? Vmax München-Ingolstadt (Allgemeines Forum)

Celestar, Montag, 21.10.2019, 13:32 (vor 1621 Tagen)

Weil ich gerade so im Zug rumhocke und mir 1000 Fragen einfallen:

Auf openrailwaymap ist zwischen Petershausen und Reichetshausen (Ilm) eine Vmax von 190km/h eingetragen. Stimmt das?

Gibt es überhaupt einen aktuellen "Fahrplan" wie es mit der Strecke weitergehen soll?

Celestar

? Vmax München-Ingolstadt

ICE16, Montag, 21.10.2019, 20:24 (vor 1621 Tagen) @ Celestar
bearbeitet von ICE16, Montag, 21.10.2019, 20:26

Zwischen Petershausen und Ingolstadt vmax 160 da weder etcs noch LZB liegt.

Man könnte 190 fahren wenn man a etc legen würde und b bei Pfaffenhofen die trassierung im Bahnhof endlich anpassen würde, zusammen mit dem neuen Bahnsteig.

Das ist auch schon der Fahrplan der Strecke etc und dann 190. Wann das kommt gute Frage aktuell weiß ich was von 23/24

Vmax München-Ingolstadt 200/160/160 statt 200/190/160

ThomasK, Montag, 21.10.2019, 21:34 (vor 1621 Tagen) @ Celestar

Weil ich gerade so im Zug rumhocke und mir 1000 Fragen einfallen:

Auf openrailwaymap ist zwischen Petershausen und Reichetshausen (Ilm) eine Vmax von 190km/h eingetragen. Stimmt das?

Gibt es überhaupt einen aktuellen "Fahrplan" wie es mit der Strecke weitergehen soll?

Celestar


Ursprünglich wollte der Bund zwischen Petershausen und Ingolstadt nur Vmax = 160 km/h fahren lassen.

Da aber Deutschland zuvor mit der EU vereinbart hatte, zwischen Ingolstadt und Petershausen Vmax = 190 km/h fahren zu können, forderte die EU ihre Gelder für den Streckenabschnitt zwischen Ingolstadt und Petershausen zurück, da Deutschland die Vereinbarung gebrochen hat.

Nachdem die Juristen im Bundesverkehrsministerium nach einer Prüfung zum Ergebnis kamen, dass die EU einen Rechtsanspruch auf Vmax = 190 km/h hat, ließ daraufhin der Bund zähneknirschend zwischen Rohrbach und Petershausen die Bagger anrollen, um wenigstens den Abschnitt Rohrbach - Petershausen mit Vmax = 190 km/h fahren zu können. Der Abschnitt zwischen Ingolstadt und Rohrbach sollte bei Vmax = 160 km/h bleiben.

In der Tat ließ dann Deutschland gegen seinen Willen die Bahnstrecke Rohrbach - Petershausen auf 190 km/h gleisgeometrisch trassieren und ausbauen.

Dummerweise hat dann der Chaotenhaufen DB Netz nach der Linienverbesserung und nach dem Ausbau auf Vmax = 190 km/h die Oberleitung Re 160 eingebaut, sodass es NACH DEM GIGANTISCHEN BAUAUFWAND zwischen Rohrbach und Petershausen nunmehr bei Vmax = 160 km/h bleibt, obwohl nunmehr Rohrbach - Petershausen gleisgeometrisch alles auf Vmax = 190 km/h ausgebaut wurde.


Über Hawaii lacht die Sonne und über Deutschland die ganze Welt.

Vmax München-Ingolstadt 200/160/160 statt 200/190/160

1103, München/ Paderborn, Montag, 21.10.2019, 21:54 (vor 1621 Tagen) @ ThomasK

Dazu fällt mir nichts mehr ein... die ganze Geschichte zeigt, welchen Stellenwert die Eisenbahn in Deutschland hat. Bitter.

Re200 keine Standardausrüstung?

SPFVG, Dienstag, 22.10.2019, 01:13 (vor 1621 Tagen) @ ThomasK
bearbeitet von SPFVG, Dienstag, 22.10.2019, 01:17

Dummerweise hat dann der Chaotenhaufen DB Netz nach der Linienverbesserung und nach dem Ausbau auf Vmax = 190 km/h die Oberleitung Re 160 eingebaut, sodass es NACH DEM GIGANTISCHEN BAUAUFWAND zwischen Rohrbach und Petershausen nunmehr bei Vmax = 160 km/h bleibt,

Moin, wann war das ungefähr?
Ich dachte man würde heutzutage standardmäßig immer Re200 verbauen, sobald es schneller als 100-120 sein muss.

schöne Grüße

S.

