meinen Pass vorzeigen, dessen Nummer ich bei der Buchung schon angeben musste. Man kann es auch übertreiben … Auch zum Einloggen ins WLAN musste ich die letzten Ziffern meiner Passnummer eingeben. Blöd nur, dass die fast nur Buchstaben enthält. Die von der Servicemitarbeiterin gerufene Zugchefin bekam es trotzdem irgendwie hin, allerdings war die Verbindung nicht sonderlich stabil. Aber die Landschaft draußen war auch viel schöner:

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Etwas schockiert war ich, als ich an einem kleinen Bahnhof sah, dass alte Frauen, teilweise am Stock, das Gegengleis überquerten – der Sapsan fährt immerhin bis zu Tempo 220.

Da beim Ersatzticket die günstigere Klasse die Business war (für das ursprüngliche Ticket hatte ich mir die Differenz gegönnt), gab es derweil drinnen sogar Essen:
[img]http://www.janzbikowski.de/fotos/rzd06.jpg" alt="Essen im Sapsan" width="100%"/>

Den Nachtisch genoss ich zusammen mit Bordzeitung und -verkaufskatalog. Hoffentlich kommt die DB da nicht auf dumme Gedanken:
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Einer der beiden Zwischenhalte war Twer,
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schon bald wurden die Häuser immer mehr und höher,
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der Ostankino-Turm zog vorbei
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und wir erreichten nach 3:45 Stunden Fahrzeit pünktlich Moskau Leningrader Bahnhof. Draußen sah ich mich ein wenig um und entdeckte nebenan einen weiteren Bahnhof, den ich schon von Fotos kannte:
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– den Jaroslawler, Ausgangspunkt der Transsibirischen Eisenbahn. Eine Metrostation gab es auch, und diesmal kaufte ich mir eine Fahrkarte für eine „сутки“, was genau für meinen Aufenthalt passte. Hier sind die Stationen noch palastartiger als in Petersburg:
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Und als hätte ich es geahnt, habe ich just den Tag und die Linie erwischt, an dem und auf der die Geburtstagsparade der Metro mit historischen und aktuellen Zügen stattfand:
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Nun aber zum Hotel, Sachen abgeladen, kurz ausgeruht und noch das Bolschoi-Theater und den Roten Platz bei Nacht angeguckt, natürlich mit Beweis-Selfie:
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Mein Hotel war übrigens zwei Haltestellen mit der Straßenbahn vom Pawelezer Bahnhof entfernt. Als ich dort auf die Bahn wartete, wurde ich angesprochen, ob ich mich verlaufen hätte. Nett, dass man sich kümmert und interessant, dass ich zwar anscheinend wie ein Tourist aussehe, mich aber an untypischen Gegenden dafür aufhalte. Unsicher habe ich mich aber während der gesamten Reise nicht gefühlt.

Am nächsten Tag machte ich die gleiche Tour im hellen Tageslicht, guckte mir aber auch noch den Kreml mit der Verkündigungs-Kathedrale und der Zarenglocke von innen an:
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Dann machte ich mich langsam auf den Rückweg zum Hotel, holte mein Gepäck ab und besorgte mir am Pawelezer Bahnhof ein Ticket für den Aeroexpress, der von hier zum Flughafen Domodedowo fährt. Danach reichten die Rubel gerade noch für einen Hotdog und ein paar Souvenirmünzen. Der Zug war neu und hatte eine 3+2-Sitzanordnung, die ich allerdings nicht fotografiert habe, wohl aber den Zug selber:
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Auch am Flughafen war allein zum Betreten eine Sicherheitskontrolle nötig, die eigentliche für Fluggäste gab es natürlich auch noch. Sonst klappte alles reibungslos, aus dem Flugzeug erkannte ich u.a. den Leipziger und den Erfurter Flughafen. Den Frankfurter überflogen wir interessanterweise auch, weil wir vor der Landung noch eine große Schleife über Rheinhessen gedreht haben. Ich freute mich über die pünktliche Landung und am nächsten Tag auch darüber, dass sie überhaupt stattgefunden hat – der Flug meines Chefs aus Amsterdam wurde nämlich wegen Unwetters in Frankfurt gestrichen, von dem bei meiner Ankunft aber nichts zu sehen war.
Auch meine Rückfahrt aus FRA verlief problemlos, sieht man mal davon ab, dass der neue Transdev-Automat sich weigerte, Fahrkarten zu verkaufen. NAH erreichten wir leicht verspätet, was aber nichts machte, da der letzte Bus zu mir neuerdings um 22.40 statt .30 fährt. Es blieb also noch Zeit zum Essen und Schwelgen in Erinnerungen an diese schöne Reise. Sicher war das erste Mal in Russland nicht das letzte!

