Kreuz und quer durch Tschechien Teil 1/2 [m45B] (Reiseberichte)

Breisgau-S-Bahn, Freiburg/Gera, Donnerstag, 11.08.2016, 19:14 (vor 2807 Tagen)

Hallo zusammen,

mich hat es vor kurzem mal wieder gereizt, unserem östlichen Nachbarn Tschechien, seinem Bahnverkehr und seine Speisewagen einen Besuch abzustatten. Deshalb hatte ich für letztes Wochenende eine Tour einmal kreuz und quer durch die Republik zusammen gestellt. Ziel war es, die beiden Paradezüge der Ceske Drahy, den SuperCity Pendolino und den railjet mitzunehmen. Natürlich sollten die bei unseren Nachbarn noch recht zahlreichen und guten Speisewagen nicht zu kurz kommen. Der ungarische Speisewagen im EC 131 Varsovia zwischen Ostrava und Breclav diente dabei als Überzeugungsargument, dass meine Freundin mitfuhr. Dazu aber später mehr.
Im Laufe der Planungen gesellte sich dann noch der User ICE1223-Limburg hinzu. Und wenn es schon nach Tschechien geht, so wurde auch ein Treffen mit ICE-Treffs berühmtestem Tschechen, der User J-C, organisiert.

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00: Die Reiseroute: Am Freitag ging es von Mannheim über Frankfurt und Nürnberg nach Cheb. Tags darauf über Praha, Ostrava und Breclav nach Praha. Am Sonntag von dort über Dresden nach Gera.

Tag 1: Mannheim - Cheb

Begonnen habe ich meine Reise in Mannheim. Wie zu fast schon zu erwarten war, hatte der ICE, der mich nach Frankfurt bringen sollte, Verspätung, die er aufgrund der Baustelle bei Biblis nur noch vergrößern konnte. Der ICE Richtung Wien war daher nicht mehr zu erreichen. Daher wartete ich am Bahnsteig auf den nächsten ICE Richtung München, um ihn bis Nürnberg zu nutzen.

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01: Der ICE nach München fährt in Frankfurt ein. Leider verkehrt er bloß einteilig, was an diesem Freitag zu enormen Platzproblemen geführt hat.

Ich habe dennoch den wahrscheinlich letzten Sitzplatz im Zug ergattert und konnte so bis Nürnberg etwas dösen.

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02: In Nürnberg hatte ich etwas Aufenthaltszeit, die ich in der DB Lounge verbracht habe. Ich habe versucht, der Loungeservicekraft etwas über die geplante neue Lounge zu entlocken. Außer dass sie auf der selben Etage über den KFC kommen soll, wusste sie aber auch nichts zu berichten.

Von Nürnberg ging es unter vollem Neigetechnikeinsatz in der Baureihe 612 nach Marktredwitz. Hätte ich den Zug eine Stunde früher erwischt, hätte ich bis Cheb sitzen bleiben können. In den Zwischenstunden jedoch ist ein Umstieg in Marktredwitz in die Oberpfalzbahn erfoderlich.

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03: Bahnsteiggleicher Anschluss in Marktredwitz. Es verkehrt ein einzelner RS1.

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04: Dieser weist mit einer 3+2-Bestuhlung eine sehr unangenehme Packungsdichte auf.

Von Marktredwitz geht es zunächst nach Schirnding, dem deutschen Grenzbahnhof. DOrt verabschiedet sich das Zugteam der Oberpfalzbahn per Lautsprecherdurchsage und man wünscht eine gute Reise mit Ceske Drahy. Der selbe Zugbegleiter ist dann scheinbar ab der Grenze der Repräsentant der Ceske Drahy, denn ein Personalwechsel fand nicht statt.

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05: Pünktlichst kam die OPB in Cheb am II. nastupiste an.

In Cheb erwartete ich dann noch die Ankunft meiner Freundin aus Richtung Weischlitz mit der Vogtlandbahn.
Danach gings zum Marktplatz, wo wir unser Hotel bezogen, in einer Gaststätte gut böhmisch zu abend aßen und die Innenstadt beschauten.

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06: Der Marktplatz von Cheb.