Re200 keine Standardausrüstung?

ThomasK, Dienstag, 22.10.2019, 07:30 (vor 1620 Tagen) @ SPFVG

Dummerweise hat dann der Chaotenhaufen DB Netz nach der Linienverbesserung und nach dem Ausbau auf Vmax = 190 km/h die Oberleitung Re 160 eingebaut, sodass es NACH DEM GIGANTISCHEN BAUAUFWAND zwischen Rohrbach und Petershausen nunmehr bei Vmax = 160 km/h bleibt,


Moin, wann war das ungefähr?
Ich dachte man würde heutzutage standardmäßig immer Re200 verbauen, sobald es schneller als 100-120 sein muss.

Ich glaube, das war 2012.

Der Bund wollte ab 2006 gar nichts mehr machen, wenn nicht die EU Druck gemacht hätte. Nach dem Politikwechsel in Brüssel hat man dann die Ziele aufgegeben.

Die Ziele wurden aber im Laufe der Jahre redimensioniert.

Die 200 km/h-Option für Ingolstadt - Petershausen wurden schon vor ca. 20 Jahren fallengelassen. Das war nach einem Hubschrauberflug vom damaligen bayerischen Verkehrsminister Wiesheu über die Strecke.

Dann war nur noch von 190 km/h die Rede und dann hat man auf 160 km/h redimensioniert, als die Bauarbeiten schon im Gange waren.

Hier hängt eindeutig die Re 160 (Aufnahme von 2016 nach Abschluss aller Bauarbeiten):

https://youtu.be/CRhvKiHswHo?t=35m50s

Re200 keine Standardausrüstung?

SPFVG, Dienstag, 22.10.2019, 12:28 (vor 1620 Tagen) @ ThomasK

Dummerweise hat dann der Chaotenhaufen DB Netz nach der Linienverbesserung und nach dem Ausbau auf Vmax = 190 km/h die Oberleitung Re 160 eingebaut, sodass es NACH DEM GIGANTISCHEN BAUAUFWAND zwischen Rohrbach und Petershausen nunmehr bei Vmax = 160 km/h bleibt,


Moin, wann war das ungefähr?
Ich dachte man würde heutzutage standardmäßig immer Re200 verbauen, sobald es schneller als 100-120 sein muss.


Ich glaube, das war 2012.

Der Bund wollte ab 2006 gar nichts mehr machen, wenn nicht die EU Druck gemacht hätte. Nach dem Politikwechsel in Brüssel hat man dann die Ziele aufgegeben.

Die Ziele wurden aber im Laufe der Jahre redimensioniert.

Die 200 km/h-Option für Ingolstadt - Petershausen wurden schon vor ca. 20 Jahren fallengelassen. Das war nach einem Hubschrauberflug vom damaligen bayerischen Verkehrsminister Wiesheu über die Strecke.

Dann war nur noch von 190 km/h die Rede und dann hat man auf 160 km/h redimensioniert, als die Bauarbeiten schon im Gange waren.

Hier hängt eindeutig die Re 160 (Aufnahme von 2016 nach Abschluss aller Bauarbeiten):

https://youtu.be/CRhvKiHswHo?t=35m50s

Hallo,

Danke für die Info. Woran sieht man denn, dass es Re160 ist? Bin in Sachen OL eher Laie und kann auf den ersten Blick keinen großen Unterschied zur OL zwischen Augsburg-Donauwörth feststellen:
https://www.youtube.com/watch?v=bLL7DpfhKxs

schöne Grüße

S.

Re 200 vs. Re 160

ThomasK, Dienstag, 22.10.2019, 23:20 (vor 1620 Tagen) @ SPFVG

Hallo,

Danke für die Info. Woran sieht man denn, dass es Re160 ist? Bin in Sachen OL eher Laie und kann auf den ersten Blick keinen großen Unterschied zur OL zwischen Augsburg-Donauwörth feststellen:
https://www.youtube.com/watch?v=bLL7DpfhKxs

schöne Grüße

S.


