Mal wieder ein Lehrbuchbeispiel für das System Bahn... (Allgemeines Forum)

PhilippK, Montag, 16.09.2019, 15:54 (vor 1677 Tagen)

Hallo zusammen,

ich gehöre eigentlich nicht zu den Fans eines Bahn-Bashings. Aber zur Zeit gewinnt man doch immer mehr den Eindruck, dass das System kurz davor ist, an der eigenen Unfähigkeit zu scheitern.

Das gerade war mal wieder ein schönes Beispiel dafür: ICE 596 ist pünktlich in Stuttgart los und hätte in Mannheim bahnsteiggleichen Anschluss an den ICE 106 haben sollen. Hätte.
Denn vor Mannheim ließ man den Zug ohne ersichtlichen Grund abbremsen, dann durfte der 106er fliegend überholen. Entsprechend war der 596 natürlich etwas verspätet. Der Anschluss wurde vor Mannheim noch durchgesagt - und dann durften die Fahrgäste den Anschluss direkt vor der Nase abfahren sehen. Da kann ich eigentlich keinem mehr übel nehmen, dass man auf das System schimpft.

Dazu kommt, dass die Wochen zuvor nicht viel besser waren. Letzte Woche hat man alle Fahrgäste im IC nach Zürich wegen fehlender Lok auf den Folgezug eine Stunde später verwiesen. Man war dann aber nicht in der Lage, ihnen mitzuteilen, dass der ursprüngliche Zug dann doch früher fährt. Wenn ich für die Strecke in die Schweiz so sechs Stunden (statt drei) benötige, ist das auch kein gutes Argument für die Bahn...

So, ich kann jetzt wenigstens noch Schmunzeln, dass es heute nicht nach Köln sondern nach Leipzig geht. Aber ansonsten produziert die Bahn gerade mehr Ernüchterung als Freude.

Gruß, Philipp

Mal wieder ein Lehrbuchbeispiel für das System Bahn...

Frecciarossa, Montag, 16.09.2019, 16:15 (vor 1677 Tagen) @ PhilippK

Man fragt sich manchmal, wofür man in Mannheim eigentlich einen zusätzlichen Bahnsteig gebaut hat. Der Fernverkehr muss immer noch häufig minutenlang auf Einfahrt warten und das bahnsteiggleich vor der Nase abfahren erlebt man in Mannheim unglaublich oft. Gibt es wirklich keine Lösung?

Mal wieder ein Lehrbuchbeispiel für das System Bahn...

Murrtalbahner, Montag, 16.09.2019, 16:27 (vor 1677 Tagen) @ Frecciarossa

Man fragt sich manchmal, wofür man in Mannheim eigentlich einen zusätzlichen Bahnsteig gebaut hat. Der Fernverkehr muss immer noch häufig minutenlang auf Einfahrt warten und das bahnsteiggleich vor der Nase abfahren erlebt man in Mannheim unglaublich oft. Gibt es wirklich keine Lösung?

Eher andersrum gesagt: Für bahnsteiggleiches vor der Nase Wegfahren gibt es keinerlei Entschuldigung und keine Begründung!

Mal wieder ein Lehrbuchbeispiel für das System Bahn...

moonglum, Hagen, Montag, 16.09.2019, 16:28 (vor 1677 Tagen) @ Murrtalbahner

Ganz genau!!!

--
Schöne Grüße aus den EC 6/7/8/9,
wo es Wein in Karaffen, keine Mikrowelle und kein in Schüsseln gepamptes Essen gibt.

https://adobe.ly/2PMZyEV

Mal wieder ein Lehrbuchbeispiel für das System Moonglum ...

Garfield_1905, Montag, 16.09.2019, 18:32 (vor 1677 Tagen) @ moonglum

Ganz genau!!!

Für für kommentarloses Verlinken von Artikeln, die man dann auch noch nicht mal lesen kann, gibt es keinerlei Entschuldigung und keine Begründung!

+1

mdln, Montag, 16.09.2019, 19:10 (vor 1677 Tagen) @ Garfield_1905

Ganz genau!!!


Für für kommentarloses Verlinken von Artikeln, die man dann auch noch nicht mal lesen kann, gibt es keinerlei Entschuldigung und keine Begründung!