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07: Warum haben die Häuser eigentlich zwei Nummern? Die blaue scheint die Hausnummer zu sein, wie wir festgestellt haben, nachdem wir fälschlicherweise zuerst den roten gefolgt sind. Was bedeuten dann aber diese?

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08: NOchmal der Marktplatz. Cheb ist einfach ein nettes Städtchen.

Zum Hotel: Die Zimmer versprühten einen spätsozialistischen Charme und leider stank es überall nach Rauch. Ein Aschenbecher war im Nichtraucherzimmer natürlich auch vorhanden und auch auf den Gängen war Rauchen scheinbar normal. Wir vermuteten, dass der Service des Nichtraucherzimmers darin lag, dass der Aschenbecher vorher geleert wurde.

Tag 2: Cheb - Ostrava - Breclav - Praha

Am nächsten Morgen ging es sehr früh an den Bahnhof, da um 06:44 schon der SuperCity Pendolino nach Ostrava abfahren sollte. In Cheb wollte außerdem noch ICE1223-Limburg hinzu stoßen.

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09: Um 06:21 kommen Oberpfalzbahn samt ICE1223 aus Hof an. Rechts im Bild steht schon der SuperCity Pendolino nach Ostrava bereit.

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10: SuperCity im Morgenlicht.

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11: Den durch die Neigetechnik schmaleren Wagenkasten macht der SC Pendolino durch die sehr großzügige 2+1-Bestuhlung wieder wett.

Der SuperCity Pendolino bietet ein On-Board-Portal mit vielen Angeboten, wie zum Beispiel eine Führerstandskamera. Man kann auch sein Essen über dieses Portal bestellen, welches dann zum Platz gebracht wird. Leider kann ich kein Tschechisch, um das Onlinebestellverfahren abzuwickeln und außerdem schien das gewünschte Frühstück nicht im Onlineportal verfügbar zu sein. Ich ging deshalb in den Bistrowagen und holte das Snidane fit (Frühstück Fit) per Hand ab.

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12: Was sich hier sehr unansehnlich präsentiert ist in Wirklichkeit ganz lecker: Snidane fit.

Bald war dann auch Praha hlavni nadrazi erreicht. Kurz vorher kam die einzige deutschsprachige Durchsage der ganzen Fahrt: Die aktuelle Verspätung wurde durchgesagt.

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13: Der SuperCity hat in Praha hl.n. etwa zwanzig Minuten Aufenthalt.

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14: In etwa neuneinhalb Stunden werden wir wieder hier sein.

Die Fahrt bis Ostrava verlief aufgrund des hohen Komforts sehr kurzweilig.

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15: Kurz vor Ostrava gab es dann noch eine Parallelfahrt mit einer Esko (S-Bahn). Es war eine Szene fast wie in 16 Uhr 50 ab Paddington.

Kurz vor Ostrava meldete sich dann schon leicht der Hunger, aber eine Fahrt im ungarischen Speisewagen nach Breclav stand ja kurz bevor, weshalb wir auf Nahrungsaufnahme verzichteten.

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16: Ankunft in Ostrava mit bloß 5 Minuten Verspätung.

Bis zur Abfahrt des EuroCity vertrieben wir uns noch die Zeit in und um den Bahnhof Ostrava hl.n.. Da die Innenstadt etwas weiter entfernt ist, sind wir nicht bis dort vorgedrungen.

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17: Anzeigetafel in der Haupthalle.

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18: Die Straßenbahn verkehrte an diesem Wochenende im Schienenersatzverkehr.

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19: Ostrava bietet auch ein Trolleybussystem.

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20: Eine Kirche in der Nähe des Bahnhofes. Das zählt als Sightseeing.

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21: RegioJet auf der Linie Praha - Havirov.

Kurz vor Abfahrt unseres EuroCity Richtung Budapest haben wir dann auch noch J-C, den berühmtesten ICE-Treff-User Tschechiens getroffen. Zu viert sollte es im WRmz des EC Varsovia nach Breclav gehen.

Es geht gleich weiter

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Für eine DB Lounge in Erfurt!