Bei der Re 160 ist das Y-Beiseil am angelenkten Stützpunkt (Fahrdraht zum Oberleitungsmasten hingezogen) genauso lang wie das Y-Beiseil am umgelenkten Stützpunkt (Fahrdraht vom Oberleitungsmasten weggedrückt).

Bei der Re 200 gibt es eine deutliche Asymmetrie. Das Y-Beiseil ist am angelenkten Stützpunkt deutlich länger als am umgelenkten Stützpunkt.

Und beim angelenkten Stützpunkt hast du zwischen dem Y-Beiseil und dem Fahrdraht 5 Hänger. Beim umgelenken Stützpunkt ist das Y-Beiseil wesentlich kürzer und es sind nur 3 Hänger zum Fahrdraht.

Sehr gut sieht man das im von dir verlinkten Video bei den Oberleitungsmasten bei km 24,0. Links ist der angelenkte Stützpunkt und rechts ist der umgelenkte Stützpunkt. Beim nächsten Oberleitungsmasten ungefähr bei km 23,92 ist es genau umgekehrt.

https://youtu.be/bLL7DpfhKxs?t=12m18s

Ich gebe aber zu, dass das eine verdammte Fiesselarbeit ist, immer das Video exakt anzuhalten. Mehrmals musste ich das Video auch ein paar Sekundenbruchteile zurückklicken. Zudem habe ich auf Vollbild gestellt.

Und jetzt vergleichen wir das einmal mit einer Fahrt zwischen Ingolstadt und Petershausen.


https://youtu.be/CRhvKiHswHo?t=37m36s

Halten wir mal das Video bei km 63,6 an. Der Zug fährt von Ingolstadt Richtung Petershausen, also genau derjenige Streckenabschnitt, der relevant ist. Die Youtube-Uhr zeigt 37:36 an. Links, also auf dem Gegengleis, ist also ein angelenkter Stützpunkt zu sehen und siehe da: Das Y-Beiseil ist am angelenkten Stützpunkt gegenüber der Re 200 wesentlich kürzer und zwischen dem Y-Beiseil und dem Fahrdraht gibt es nur 3 und nicht 5 Hänger.

Das ist der ultimative Beweis dafür, dass hier die Re 160 eingebaut wurde und nicht die Re 200.

_________


Wie ich allerdings schon schrieb, waren zwischen Ingolstadt und Petershausen ungefähr 2012 die Bauarbeiten. Allerdings hat man da eine ganze Menge gemacht. Neben Fahrdrahterneuerungen hat man auch HV-Signale durch Ks-Signale ersetzt, es gab Linienverbesserungen und vieles andere mehr. Aber seit 3 Jahren ist alles fertig und es wird ganz normal mit 160 km/h gefahren - egal ob ICE, IC oder RE. Dadurch das fast alle Personenzüge mit 160 km/h unterwegs sind, hat die zweigleisige Strecke auch so eine verhältnismäßig hohe Kapazität, da nur die Güterzüge mit 100 km/h unterwegs sind.

Re 200 ist Regeloberleitung für 100-200 km/h

Henrik, Dienstag, 22.10.2019, 16:21 (vor 1620 Tagen) @ SPFVG

Dummerweise hat dann der Chaotenhaufen DB Netz nach der Linienverbesserung und nach dem Ausbau auf Vmax = 190 km/h die Oberleitung Re 160 eingebaut, sodass es NACH DEM GIGANTISCHEN BAUAUFWAND zwischen Rohrbach und Petershausen nunmehr bei Vmax = 160 km/h bleibt,


Moin, wann war das ungefähr?
Ich dachte man würde heutzutage standardmäßig immer Re200 verbauen, sobald es schneller als 100-120 sein muss.

ohhh man..
Verschwörungstheoretiker sollte man nicht gerade ernster nehmen als sich selbst.. ;)

Die Fahrleitung Re 160 wird seit Ewigkeiten nicht mehr verbaut.

DB Netz hat schonmal gar nichts verbaut. DB Netz war Vorhabenträger - mehr nicht.
DB Netz vergab die Planungsleistungen für die Projektplanung für den Abschnitt - dort findet sich schon die Re 200 im Detail. Diese Planer wiederum haben die teschnische Ausführungen ausgeschrieben und vergeben, auch dort findet sich die Re 200 in den Unterlagen. Die Projektleiter und Überwacher haben die Umsetzung dokumentiert und auch veröffentlicht, auch dort findet sich die Re 200, wird erwähnt und detailliert beschrieben über die gesamte 45 km Länge.