--
Im Volk, da ist sie sehr beliebt, unsere Eisenbahn,
Doch dort, wo's keine Schienen gibt, da hält sie selten an.

(EAV: Es fährt kein Zug)

Russland für Einsteiger [m.B.]

Colaholiker, Frankfurt / Hildesheim, Donnerstag, 24.05.2018, 08:36 (vor 2136 Tagen) @ JanZ

Danke für den schönen Bericht.

In St. Petersburg war ich mittlerweile auch schon drei Mal, leider immer nur für einen Tag. Die Stadt hat definitiv was.

Wie schwierig war es, für Russland ein Visum zu bekommen? Da wir bisher immer mit dem Kreuzfahrtschiff da waren und an den organisierten Ausflügen teilgenommen haben, mußten wir uns ja um nichts kümmern, sondern hatten ein Gruppenvisum. Wie gut kommt man ohne Russischkenntnisse klar? Ich kann das Kyrillische Alphabet zwar lesen, aber Sprachkenntnisse... nööööö.

Demnächst erst mal visumsfrei in die andere Richtung fliegende Grüße
der Colaholiker

--
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Russland für Einsteiger [m.B.]

kllaas, Donnerstag, 24.05.2018, 09:44 (vor 2136 Tagen) @ JanZ

Mojen zusammen,

Danke für die schönen Eindrücke. St. Petersburg lohnt sich wohl sehr.
Was zahlt man für ein Visum zur Zeit? Und bekomme ich das Visum, wenn ich meine HRS Hotelreservierung bei Beantragung vorlege?

Ein wenig Russisch spreche ich, besonders was feste Nahrungsmittel betrifft.
Nur Lesen, oh nein.

Mal sehen, ob ich nächstes Jahr mit meiner Frau, die etwas mehr Russisch kann, in die Ukraine fahren kann.

God tur ... Kristian

Russland für Einsteiger [m.B.]

JeDi, überall und nirgendwo, Donnerstag, 24.05.2018, 11:03 (vor 2136 Tagen) @ kllaas

Was zahlt man für ein Visum zur Zeit? Und bekomme ich das Visum, wenn ich meine HRS Hotelreservierung bei Beantragung vorlege?

Nein, eine HRS-Reservierung reicht nicht, es muss schon eine "richtige" Buchungsbestätigung des Hotels sein.

Ein wenig Russisch spreche ich, besonders was feste Nahrungsmittel betrifft.
Nur Lesen, oh nein.

Dabei ist doch grade das Lesen das einfachere ;-)

Mal sehen, ob ich nächstes Jahr mit meiner Frau, die etwas mehr Russisch kann, in die Ukraine fahren kann.

Dort würde ich es aber eher mit Ukrainisch probieren ;-) (Ja: Das ist eine andere Sprache - zwar auch eine slawische, aber es gibt definitiv deutliche Unterschiede).

--
Weg mit dem 4744!

Danke

sflori, Donnerstag, 24.05.2018, 09:54 (vor 2136 Tagen) @ JanZ

Sehr schön! :)

Und das Essen im Sapsan sieht lecker aus. Da muss ich auch mal mitfahren...


Bye. Flo.

Fehlerkorrektur und Antworten auf Fragen

JanZ, HB, Donnerstag, 24.05.2018, 11:54 (vor 2136 Tagen) @ JanZ

Beim Umfummeln von Blog- auf Forumssyntax sind einige Bildunterschriften und ein Bild verloren gegangen (Flo hat wohl einfach die URL eingegeben), ich liefere sie mal nach:

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Nikolaus-Marine-Kathedrale

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Isaaks-Kathedrale

Essen im Sapsan:
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Zu euren Fragen:
Das Visum zu bekommen, war insofern schwierig, als eine Menge Papierkram damit verbunden ist: Nachweis von Krankenversicherung und Rückkehrwilligkeit (z.B. durch Gehaltsnachweis) und eben die Einladung. Die kann vom Hotel kommen, häufig (auch in meinem Fall) kann man die aber bei der Visumsagentur mitbuchen. Insgesamt hat das Ganze etwa 120 Euro gekostet und vielleicht zwei Wochen gedauert. Irritiert hat mich dann, dass im maschinenlesbaren Teil des Visums in meinem Nachnamen auf einmal ein v auftauchte, das stellte sich aber als aus dem Kyrillischen rücktranskribiertes w heraus und hatte demzufolge seine Richtigkeit.