Kreuz und quer durch Tschechien Teil 2/2 [m45B]

Breisgau-S-Bahn, Freiburg/Gera, Donnerstag, 11.08.2016, 19:15 (vor 2807 Tagen) @ Breisgau-S-Bahn

Fortsetzung von Tag 2

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22: Der Gegenzug aus Budapest nach Warszawa.

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23: Unser Zug nach Budapest führt Schlafwagen aus Moskau nach Varna, Bar und Burgas am Zugschluss.

Bei Betreten des Speisewagens kam dann der Schock: Alles dicht und kein Personal in Sicht. Scheinbar kennt nicht nur die Deutsche Bahn Speisewagenprobleme. Der ganze angesparte Hunger wollte natürlich befriedigt werden, wären wir doch bloß in die Schweiz gefahren. Da funktioniert doch immer alles.

Eine Nachfrage bei der Zugbegleiterin ergab die Info, dass das ungarische Küchenteam in Warszawa schlicht nicht aufgetaucht sei, mehr wisse sie aber auch nicht. Nun galt es zwei Stunden möglichst keinen Hungertod zu sterben, bis in Breclav mit dem Railjet nach Praha das nächste verfügbare Bordrestaurant erreichbar ist. Aber allen Spaß beiseite, es frustiert natürlich immens, wenn man wegen der guten Speisewagenküche bei den Ungarn seine Reise extra so plant und dann einfach geschlossen ist. Ich habe eine entsprechende Anfrage mit Frage nach den Gründen an Utasellato, den Betreiber der Speisewagen, geschickt und werde, wenn eine Antwort vorliegt gerne ein Update geben.

Es wurde dann aber doch eine unterhaltsame Fahrt zu viert im Abteilwagen.

In Breclav verabschiedete sich dann ICE1223-Limburg in den Railjet Richtung Wien, ehe meine Freundin und ich uns von J-C verabschiedeten und mit dem Railjet nach Praha fuhren.

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24: ÖBB-Railjet und RZD-Kurswagen in Breclav

Im Railjet hatten wir dann endlich die Gelegenheit, das verpassste Mittagessen nachzuholen. JLV (der tschechische Speisewagenbetreiber) bot freundlichen Service und gutes Essen. Einen Tag zuvor war Speisekartenwechsel, sodass wir als eine der ersten die neuen Gerichte probieren konnten.

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25: Gebratener Kanienchenrücken, altböhmische Kartoffeln mit Speck und Schnittlauch, Kohlrabikraut

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26: Geschälte Rinderschulter mit Tomatensauce und Pasta

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27: Während dem Essen hatten wir einen tollen Blick auf die Stadt Brno.

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28: Honigtorte zum Nachtisch. Leider war nur noch die glutenfreie Variante verfügbar, aus Erfahrung kann ich sagen, dass sie mit einer ordentlichen Portion Gluten viel besser schmeckt. War aber trotzdem gut.

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29: Obstauflauf mit Kirschsauce und Sauerrahm

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30: Gut gesättigt erreichten wir dann Praha hl.n.

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31: Ein Blick in die Kuppelhalle.

Wir haben uns gleich auf den Weg ins Hotel gemacht und später noch einen Stadtrundgang durchs nächtliche Prag.
Im folgenden zeige ich unkommentiert einige nächtliche Bilder, hauptsächlich weil ich keine Ahnung habe, was das für Gebäude sind. Zudem sind die Bilder aufgrund der Dunkelheit leider recht unscharf. Ich wollte sie aber trotzdem zeigen, um eine Vorstellung zu vermitteln, wie schön Prag bei Nacht ist. Vielleicht fühlt sich ja der ein oder andere noch animiert, selbst mal nach Prag zu fahren.

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Tag 3: Praha - Dresden - Zwickau - Glauchau - Gößnitz - Glauchau - Gera

Am nächsten Morgen ging es vom Hotel zum hlavni nadrazi. Der EC 176 sollte uns zurück nach Deutschland bringen.

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39: Wie in Tschechien üblich warteten wir an der Abfahrtstafel auf die Bekanntgabe des Bahnsteigs.

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40: Eine Knödelpresse in den tschechischen Nationalfarben war vor den Zug gespannt.