Ganz genau so ist es - Nur wird er das nie kapieren, denn Lernunwillige sterben auch nicht aus.

Mal wieder ein Lehrbuchbeispiel für das System Bahn...

Mario-ICE, Montag, 16.09.2019, 18:41 (vor 1677 Tagen) @ moonglum

Ganz genau!!!

Hättest nicht du wieder gemosert, wenn der 106 verspätet in den Knoten Köln einläuft? Bei der Bahn gibt es nicht nur schwarz und weiß

Mal wieder ein Lehrbuchbeispiel für das System Bahn...

ICE-TD, Montag, 16.09.2019, 18:51 (vor 1677 Tagen) @ Mario-ICE
bearbeitet von ICE-TD, Montag, 16.09.2019, 18:52

Ganz genau!!!


Hättest nicht du wieder gemosert, wenn der 106 verspätet in den Knoten Köln einläuft? Bei der Bahn gibt es nicht nur schwarz und weiß

Wenn man sich den Fahrtverlauf ansieht hätte man den 596 nicht verbiegen dürfen, der gegenseitige Anschluß war aufgrund der Verspätung des 106 hinfällig. Offensichtlich haben sich da Netz und Fv nicht richtig abgestimmt, und das trotz Plankorridor. Mir scheint hier eher "viele Köche verderben den Brei", in diesem Fall hat man jedenfalls Mist gebaut, und das bereits vor Mannheim.

+1

Garfield_1905, Montag, 16.09.2019, 18:54 (vor 1677 Tagen) @ Mario-ICE

Hättest nicht du wieder gemosert, wenn der 106 verspätet in den Knoten Köln einläuft? Bei der Bahn gibt es nicht nur schwarz und weiß

Natürlich ist das nicht schön, wenn einem der Zug vor der Nase wegfährt und mein Verständnis dafür würde sich wahrscheinlich auch in Grenzen halten, wenn ich im 'falschen Zug' sitzen würde.

Ich habe es aber schon ein paar Mal versucht zu erklären, das Verspätungen und Anschlüsse zusammenhängen. Die Fahrgäste, die im wartenden Zug sitzen, verpassen u.U. auch Anschlüsse und / oder Termine, wenn der eigene Zug zu lange warten muß. Hier muß die Zü / Bz abwägen, ob man z.B. auf einen späteren Zug gar nicht solange warten muß oder 'wasweißich'.

Eins steht fest: Sie machen das nicht, um die Fahrgäste zu ärgern, sondern um für die Fahrgäste den Betrieb am laufen zu halten ! Das dabei u.U. auch mal Fehleinschätzungen passieren, liegt in der Natur der Sache.

Schleichfahrt vor Mannheim

Alibizugpaar, Köln (im Herzen immer noch Göttinger), Dienstag, 17.09.2019, 02:11 (vor 1677 Tagen) @ Garfield_1905

Die entscheidende Frage ist ja, warum der Stuttgarter vor Mannheim bummeln musste. Ist das ganze Netz inzwischen zu dicht belegt? Liegt es an überforderter Zugleittechnik? DAS ist es doch.

Der ganze Rattenschwanz mit den Anschlüssen kommt danach.

--
Gruß, Olaf

"Die Reise gleicht einem Spiel; es ist immer Gewinn und Verlust dabei und meist von der unerwarteten Seite."

Goethe an Schiller 1797

Schleichfahrt vor Mannheim

DaniReu91, Worms, Dienstag, 17.09.2019, 06:17 (vor 1677 Tagen) @ Alibizugpaar

Ich vermute, dass das mit den Bauarbeiten um Graben-Neudorf zu tun hat. Die von Süden kommenden Züge müssen in Graben-Neudorf ins Gegengleis und kommen erst in Oberhausen, das ist schon auf der SFS, wieder ins Gegengleis.

Das ist keine einfache Situation, wenn man da einen Zug ausbremst, hat man ganz schnell in der Gegenrichtung einen Rückstau.

Zur Stunde 15 gibt es zudem den Knoten aus Karlsruhe kommen: ICE 74, TGV 9583, ICE 106. Diese kommen quasi immer direkt hintereinander.

Da diese von Saalbach bis Oberhausen im Gegengleis fahren, sah es im 596 vielleicht aus wie eine fliegende Überholen...

