[AT] Smart-ticketing mit Fairtiq bei den ÖBB geplant (Allgemeines Forum)

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Freitag, 18.10.2019, 15:08 (vor 1624 Tagen)

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Das Vorhaben ist nun konkreter geworden. Nachdem bereits im letzten Jahr Vorarlberg und diesen August Linz einstieg, wird nun auch bei den ÖBB ein GPS-Ticketing mit Fairtiq anvisiert. Die Pilotphase soll schon im nächsten Jahr beginnen. Das System ermöglicht es, ohne jegliche Tarifkenntnis eine Fahrkarte von A nach B nach dem Check-In/Check-Out-Verfahren zu erwerben.

Am Start wischt man also einmal in der App nach rechts und kann bereits einsteigen, am Ziel wird nach links gewischt und man hat das Ticket komplett. Die Abrechnung erfolgt erst am nächsten Tag.

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Reisehäppchen für zwischendurch gefällig?
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[AT] Smart-ticketing mit Fairtiq bei den ÖBB geplant

Altmann, Freitag, 18.10.2019, 15:26 (vor 1624 Tagen) @ J-C

Das mag für einige wenige durchaus interessant sein. Aber für die meisten ... Eher nicht ...

Wenn man öfter fährt, dann meist mit Streckenkarte (Kurzstrecken) oder "Sparschiene". Oder, für Viel- und Weitfahrer, mit "Österreichcard". "Sparschiene" kann das System nicht, und das Zuschickenlassen der Strecken- oder "Österreichcard" einmal im Jahr ist weniger Aufwand als das dauernde Wischen am Smartphone ...

Ergo. Na ja. Halt ich eher für ein Nischenprodukt ...

Da gäbe es aber schon einige Anwendungsgebiete...

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Freitag, 18.10.2019, 17:07 (vor 1624 Tagen) @ Altmann

Oft sind Sparschienen ohnehin nicht verfügbar, oder man will Strecken fahren, wo sich Sparschienen gar nicht lohnen.

Oder.. man weiß nicht fix, wo man genau aussteigen will.

Das ist eben was für Kunden, die nicht so oft fahren, dass sich eine Streckenkarte oder ÖC lohnen würde, andererseits vielleicht nicht sich lange im Voraus auf einen bestimmten Zug binden lassen wollen. Ich zum Beispiel bekomme - selbst wenn ich es wollte - nur selten eine Sparschiene für meine Stammrelation.

Es gibt halt nicht nur welche, die alles mit der Sparschiene erledigen.

Das ist ja auch so für Fahrten ins Blaue ganz cool, man kann einfach sich spontan dazu entscheiden, einzuchecken und steigt einfach dort aus, wo's nett ausschaut.

Mir fielen da viele Anwendungsfälle ein.

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Fast kein Kunde fährt ins Blaue

Höllentalbahn, Freitag, 18.10.2019, 17:41 (vor 1624 Tagen) @ J-C
bearbeitet von Höllentalbahn, Freitag, 18.10.2019, 17:41

Diese Zielgruppe dürfte wenn man die Bahn freaks die sowas nicht verwenden werden rausrechnet gegen 0 tendieren...

Fast kein Kunde fährt ins Blaue

Winti, Samstag, 19.10.2019, 10:17 (vor 1623 Tagen) @ Höllentalbahn

Aber es kann etwas mehr Flexibilität schaffen ohne Mehrkosten.

Ich hab es mal für mich in der Schweiz durchgerechnet. Wenn man ein Halbtax, möglicherweise noch ein Regionalabo, hat und mit normalen Tickets fährt, dann bringt die App mehr Flexibilität und die Option auf die Tagespauschale, sollte man ungeplant noch mehr unterwegs sein. Beispiel: spontan noch zu Ikea.

Einziges Risiko welches ich sah, wäre das Hinzubuchen der City-Option statt separater Nahverkehrstickets gewesen, aber das ist ein Problem, welches der Anbieter zu lösen hat.

Ohne Halbtax und bei längeren Strecken ist das natürlich anders. Da kann man sich schon fragen, warum man selbst bei spontanen Reisen nicht noch irgendwie Sparpreis bucht, braucht nur einen Vorlauf von etwa 2h.

