Link: Bahn bläst Arriva-Börsengang vorerst ab (Allgemeines Forum)

HBSA, Hamburg, Dienstag, 22.10.2019, 16:12 (vor 1620 Tagen)
bearbeitet von HBSA, Dienstag, 22.10.2019, 16:13

Deutsche Bahn bläst Börsengang bei britischer Tochter vorerst ab (Spiegel Online)

Aufgrund der Unsicherheit durch den bevorstehenden Brexit hat der Bahn-Vorstand entschlossen, den bevorstehenden Börsengang von Arriva doch nicht durchzuführen. Nicht zuletzt wollte sich der neue Finanzvorstand Doll mit dem Börsengang profilieren. Während einer kurzfristig anberaumten Telefonkonferenz letzten Freitag des Aufsichtsrats der DB wurde der Beschluss gefasst.

Vielleicht sollte man vor dem Brexit lieber die „europäischen“ Aktivitäten der Arriva von denen der UK-Arriva trennen, um somit zumindest einen Teil an die Börse zu bringen und so etwas Geld in die Kassen zu spülen... Die Wirtschaft und vor allem Wirtschaftspolitik werden Zeit brauchen, um sich den neuen Rahmenbedingungen anzupassen.

Handlungsbedarf ...

Blaschke, Dienstag, 22.10.2019, 17:01 (vor 1620 Tagen) @ HBSA

Huhu.

Vielleicht sollte man vor dem Brexit lieber die „europäischen“ Aktivitäten der Arriva von denen der UK-Arriva trennen

Mir kommt da was ganz anderes in denn Sinn.

Nicht zuletzt wollte sich der neue Finanzvorstand Doll mit dem Börsengang profilieren.

Vielleicht sollte man erstmal ein System kreieren, welches mal eine längerfristige Strategie beinhaltet unabhängig davon, wer auf welchem Pöstchen im Konzern gerade meint, was zu melden zu haben.


Schöne Grüße von jörg

Handlungsbedarf ...

Frecciarossa, Dienstag, 22.10.2019, 18:04 (vor 1620 Tagen) @ Blaschke

Vielleicht sollte man erstmal ein System kreieren, welches mal eine längerfristige Strategie beinhaltet unabhängig davon, wer auf welchem Pöstchen im Konzern gerade meint, was zu melden zu haben.

Was schlägst du vor?

Handlungsbedarf ...

Blaschke, Dienstag, 22.10.2019, 18:30 (vor 1620 Tagen) @ Frecciarossa

Huhu.

Vielleicht sollte man erstmal ein System kreieren, welches mal eine längerfristige Strategie beinhaltet unabhängig davon, wer auf welchem Pöstchen im Konzern gerade meint, was zu melden zu haben.

Was schlägst du vor?

Zerschlagung des ganzen Konzerns.

Staat und Politik dürfen ausschließlich nur noch bei der Infrastruktur mitmischen. Und bei der Bestellung eines Grundangebotes. Immer als einer von mehreren Anteilseignern; keinesfalls als Alleininhaber.

Fahrgesellschaften wie Cargo, Regio und FV gehören vollständig getrennt von Staat und Politik. Und dann können sie unabhängig von politischen Akteuren und Vorgaben und Machtverhältnissen wie 'normale' Wirtschaftsunternehmen auch selbst über ihre Strategie entscheiden.


Schöne Grüße von jörg

Bestellerprinzip

WbuIV, Mittwoch, 23.10.2019, 11:11 (vor 1619 Tagen) @ Blaschke
bearbeitet von WbuIV, Mittwoch, 23.10.2019, 11:13

Grundsätzlich geb ich dir recht. Ich find auch INFRa gehört in eine betriebunabhängige Hand. Aber dann muss es auch ein System geben, dass Schlechtleistung der Infra sanktioniert. Bei der guten alten Behördenbahn war auch nicht alles nur gut. Ob ein Vergleich von damals zu heute bei ziemlich anderen Rahmenbedingungen überhaupt funktioniert lass ich mal dahingestellt.

Im NV find ich das Bestellerprinzip nicht so schlecht.