Schleichfahrt vor Mannheim

Alibizugpaar, Köln (im Herzen immer noch Göttinger), Dienstag, 17.09.2019, 19:19 (vor 1676 Tagen) @ DaniReu91

Dann sollte die DB den Mannheimer ICE/ICE-Anschluss aber auch streichen. Laut aktueller Reiseauskunft steht der nämlich trotz Bauarbeiten drin. Bringt doch nichts, dann weg damit. Flatterangst-Reiseverbindungen erzeugen den beschriebenen Frust.

--
Gruß, Olaf

"Die Reise gleicht einem Spiel; es ist immer Gewinn und Verlust dabei und meist von der unerwarteten Seite."

Goethe an Schiller 1797

Anschlussabwarten in Mannheim

ffz, Montag, 16.09.2019, 19:13 (vor 1677 Tagen) @ Murrtalbahner

Hallo,

in Mannheim lehnt in aller Regel schon die Verkehrsleitung Rhein-Neckar vom Fernverkehr den Anschluss in Mannheim ab, Ausnahmen gibt es nur ab 21 Uhr, da wird dann auch mal gewartet. Bei DB Netz in der BZ wird durch die Verkehrseitung meistens gar nicht angefragt.

Das interessiert den Kunden aber weniger

Power132, Montag, 16.09.2019, 19:16 (vor 1677 Tagen) @ ffz

Hallo,

in Mannheim lehnt in aller Regel schon die Verkehrsleitung Rhein-Neckar vom Fernverkehr den Anschluss in Mannheim ab, Ausnahmen gibt es nur ab 21 Uhr, da wird dann auch mal gewartet. Bei DB Netz in der BZ wird durch die Verkehrseitung meistens gar nicht angefragt.

der ist dann verägert und wenn es sich häuft, entnervt und geht irgendwann auf die Barrikaden.

Das interessiert den Kunden aber weniger

ffz, Montag, 16.09.2019, 19:22 (vor 1677 Tagen) @ Power132

Hallo,

der Kunde der im Zug sitzt der wartet und dem dann die ANschlusszüge weg fahren ist dann aber auch genervt und unzufrieden. Es ist immer die Frage wo mehr Kunden betroffen sind und wo der Effekt schlimmer ist. Alle Kunden immer glücklich zu machen funktioniert im System Eisenbahn nicht, dafür ist das System zu anfällig für äußere Einflüsse wie zB das Wetter.

Ich fände es grundsätzlich besser, wenn man es so handhabt wie im Nahverkehr fast über all in Deutschland, außer in BaWü und in fast allen anderen Europäischen Ländern, es wird nicht auf verspätete Anschlüsse gewartet, sondern radikal abgefahren. So wird das zB in Großbritannien, den Niederlanden, der Schweiz und Italien gehandhabt. Der Dominoeffekt beim warten auf verspätete Anschlüsse ist viel schlimmer wie die
verspäteten Anschlussreisende.

Jeden kann man nicht zufriedenstellen - schon klar

Power132, Montag, 16.09.2019, 19:33 (vor 1677 Tagen) @ ffz

Aber der 106 steht in Mannheim laut heutigem RIS Fahrplan elf Minuten. Der 596 drei Minuten. Hat der dann auf der KRM keine Reserven um wenige Minuten auf den 596 zu warten? Gerade zu einer solchen Pendler Zeit.