Mein Fazit: Ich nutze es nicht, aber es kann Sinn machen.

Fast kein Kunde fährt ins Blaue

Altmann, Samstag, 19.10.2019, 10:27 (vor 1623 Tagen) @ Winti

Ja, allerdings lassen sich Schweizer Verhältnisse nicht 1:1 auf Österreich übertragen.

In der Schweiz haben viele Halbtax, weil ´s oft was bringt. Korrigiere mich, wenn ich falsch liege, aber ich glaube, dass Halbtax auch in Bussen gilt, dass es auch bei Verbundtickets gilt, Schiffen, etc..

Bei unserer Vorteilscard gilt das alles nicht, es gibt auch keine Ermäßigung auf Sparschiene-Tickets. Entsprechend ist die Vorteilscard eigentlich nur selten sinnvoll (außer für Altersgruppen, wo sie fast nichts kostet, wie z.B. für Jugendliche, Senioren, Behinderte, ...).

Daher fahren bei uns wohl viel mehr Leute mit Sparschiene (zumal Entfernungen größer und Ersparnisse dadurch ebenfalls größer sind), Jahreskarten, etc.. Dazu kommt auch noch, dass Jahreskarten oft billig sind (€ 365,- für Wien), und die Verbundbereiche groß (VOR-Gebiet hat rund 3 Millionen Einwohner) ...

Merkwürdig ...

Garfield_1905, Freitag, 18.10.2019, 20:13 (vor 1624 Tagen) @ J-C

Es gibt halt nicht nur welche, die alles mit der Sparschiene erledigen.

Stimmt, es gibt auch welche, die den Normalpreis, eventuell abzügl. Vorteilscard, zahlen.

Das ist ja auch so für Fahrten ins Blaue ganz cool, man kann einfach sich spontan dazu entscheiden, einzuchecken und steigt einfach dort aus, wo's nett ausschaut.

Ah ja, Du meinst Leurte, die einfach mal in irgendeinen Zug einsteigen, ohne zu wissen, wo der hinfährt, um irgendwo auszusteigen, ohne zu wissen, wo man überhaupt ist ? Also Leute, die gar nicht wissen, wo sie hin wollen ? Früher hatte man für solche Leute den Rettungswagen geholt einschl. der vorübergehenden Unterbringung in einer geschlossenen Anstalt.

Mir fielen da viele Anwendungsfälle ein.

Ich hab' drüber nachgedacht, aber ich geb' mal zu: Mir nicht mal ein einziger. :-)

Kann passieren

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Freitag, 18.10.2019, 20:39 (vor 1624 Tagen) @ Garfield_1905
bearbeitet von J-C, Freitag, 18.10.2019, 20:41

Naja, stell dir vor, du hast nichts zu tun, weißt, dass du in eine bestimmte Richtung willst, weißt aber noch nicht genau, wo du aussteigen willst. Ich hatte das im Sommer mit dem Sommerticket gehabt. Ich wollte mal einen Ausflug machen, wusste aber nicht wohin, konnte aber dank des Sommertickets den nächstbesten Zug nehmen und dort aussteigen, wo's nett aussieht.

Vielleicht entscheidet man sich ja nicht gerade während der Fahrt über das Reiseziel, weil man die Fahrkarte ja schon im Voraus buchen musste?

Oder, es gibt meinetwegen 2 bestimmte Stationen wo du aussteigen könntest und erst im späteren Verlauf der Fahrt wird klar, wo genau man rauskommt (etwa wenn man abgeholt wird). Oder, der Zug verspätet sich, man wollte einen Anschluss an einer bestimmten Station erreichen, wird jetzt aber eine ganz andere Route nehmen müssen...

Man gewinnt halt eine gewisse Flexibilität, wenn man während der Fahrt sein Ziel ändern kann (und dazu keine teure Zeitkarte braucht).

Oder ganz banal, man ist erst kurz vor Abfahrt drauf gekommen, dass man in den Zug einsteigen will oder muss, der gleich losfährt und braucht die Fahrkarte dafür...

Solche Sachen halt.