Auch hier nahmen wir gleich im Speisewagen Platz und bestellten uns unser Amerikanisches Frühstück: Snidane americka.

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41: Durchaus sättigend.

Wir saßen natürlich auf der elbzugewandten Seite und konnten so das tolle Panorama genießen.

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42: Pünktlich wurde Dresden erreicht.

Nach einem kurzen Abstecher in die Lounge ging es dann mit der MRB nach Glauchau. Ich muss sagen, dass mich die ständigen Durchsagen in den Zügen doch sehr nerven. Ist es wirklich notwendig, banale Infos ständig zu wiederholen?

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43: Wenigstens sitzt man bequem.

In Glauchau mussten wir dann feststellen, dass der Anschluss-RE nach Gera ausfällt. Kurzerhand blieben wir im Zug, da der KiN empfahl, bis Zwickau weiter zu fahren. Von dort sollten wir über Leipzig nach Gera. Das erschien uns dann doch als sehr großer Umweg, aber er meinte, dass die andere Strecke leider gesperrt ist. Diese Information hat der Servicepoint dann nicht bestätigt. Da der Zwischentakt mit Umstieg in Gößnitz aufgrund von Bauarbeiten um 2 Minuten planmäßig verpasst wird, sind wir also wieder nach Glauchau zurück gefahren. Dort bestand dann Anschluss an eine RB der Erzgebirgsbahn nach Gößnitz. Normalerweise besteht dann so Anschluss an einen RE nach Gera. Aber wir erinnern uns: Baustellenfahrplan und auch hier ein Minus-2-Minuten-Nichtanschluss.

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44: Angeblich längster Bahnsteig Deutschlands. Stimmt aber nicht.

Da Gößnitz in Bahnhofsnähe absolut nichts bietet, nichtmal eine Eisdiele und es brütend heiß war, haben wir uns kurzerhand wieder in einen Zug nach Glauchau gesetzt. Der ist wenigstens klimatisiert. Von Glauchau ging es dann aber direkt nach Gera.

Nach dieser kurzen Irrfahrt erreichten wir Gera somit mit 2 Stunden Verspätung.

Die hier beschriebene Reise fraß circa 2010 Kilometer und wurde mit einer klugen Kombination aus TourenTicket (Vogtlandbahn), Wochenendgruppenticket (Ceske Drahy), Sparpreis Europa (DB) und BC100-Anschlussfahrkarte (Tipp: ist viel günstiger, wenn man die bei der CD kauft!!!) versehen.

Über Kommentare würde ich mich freuen.

Gruß

BSB

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Für eine DB Lounge in Erfurt!

Kreuz und quer durch Tschechien - Dank

RhBDirk, Donnerstag, 11.08.2016, 19:52 (vor 2807 Tagen) @ Breisgau-S-Bahn

Danke für den Bericht.

Und, ja, in Ostrava hast du auch nix wesentliches verpasst. Von Prag aus lohnt sich aber der Ausflug mit LEO und Regiojet dort hin ;-)

Die Ecke um Cheb steht bei mir auch noch auf dem Programm - mit Karlsbad und wie sie alle heissen.

Kreuz und quer durch Tschechien - Dank

JeDi, überall und nirgendwo, Donnerstag, 11.08.2016, 21:52 (vor 2807 Tagen) @ RhBDirk

Und, ja, in Ostrava hast du auch nix wesentliches verpasst. Von Prag aus lohnt sich aber der Ausflug mit LEO und Regiojet dort hin ;-)

So schlimm ist die Altstadt doch auch nicht. Und ansonsten - eine Industriestadt eben ;-)

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Weg mit dem 4744!

Kreuz und quer durch Tschechien Teil 2/2 [m45B]

Sören Heise, Region Hannover, Donnerstag, 11.08.2016, 20:43 (vor 2807 Tagen) @ Breisgau-S-Bahn

Moin und besten Dank.