Jeden kann man nicht zufriedenstellen - schon klar

ffz, Montag, 16.09.2019, 19:49 (vor 1677 Tagen) @ Power132

Der ICE 106 muss in Mannheim Hbf, wenn er Anschluss vom ICE 596 auf nimmt mindestens 3 Min bis nach der Abfahrt vom ICE 596 warten, das ist die Mindestzugfolgzeit auf der Riedbahn bei 200 km/h Höchstgeschwindigkeit. Wenn der ICE 106 in Mannheim wartet, dann macht man den RE 70 Mannheim Hbf - Biblis - Frankfurt am Main Hbf mindestens um 3 Minuten kaputt, weil der Zug sonst dem ICE 106 folgt. Mit dem RE 70 bekommt die RB 67 Biblis - Worms Verspätung, weil die auf den RE 70 aus Mannheim in Biblis auf Anschluss wartet. Dann gehen zwei S7 zwischen Riedstadt-Goddelau und Frankfurt am Main Hbf kaputt, weil die den RE 70 in Riedstadt-Goddelau und die iCE 596 und 106 in Walldorf(Hessen) überholen lassen. Wenn der ICE 106 mehr wie 5 Min Verspätung in Frankfurt am Main Flughafen Fernbahnhof hat, macht man auch noch den folgenden ICE der Linie 41 kaputt, weil der dann Verspätung in der ABfahrt bekommt wegen Zugfolge. Mit ganz viel Glück holt der ICE 106 auf der SFS KRM 4 Minuten Verspätung raus, dann warten die Anschluss IC in Köln Hbf und machen entsprechend den Nahverkehr auf der Strecke Köln - Wuppertal und Köln - Essen kaputt.

Du siehst das warten eines Anschlusszuges aht ganz schnell in Deutschland Auswirkungen, die man noch Stunden später merkt. Deshalb warten die anderen von mir genannten Länder schon einige Zeit nicht mehr, der Schaden durch das warten ist noch viel größer.

Das interessiert den Kunden aber weniger

Garfield_1905, Montag, 16.09.2019, 19:42 (vor 1677 Tagen) @ ffz

Ich fände es grundsätzlich besser, wenn man es so handhabt wie im Nahverkehr fast über all in Deutschland, außer in BaWü und in fast allen anderen Europäischen Ländern, es wird nicht auf verspätete Anschlüsse gewartet, sondern radikal abgefahren. So wird das zB in Großbritannien, den Niederlanden, der Schweiz und Italien gehandhabt. Der Dominoeffekt beim warten auf verspätete Anschlüsse ist viel schlimmer wie die
verspäteten Anschlussreisende.

Jein ! Übrigens wird zumindest in Norddeutschland zwischen Göttingen, Hamburg und Bremen auch im Nahverkehr gewartet. :-) Bei den letzten Zügen immer bis zu 15, 20 Minuten, vorher bis 5 min, z.T. auch länger.

Grundsätzlich gebe ich Dir Recht aus meiner Sicht. Wenn ich aber z.B. als Beispiel den Anschluß in Lüneburg R - Dannenberg sehe. Wenn die Fahrgäste den verpassen, warten sie 3 Stunden. Allerdings sind wir da bei Anschlüssen auch sehr, sehr großzügig. Aber eine Grenze gibt's auch da.

Und ich gebe Dir gerade bezügl. des Dominoeffektes völlig Recht. Wenn ich auf der alten Nord-Süd-Strecke den Anschluß in Elze auf die NWB aus R - Hameln / Löhne zu sehr ausdehne, habe ich wiederum u.U. einen Anschlußverlust in Kreiensen auf die ... NWB in R- Paderborn. ;-) Und sage mi bitte keiner, das ist ja nur Nahverkehr. Da sind Pendler morgens und abends drin, die pünktlich zur Arbeit wollen bzw. abends pünktlich nach Hause.

Das interessiert den Kunden aber weniger

agw, NRW, Montag, 16.09.2019, 20:05 (vor 1677 Tagen) @ ffz

der Kunde der im Zug sitzt der wartet und dem dann die ANschlusszüge weg fahren ist dann aber auch genervt und unzufrieden. Es ist immer die Frage wo mehr Kunden betroffen sind und wo der Effekt schlimmer ist. Alle Kunden immer glücklich zu machen funktioniert im System Eisenbahn nicht, dafür ist das System zu anfällig für äußere Einflüsse wie zB das Wetter.

Ich fände es grundsätzlich besser, wenn man es so handhabt wie im Nahverkehr fast über all in Deutschland, außer in BaWü und in fast allen anderen Europäischen Ländern, es wird nicht auf verspätete Anschlüsse gewartet, sondern radikal abgefahren. So wird das zB in Großbritannien, den Niederlanden, der Schweiz und Italien gehandhabt. Der Dominoeffekt beim warten auf verspätete Anschlüsse ist viel schlimmer wie die
verspäteten Anschlussreisende.