Außerdem wäre so ein Ticket auch etwas für solche, die nicht viel von Technik verstehen und einfach nur eine Fahrkarte wollen, ohne sich mit irgendwelchen UIs herumschlagen zu müssen. Senioren zum Beispiel.

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Reisehäppchen für zwischendurch gefällig?
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[OT]Wieso nicht nachvollziehbares nicht einfach akzeptieren?

martarosenberg, Freitag, 18.10.2019, 22:34 (vor 1623 Tagen) @ Garfield_1905

[Betrifft dies Forum generell:] Wieso sind hier immer wieder Beiträge, die, wennn sie selber den Sinn einer Aussage nicht nachvollziehen können, diesen auch anderen Absprechen?

Lieber Gruß!

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Die, die sagen, es geht nicht, sollen nicht denen im Wege stehen, die es gerade umsetzen (Ingenieursweisheit).

Vielleicht weisst Du es ja nicht ...

Garfield_1905, Samstag, 19.10.2019, 06:58 (vor 1623 Tagen) @ martarosenberg

[Betrifft dies Forum generell:] Wieso sind hier immer wieder Beiträge, die, wennn sie selber den Sinn einer Aussage nicht nachvollziehen können, diesen auch anderen Absprechen?

... aber der Sinn eines Forums ist es, das Leute hier etwas reinschreiben und andere darauf antworten. Das mag für diejenigen, die etwas reinschreiben, nicht immer angenehm sein, wenn jemand 'dagegen' spricht, aber das ist nun mal in einem Forum so. Ein Forum, in dem sich alle Leute gegenseitig zujubeln und in den Arm nehmen, wäre wohl ziemlich langweilig.

Und zum konkreten Fall. Wenn Du richtig lesen würdest, habe ich keineswegs den Sinn des Beitrags abgesprochen, sondern ich habe, in zugegeben launiger Art und Weise, geschrieben, das ich anderer Auffassung bin. Damit verstoße ich gegen keine Forenregel und werde das auch weiterhin so tun, auch wenn Dir das nicht passt. Mir passen einige Deiner Beiträge auch nicht und ich hab' mich - bisher ! - zurückgehalten. ;-)

Wieso? Weil es moeglich ist.

br752, Samstag, 19.10.2019, 07:16 (vor 1623 Tagen) @ martarosenberg

- kein Text -

Gab's in Deutschland schon ewig

Höllentalbahn, Freitag, 18.10.2019, 15:33 (vor 1624 Tagen) @ J-C

Nannte sich Touch&Travel und offenbar gab es keine Nachfrage dafür...

Demnaechst ohne Ein-/Auschecken.

br752, Samstag, 19.10.2019, 07:23 (vor 1623 Tagen) @ Höllentalbahn

Nannte sich Touch&Travel und offenbar gab es keine Nachfrage dafür...

Das war noch zu frueh und ein wenig kompliziert.

Wir werden bald "Handy" Tickets erleben wo man weder Ein- noch auschecken muss. Qualifizierte und verifizierte Kunden benoetigen eine einfache App dazu. Die kombiniert Travel&Pay mit einem GPS-Schrittzaehler. Die Software erkennt wann (und in welchem) man im Zug ist und wann nicht.

Das ist kein Hexenwerk, sondern muss nur mit recht viel Aufwand (weil es genau sein muss) programmiert und abgestimmt werden.

Also: Wenn das Spielzeug Alexa an der Stimme den User zuordnen kann, wird ein Smartphone auch anhand des Bewegungsmusters erkennen ob oder in welchem Verkehrsmittel man gerade steckt.

Kommt Zeit, kommt Unrat.


BR752

Was du in der Begeisterung übersiehst ...

Blaschke, Samstag, 19.10.2019, 09:38 (vor 1623 Tagen) @ J-C

Hey.

Prinzipiell ja durchaus eine gute Idee.

Auch die 'Günstigstpreis-Garantie' ist was positives.

NUR: Als Fahrgast muss ich dann aber trotzdem die Tarife kennen, um abschätzen bzw wissen zu können, was mich die Fahrt kosten wird!