Bauzeitraum 2010-2014

"GIGANTISCHEN BAUAUFWAND".. holla.

Bausumme gesamter Abschnitt Nord 224 Mio Euro


sonstige seiner Ausführungen passen eh nicht dazu wie Planungen ablaufen.


Die Änderungen der Entwurfsgeschwindigeiten nördlich von Ingolstadt von 250 km/h rauf auf 300 km/h und südlich von Ingolstadt auf eben jene 160 km/h und 190 km/h erfolgte etwa im Jahre 1997.
Derlei Entscheidungen fällt man nicht mal eben innerhalb von paar Minuten nachdem jemand anderes Hubschrauber geflogen ist.
Da standen natürliche wirtschaftlichen Erwägungen dahinter.
Das wurde seinerseits natürlich auch groß thematisiert, veröffentlicht,
gebaut wurde zu der Zeit natürlich noch längst nicht.

Danke, ETCS ab 2021

SPFVG, Dienstag, 22.10.2019, 16:53 (vor 1620 Tagen) @ Henrik

Dummerweise hat dann der Chaotenhaufen DB Netz nach der Linienverbesserung und nach dem Ausbau auf Vmax = 190 km/h die Oberleitung Re 160 eingebaut, sodass es NACH DEM GIGANTISCHEN BAUAUFWAND zwischen Rohrbach und Petershausen nunmehr bei Vmax = 160 km/h bleibt,


Moin, wann war das ungefähr?
Ich dachte man würde heutzutage standardmäßig immer Re200 verbauen, sobald es schneller als 100-120 sein muss.


ohhh man..
Verschwörungstheoretiker sollte man nicht gerade ernster nehmen als sich selbst.. ;)

Die Fahrleitung Re 160 wird seit Ewigkeiten nicht mehr verbaut.

Danke, auf dem Wissensstand war ich eben auch.
Damit sollte das jetzt klar sein. Also Re200 verbaut, damit fehlt wirklich nur ETCS.

Laut dem ETCS-Ausbauplan hier:

https://fahrweg.dbnetze.com/fahrweg-de/kunden/nutzungsbedingungen/etcs/etcs_programm-mi...

Kommt das sogar auch "schon" 2021.(Zwar immer noch relativ spät, aber wenigstens früher als 2025).

...an der falschen Stelle gespart?

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Dienstag, 22.10.2019, 08:10 (vor 1620 Tagen) @ Celestar

Celestar:

Auf openrailwaymap ist zwischen Petershausen und Reichetshausen (Ilm) eine Vmax von 190km/h eingetragen. Stimmt das?

Angeblich nicht, siehe Antwort ICE16.

Gibt es überhaupt einen aktuellen "Fahrplan" wie es mit der Strecke weitergehen soll?

Einen Fahrplan gibt es... ob man auch nach ihm fahren kann, ist ein anderes Thema... ;)

ICE16:

Zwischen Petershausen und Ingolstadt vmax 160 da weder ETCS noch LZB liegt.

Angeblich wurde ETCS als "nicht nötig" betrachtet? Wieso eigentlich nicht? Dachte man, 160 reichen aus für M-(30)-IN-(30)-N? Oder haben irgendwelche Anwohner erfolgreich gegen der Lärmproduktion von 200+ km/h Zügen protestiert?

ThomasK:

Dummerweise hat dann der Chaotenhaufen DB Netz nach der Linienverbesserung und nach dem Ausbau auf Vmax = 190 km/h die Oberleitung Re 160 eingebaut, sodass es NACH DEM GIGANTISCHEN BAUAUFWAND zwischen Rohrbach und Petershausen nunmehr bei Vmax = 160 km/h bleibt, obwohl nunmehr Rohrbach - Petershausen gleisgeometrisch alles auf Vmax = 190 km/h ausgebaut wurde.

In welchen Aspekten ist eine 190er Oberleitung anders als eine 160er Oberleitung?
Und was kostet Behebung dieses Fehlers? Millionen? Milliarden?

Ich bekomme den Eindruck, Deutschland muss mal wieder sparen und spart mal wieder an der falschen Stelle. Wobei ich dann auch gestehe, dass ich die richtige Stelle nicht weiss.


gruß,

Oscar (NL, wo immer noch 160 km/h Surrogatzüge über eine 300 km/h Strecke verkehren).