Vielleicht sollte man als FV-Unternehmen dann aber auch so ehrlich sein, die entsprechenden Anschlüsse nicht als Anschlüsse zu verkaufen, wenn die Wahrscheinlichkeit so hoch ist, dass es nicht klappt (weil es so viele Nachwirkungen gibt).
Das sieht dann natürlich nicht mehr so schön aus, wenn sich die Fahrzeit mit Umstieg verlängert, aber dann gibt es vielleicht mehr Druck auf einen Ausbau, der den Betrieb zuverlässiger macht.

Eine alternative Idee: Man verschärft die Fahrgastrechte. Z.B. 25% ab 30 Minuten, 50% ab 60 und 100% ab 90 Minuten.
Dann kommt man immer noch zu spät, aber kommt sich nicht so verarscht vor, wenn systematisch Anschlüsse abgebrochen werden.

--
"Mit Vollgas in den Sommer: Sparen Sie 20% bei Europcar."
- bahn.de

Das interessiert den Kunden aber weniger

musicus, Montag, 16.09.2019, 21:50 (vor 1677 Tagen) @ agw

Eine alternative Idee: Man verschärft die Fahrgastrechte.

Guter Gedanke! Die aktuellen Regelungen sind pure Symbolpolitik und setzen keinerlei Anreize zur Qualitätsverbesserung.

Das interessiert den Kunden aber weniger

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Dienstag, 17.09.2019, 13:28 (vor 1677 Tagen) @ agw

ffz:

Ich fände es grundsätzlich besser...
...es wird nicht auf verspätete Anschlüsse gewartet, sondern radikal abgefahren. So wird das zB in Großbritannien, den Niederlanden, der Schweiz und Italien gehandhabt. Der Dominoeffekt beim warten auf verspätete Anschlüsse ist viel schlimmer wie die verspäteten Anschlussreisende.

NL: dort wo der Takt 15 Minuten oder dichter ist, wird einfach losgefahren. Finde ich gut.
Wenn ich in Amsterdam stehe und den Zug nach Eindhoven brauche, brauche ich nicht lange zu warten. Auch wenn ich am Bahnsteig gerade noch die Schlusslichter meines Wunsch-"IC"s sehe, weiss ich, in 10 Minuten kommt der nächste "IC". Metrolinien in Amsterdam fahren ja auch in 10-Minutentakt und warten auch keine Anschlüsse ab.

Wenn Pufferzeiten aber ausreichen, kann man sehr wohl Anschlüsse übernehmen.
Z.B. dort wo "nur" Halbstundentakt ist (DE: Luxus, NL: Grundtakt).

agw:

Eine alternative Idee: Man verschärft die Fahrgastrechte. Z.B. 25% ab 30 Minuten, 50% ab 60 und 100% ab 90 Minuten.
Dann kommt man immer noch zu spät, aber kommt sich nicht so verarscht vor, wenn systematisch Anschlüsse abgebrochen werden.

In NL bekommt man in der Regel ab 30 Minuten Verspätung eine teilweise Rückerstattung des Fahrpreises. Das ist aber der Grundtakt.
In Deutschland ist das s.i.w. ab 60 Minuten, also auch ein Grundtakt.

Dein Ansatz von 25% Rückgabe bei 1/2 Takt Verspätung hört sich insoweit interessant an, dass die Behörden vielleicht so einen Anlass haben, einen Halbstundentakt im Nahverkehr zu bestellen (ggf. dann mit kleineren Fahrzeugen).


gruß,

Oscar (NL).

--
Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.

Das interessiert den Kunden aber weniger

musicus, Dienstag, 17.09.2019, 13:45 (vor 1677 Tagen) @ Oscar (NL)

Dein Ansatz von 25% Rückgabe bei 1/2 Takt Verspätung hört sich insoweit interessant an, dass die Behörden vielleicht so einen Anlass haben, einen Halbstundentakt im Nahverkehr zu bestellen (ggf. dann mit kleineren Fahrzeugen).

Dieser zusätzliche Nahverkehr kostet aber mit Sicherheit weit mehr, als dort Entschädigungszahlungen anfallen. Soweit sich aus der Existenz der Entschädigungsregelungen keine Qualitätsverbesserungen bei der Zuverlässigkeit ergeben, ist es offenkundig preiswerter Pönalen zu auszuzahlen, als die Reisendenpünktlichkeit zu verbessern, ergo das Niveau der Fahrpreiserstattung deutlich zu niedrig angesetzt.