Was die "doppelte Hausnummer" betrifft, so sollte unser Tscheche das doch wissen. Mir ist es gerade entfallen, vermutlich ist das Hirn ob der Termperaturen schon im Winterschlaf. ;-)

Viele Grüße
Sören

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Verstehen Sie Bahnhof!
Europa: Linkliste Fahrplantabellen und mehr

Danke & Antwort Hausnummernsystem

462 001, Taunus, Donnerstag, 11.08.2016, 21:18 (vor 2807 Tagen) @ Sören Heise

Nabend,

dem Dank schliesse ich mich an:)

Was die "doppelte Hausnummer" betrifft, so sollte unser Tscheche das doch wissen. Mir ist es gerade entfallen, vermutlich ist das Hirn ob der Termperaturen schon im Winterschlaf. ;-)

Die doppelten Hausnummern haben folgende Bewandniss:

Die eine Nummer ist eine Konskriptionsnummer, die Zahlen wurden früher nach dem Zeitpunkt der Entstehung des Hauses vergeben.

Die andere Nummer ist eine Orientierungsnummer.
Diese wurde nach dem heute üblichen Prinzip der aufsteigenden Nummern vergeben(z.B. rechte Straßenseite ungerade und die linke gerade oder umgekehrt).

Nur welche der beiden(rot oder blau) welches System ist, kann ich nicht sagen.
Hier hab ich noch ein Bild aus Brünn(Brno) bei Wikipedia gefunden.

Ich hoffe so ist es verständlich:)


Gruß aus dem Taunus

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Von mir besuchte Bahnhöfe
- Deutschland: 1447 (+13)
- Eu. Ausland: 664 (+0)

Stand: 14.04.2024

wikipedia zum Hausnummernsystem - Konskriptionsnummer

RhBDirk, Donnerstag, 11.08.2016, 21:23 (vor 2807 Tagen) @ 462 001
bearbeitet von RhBDirk, Donnerstag, 11.08.2016, 21:24

Hach, ein paar Sekunden nur langsamer gewesen ;-)

Geht auf die Habsburger zurück:
https://de.wikipedia.org/wiki/Konskriptionsnummer

4711 ist auch eine :-)

längster Bahnsteig Deutschlands?

Nordy, Donnerstag, 11.08.2016, 23:38 (vor 2807 Tagen) @ Breisgau-S-Bahn

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44: Angeblich längster Bahnsteig Deutschlands. Stimmt aber nicht.

und welcher Bahnsteig ist es denn?

längster Bahnsteig Deutschlands?

ICETreffErfurt, Eisenach, Freitag, 12.08.2016, 00:12 (vor 2807 Tagen) @ Nordy

Gößnitz Gleis 1/2.

Es gibt aber in Mainz, Essen Hbf, Hamburg Hbf und Dresden Hbf längere Bahnsteige, was die Nutzlänge betrifft.

Wenn Du um Kommentare bittest...

oppermad, Wuppertal/Wunstorf, Freitag, 12.08.2016, 08:25 (vor 2806 Tagen) @ Breisgau-S-Bahn

Moin,

Über Kommentare würde ich mich freuen.

dann gebe ich meinen Senf dazu: Eine schöne Rundfahrt, da bin ich gerne "mitgefahren". Falls es irgendwie tröstet, die Speisewagen in Deutschland haben nach meinem Empfinden etwas nachgelassen, wobei das aber weniger am Personal bzw. der Einsatzplanung liegt.

Und eine 3+2-Bestuhlung finde ich nicht gut. Was ist denn das für eine Rangiererei, wenn zwei hintereinander am Fenster sitzende Fahrgäste aussteigen wollen und deshalb im "Idealfall" 4 Personen aufstehen und nebenbei den Aussteigern den Durchgang zur Tür ermöglichen müssen? Und viel Platz für Gepäck scheint es auch nicht zu geben.

Danke und Grüße,

Dirk

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Wer ist kundig auf folgenden Baureihen:
101, 103, 110, 111, 112, 120, 139, 140, 141, 143, 150, 151, 155, 181.2, 218, 225, 233, 362, 420, 472, 601, 605, 624, 628, 643 und 644?
Richtig: Bender!

Kreuz und quer durch Tschechien Teil 3/2 [+52B]

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Freitag, 12.08.2016, 10:37 (vor 2806 Tagen) @ Breisgau-S-Bahn

Dobrý Den!

Erstmal, seeeehr schöne Bilder. Aber ich will auch meinen Senf dazu geben.