Und genau das ist das Problem: die Preise sind so vielfältig und unterschiedlich, dass sich sicher kaum jemand im Vorfeld auf das 'Spiel' einläßt 'wird schon bezahlbar sein'. Zumal dem öffentlichen Verkehr ja gern das Image anhängt, teuer zu sein.

Und für Sparschienen und Sparpreissysteme ist die Idee völlig ungeeignet.

Außer natürlich, das Geld sitzt locker und Preise sind generell im Leben eher Nebensache. Nur fährt die Klientel eher selten Bus und Bahn ...


Schöne Grüße von jörg

Was du in der Begeisterung übersiehst ...

Altmann, Samstag, 19.10.2019, 09:48 (vor 1623 Tagen) @ Blaschke

Da stecken ja überhaupt noch viele Fallstricke im Detail. Ich weiß nicht, wieso man das nicht zuerst mal in den Verbünden einführt, sondern gleich österreichweit ausrollen will (wozu ja auch alle Verbünde mitspielen müssen).

Z.B. muss das Smartphone sehr viel über den User wissen (der das Smartphone aber dann nicht weitergeben darf!), wie z.B.

- Alter
- Ermäßigungen (Vorteilscard, ...)
- bereits vorhandene Tickets (Kernzone, Jahreskarten, ...)
- ...


Ich glaube, wer sich mal durch alle Ticket-Optionen der ÖBB und aller Verkehrsverbünde in Österreich durchgearbeitet hat (Respekt, wenn das jemand schafft!), der kann sich vorstellen, dass das nicht simpel wird.


Und was passiert, wenn man beim Aussteigen vergisst, nach links zu wischen (oder das System gerade keinen GPS-Zugang hat, z.B. bei unterirdischen Stopps)? Dann kriegt man wohl (weil Auschecken fehlt) automatisch ein Ticket nach Bregenz verrechnet!?

Was du in der Begeisterung übersiehst ...

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Samstag, 19.10.2019, 09:52 (vor 1623 Tagen) @ Altmann
bearbeitet von J-C, Samstag, 19.10.2019, 09:56

Die App erinnert einen daran, wenn man das Auschecken vergisst, davon abgesehen, dass man ja selbst im Tunnel in den Städten guten Empfang hat. Nach meiner Erfahrung hat man selbst am Semmering in der Regel akzeptablen Empfang, die Verbindungslücken in den Tunnels sind wohl nicht so dramatisch dafür.

Und in der Schweiz hat Fairtiq sämtliche Verkehrsverbünde integriert, derer es ja mehr als in Österreich gibt. Mit allen Geschmackssorten an Tickets. Das können die, da mach ich mir keine Sorgen ;-)

Wenn man schonmal ein wenig mit der Bahn gefahren ist, weiß man ohnehin so ungefähr, in welche Richtung die Preise gehen. Da mache ich mir besonders mir der VorteilsCard eigentlich kaum Sorgen ;-)

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Es ging um GPS.

martarosenberg, Samstag, 19.10.2019, 11:05 (vor 1623 Tagen) @ J-C

davon abgesehen, dass man ja selbst im Tunnel in den Städten guten Empfang hat.

Es ging um GPS.

Also das, woran die App dann weiß, wo man ist.

Wobei sie das auch anhand der Funkzelle natürlich abschätzen kann.


Aber wie wird sichergestellt, dass die App die korrekte Position kennt? Da es eine Software auf einem Gerät in Hand des Kunden ist, kann der Kunden der Software auch alles mögliche vorgaukeln (z.B. falsche Koordinaten und Funkzellen).

Es ging um GPS.

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Samstag, 19.10.2019, 11:11 (vor 1623 Tagen) @ martarosenberg

Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich sowas kontrollieren lässt. Zumal, wie viele hoffnungslose Fälle würden schon sowas machen? Ohne weiteres kann man ja die Positionsdaten gar nicht manipulieren.

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Geht einfach.

martarosenberg, Samstag, 19.10.2019, 11:46 (vor 1623 Tagen) @ J-C

Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich sowas kontrollieren lässt. Zumal, wie viele hoffnungslose Fälle würden schon sowas machen? Ohne weiteres kann man ja die Positionsdaten gar nicht manipulieren.