--
Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.

Offizieller Standpunkt

SPFVG, Dienstag, 22.10.2019, 12:32 (vor 1620 Tagen) @ Oscar (NL)

ThomasK:

Dummerweise hat dann der Chaotenhaufen DB Netz nach der Linienverbesserung und nach dem Ausbau auf Vmax = 190 km/h die Oberleitung Re 160 eingebaut, sodass es NACH DEM GIGANTISCHEN BAUAUFWAND zwischen Rohrbach und Petershausen nunmehr bei Vmax = 160 km/h bleibt, obwohl nunmehr Rohrbach - Petershausen gleisgeometrisch alles auf Vmax = 190 km/h ausgebaut wurde.


In welchen Aspekten ist eine 190er Oberleitung anders als eine 160er Oberleitung?
Und was kostet Behebung dieses Fehlers? Millionen? Milliarden?

Laut DB Netz ist dort alles in bester Ordnung, es fehlt - laut den off. Infos - nur ETCS, was aber noch bis 2025 dauern soll:

-Bauausführung weitgehend abgeschlossen
-Projekt in Phase Projektabschluss
-In zwei weiteren Schritten soll der Bahnhof Pfaffenhofen an ein elektronisches Stellwerk angeschlossen werden und der Einbau des Europäischen Zugsicherungssystems ETCS erfolgen. Dies ermöglicht eine weitere Geschwindigkeitsanhebung zwischen Petershausen und Rohrbach von 160 auf 190 km/h.

Terminplan

-Baubeginn: erfolgte im Mai 2010
-Die wesentlichen Baumaßnahmen wurden bis Ende 2015 abgeschlossen.
-Der Anschluss des Bereichs Pfaffenhofen an ein elektronisches Stellwerk (ESTW) ist für 2021 vorgesehen.
-Die Ausstattung der Strecke mit dem Europäischen Zugsicherungssystem ETCS soll bis vsl. 2025 realisiert werden. Ab diesem Zeitpunkt kann zwischen Petershausen und Rohrbach die Streckenhöchstgeschwindigkeit auf 190 km/h angehoben werden.

https://www.bahnausbau-muenchen.de/projekt.html?PID=76
Wie oft müssen Oberleitungen erneuert werden? Möglicherweise wusste man, dass die Inbetriebnahme >160 km/h länger als 10 Jahre auf sich warten lässt und hat deshalb für den Zeitraum ein paar Cent gespart, weil dann die OL sowieso erneuert werden muss?

Offizieller Standpunkt

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Dienstag, 22.10.2019, 13:31 (vor 1620 Tagen) @ SPFVG

Hallo SPFVG,

In welchen Aspekten ist eine 190er Oberleitung anders als eine 160er Oberleitung?
Und was kostet Behebung dieses Fehlers? Millionen? Milliarden?

Laut DB Netz ist dort alles in bester Ordnung, es fehlt - laut den off. Infos - nur ETCS, was aber noch bis 2025 dauern soll:

In zwei weiteren Schritten soll der Bahnhof Pfaffenhofen an ein elektronisches Stellwerk angeschlossen werden und der Einbau des Europäischen Zugsicherungssystems ETCS erfolgen. Dies ermöglicht eine weitere Geschwindigkeitsanhebung zwischen Petershausen und Rohrbach von 160 auf 190 km/h.

Kann mich irren, aber konnte man damals beim Streckenbau schon 190 km/h haben, hätte man LZB eingebaut, wie auf der Rennbahn nördlich von Ingolstadt?
Gut, die RE160-Dostos hätten nicht viel daran gehabt, aber die MüNüX schon (die ICEs die nicht in IN Hbf hielten, profitierten nur teilweise weil die Vorbeifahrt in IN Hbf nicht Highspeed ist).

Die Ausstattung der Strecke mit dem Europäischen Zugsicherungssystem ETCS soll bis vsl. 2025 realisiert werden. Ab diesem Zeitpunkt kann zwischen Petershausen und Rohrbach die Streckenhöchstgeschwindigkeit auf 190 km/h angehoben werden.