Thema Russisch: Da ich es in der Schule hatte, beherrsche ich es etwa auf A2-Niveau. Das reicht für einfache touristische Zwecke und ist auch ganz praktisch, da z.B. die Busschaffnerin und die Verkäuferinnen an den zahlreichen Verkaufsständen eher kein Englisch sprachen. Irgendwie hat die Verständigung dann immer geklappt, und sei es mit Händen und Füßen. Die meisten Leute waren auch sehr freundlich, nur der Verkäufer im russischen Fast-Food-Restaurant "Teremok" war etwas genervt, als wir nicht alles sofort verstanden haben. Da, wo ich kompliziertere Dinge regeln musste, etwa beim Einchecken im Hotel, ging das aber auch auf Englisch sehr gut, auch im Sapsan waren Personal und Ansagen zweisprachig. Unsere Bootsrundfahrt in St. Petersburg war leider auf Russisch (obwohl der Anreißer an der Straße perfekt Deutsch sprach). Wir sind unterwegs aber auch einer Werbetafel für eine mehrsprachige Rundfahrt vorbeigekommen.
Kyrillisch lesen ist für mich kein Problem, was sich auch immer wieder als sehr nützlich erwiesen hat. Beispielsweise sind die meisten Wegweiser in der Moskauer Metro nur auf Kyrillisch beschriftet.

--
Im Volk, da ist sie sehr beliebt, unsere Eisenbahn,
Doch dort, wo's keine Schienen gibt, da hält sie selten an.

(EAV: Es fährt kein Zug)

Fehlerkorrektur und Antworten auf Fragen

Colaholiker, Frankfurt / Hildesheim, Donnerstag, 24.05.2018, 12:08 (vor 2136 Tagen) @ JanZ

Das Visum zu bekommen, war insofern schwierig, als eine Menge Papierkram damit verbunden ist: Nachweis von Krankenversicherung und Rückkehrwilligkeit (z.B. durch Gehaltsnachweis) und eben die Einladung. Die kann vom Hotel kommen, häufig (auch in meinem Fall) kann man die aber bei der Visumsagentur mitbuchen. Insgesamt hat das Ganze etwa 120 Euro gekostet und vielleicht zwei Wochen gedauert. Irritiert hat mich dann, dass im maschinenlesbaren Teil des Visums in meinem Nachnamen auf einmal ein v auftauchte, das stellte sich aber als aus dem Kyrillischen rücktranskribiertes w heraus und hatte demzufolge seine Richtigkeit.

Ich habe in meinem Leben nur einmal ein Visum beantragen müssen, und das war für China. Da es um eine Geschäftsreise (die nach Erteilen des Visums ausfiel) ging, kann ich nicht sagen, was es gekostet hat, aber es hat nur wenige Tage gedauert und ich brauchte eigentlich nur das Einladungsschreiben eines Chinesischen Geschäftspartners (was unsere dortige Niederlassung erledigt hat, schwierig war nur zu erklären, wieso die Unternehmen -historisch bedingt- zwar fast das gleiche Logo haben, aber komplett unterschiedlich heißen.

Thema Russisch: Da ich es in der Schule hatte, beherrsche ich es etwa auf A2-Niveau.

Ich habe zwar keinen Schimmer, was ein A2-Niveau ist, aber das, was ich vor über 20 Jahren mal in vier Jahren Russischunterricht in der Schule gelernt habe, ist weg. Bis auf das Kyrillische Alphabet eben.

Das reicht für einfache touristische Zwecke und ist auch ganz praktisch, da z.B. die Busschaffnerin und die Verkäuferinnen an den zahlreichen Verkaufsständen eher kein Englisch sprachen. Irgendwie hat die Verständigung dann immer geklappt, und sei es mit Händen und Füßen.

Ja, bei einer der zahlreichen Getränkeverkäuferinnen habe ich die Frage, ob das Mineralwasser mit oder ohne Kohlensäure ist, auch nur durch imitieren des Zischens beim Öffnen der Flasche (angedeutet durch passende Handbewegung) und die Frage "Da? Njet?" artikulieren können. Für mehr hat es nicht mehr gereicht. Sie hat mich aber verstanden.

Die meisten Leute waren auch sehr freundlich, nur der Verkäufer im russischen Fast-Food-Restaurant "Teremok" war etwas genervt, als wir nicht alles sofort verstanden haben.

Wir sind seinerzeit, völlig unrussisch, bei Subway eingefallen. Erstens gab's da WLAN (wenn man ein schwimmendes Hotel hat fällt die Option "WLAN im Hotel nutzen" ja aufgrund der preislichen Unattraktivität weg), zweitens erhofften wir (zu Recht) dort auf Englischkenntnisse des Personals, unterstützt durch den uns bekannten Warenkatalog und Bestellablauf.