Dann kann eine Landesregierung durchaus aus politischem Willen die ein oder andere Fahrt mehr bestellen als wirtschaftlich notwendig. Wichtig ist dann halt die 1:1 Beziehung mit der Bezahlung.

Ich weiß Blaschke, du bist eher Privatisierungskritisch. Ich hier eher nicht. Die Besteller müssen halt klare Qualitätskriterien aufstellen. Das würde manchen Unsinn der scheinbar zur Zeit unterwegs verhindern. Qualitätsmängel müssten festgestellt und sanktioniert werden. Natürlich bräuchte es dann noch Unternehmen die einen solchen Auftrag annehmen.


Na und eine Landesregierung, die eher sparsam bestellt sendet dann auch ein klares Signal an die Bevölkerung.

Bestellerprinzip

agw, NRW, Mittwoch, 23.10.2019, 12:48 (vor 1619 Tagen) @ WbuIV

Grundsätzlich geb ich dir recht. Ich find auch INFRa gehört in eine betriebunabhängige Hand. Aber dann muss es auch ein System geben, dass Schlechtleistung der Infra sanktioniert.

Warum nur dann erst? Müsste es das nicht auch jetzt schon geben?
Es wird von offizieller Seite ja immer wieder kritisiert, dass man der DB AG Geld für einen längeren Zeitraum gibt, aber es dann innerhalb dieses Zeitraums keine Kontrolle mehr über die Verwendung gibt.

Das Problem bei der DB AG ist ja, dass man ihr mit nichts drohen kann.
Was will man auch schon machen? Der DB AG Milliarden an Strafzahlungen abknöpfen und dann in der nächsten Buchung wieder überweisen, damit man das deutsche Schienennetz am Laufen halten kann?

--
"Mit Vollgas in den Sommer: Sparen Sie 20% bei Europcar."
- bahn.de

Bestellerprinzip

Henrik, Mittwoch, 23.10.2019, 18:59 (vor 1619 Tagen) @ WbuIV

Grundsätzlich geb ich dir recht. Ich find auch INFRa gehört in eine betriebunabhängige Hand.

ist Status-Quo, aktuell der Fall, rechtlich sehr strikt vorgegeben

Aber dann muss es auch ein System geben, dass Schlechtleistung der Infra sanktioniert.

ist Status-Quo, aktuell der Fall und zwar bekanntermaßen sehr heftig.

Bei der guten alten Behördenbahn war auch nicht alles nur gut.

oder eher.... alles nur schlecht.

Ob ein Vergleich von damals zu heute bei ziemlich anderen Rahmenbedingungen überhaupt funktioniert lass ich mal dahingestellt.

Im NV find ich das Bestellerprinzip nicht so schlecht.

Dann kann eine Landesregierung durchaus aus politischem Willen die ein oder andere Fahrt mehr bestellen als wirtschaftlich notwendig. Wichtig ist dann halt die 1:1 Beziehung mit der Bezahlung.

letzteres ist wichtig? Ersteres ginge ansonsten nicht?

Ich weiß Blaschke, du bist eher Privatisierungskritisch.

jo, deswegen plädiert er hier ja auch für ne radikale 100%ige totale Privatisierung, wovon noch nicht einmal der marktradikalste Liberale träumt.

Ich hier eher nicht. Die Besteller müssen halt klare Qualitätskriterien aufstellen. Das würde manchen Unsinn der scheinbar zur Zeit unterwegs verhindern. Qualitätsmängel müssten festgestellt und sanktioniert werden. Natürlich bräuchte es dann noch Unternehmen die einen solchen Auftrag annehmen.

sie tun es und das sind mehrere hunderte verschiedene, einige gehen auch pleite dabei, wieso wohl.
Pönale nennen sich die Strafzahlungen an die Besteller wegen schlechten Leistungen,
weil eben die knallharten klaren Qualitätskriterien nicht eingehalten wurden.
War ja in diesen Tagen wieder groß Thema, eines der wichtigsten Punktes des Brandbriefes von Scheuer an Lutz.
Die DB hatte jüngst allein nur ne halbe Milliarde Euro an Pönale zu zahlen,
etwa 500 Mio Euro
und das wird sich recht bald aufsummieren auf 1,2 Milliarden Euro

Na und eine Landesregierung, die eher sparsam bestellt sendet dann auch ein klares Signal an die Bevölkerung.