Hier sieht man wieder unterschiedliche Problemlösungen.
Bei uns wurde Utrecht-Amsterdam viergleisig gebaut. Gleisbett der Ferngleise kann 200 km/h haben, Abstand zu den Regiogleisen ausreichend für 200 km/h, das für 200 km/h benötigte Sicherungsverfahren (ETCS Level 2) ist vorhanden. Triebwagen für 200 km/h wurden bestellt(*). Nur die Energieversorgung für einen sinnvollen 200 km/h Betrieb fehlt noch.

(*) die bestellten IC200-Triebwagen sind für die Strecke allerdings nicht ausreichend, auch nicht in 5+5+8 Komposition (385 m Zug).
Hier muss etwas her wie 200 km/h schnelle vier- und sechsteilige ET462NL.

Wie oft müssen Oberleitungen erneuert werden? Möglicherweise wusste man, dass die Inbetriebnahme >160 km/h länger als 10 Jahre auf sich warten lässt und hat deshalb für den Zeitraum ein paar Cent gespart, weil dann die OL sowieso erneuert werden muss?

Das weiss ich leider nicht.


gruß,

Oscar (NL).

--
Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.

Subventionen?

Celestar, Dienstag, 22.10.2019, 14:42 (vor 1620 Tagen) @ Oscar (NL)

Ist es nicht so, dass man ETCS einbauen will, statt der LZB, weil man so Fördergelder abgreifen kann? LZB scheint einfach nicht mehr gebaut zu werden.
München-Augsburg ist ja sogar teilweise zurückgebaut worden.

Celestar

LZB ist durch den Hersteller abgekündigt

ffz, Dienstag, 22.10.2019, 14:57 (vor 1620 Tagen) @ Celestar

Hallo,

die LZB ist schon seit einigen Jahren durch den Hersteller (Thales ehemals SEL) abgekündigt da die LZB noch auf MS-DOS Programmierung basiert und es dafür keine Ersatzteile und kaum noch kundige Programmierer gibt. Aktuell wird die LZB nur noch dadurch in Stand gehalten, dass man auf den Strecken wo man nicht zwingend LZB braucht die Rechner abbaut und Teile entnimmt um damit Defekte beheben zu können. Eine Schnittstelle in das ESTW München-Pasing zu programmieren für die LZB hätte eine 7 stellige Summe gekostet bei einem Fahrzeitgewinn von unter 30 Sekunden. Da es zwischen München und Augsburg eh keine LZB Teilblöcke gibt und die LZB somit nur gebraucht wird um mehr wie 160 km/h zu fahren, war das von der Streckenkapazität her auch nicht bedeutend, also wurde es unterlassen.

LZB

BahnCard100First, Hamburg, Dienstag, 22.10.2019, 15:17 (vor 1620 Tagen) @ ffz
bearbeitet von BahnCard100First, Dienstag, 22.10.2019, 15:18

Der Hersteller Thales hat in vergangengeit Anfragen scharf zurückgewiesen mit der Behauptung es würde keine Ersatzteile mehr für die LZB hergestellt. Auch weiterhin gibt es neue Ersatzteile. Dieses Gerücht es würde keine Ersatzteile mehr geben, wird meistens im großen Stil verbreitet auf Drehscheibe online.

Auch gibt es Strecken die sollen neu mit LZB ausgestattet werden. Darunter fällt Haltingen - Weil am Rhein.

Falsch, falsch und nochmals falsch

Bronnbach Bhf, Dienstag, 22.10.2019, 22:25 (vor 1620 Tagen) @ ffz

Hallo,

die LZB ist schon seit einigen Jahren durch den Hersteller (Thales ehemals SEL) abgekündigt

Falsch. Es wurde nur die wirklich uralte, steinzeitlich anmutende LZB L72 Technik vom Hersteller aufgekündigt. Die deutliche neuere und leistungsfähigere LZB CE (CIR-ELKE) Version wird weiter vom Hersteller regulär mit Ersatzteilen versorgt, und dass garantiert bis mindestens 2035.

Daher hat DB Netz auch die SFS Stuttgart-Mannheim, Würzburg-Hannover und Oebisfelde-Staaken vor wenigen Jahren komplett von LZB L72 auf LZB CE upgegradet. Technisch ist dieses lapidar anmutende "Upgrade" ungefähr vergleichbar wie ein Upgrade von der uralten IBM OS/2 Version auf die Windows NT Plattform.

Der Grund, warum bei Ingolstadt-München ETCS L2 statt LZB CE verbaut wird ist ein anderer. Neuausstattung mit LZB ist nicht mehr förderfähig. Das müsste DB Netz komplett alleine bezahlen. Nur ETCS ist förderfähig und darf vom Bundfinanziell unterstützt werden.