Gewartet wird in D an so einigen stellen.

martarosenberg, Montag, 16.09.2019, 22:11 (vor 1677 Tagen) @ ffz

Ich fände es grundsätzlich besser, wenn man es so handhabt wie im Nahverkehr fast über all in Deutschland, außer in BaWü

Auch in Cranzahl, Gößnitz und Hof wird auch schon mal gewartet, beispielsweise.

Das interessiert den Kunden aber weniger

Gleiswechsel, Freitag, 20.09.2019, 05:37 (vor 1674 Tagen) @ ffz

Für mich eine grauenvolle Vorstellung bei den üblichen Verspätungen der Bahn, gerade auf mittellangen Strecken (sagen wir mal so ca 2h Fahrtzeit) mit Umstiegen. Ich bin froh, dass z.B. gerade Sonntag Abend auf den von mir genutzten Routen in Bayern die Züge in aller Regel warten und damit verhindern das jemand strandet.

Anschlussabwarten in Mannheim

ICE-TD, Montag, 16.09.2019, 20:18 (vor 1677 Tagen) @ ffz

Hallo,

in Mannheim lehnt in aller Regel schon die Verkehrsleitung Rhein-Neckar vom Fernverkehr den Anschluss in Mannheim ab, Ausnahmen gibt es nur ab 21 Uhr, da wird dann auch mal gewartet. Bei DB Netz in der BZ wird durch die Verkehrseitung meistens gar nicht angefragt.

Hier wollte aber anscheinend die BZ einen Anschluß herstellen, ansonsten lässt es sich kaum erklären warum man den 596 verspätet hat ab Saalbach und hinter dem 106 hat herfahren lassen, nur hat man (wer auch immer) den Anschluß in Mannheim abgelehnt.

Anschlussabwarten in Mannheim

ffz, Montag, 16.09.2019, 20:25 (vor 1677 Tagen) @ ICE-TD

Der 106 muss noch die nächsten 3 Wochen Zwangsweise im Gegengleis von Graben-Neudorf bis zur Überleitstelle Oberhausen fahren wegen der Bauarbeiten, da der 106 vor dem 596 an der Überleitstelle Oberhausen durch fahren soll wurde einfach nur die Zugreihenfolge eingehalten.

Anschlussabwarten in Mannheim

ICE-TD, Montag, 16.09.2019, 21:45 (vor 1677 Tagen) @ ffz

Der 106 muss noch die nächsten 3 Wochen Zwangsweise im Gegengleis von Graben-Neudorf bis zur Überleitstelle Oberhausen fahren wegen der Bauarbeiten, da der 106 vor dem 596 an der Überleitstelle Oberhausen durch fahren soll wurde einfach nur die Zugreihenfolge eingehalten.

Der 106 ist schon mit knapp 10 min ab Karlsruhe, der 596 war plan, da wäre der 596 längst durch Oberhausen gewesen.

Mal wieder ein Lehrbuchbeispiel für das System Bahn...

Mario-ICE, Montag, 16.09.2019, 18:43 (vor 1677 Tagen) @ PhilippK

Hallo zusammen,

ich gehöre eigentlich nicht zu den Fans eines Bahn-Bashings. Aber zur Zeit gewinnt man doch immer mehr den Eindruck, dass das System kurz davor ist, an der eigenen Unfähigkeit zu scheitern.

Das gerade war mal wieder ein schönes Beispiel dafür: ICE 596 ist pünktlich in Stuttgart los und hätte in Mannheim bahnsteiggleichen Anschluss an den ICE 106 haben sollen. Hätte.
Denn vor Mannheim ließ man den Zug ohne ersichtlichen Grund abbremsen, dann durfte der 106er fliegend überholen. Entsprechend war der 596 natürlich etwas verspätet. Der Anschluss wurde vor Mannheim noch durchgesagt - und dann durften die Fahrgäste den Anschluss direkt vor der Nase abfahren sehen. Da kann ich eigentlich keinem mehr übel nehmen, dass man auf das System schimpft.

Dazu kommt, dass die Wochen zuvor nicht viel besser waren. Letzte Woche hat man alle Fahrgäste im IC nach Zürich wegen fehlender Lok auf den Folgezug eine Stunde später verwiesen. Man war dann aber nicht in der Lage, ihnen mitzuteilen, dass der ursprüngliche Zug dann doch früher fährt. Wenn ich für die Strecke in die Schweiz so sechs Stunden (statt drei) benötige, ist das auch kein gutes Argument für die Bahn...