Mecklenburg-Vorpommern?

Bestellerprinzip

Frecciarossa, Mittwoch, 23.10.2019, 19:02 (vor 1619 Tagen) @ Henrik

Aber dann muss es auch ein System geben, dass Schlechtleistung der Infra sanktioniert.


ist Status-Quo, aktuell der Fall und zwar bekanntermaßen sehr heftig.

Das Gegenteil ist der Fall. Der Infrastrukturbetreiber liefert miserable Qualität ohne nennenswerte Folgen.

Bestellerprinzip

Henrik, Mittwoch, 23.10.2019, 19:27 (vor 1619 Tagen) @ Frecciarossa

Aber dann muss es auch ein System geben, dass Schlechtleistung der Infra sanktioniert.

ist Status-Quo, aktuell der Fall und zwar bekanntermaßen sehr heftig.

Das Gegenteil ist der Fall. Der Infrastrukturbetreiber liefert miserable Qualität ohne nennenswerte Folgen.

Es gibt bekanntermaßen das strikt sanktionsbasierte System, von dem er völlig fälschlicherweise unterstellt, es gäbe es nicht.

da kannst Du nicht ankommen und Lüge schreien, das ist albern, zudem mit ohne / falsche Begründung.

Bestellerprinzip

Frecciarossa, Mittwoch, 23.10.2019, 19:42 (vor 1619 Tagen) @ Henrik

Aber dann muss es auch ein System geben, dass Schlechtleistung der Infra sanktioniert.

ist Status-Quo, aktuell der Fall und zwar bekanntermaßen sehr heftig.

Das Gegenteil ist der Fall. Der Infrastrukturbetreiber liefert miserable Qualität ohne nennenswerte Folgen.


Es gibt bekanntermaßen das strikt sanktionsbasierte System, von dem er völlig fälschlicherweise unterstellt, es gäbe es nicht.

da kannst Du nicht ankommen und Lüge schreien, das ist albern, zudem mit ohne / falsche Begründung.

Ich schrieb "nennenswerte" Folgen. Die Sanktionen sind so unbedeutend, dass ein Einfluss auf die Qualität nicht wahrnehmbar ist. Wie man da von "sehr heftig" reden kann, ist mir schleierhaft.

Bestellerprinzip

Henrik, Donnerstag, 24.10.2019, 02:13 (vor 1618 Tagen) @ Frecciarossa

Aber dann muss es auch ein System geben, dass Schlechtleistung der Infra sanktioniert.

ist Status-Quo, aktuell der Fall und zwar bekanntermaßen sehr heftig.

Das Gegenteil ist der Fall. Der Infrastrukturbetreiber liefert miserable Qualität ohne nennenswerte Folgen.

Es gibt bekanntermaßen das strikt sanktionsbasierte System, von dem er völlig fälschlicherweise unterstellt, es gäbe es nicht.

da kannst Du nicht ankommen und Lüge schreien, das ist albern, zudem mit ohne / falsche Begründung.

Ich schrieb "nennenswerte" Folgen. Die Sanktionen sind so unbedeutend, dass ein Einfluss auf die Qualität nicht wahrnehmbar ist. Wie man da von "sehr heftig" reden kann, ist mir schleierhaft.

Ich teile Deine Einschätzung ganz und gar nicht und sie entbehrt jedweder Grundlage.
Das geht ja schon in Richtung Verschwörungstheorie, Unterstellung gemeinsamer bewusster Verfälschung sowohl der IZB als auch der Prüfer des EBA, des Bundes sowohl unabhängiger Prüfer.

Von Dir bin ich andere, sachlichere fundiertere Beiträge gewohnt.