Zur Klarstellung. Wir reden von Neuausstattung. Wenn, wie bei den SFS, ein verbaute LZB von L72 auf CE erneuert wird, dann darf dies der Bund bezahlen (was er ja über die LuFV II z.B. auch bei den SFS getan hat und mit der LuFV III z.B. bei der Riedbahn auch zukünftig machen wird.

Alte SFS und CE

Celestar, Dienstag, 22.10.2019, 23:13 (vor 1620 Tagen) @ Bronnbach Bhf

Bleibt es bei den 250km/h für die BR403 auch mit CE2? Hat die nicht mehr "Voraussicht"?

Celestar

Alte SFS und CE

ICE-TD, Mittwoch, 23.10.2019, 00:03 (vor 1620 Tagen) @ Celestar

Bleibt es bei den 250km/h für die BR403 auch mit CE2? Hat die nicht mehr "Voraussicht"?

Celestar

Ja, das hat ja mit der fehlenden WB für Betriebbremsungen und der Belastung der Scheibenbremsen zu tun. Die Vorraussicht hängt in erster Linie von der eingegebenen VMZ (Hg) des Zuges ab, max. 12000m. Lediglich auf der KRM werden 13000m im voraus angezeigt, ich vermute das ist auf der NIM genauso.

Bauart Re 200

BahnCard100First, Hamburg, Dienstag, 22.10.2019, 15:02 (vor 1620 Tagen) @ Celestar
bearbeitet von BahnCard100First, Dienstag, 22.10.2019, 15:02

Gehen wir nach aktueller DB Netz Aktenlage für den Abschnitt Petershausen und Rohrbach ist eine RE 200 Bauart verbaut!

Auf welche Unterlagen beruht die Aussage das dort RE 160 ?

...an der richtigen Stelle nicht gebaut!

Henrik, Dienstag, 22.10.2019, 16:40 (vor 1620 Tagen) @ Oscar (NL)

ICE16:

Zwischen Petershausen und Ingolstadt vmax 160 da weder ETCS noch LZB liegt.


Angeblich wurde ETCS als "nicht nötig" betrachtet? Wieso eigentlich nicht? Dachte man, 160 reichen aus für M-(30)-IN-(30)-N? Oder haben irgendwelche Anwohner erfolgreich gegen der Lärmproduktion von 200+ km/h Zügen protestiert?

Wie gut, dass Du der Experte bist, wohlgemerkt der einzig wahre und es jetzt besser weißt als alle anderen vor über zehn Jahren.
Für welche Züge wolltest Du im Jahre 2008 damals hier ETCS einbauen und vor allem welches ETCS?
Wofür?

Die neuen Lärmschutzwände stehen.

Was willst Du für ein paar wenige Jahre auf einem 20 km Abschnitt sehr aufwendig LZB einbauen, ein System das nicht mehr unterstützt wird vom Hersteller. Für welchen Nutzen?
zudem noch rechtlich auf wackligen Beinen..
ETCS wird bezahlt, LZB nicht.

ThomasK:

Dummerweise hat dann der Chaotenhaufen DB Netz nach der Linienverbesserung und nach dem Ausbau auf Vmax = 190 km/h die Oberleitung Re 160 eingebaut, sodass es NACH DEM GIGANTISCHEN BAUAUFWAND zwischen Rohrbach und Petershausen nunmehr bei Vmax = 160 km/h bleibt, obwohl nunmehr Rohrbach - Petershausen gleisgeometrisch alles auf Vmax = 190 km/h ausgebaut wurde.


In welchen Aspekten ist eine 190er Oberleitung anders als eine 160er Oberleitung?
Und was kostet Behebung dieses Fehlers? Millionen? Milliarden?

Re 190 gibts nicht, Re 160 schon lange nicht mehr,
Fehler gibts hier nicht.

Ich bekomme den Eindruck, Deutschland muss mal wieder sparen und spart mal wieder an der falschen Stelle. Wobei ich dann auch gestehe, dass ich die richtige Stelle nicht weiss.

Er spricht in etwa vom Zeitraum von 2008..2009, vor zehn Jahren.
Wiederhole nochmal Dein "muss mal wieder sparen" und beschränke das nochmal auf Deutschland. super.

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