Immer derselbe Bahnhof, Teil 12 (40 Bilder), Abschnitt 1 (Reiseberichte)

Sören Heise, Region Hannover, Dienstag, 22.03.2016, 18:16 (vor 2949 Tagen)

Moin.

Teil zwölf dieser Serie. Auf dem Fahrplan steht Neustadt-Glewe. Das ist ein Grundzentrum in der Metropolregion Hamburg. Man könnte auch sagen, es liegt im südwestlichen Mecklenburg oder im Süden des Landkreises Ludwigslust-Parchim. Mit dieser letzten Definition hat man jedenfalls die Neustadt-Glewe berührende Bahnstrecke erreicht.


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Neustadt-Glewe ist der Bahnhof in Kilometer 8,9 der Bahnstrecke 6935 Ludwigslust - Waren (Müritz) und heute der einzige Bahnhof zwischen Ludwigslust und Parchim. Nachbarstationen sind Groß Laasch (km 3,6) und Dütschow (km 15,2), ferner gab es in km 11,0 mal die Ausweichanschlußstelle Neustadt-Glewe Bauhof.
Am 5. September 1879 gründeten die Städte Ludwigslust, Neustadt-Glewe und Parchim gemeinsam mit Herrmann Bachstein die Parchim-Ludwigsluster Eisenbahn-Gesellschaft. Sinn und Zweck dieser Firma sollte der Anschluß von Neustadt-Glewe und Parchim per Eisenbahn an die große, weite Welt sein, repräsentiert durch die in Ludwigslust vorbeiführende Bahnstrecke von Berlin nach Hamburg. Diesem konnte sie ab dem 15. Juni 1880 nachkommen, da wurde die Strecke nämlich eröffnet. Wenig verwunderlich führte zunächst die Centralverwaltung für Secundairbahnen Herrmann Bachstein den Betrieb. Die kleine Bahngesellschaft war ein durchaus florierendes Unternehmen, seine Zeit jedoch begrenzt. Denn per Vertrag vom 26. März 1893 wurden die Eisenbahnen Mecklenburgs unter dem Dach der Großherzoglich Mecklenburgischen Friedrich-Franz-Eisenbahn, der gemeinsamen Staatsbahn von Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz, verstaatlicht. Das betraf somit auch die Parchim-Ludwigsluster Strecke mit ihren drei Lokomotiven. Über die diversen Reichsbahnen kam die Strecke dann 1994 zur Deutschen Bahn. Den Personenverkehr betreibt seit dem 15. Dezember 2002 die Ostdeutsche Eisenbahn AG, eingesetzt werden Regioshuttles (Baureihe 650). Der aktuelle Verkehrsvertrag geht bis Dezember 2019. Wie es danach weitergeht, wird man sehen müssen.


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Geht gleich weiter.

Immer derselbe Bahnhof, Teil 12 (40 Bilder), Abschnitt 2

Sören Heise, Region Hannover, Dienstag, 22.03.2016, 18:16 (vor 2949 Tagen) @ Sören Heise

Kommen wir zur Stadtgeschichte. Die Stadt trägt unverkennbar einen Doppelnamen. Hierbei ist Glewe der germanisierte polabisch Name des vor der Stadtgründung hier befindlichen Dorfes. Das hieß Chlěvy, was "Stall" bedeutet. 1248 erfolgte an seiner Stelle die Gründung einer neuen Stadt. Diese wurde zuletzt 1300 als N.C. Glewe erwähnt, eher der alte Name entfiel. 1926 nahm Neustadt (Mecklenburg) dann wieder den alten Namen an und fungiert seitdem als Neustadt-Glewe. Auch in der Nazizeit, in der ja viele undeutsche Namen germanisiert wurden (einige Orte haben noch heute ihre Namen aus dieser Zeit), blieb der neue alte Name bestehen.
Die Altstadt liegt auf einer Insel in der Elde. Seine mittelalterlichen Grenzen überwand Neustadt-Glewe erst mit dem Eisenbahnanschluß. Trotz Altem Schloß, Neuer Burg, Rathaus und Marienkirche liegt die Stadt jenseits der großen Touristenströme. Der Bahnhof liegt einige 100 Meter südöstlich der Altstadt. Das Empfangsgebäude schien beim Besuch sich selbst überlassen, an der Ausfahrt Richtung Ludwigslust befindet sich das ortsbediente Stellwerk, wo der Herr über ein paar Signale, zwei Weichen und einen Bahnübergang sitzt.