Ach, einfach eine "Schicht" um die App legen, die nur einen Sensor vorgaukelt. Ist für Privacy-Erhaltung bereits in einigen Android-basierten Betriebssystemen sogar standardmäßig enthalten. Da lassen sich sowohl gezielt bestimmte Koordinaten als auch zufällige eingeben. Und das halte ich füë völlig legitim, das zu können, schließlich ist es mein Gerät, und ich will nicht, dass irgendwelche Apps mich tracken.

Im Falle wo es für Abrechnung relevant ist und man das Standortbasierte Abrechnungsverfahren nutzt und dann mutwillig manipuliert ist das natürlich Betrug oder ähnliches.

Ich will VORHER den Preis wissen ...

Blaschke, Samstag, 19.10.2019, 12:42 (vor 1623 Tagen) @ J-C

Huhu.

Wenn man schonmal ein wenig mit der Bahn gefahren ist, weiß man ohnehin so ungefähr, in welche Richtung die Preise gehen.

Die Profis kennen das System und die Preise und kommen mit dem bisherigen Kaufmöglichkeiten klar. Die brauchen nicht zwingend was neues.

Und ansonsten erlebe ich reichlich Leute, die zu teure Fahrscheine kaufen. So von wegen 'die Richtung der Preise kennen' ... Klar, diese Leute kämen günstiger dabei weg. Für die wäre es eine tolle Sache.

Aber das Problem des Systems ist, dass ich nicht VORAB VERBINDLICH weiß, was ich zahlen muss. Das ist der Unterschied zu anderen neuen Bezahlsystemen im Supermarkt z.B. Und das halte ich für ein Kardinalproblem. Dem öffentlichen Verkehr vertraut man ohnehin nicht und viele halten ihn gefühlt für zu teuer - da wird sich kaum wer für eine Bezahlmethode begeistern, wo er die Höhe der Schlußrechnung nicht kennt. Das gilt dann insbesondere für neue Fahrgäste und solche, die keine Checker sind.

Und mit 'garantierten Preislimits' kannst du auch nicht werben wegen der enormen Preisunterschiede je nach Entfernung. "Höchstens 150 Euro!!" - wer bislang um die 80 bis 95 Euro bezahlt im Monat, wird die Aussage nicht als Werbung empfinden.

Dir als reichem Student kann es egal sein, ob das jetzt 10 Euro weniger oder 20 Euro mehr kostet. Vielen anderen ist es das nicht.

Und das ist m.E. der Hauptgrund für überschaubare Akzeptanz. Denn die Idee an sich ist ja, wie schon erwähnt, gar nicht schlecht. Aber sie klappt halt nicht wirklich. Und das hat ja einen Grund.


Schöne Grüße von jörg

Ich will VORHER den Preis wissen ...

MC_Hans, 8001376, Samstag, 19.10.2019, 13:14 (vor 1623 Tagen) @ Blaschke

Aber das Problem des Systems ist, dass ich nicht VORAB VERBINDLICH weiß, was ich zahlen muss. Das ist der Unterschied zu anderen neuen Bezahlsystemen im Supermarkt z.B. Und das halte ich für ein Kardinalproblem.

Naja für Leute wie Dich gab und gibt es ja noch nach wie vor alle anderen Tarife und Vorab-Bezahlmöglichkeiten sowie jedwede Tarifinformation fürs persönliche Vorabstudium. Durch Touch&Travel wurden keine bestehenden Möglichkeiten beschnitten. Und dass ein neues System nicht unbedingt dafür da ist, die zufriedenen Kunden noch zufriedener zu machen, ist nicht verwunderlich.

Spontan fahren heißt auch, sich darauf einzulassen, dass der Fahrpreis nicht von vornherein bekannt ist, das ist halt so - außer man besitzt ein Pauschalticket, eine Zeitkarte, etc.

Hast Du Touch&Travel mal benutzt? Wahrscheinlich nicht.

Dem öffentlichen Verkehr vertraut man ohnehin nicht und viele halten ihn gefühlt für zu teuer - da wird sich kaum wer für eine Bezahlmethode begeistern, wo er die Höhe der Schlußrechnung nicht kennt.

Sehe ich komplett anders.

Der günstigste Preis ...