Da, wo ich kompliziertere Dinge regeln musste, etwa beim Einchecken im Hotel, ging das aber auch auf Englisch sehr gut, auch im Sapsan waren Personal und Ansagen zweisprachig. Unsere Bootsrundfahrt in St. Petersburg war leider auf Russisch (obwohl der Anreißer an der Straße perfekt Deutsch sprach). Wir sind unterwegs aber auch einer Werbetafel für eine mehrsprachige Rundfahrt vorbeigekommen.

Dadurch, daß wir organisierte Ausflüge hatten, hatten wir Reiseleiterinnen, die perfekt Deutsch sprachen. (Eine versicherte uns, nie in einem deutschsprachigen Land gewesen zu sein, was uns aufgrund der hohen Sprachqualität sehr gewundert hat.)
Als wir bei einem der Ausflüge ein paar Stunden "zur freien Verfügung" hatten, haben wir es uns nicht nehmen lassen, die örtlichen Achterbahnen abzuklappern. Metroticket war am mehrsprachigen Automaten kein Problem, aber dort an der Kasse - naja, die Zahlen bis 10 kriege ich noch zusammen, was für ein Ticket reicht. ;-)

Kyrillisch lesen ist für mich kein Problem, was sich auch immer wieder als sehr nützlich erwiesen hat. Beispielsweise sind die meisten Wegweiser in der Moskauer Metro nur auf Kyrillisch beschriftet.

Ja, das hilft schon ungemein, wenn man lesen kann, wie das Wort ausgesprochen klingen würde. Oft erkennt man dann ja doch Gemeinsamkeiten mit Wörtern einer Sprache, die man beherrscht.

Nicht besonders sprachtalentierte Grüße
der Colaholiker

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Fehlerkorrektur und Antworten auf Fragen

Ösi, Donnerstag, 24.05.2018, 12:28 (vor 2136 Tagen) @ Colaholiker

(Eine versicherte uns, nie in einem deutschsprachigen Land gewesen zu sein, was uns aufgrund der hohen Sprachqualität sehr gewundert hat.)

Möglicherweise eine Russlanddeutsche, die zweisprachig aufgewachsen ist?

Fehlerkorrektur und Antworten auf Fragen

Colaholiker, Frankfurt / Hildesheim, Donnerstag, 24.05.2018, 12:36 (vor 2136 Tagen) @ Ösi

Möglicherweise eine Russlanddeutsche, die zweisprachig aufgewachsen ist?

Auch das verneinte sie. Sie hätte es nur in einer Sprachschule gelernt und im Kontakt mit deutschsprachigen Touristen aufpoliert.

Staunende Grüße
der Colaholiker

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Fehlerkorrektur und Antworten auf Fragen

JanZ, HB, Donnerstag, 24.05.2018, 13:17 (vor 2136 Tagen) @ Colaholiker

Möglicherweise eine Russlanddeutsche, die zweisprachig aufgewachsen ist?


Auch das verneinte sie. Sie hätte es nur in einer Sprachschule gelernt und im Kontakt mit deutschsprachigen Touristen aufpoliert.

Ich habe auch mal einen Slowaken kennengelernt, der fast akzentfrei Deutsch sprach. Auf meine Frage, woher er das so gut könnte, meinte er: "Aus dem Fernsehen".

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Im Volk, da ist sie sehr beliebt, unsere Eisenbahn,
Doch dort, wo's keine Schienen gibt, da hält sie selten an.

(EAV: Es fährt kein Zug)

Fehlerkorrektur und Antworten auf Fragen

Verreisende, Hamburg, Freitag, 25.05.2018, 07:00 (vor 2135 Tagen) @ Ösi

(Eine versicherte uns, nie in einem deutschsprachigen Land gewesen zu sein, was uns aufgrund der hohen Sprachqualität sehr gewundert hat.)


Möglicherweise eine Russlanddeutsche, die zweisprachig aufgewachsen ist?

Soviel mir bekannt ist, so was gibt es nicht mehr. Die Russlanddeutschen haben entweder ihre Lebenschance genutzt und in die deutsche Heimat ausgewandert oder jeglichen Bezug zu ihren deutschen Wurzeln komplett verloren. Höchstwahrscheinlich hat die Frau einfach nur fleißig studiert.

Glücklich ausgewanderte Grüße aus Hamburg.

Fehlerkorrektur und Antworten auf Fragen

JanZ, HB, Donnerstag, 24.05.2018, 12:30 (vor 2136 Tagen) @ Colaholiker

Ich habe in meinem Leben nur einmal ein Visum beantragen müssen, und das war für China. Da es um eine Geschäftsreise (die nach Erteilen des Visums ausfiel) ging, kann ich nicht sagen, was es gekostet hat, aber es hat nur wenige Tage gedauert und ich brauchte eigentlich nur das Einladungsschreiben eines Chinesischen Geschäftspartners (was unsere dortige Niederlassung erledigt hat, schwierig war nur zu erklären, wieso die Unternehmen -historisch bedingt- zwar fast das gleiche Logo haben, aber komplett unterschiedlich heißen.