Lesehinweise:

https://www.eba.bund.de/DE/Themen/Finanzierung/LuFV/lufv_node.html
nebst der LuFV selbst

https://www.eba.bund.de/DE/Themen/Finanzierung/LuFV/IZB/izb_node.html

https://www.deutschebahn.com/de/presse/pressestart_zentrales_uebersicht/Stellungnahme-d...

erläutert hatte ich es vor ein paar Monaten bereits

LuFV.. IZB und Strafzahlungen bei Verfehlungen
Henrik, Freitag, 26. April 2019, 01:35

Bestellerprinzip

agw, NRW, Donnerstag, 24.10.2019, 07:42 (vor 1618 Tagen) @ Henrik

Da hat jemand noch nicht verstanden, dass man die DB AG nicht gleichzeitig mit Strafzahlungen quälen und gleichzeitig sicherstellen kann, dass sie mehr als ausreichend Mittel für die Aufgaben der nächsten 10 Jahre zur Verfügung haben wird.

Wenn das ginge, sähe es nicht so schlecht aus wie jetzt.

--
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Bestellerprinzip

WbuIV, Donnerstag, 24.10.2019, 08:43 (vor 1618 Tagen) @ agw
bearbeitet von WbuIV, Donnerstag, 24.10.2019, 08:44

eine lustige Logik, die Strafzahlungen gegenüber Gewerbe grundsätzlich verhindern würde.
Natürlich fehlt der Autoindustrie das Geld aus Strafzahlungen auch in der Entwicklungsabteilung. Das fehlen von Strafzahlungen würde es ins Belieben der Leistungserbringer stellen ob sie sich an Regelungen und Versprechen halten oder nicht. Die Kunst ist doch die richtige Höhe von Strafzahlungen zu finden. Zu niedrig angesetzt sind sie lästiges, aber nicht störendes Nebengeräusch, zu hoch tatsächlich schlimmstensfals existensvernichtend.

Ich habe nicht den Eindruck, dass z. B. die Höhe von Entschädigungen an Fahrgäste den Druck zur wirklich guten Leistungserbringung aufbaut. Wer sich durch ein wirklich antikes Verfahren nicht abschrecken lässt bekommt halt ein paar Euro ausbezahlt.

Bestellerprinzip

Frecciarossa, Donnerstag, 24.10.2019, 09:24 (vor 1618 Tagen) @ Henrik

Ich teile Deine Einschätzung ganz und gar nicht und sie entbehrt jedweder Grundlage.
Das geht ja schon in Richtung Verschwörungstheorie, Unterstellung gemeinsamer bewusster Verfälschung sowohl der IZB als auch der Prüfer des EBA, des Bundes sowohl unabhängiger Prüfer.

Ich spreche aus meiner Erfahrung, dass ein großer Teil der erlebten Verspätungen laut Verspätungsgrund auf Störungen im Bereich der Infrastruktur zurückgeht. Wenn ich mir nun den IZB ansehe (danke für den Link), dann sehe ich wohl, dass es eine stetige Reduzierung von Langsamfahrstellen gibt (theoretische Fahrzeitverluste). Anscheinend sind die Zielvorgaben in diesem Punkt auch recht streng, denn es ist die einzige Qualitätskennzahl, die verfehlt wird und zu Sanktionen führt. Jedoch gibt es keine Fortschritte bei der Anzahl von Störungen und bei der Kennzahl Störungsbestehenszeiten gibt es einen stetigen Anstieg. Gleichwohl scheint dies nicht zu Sanktionen zu führen. Aus Fahrgastsicht sind aber natürlich die Störungen viel ärgerlicher als die Langsamfahrstellen. Während letztere im Fahrplan Berücksichtigung finden können, führen erstere zu Verspätungen mit Anschlussverlusten, Folgeverspätungen usw.
Die Priorität der LuFV scheint daher auch zu sein, dass die Bahn bei den Investitionen aus Bundesgeldern ordentlich arbeitet, während das Fahrgastinteresse an einem störungsarmen Betrieb eher eine Nebenrolle einnimmt.

Von Dir bin ich andere, sachlichere fundiertere Beiträge gewohnt.

Danke :-)

Link: Bahn bläst Arriva-Börsengang vorerst ab

Murrtalbahner, Dienstag, 22.10.2019, 17:38 (vor 1620 Tagen) @ HBSA

"Während einer kurzfristig anberaumten Telefonkonferenz letzten Freitag des Aufsichtsrats der DB wurde der Beschluss gefasst."

Läuft ja mit der Langfristplanung im DB Konzern. Brexit ist ja auch erst seit gestern...

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