So, ich kann jetzt wenigstens noch Schmunzeln, dass es heute nicht nach Köln sondern nach Leipzig geht. Aber ansonsten produziert die Bahn gerade mehr Ernüchterung als Freude.

Gruß, Philipp

Im Zug kann man halt nicht erkennen, wie der vorliegende Block bzw. Bahnhof belegt ist. Ohne Grund hat man den Zug nicht vor Mannheim stehen gelassen, auch wenn hier gern Verschwörungstheorien gepflegt werden.

Das liegt an der Baustelle in Graben-Neudorf

ffz, Montag, 16.09.2019, 19:08 (vor 1677 Tagen) @ PhilippK

Hallo,

diese sichlich für den Fahrgast etwas seltsam anmutenden Fahrtverlauf liegt an der Baustelle zwischen Graben-Neudorf und dem Abzweig Saalbach. Die Strecke ist zwischen Graben-Neudorf und dem Abzweig Saalbach nur eingleisig befahrbar und die Züge der Fahrtrichtung Karlsruhe-Mannheim müssen im Gegengleis auf die SFS fahren. Erst an der Überleitstelle Oberhausen können die Züge wieder auf das Regelgleis der SFS wechseln. Die ICE aus Karlsruhe sind eh schon etwas früher gelegt, damit der ICE/EC/TGV der Gegenrichtung nicht auf der SFS den Zug aus Karlsruhe abwarten muss, also lässt man im Falle des Falles den ICE von/nach Berlin hinter dem ICE nach Köln her fahren, auch wenn der dadurch verspätet wird, sonst hat das einen Dominoeffekt auf den Baustellenfahrplan und die Verspätungen werden in der Eingleisigkeit immer größer.

Kommunikationsdeaster

IC Königssee, Montag, 16.09.2019, 19:30 (vor 1677 Tagen) @ PhilippK

Was ich an der Sache nicht verstehe:

Ich gehe davon aus, dass eine Entscheidung getroffen wird: Der Anschluss wartet oder eben nicht. Für beides gibt es Argumente für und wider, die ja hier auch schon angeklungen sind.

Aber wie kann es sein, dass man einen Anschluss an die Kunden explizit kommuniziert und ihn dann nicht gewährleistet? Da muss doch der Prozess Anschlusssicherung komplett fehlgeschlagen sein.

MFG
IC Königssee

Kommunikationsdeaster

Mario-ICE, Montag, 16.09.2019, 20:30 (vor 1677 Tagen) @ IC Königssee

Was ich an der Sache nicht verstehe:

Ich gehe davon aus, dass eine Entscheidung getroffen wird: Der Anschluss wartet oder eben nicht. Für beides gibt es Argumente für und wider, die ja hier auch schon angeklungen sind.

Aber wie kann es sein, dass man einen Anschluss an die Kunden explizit kommuniziert und ihn dann nicht gewährleistet? Da muss doch der Prozess Anschlusssicherung komplett fehlgeschlagen sein.

MFG
IC Königssee

Es gab keine Zusagen zum Warten des Zuges, vermutlich hat das Zub aus der Nichtkenntnis der aktuellen Betriebslage den Anschluss von sich aus kommuniziert.

Ein Kommunikationsdesaster sieht anders aus.

Kommunikationsdeaster

IC Königssee, Montag, 16.09.2019, 20:42 (vor 1677 Tagen) @ Mario-ICE

Ein Kommunikationsdesaster sieht anders aus.

Wenn die Kunden falsch informiert werden, ist das ein Kommunikationsdesaster. Da gibt es doch auch keine Relativierungen. Man hätte so ehrlich seien sollen und erklären können, dass der Anschluss nicht warten kann. Das wäre wenigstens ehrlich gewesen, aber die gewählte Lösung finde ich nicht in Ordnung.

Man muss nicht jeden Unfug rechtfertigen und das gehört definitiv dazu.

MFG
IC Königssee

+ 17 Mio.!! ///// Andersrum geht's auch!