Die geschätzten zwei Wochen beziehen sich auch auf die gesamte Zeit zwischen der ersten Anfrage bei der Agentur und dem Eingang des Passes mit Visum bei mir. Für genauere Werte müsste ich mal in meinen Unterlagen wühlen. Es ist aber auch so, dass man mehr Geschwindigkeit für mehr Geld bekommen kann.

Thema Russisch: Da ich es in der Schule hatte, beherrsche ich es etwa auf A2-Niveau.


Ich habe zwar keinen Schimmer, was ein A2-Niveau ist, aber das, was ich vor über 20 Jahren mal in vier Jahren Russischunterricht in der Schule gelernt habe, ist weg. Bis auf das Kyrillische Alphabet eben.

http://www.europaeischer-referenzrahmen.de/sprachniveau.php

Kann Sätze und häufig gebrauchte Ausdrücke verstehen, die mit Bereichen von ganz unmittelbarer Bedeutung zusammenhängen (z. B. Informationen zur Person und zur Familie, Einkaufen, Arbeit, nähere Umgebung). Kann sich in einfachen, routinemäßigen Situationen verständigen, in denen es um einen einfachen und direkten Austausch von Informationen über vertraute und geläufige Dinge geht. Kann mit einfachen Mitteln die eigene Herkunft und Ausbildung, die direkte Umgebung und Dinge im Zusammenhang mit unmittelbaren Bedürfnissen beschreiben.

Nach dem Referenzrahmen könnte es bei mir auch gerade für B1 reichen. Übrigens waren es bei mir auch vier Jahre vor 20 Jahren (etwas aufgefrischt später an der Uni und ganz aktuell an der VHS).

Wir sind seinerzeit, völlig unrussisch, bei Subway eingefallen. Erstens gab's da WLAN (wenn man ein schwimmendes Hotel hat fällt die Option "WLAN im Hotel nutzen" ja aufgrund der preislichen Unattraktivität weg), zweitens erhofften wir (zu Recht) dort auf Englischkenntnisse des Personals, unterstützt durch den uns bekannten Warenkatalog und Bestellablauf.

Was musstet ihr zum Einloggen tun? Bei meinem Aufenthalt musste man immer irgendwelche persönlichen Daten eingeben (Handynummer - manchmal wäre sogar nur eine russische gegangen -, Zimmernummer im Hotel oder eben die Passnummer im Sapsan).

Kyrillisch lesen ist für mich kein Problem, was sich auch immer wieder als sehr nützlich erwiesen hat. Beispielsweise sind die meisten Wegweiser in der Moskauer Metro nur auf Kyrillisch beschriftet.


Ja, das hilft schon ungemein, wenn man lesen kann, wie das Wort ausgesprochen klingen würde. Oft erkennt man dann ja doch Gemeinsamkeiten mit Wörtern einer Sprache, die man beherrscht.

Wobei man, um den richtigen Ausgang zum Roten Platz zu finden, dann auch wissen muss, wie der auf Russisch heißt :-).

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Im Volk, da ist sie sehr beliebt, unsere Eisenbahn,
Doch dort, wo's keine Schienen gibt, da hält sie selten an.

(EAV: Es fährt kein Zug)

Fehlerkorrektur und Antworten auf Fragen

Colaholiker, Frankfurt / Hildesheim, Donnerstag, 24.05.2018, 12:43 (vor 2136 Tagen) @ JanZ

Die geschätzten zwei Wochen beziehen sich auch auf die gesamte Zeit zwischen der ersten Anfrage bei der Agentur und dem Eingang des Passes mit Visum bei mir. Für genauere Werte müsste ich mal in meinen Unterlagen wühlen. Es ist aber auch so, dass man mehr Geschwindigkeit für mehr Geld bekommen kann.

Ach so. Bei dem China-Visum hieß es "Geld spielt keine Rolle, so schnell wie möglich". Und am Tage der Ausstellung hieß es "Termin auf unbekannte Zeit verschoben".
Wie gut, daß es geschäftlich meistens in die USA geht, wo ich bei diesen Reisen kein Visum brauche. (-> Visa Waiver Program)

http://www.europaeischer-referenzrahmen.de/sprachniveau.php

Kann Sätze und häufig gebrauchte Ausdrücke verstehen, die mit Bereichen von ganz unmittelbarer Bedeutung zusammenhängen (z. B. Informationen zur Person und zur Familie, Einkaufen, Arbeit, nähere Umgebung). Kann sich in einfachen, routinemäßigen Situationen verständigen, in denen es um einen einfachen und direkten Austausch von Informationen über vertraute und geläufige Dinge geht. Kann mit einfachen Mitteln die eigene Herkunft und Ausbildung, die direkte Umgebung und Dinge im Zusammenhang mit unmittelbaren Bedürfnissen beschreiben.