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1 Das Stellwerk.


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2 Blick Richtung Ludwigslust, verbunden mit einem Gruß an Klaus.


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3 Die Porsche-Fabrik. Nähere Informationen liegen nicht vor.


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4 Bahnübergang.


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5 Das Empfangsgebäude.


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6 Blick über die Ladestraße zum Stellwerk.


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7 Keine Ausfahrt Richtung Parchim.


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8 Ein kurzer Blick hin zum Empfangsgebäude, ehe wir uns kurz ins Stadtzentrum begeben.


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9 Die kleine Spiegelei zwischendurch zeigt die Stromfabrik.


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10 Bushaltestelle. Der Busverkehr um Neustadt-Glewe wird durch ein Privatunternehmen durchgeführt, während im übrigen Kreis die Konzession beim kreiseigenen Busunternehmen liegt.


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11 Die Alte Burg war ein wenig blöd zu fotografieren. Ein paar Meter weiter hätte sich diese Ansicht geboten, im Vordergrund das 2005/2006 gebaute Alte Haus.


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12 Für die Sonderausstellung reichte die Zeit leider nicht.


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13 Noch ein Burgbild.


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14 Auch dieses Neustadt ist eine der vielen Kleinstädte Deutschlands.


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15 Die Marienkirche stammt aus dem 14. Jahrhundert.


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16 Innenaufnahme. Das Original war leider zu schief, um es ohne Verluste zu begradigen. Der Hauptaltar befindet sich seit 1841 im Museum in Schwerin.


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17 Die Glocken befinden sich im separaten Glockenhaus.


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18 Das zu Beginn des 19. Jahrhunderts gebaute Rathaus steht, wie es sich gehört, auf dem Marktplatz.


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19 Blick in die Marktstraße.


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20 Gegenlicht.


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21 Das 1717 fertiggestellte Neue Schloß beherbergt die Filiale einer Hotelkette.


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22 Zeige ich immer soviele angeschnittene Autos? Die Hauptstraße heißt jedenfalls nach Rudolf Breitscheid.


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23 Schleuse der Müritz-Elde-Wasserstraße.


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24 Die Bahnhofstraße...


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25 ...wurde kurz vorm Bahnhof abgehängt.


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26 Selbiger in all' seiner verblichenen Schönheit.


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27 Mit Nebengebäude.


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28 Blick Richtung Stadt.


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29 Ein kaputtes Türfenster erlaubte einen Einblick.


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30 Wechseln wir auf die Gleisseite.


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31 Ansicht von Südwesten her.


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32 Richtung Güterschuppen.


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33 Hindernis auf dem Mittelbahnsteig.


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34 Ortsbestimmung.


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35 Hier gab es bestimmt mal eine Bahnhofsgaststätte.


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36 Ich bin kein Zug, ich gehe weiter.


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37 Schön hier.


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38 Gut gelüftet.


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39 Bild mit Zug.


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40 Bild mit zwei Zügen und Wolke vom Dienst.


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Ein Bild mit drei Zügen ist mangels drittem Gleis nicht mehr möglich.
Für Osterwünsche ist es zu früh, so bleibt mir nur, mich wie schon die letzten Male zu verabschieden mit: Auf Wiedersehen in Neustadt!

Viele Grüße
Sören


PS: Wie ihr sicher gemerkt habt, stammen die Aufnahmen von zwei unterschiedlichen Tagen. Die meisten entstanden am 7. September 2015, einige andere am bewölkten 18. August.

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Verstehen Sie Bahnhof!
Europa: Linkliste Fahrplantabellen und mehr

Vielen Dank

462 001, Taunus, Dienstag, 22.03.2016, 20:26 (vor 2949 Tagen) @ Sören Heise

Nabend Sören,

das Neustadt kannte ich noch nicht. Sieht dort sehr idyllisch aus:)


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9 Die kleine Spiegelei zwischendurch zeigt die Stromfabrik.