Co_Tabara-98, Hannover, Samstag, 19.10.2019, 14:51 (vor 1623 Tagen) @ Blaschke

Wenn man schonmal ein wenig mit der Bahn gefahren ist, weiß man ohnehin so ungefähr, in welche Richtung die Preise gehen.

Aber eben nur ungefähr.

Die Profis kennen das System und die Preise und kommen mit dem bisherigen Kaufmöglichkeiten klar. Die brauchen nicht zwingend was neues.

Zwingend braucht niemand was. Aber selbst "wir" fragen uns sicher manchmal, warum es in fremden Verbünden viel komplizierter ist als zu Hause... Ich will doch nur von A nach B. "Wir" nehmen das vielleicht noch als sportliche Herausforderung, selbstständig herauszufinden, welche Preisstufe gilt, ob sich ein Tagesticket für 1,8 oder erst für 3,3 Fahrten lohnt oder vielleicht drei mal Kurzstrecke noch billiger ist.

Und ansonsten erlebe ich reichlich Leute, die zu teure Fahrscheine kaufen. So von wegen 'die Richtung der Preise kennen' ... Klar, diese Leute kämen günstiger dabei weg. Für die wäre es eine tolle Sache.

Wenn es denn funktionieren würde. Am besten mit "Best-Abrechnung" am Tagesende. Jedenfalls sollte das System alles kennen, was für sofortigen Fahrtantritt erhältlich ist, sonst taugt es nicht.

Aber selbst wenn wir gar nicht über Vorverkaufsangebote reden: In Deutschland sollte man bis auf Weiteres überhaupt nicht über eine Umsetzung nachdenken. Dazu zwei Links aus der Bahn-Community zum Ticketpreis Bad Rothenfelde-Dissen - Osnabrück bzw. von Lippstadt nach Düsseldorf.

Der günstigste Preis ...

Altmann, Samstag, 19.10.2019, 15:22 (vor 1623 Tagen) @ Co_Tabara-98

"Wir" nehmen das vielleicht noch als sportliche Herausforderung, selbstständig herauszufinden, ... ob ... vielleicht drei mal Kurzstrecke noch billiger ist.

Also Stückeln kann das neue System mal sicher nicht, da wett ich schon mal drauf ...


Wenn es denn funktionieren würde. Am besten mit "Best-Abrechnung" am Tagesende.

Oder am Wochenende? Monatsende? Jahresende? ... Und das bei 9 verschiedenen Verbünden, und reinen ÖBB-Preisen? Wenn das das System schafft, dann zieh ich meinen Hut ...

Aber selbst wenn wir gar nicht über Vorverkaufsangebote reden: In Deutschland sollte man bis auf Weiteres überhaupt nicht über eine Umsetzung nachdenken. Dazu zwei Links aus der Bahn-Community zum Ticketpreis Bad Rothenfelde-Dissen - Osnabrück bzw. von Lippstadt nach Düsseldorf.

Ach, das können wir hier bei uns aber auch recht gut. Okay, vielleicht nicht so sehr für sofortigen Fahrtantritt, aber für Sparschiene-Tickets gibt ´s da die kuriosesten Kombinationen ...

Wenn z.B. das Hin- und Retourticket billiger ist wie One-way ... Dass längere Strecken oft (!) billiger sind, ist schon mehr Regel als Ausnahme ... Dass man durch Stückeln jede Menge Geld sparen kann, wie z.B.:

Amstetten-Nickelsdorf: ab € 9,-
Nickelsdorf-Hegyeshalom: € 3,30
Amstetten-Hegyeshalom: ab € 39,90 (mit denselben Zügen)

Das nur mal so als Kostprobe ...

In den Niederlanden funktioniert es auch genau so,

martarosenberg, Samstag, 19.10.2019, 19:11 (vor 1623 Tagen) @ Blaschke

einchecken und auschecken (mit extra RFID-Karte, nicht mit Handy, aber sonst so wie in London mit der Austernkarte).

Vorher Preise wissen kann man, wenn man sich vorher informiert was eine Fahrt von A nach B über den gewünschten Weg kostet.

Ansonsten sieht man es nach Fahrtende.

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