Danke.War mir nicht geläufig.

Nach dem Referenzrahmen könnte es bei mir auch gerade für B1 reichen. Übrigens waren es bei mir auch vier Jahre vor 20 Jahren (etwas aufgefrischt später an der Uni und ganz aktuell an der VHS).

Okay, bon 1996 bis 2014 habe ich es gar nicht gebraucht - und mein Russischlehrer war zwar persönlich top, aber als Sprachlehrer leider nicht besonders gut. Ich glaube, das wäre nach den vier Jahren gerade so A1 gewesen.

Dafür liegen gemäß Rahmen meine Englischkenntnisse irgendwo ganz kurz vor C2 (bei medizinischen oder juristischen Fachtexten würde ich wohl doch das eine oder andere Wort nachschauen müssen, aber ansonsten läuft's).

Was musstet ihr zum Einloggen tun? Bei meinem Aufenthalt musste man immer irgendwelche persönlichen Daten eingeben (Handynummer - manchmal wäre sogar nur eine russische gegangen -, Zimmernummer im Hotel oder eben die Passnummer im Sapsan).

Ich glaube, es war ein Code, den man auf dem Kassenbon fand. Aber sicher weiß ich es heute nicht mehr.

Wobei man, um den richtigen Ausgang zum Roten Platz zu finden, dann auch wissen muss, wie der auf Russisch heißt :-).

(Imitiert russischen Akzent) "Roter Platz. Ist ganz einfach."

Ulkende Grüße
der Colaholiker

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Fehlerkorrektur und Antworten auf Fragen

Christian_S, Donnerstag, 24.05.2018, 16:03 (vor 2136 Tagen) @ JanZ

Danke für Deinen Bericht!

Ich habe in der Schule auch mal russisch gelernt, aber im Laufe der Jahre vieles vergessen. Lesen kann ich es aber immer noch. Das hilft nicht nur in Russland selbst, sondern hat mir in den 90er Jahren auch in Bulgarien manches leichter gemacht.

Es ist nie verkehrt, Grundkenntnisse in anderen Sprachen zu haben :-)

Was Servicebetriebe betrifft, dürfen wir Deutschen uns aber nicht beschweren! Auch bei uns gibt es noch immer viel zuviele Menschen, die in Servicebereichen arbeiten, aber kein Englisch sprechen und auch überhaupt nicht einsehen, dass zu ändern.

Innenansichten vom Sapsan

JanZ, HB, Donnerstag, 24.05.2018, 20:05 (vor 2136 Tagen) @ Christian_S

Danke für Deinen Bericht!

Ich habe in der Schule auch mal russisch gelernt, aber im Laufe der Jahre vieles vergessen. Lesen kann ich es aber immer noch. Das hilft nicht nur in Russland selbst, sondern hat mir in den 90er Jahren auch in Bulgarien manches leichter gemacht.

Es ist nie verkehrt, Grundkenntnisse in anderen Sprachen zu haben :-)

Was Servicebetriebe betrifft, dürfen wir Deutschen uns aber nicht beschweren! Auch bei uns gibt es noch immer viel zuviele Menschen, die in Servicebereichen arbeiten, aber kein Englisch sprechen und auch überhaupt nicht einsehen, dass zu ändern.

Na, beschwert hat sich doch hier aber niemand, oder? Außer vielleicht über das nicht komplett übersetzte Menü des Automaten, aber dafür hätte ein englischsprachiger Mensch beim Verkehrsbetrieb schon gereicht. Abgesehen davon könnte man sich ja auch über die Englischkenntnisse der eigenen Landsleute beschweren :-).

In meinem Beitrag habe ich euch übrigens die Innenansichten des Sapsan unterschlagen:

[image]
Business

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Zweite (in die 1. habe ich mich nicht getraut)

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Statt der eher unpraktischen Kleiderhaken an den Fenstern gibt es in jedem Wagen eine Garderobe.

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Im Volk, da ist sie sehr beliebt, unsere Eisenbahn,
Doch dort, wo's keine Schienen gibt, da hält sie selten an.

(EAV: Es fährt kein Zug)

Fehlerkorrektur und Antworten auf Fragen

Manitou, Freitag, 25.05.2018, 01:39 (vor 2135 Tagen) @ Christian_S

Danke für Deinen Bericht!