Ich bin kein Tscheche, ich lebe nur in Tschechien seit einem Monat, an sich habe ich Deutsch-Schweizer, sehe mich aber eher als Europäer - als europäischer Patriot, was erstmal nichts mit Pegida und Konsorten zu tun hat...

Doch auch ich habe Bilder gemacht, oh Wunder, wo ich ja gaaaanz unauffällig mit einem Fotoapparat rumhantierte :-P
Meine Tour schaute derweil so aus:

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Doch gaaaanz am Anfang. Start war in Hodonín. Gerade am Schalter (Die Frauenquote liegt beim dortigen Schalter stets bei 100%, also ziemlich vorbildlich) meine Celodenny jizdenka gekauft, durfte ich auf meinen Rx warten... was dauert.

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Zwischendurch kam ein Güterzug vorbei... voll spannend, ne? :-P

Nachdem ich mich schnell zum Bahnsteig beamte (beim ersten Bild war es der im Hintergrund, über den man via Unterführung hinkommt), kam dann auch bald mein ersehnter Zug, seit der Umstellung werden die Schnellzüge mit einer Ausnahme am frühen Morgen ausschließlich von Interpantern gefahren. Also dem hier:

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In den stieg ich auch prompt ein.
Nach einer recht angenehmen Fahrt im InterPanter (also davon abgesehen, dass sich der Zugbegleiter über die Radfahrer beschwerte, die ihre Fahrräder so in den Zug stellten, dass man nicht mehr so gut durchkam...), kam man irgendwann in Hulin ein. Was mir aufgefallen ist, man hält im Schnitt alle 10 Minuten, dafür gibt es aber auch an fast jedem Bahnhof Anschlüsse an Nebenbahnen. In Deutschland oder Österreich würden viele jener Nebenbahnen längst gestrichen sein. So kommt man eben in Hulin an...
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...und nehme dann einen PESA link, welcher in Tschechien unter der Marke RegioShark verkehrt, mit dem ich eine Station nach Kroměříž fahre:

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Dort angekommen...

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hatte man erstmal auch dort einen Anschluss und die Erkenntnis, dass über die Nebenbahn auch ein Eilzug durch bis Brno fährt. Fand ich faszinierend.

Aber nun gibt es den Grund, wieso ich unbedingt nach Kroměříž wollte in Bildern:

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Mein Markenzeichen: Hochkantbilder nicht drehen :-P[image]
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Nach dieser wirklich schönen Stadt geht es nun weiter. Mit einem Os fahr ich nun rüber nach Kojetin, um auf einen Schnellzug nach Ostrava umzusteigen.

Just in time kam ich an und setzte mich an Bord jenes Os, einem Regionova. So sieht er von innen aus:

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Und so von außen in Kojetin. Der Regionova ist ein Umbau der alten "Brotbüchsen" der Baureihe 810. Weiter oben sieht man ja den Ursprungszustand neben dem RegioShark:
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Die Fahrt war dann irgendwie anders als von Hodonín nach Hulin, ja auch von Hulin nach Kroměříž.

So gab es Schienenstöße, es schepperte etwas mehr als auf den Hauptstrecken... ein ganz nettes Erlebnis halt.

Da mein Zug leicht verspätet ist, konnte ich nicht auch noch den bereits bereit stehenden Schnellzug aus Brno dort fotografieren. Bisher nebenbei waren die Anschlüsse ganz formidabel, man hatte schon fast eine Anschlüsse wie in der Schweiz ^^

Solange man jedenfalls nicht die Anschlüsse zwischen Bus und Bahn betrachtet. Dort sind die Fahrpläne genau so konstruiert, dass sich Bus und Bahn verpassen... sollte man mal ändern.

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So sieht jedenfalls das Abteil im Schnellzug von innen aus, jaaa es ist der klassische Schnellzug, kein Interpanter, sondern durchgehend mit Abteilwagen, die schon ein hohes Alter haben, bestückt. Vorne die "Knödelpresse", wie man sie offenbar woanders nennt...

und so geht es mit Scheppern und Quitschen bis Ostrava. Offenbar hat man hier noch Klotzbremsen, sodass sie beim Bremsen zum Ende hin ein schöön altmodisches Quitschen abgaben. Achja, statt Klimaanlage gibt es selbstverständlich Übersetzfenster ;-)

[image]Hier entstand ein Bild, welches ich ganz nett finde...