Die muss sein^^


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11 Die Alte Burg war ein wenig blöd zu fotografieren. Ein paar Meter weiter hätte sich diese Ansicht geboten, im Vordergrund das 2005/2006 gebaute Alte Haus.

He he^^ So einen Tipp hätte ich damals in Beeskow gebraucht, dort ist es gar nicht so einfach die Kirche zu knipsen:))

Ein Bild mit drei Zügen ist mangels drittem Gleis nicht mehr möglich.
Für Osterwünsche ist es zu früh, so bleibt mir nur, mich wie schon die letzten Male zu verabschieden mit: Auf Wiedersehen in Neustadt!

Ts ts ts, nix ist unmöglich;-)-)

Gruß aus dem Taunus von
Marcel

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Von mir besuchte Bahnhöfe
- Deutschland: 1447 (+13)
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Stand: 14.04.2024

Vielen Dank - von mir auch

oppermad, Wuppertal/Wunstorf, Mittwoch, 23.03.2016, 07:59 (vor 2949 Tagen) @ 462 001

Moin,

das Neustadt kannte ich noch nicht. Sieht dort sehr idyllisch aus:)

Das ging mir auch so.

Für Osterwünsche ist es zu früh, so bleibt mir nur, mich wie schon die letzten Male zu verabschieden mit: Auf Wiedersehen in Neustadt!

Ts ts ts, nix ist unmöglich;-)-)

Geht alles. Ich habe einem Bänker in der ehemaligen Heimatstadt im März ein frohes neues Jahr 2017 gewünscht.

Grüße,

Dirk

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Wer ist kundig auf folgenden Baureihen:
101, 103, 110, 111, 112, 120, 139, 140, 141, 143, 150, 151, 155, 181.2, 218, 225, 233, 362, 420, 472, 601, 605, 624, 628, 643 und 644?
Richtig: Bender!

Danke zurück!

Sören Heise, Region Hannover, Mittwoch, 23.03.2016, 17:49 (vor 2949 Tagen) @ oppermad

Moin,

danke zurück an euch beide. Wie ihr es mit Neujahrswünschen haltet, egal wie rum, das ist eure Sache. ;-) Ich habe jedenfalls für die Osterwünsche eine Lösung gefunden. Aber noch ist es nicht soweit.

Viele Grüße
Sören

Immer derselbe Bahnhof, Teil 12 (40 Bilder), Abschnitt 2

brandenburger, Perleberg, Mittwoch, 23.03.2016, 18:57 (vor 2948 Tagen) @ Sören Heise

Hallo Sören,

vielen Dank dass du uns nach Neustadt-Glewe mitgenommen hast. Keine 50 km von hier, aber ich war dort noch nie.

Alles top, nur der Bahnhof ist ne Ruine...

Blaschke, Mittwoch, 23.03.2016, 19:40 (vor 2948 Tagen) @ Sören Heise

Hallo!


Zeigt deutlich den Stellenwert der Eisenbahn in Deutschland.


Was mir übrigens immer gefällt: Das gute alte Kopfsteinpflaster!

Ist hier direkt vor meiner Haustür auch noch verbaut - nur nicht mehr ganz so schön sprich reichlich geflickt in Form von Asphaltflecken, die man auf die gröbsten Unebenheiten geknallt hat ohne dass es dadurch ebener wurde. Ist aber die beste Verkehrsberuhigung - hier fährt niemand freiwillig schneller als die erlaubten 30. ;-)


Schöne Grüße von

jörg

Schöne Erinnerung

DR2771, Donnerstag, 24.03.2016, 20:48 (vor 2947 Tagen) @ Sören Heise

Danke für einen weiteren Neustadt-Bericht, ein Neustadt, was ich aus meiner Jugend durch öfteres Campen mit meinen Eltern auf dem dortigen Campigplatz noch gut kenne - vor allem die Schleuse habe ich wiedererkannt. Den Bahnhof kannte ich bisher nicht, aber einige Gebäude aus der Altstadt, die damals tlw. noch nicht so hübsch hergerichtet waren. Schöne Osterfeiertage!

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