Ich habe in der Schule auch mal russisch gelernt, aber im Laufe der Jahre vieles vergessen. Lesen kann ich es aber immer noch. Das hilft nicht nur in Russland selbst, sondern hat mir in den 90er Jahren auch in Bulgarien manches leichter gemacht.

Es ist nie verkehrt, Grundkenntnisse in anderen Sprachen zu haben :-)

Was Servicebetriebe betrifft, dürfen wir Deutschen uns aber nicht beschweren! Auch bei uns gibt es noch immer viel zuviele Menschen, die in Servicebereichen arbeiten, aber kein Englisch sprechen und auch überhaupt nicht einsehen, dass zu ändern.

In manchen "Service-Berufen", wo man die Beschäftigten mit Mindestlohn abspeist, sollten Unternehmer und Kunden froh sein, wenn das Personal lesen und schreiben kann. Wer Fachkräfte haben will, muß auch angemessnene Löhne zahlen.

Fehlerkorrektur und Antworten auf Fragen

Colaholiker, Frankfurt / Hildesheim, Freitag, 25.05.2018, 08:21 (vor 2135 Tagen) @ Manitou

In manchen "Service-Berufen", wo man die Beschäftigten mit Mindestlohn abspeist, sollten Unternehmer und Kunden froh sein, wenn das Personal lesen und schreiben kann. Wer Fachkräfte haben will, muß auch angemessnene Löhne zahlen.

Absolut richtig. Ich sehe ja, wozu die Dumpingpolitik bedingt durch den Ausschreibungswahn bei den innerstädtischen Bussen hier geführt hat. Abgesehen von "alten Hasen", die mit ihren alten Verträgen den Unternehmen ein Dorn im Auge sind, bekommen die Unternehmer bei dem, was sie zu zahlen bereit sind, fast nur noch Personal, das rein formal qualifiziert ist, einen Bus mit Fahrgästen drin auf öffentlicher Straße zu bewegen. Gut Bus fahren? Nö. Tarifkunde? 'Ne Einzelfahrt für Frankfurt finden sie im Menü ihres Druckers noch. Aber eine (zugegeben, das ist die Herausforderung des RMV-Tarifs) Anschlußfahrkarte zu einer Zeitkarte? Nö. Ortskunde? Hey, immerhin wissen die, wo sie in welcher Richtung abbiegen müssen und wo sie anhalten sollten! Einfache Fragen beantworten? Vielleicht, wenn man die Muttersprache des Personals spricht. Die Weisheit "Pay peanuts, get monkeys" kommt nicht von ungefähr. Wenn ich dagegen an meinen Großvater denke, der ebenfalls Busfahrer war - der kannte echt jeden Winkel "seiner" Stadt, sämtliche Fahrpläne, Umsteigebeziehungen, etc. Sprachlich ohnehin kein Problem - auch wenn in seinem Geburtsort heute Polnisch gesprochen wird, sprach man zur Zeit seiner Geburt dort Deutsch.

Exrem positiv überrascht war ich in der Hinsicht in Schweden, als ich an einem Kiosk an einer Stockhomler U-Bahn-Station eine Tageskarte kaufen wollte. Mein Schwedisch beschränkt sich auf "Hej" und "Köttbullar", aber die Dame hinter der Theke sprach hervorragend Englisch, sodaß der Kauf der Fahrkarte vollkommen problemlos war. In dem Moment dachte ich daran, wie es wohl wäre, wenn man in Frankfurt an der Konstablerwache an einem Kisok Fahrkarten kaufen könnte/müßte... Nun ja.

Dir nochmals für die Nennung des Zusammenhangs mit der Entlohnung dankende Grüße
der Colaholiker

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Russland für Einsteiger [m.B.]

Verreisende, Hamburg, Freitag, 25.05.2018, 07:15 (vor 2135 Tagen) @ JanZ

Привет и спасибо за отчет!

Hallo und danke für den Reisebericht!

Ist schon interessant, dass so einige hier im Forum Russisch gelernt haben. Aus dem ehemaligen DDR, oder?

Eine Bekannte von mir ist ebenfalls einmal von St. Petersburg nach Moskau mit dem Sapsan gefahren. Nach der Rückkehr war sie dann total begeistert: "Wie toll, dass die Russen auch solche Technik haben!" Da musste ich schon für etwas Aufklärung sorgen, in der Tatsache, dass der Sapsan nichts weiteres als eine Variation des ICE 3 und somit ein reinrassiger Deutscher ist.

Liebe Grüße aus Hamburg

Russland für Einsteiger [m.B.]

Colaholiker, Frankfurt / Hildesheim, Freitag, 25.05.2018, 08:26 (vor 2135 Tagen) @ Verreisende

Ist schon interessant, dass so einige hier im Forum Russisch gelernt haben. Aus dem ehemaligen DDR, oder?