...ehe man ausstieg in Ostrava und ich erstmal die Lok fotografierte:
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...und dann den Zugschluss bei der Abfahrt:
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Also war ich schonmal in Ostrava! Jetzt trennten mich aber noch 2 einhalb Stunden von dem Varsovia... und drei deutschen Mitfahrern. Was macht man da wohl...

...es ist nichts spannendes, was ich dann machte, aber dafür habe ich später jene 3 getroffen... also dranbleiben, im nächsten Teil geht's weiter ;-)

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Reisehäppchen für zwischendurch gefällig?
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(Bildquelle: ČD)

Kreuz und quer durch Tschechien Teil 4/2 [+52B]

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Freitag, 12.08.2016, 11:09 (vor 2806 Tagen) @ J-C
bearbeitet von J-C, Freitag, 12.08.2016, 11:14

Es ging nach Bohumin!

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Die Stadt habe ich genauso wenig besucht wie Ostrava. Denn als ich den Bahnhof von Ostrava gesehen habe und die Plattenbauten... da dachte ich mir, die Stadt muss ich mir jetzt nicht anschauen. Obwohl es dann doch wohl eine nette Altstadt geben soll. Egal. Hier im Bild sieht man, wie ich nach Bohumin fuhr: In einem alten S-Bahnzug. Eigentlich wollte ich rüber nach Karvina... hab mich aber gefragt, ob man das zeitlich hinkriegt und ich hatte die Illusion, man würde Tschechien irgendwie verlassen und meine Karte gilt ja nur in Tschechien... im Nachhinein habe ich natürlich festgestellt, dass das völliger Humbug aus Hamburg war.

Aber egal, die Gegend wäre eh nicht sehenswert gewesen. Also eine Station nach Bohumin, der End- und Startstation einiger Fernzüge.

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So sah mein Zug von außen aus. Ein Innenbild lässt sich durch die Beschreibung "Vis-a-vis mit braunen Kunstlederpolstersitzen" ersetzen. Achja, dazu gehört natürlich auch noch "alt, aber immerhin gepflegt". Wie auch zuvor, kein Zug hatte Grafitti und kein Zug war dreckig. Löblich, wie ich finde.

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Hier zu sehen, wie die polnische Doppeltraktion bereits am Zug hängt, zuvor wurde hier die tschechische Lok durch eben jene Loks von PKP IC gewechselt, damit der EuroCity nun durchkommt bis nach Polen. Denn Bohumin ist schließlich Grenzbahnhof zu Polen.

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Doch dahin wollte ich nicht, ich war schon in Krakau zu den Weltjugendtagen, zumal mir da so ein netter Expresszug entgegenkam, von dem das Innenbild entstammt. Der Zug hat wiederum die Fahrtrichtung Prag. Da wollte ich zwar auch nicht hin, aber immerhin kann man mit dem auch bis Ostrava-Svinov - dank Tageskarte kein Problem.

Dort stieg ich in einen CityElefanten ein, dessen Innenraum hier zu sehen ist:

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So sieht der Elefant von außen aus:

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Da ging es 2 Stationen in Ostrava, ehe ich auch wieder ausstieg. Wie einem auffiel am Innenbild, hat man offenbar eine Lösung gefunden, auch bei Doppelstockzügen eine platzbietende Gepäckablage zu konstruieren. Es ist mir ein Rätsel, was die für einen Trick verwendet haben, dass sie den westlichen Konstrukteuren mal so viel vorraus sind...

Doch genug gelabert, es sollte nun nach... Ostrava Svinov zurückgehen. Da kam die alte S-Bahn, von der ich schon zuvor mal berichtete... aber die quitschte, das war ein Graus schon. Ich musste mir die Ohren zuhalten, damit ich nicht einen Gehörschaden davon erleide...

In Ostrava Svinov wiederum fuhr ich im Regiopanter zurück nach Ostrava hl.n.