In meinem Fall nein. Es gab auch "im Westen" Schulen, die Russisch als zweite Fremdsprache angeboten haben. Zugegeben, wesentlich weniger als beispielsweise Französisch oder Latein, aber es gab sie, auch als es noch "den Westen" gab. ;-)

Bei mir fiel die Entscheidung damals ganz einfach - ich wußte, welche Lehrerin ich in Französisch bekommen würde, und ich wußte, welchen Lehrer ich in Russisch bekommen würde. Da von vorneherein klar war, daß eine Zusammenarbeit mit dieser Lehrerin für einen von uns beiden entweder in der Klapse, im Krankenhaus, im Gefängnis oder auf dem Friedhof enden würde, habe ich mich (sehr zu ihrer Erleichterung) für Russisch entschieden. :o)

Ironischerweise unterrichtete besagte Lehrerin auch Englisch, und zwei Jahre später in diesem Fach auch mich. Allerdings hatte ich gerade erst einen mehrwöchigen USA-Aufenthalt hinter mir, sodaß ich ihr öfter zuflüstern mußte, wenn sie selbst nicht weiter kam. Davon mochte sie mich zwar auch nicht mehr, aber ich hatte zumindest eine Daseinsberechtigung.

Anekdotische Grüße
der Colaholiker

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Russland für Einsteiger [m.B.]

JanZ, HB, Freitag, 25.05.2018, 09:28 (vor 2135 Tagen) @ Colaholiker

Ist schon interessant, dass so einige hier im Forum Russisch gelernt haben. Aus dem ehemaligen DDR, oder?


In meinem Fall nein.

In meinem Fall auch nein, aber die Frage höre ich öfter :-).

Es gab auch "im Westen" Schulen, die Russisch als zweite Fremdsprache angeboten haben. Zugegeben, wesentlich weniger als beispielsweise Französisch oder Latein, aber es gab sie, auch als es noch "den Westen" gab. ;-)

Richtig. Schon mein Opa war Russischlehrer und in den 70er-Jahren mit einer Gruppe, der auch meine späteren Eltern angehörten, in Moskau und (damals noch) Leningrad.

Meine Entscheidung für Russisch kam vor allem aus meinem Interesse für Sprachen und daher, dass der eigentlich gewählte Kurs "Chemie in der Lebenswelt" nicht zustande kam. Nach Lehrern habe ich nach meiner Erinnerung nie gewählt. Die wenigen, die ich lieber nicht gehabt hätte, hätte ich auch gar nicht "abwählen" können.

--
Im Volk, da ist sie sehr beliebt, unsere Eisenbahn,
Doch dort, wo's keine Schienen gibt, da hält sie selten an.

(EAV: Es fährt kein Zug)

Russland für Einsteiger [m.B.]

ArbitroCollina, Freitag, 25.05.2018, 09:39 (vor 2135 Tagen) @ JanZ

Besten Dank für die tollen Eindrücke! Somit warst Du am 13.05. in Moskau? Da hätten wir uns ja glatt über den Weg laufen können, denn morgens bin ich aus Samara angekommen und war auch am gleichen Abend (eher nachts kurz vor Platzräumung) am roten Platz :D
Allerdings blieb ich bis zum 15. in der Stadt.

Zur Zeit bin ich noch auf dem letzten Stop der Reise und hoffe, dass ich nach der Rückkehr auch ein paar Eindrücke hier reinstellen kann, auch wenn ich eher wenige Bilder mit Bahnbezug gemacht habe.

Viele Grüsse

Russland für Einsteiger [m.B.]

JanZ, HB, Freitag, 25.05.2018, 10:19 (vor 2135 Tagen) @ ArbitroCollina

Besten Dank für die tollen Eindrücke! Somit warst Du am 13.05. in Moskau? Da hätten wir uns ja glatt über den Weg laufen können, denn morgens bin ich aus Samara angekommen und war auch am gleichen Abend (eher nachts kurz vor Platzräumung) am roten Platz :D
Allerdings blieb ich bis zum 15. in der Stadt.

Ja, vom 13. auf den 14., das ist ja witzig. Siehst du aus wie dein Namensgeber? Da wäre mir zumindest niemand aufgefallen ;-).

Zur Zeit bin ich noch auf dem letzten Stop der Reise und hoffe, dass ich nach der Rückkehr auch ein paar Eindrücke hier reinstellen kann, auch wenn ich eher wenige Bilder mit Bahnbezug gemacht habe.

Ich bin gespannt!

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Doch dort, wo's keine Schienen gibt, da hält sie selten an.

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