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Zum Zeitvertreib hab ich bisschen die Züge fotografiert...

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...auch den Varsovia aus Budapest. Auf DSO habe ich verfolgen können, dass in einem der russischen Schlafwagen paar Stunden zuvor ein gewisser Hektor nächtigte, von Bar nach Bratislava mit über 24 Stunden Verspätung, sodass er unter anderem 2 Mal außerplanmäßig einen Stadtbummel spendiert bekam nebst Übernachtung im Schlafwagen, der auch ohne Lok läuft:

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Im Gegensatz zu den Kollegen weiter oben habe ich, da ich auch Hunger hatte, vorgestärkt und mir für 18 Kronen (ca. 80 Cent) einen Hotdog im Bahnhof geholt.

Und während ich mich fragte, wie ich die 3 erkennen sollte, mit denen ich ja mitfahren würde, ich dachte mir zunächst, dass man die ja daran erkennen kann, dass sie deutsch sprechen in Tschechien, tja da waren mir so 2 Herren begegnet, die mit ihren Handys auch den Zug fotografierten... da dachte ich, hmmm, das kommt mir doch irgendwie deutsch vor...

und es hat sich bewahrheitet, es waren sie ^^

Nachdem man ein wenig über Seminarkoffer und deren Vorzüge debattierte... und über die Sparkasse, die ICE2 chartert und mit denen nach Salzburg fährt...

...ging es in den Varsovia.

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Und da stellte man tatsächlich fest, dass im wunderschönen ungarischen Speisewagen, welcher auch die selbe Bauart von dem ist, in dem ich damals im Elbtal gespeist habe... nicht bedient wird. Das hat mich selber irgendwie schon verwundert, aber sei's drum.

Ach und noch eine Besonderheit war auch noch, die ich erwähnen wollte: In Ostrava gibt es neben den Dreiklängen eine Melodie für normale Ansagen und eine Melodie für Verspätungen. Die Melodie für Verspätungen kannte ich zuvor als "Gute Nacht"-Melodie. ^^

https://www.youtube.com/watch?v=E4rqtGiUANg

Wie auch immer, es ging nun durch bis Breclav. Man hat diskutiert, vornehmlich über IC2, die erstaunlicherweise gar nicht wanken. Und es ging glaub ich auch wieder um Seminarkoffer. Oder?

Ach und ganz nebenbei, der IC2 übertrifft den Komfort tschechischer Neubaufernzugwagen, die in Expresszügen, ICs und ECs verkehren, noch. Immerhin lassen sich deren Sitze auch in der zweiten Klasse verstellen. :-P

Nach einer angenehmen Fahrt im MÁV-Abteilwagen ging es in Breclav raus.

Und da konnte man die Bestechende Ähnlichkeit zwischen RZD-Schlafwagen und ÖBB-Railjet feststellen:

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[image]ÖBB-Railjet verschwindet...

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Und da ist schon wieder so eine hässliche S-Bahn. Ach die fährt nach Tisnov, da fahr ich ja glücklicherweise nicht mit, sondern...

dadrin:

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Klimatisiert, neue Schwenktüren. Der Umbau eines normalen Personenwagens, der zuvor keine Klimaanlage hatte, in einen Steuerwagen ist schon eine ziemlich gelungene Geschichte...

[image]Interessant ist auch, wie man traditionell die Gepäckablagen über die Sitze packt anstatt am Wagenrand...

Achja, so sieht der Steuerwagen von außen aus:

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Und an diesem Bahnsteig hielt der Zug in Hodonín:
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Und tja, das war es dann auch wieder.

Gruß

Jan-Christian

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Reisehäppchen für zwischendurch gefällig?
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(Bildquelle: ČD)

Nachtrag: Wer ist wohl Hektor?

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Freitag, 12.08.2016, 11:16 (vor 2806 Tagen) @ J-C

Vielen Dank!

Action85, Donnerstag, 11.08.2016, 21:02 (vor 2807 Tagen) @ Breisgau-S-Bahn

Danke für den Bericht mit den schönen Fotos.

Wenn man die Reise extra so geplant hat und dann der Speisewagen geschlossen ist ist das ja wirklich ärgerlich.

Gruß
Action85

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