Blaschke, Montag, 16.09.2019, 21:36 (vor 1677 Tagen) @ IC Königssee

Huhu.

Der IC aus Berlin hat in Osnabrück so etwa 15 Min Verspätung; plan an :51. Durchsage im Zug: RE nach Wilhelmshaven, plan ab :01 kann nicht warten. Okay, ist so. Eingleisige Strecke, knappe Fahrzeiten, Knoten Oldenburg - ist also nachvollziehbar der Nichtanschluß.

Erfahrene Fahrgäste schauen bei der Einfahrt in Osnabrück dann trotzdem erstmal nach rechts. Oft steht da dann noch die NWB nach Wilhelmshaven. Und dann besteht keine Hektik beim Umsteigen, denn die kann nicht weg, bevor der IC raus ist.


Hintergrund: man will die NWB nicht pünktlich rauslassen, wenn der IC nur knapp dahinter kommt. Denn die NWB hält in Altstadt und muss dann vorm Streckenabzweig oft auf die entgegenkommende NWB warten. Mit viel Pech verbiegt die den IC also noch mehr. Das Risiko will man nicht eingehen, außerdem ist's ja nur die ungeliebte NWB, die die Verspätung dann ausbaden darf.

Also bleibt die NWB in Osnabrück stehen, bis der IC durch ist. Basta. Sagt dem Zugchef nur keiner.

Und so steigen die Profis gemütlich um, während die des Zugchefs Ansagen Vertrauenden noch schimpfen und überlegen, wie sie die Stunde Wartezeit verbringen.


Schöne Grüße von jörg

Kommunikationsdeaster

Garfield_1905, Montag, 16.09.2019, 20:59 (vor 1677 Tagen) @ Mario-ICE

Ein Kommunikationsdesaster sieht anders aus.

Vielleicht so ? Damit es nicht immer nur so aussieht, als würde ich alles, was die Bahn tut, in den Himmel loben, möchte ich nicht so ganz kurz ein Erlebnis schildern.

Ich bin vor ein paar Wochen aus Wien nach Celle gefahren, mit 1x umsteigen in Nürnberg, gewollt und geplant mit 1 Std. Aufenthalt. Ich hab' mir dann wenige Wochen vor der Fahrt aber noch eine 2. Fahrkarte gekauft von Nürnberg nach Celle auf den regulären Umstieg in Nürnberg, um ggfs. 1 Std. früher zu Hause zu sein. Ich wollte das kurzfristig entscheiden. Ob das alles sehr pfiffig war, will ich hier gar nicht diskutieren.

Wir sind auf jeden Fall sehr pünktlich aus Wien in Nürnberg angekommen und ich bin wirklich sehr kurz entschlossen in den frühen Zug eingestiegen. Auch pünktlich, bis ich dann kurz vor Hannover die Info auf mein Handy bekam: PU zwischen Langenhagen und Großburgwedel auf der Hasenbahn. Was tun ? Wenn ich in Hannover in die S-Bahn umsteige, bin ich rund 30 Minuten später zu Hause als geplant. Für einen PU kein Problem ! Also Frage an den Zub: Wie fahren wir ? Es kam die klare Auskunft: wir fahren Umleitung und bekommen alle Halte bis Hamburg mit. Heißt für mich: Kopf machen und Lehrter Kurve ! Also bin ich sitzen geblieben wie andere Fahrgäste auch.

Schon als der Zug losrollte wußte ich, das ich einen Fehler gemacht habe. Es ging R- Westen, also Umleitung üb. Rotenburg. Bedeutet Umstieg in Harburg und Freitag Nachmittag ohne Reservierung mit Koffern in R- Celle ! Der Zub war ziemlich aufgelöst, er hat offenbar tatsächlich eine falsche Info bekommen und weitergegeben. Die VL hat das dann wohl auch gemerkt, hat dann nach Wunstorf einen außerplanmäßigen Halt in Nienburg/W eingerichtet mit dem Hinweis, das man ebenfalls außerplanmäßig einen IC aus R-Bremen in Nienburg halten lässt. Die Fahrgäste nach Celle / Uelzen könnten damit zurück nach Hannover fahren und von dort weiter. Also Ausstieg in Nienburg, auf den anderen Bahnsteig, auf den - vollen ! - IC warten und in der 1. Klasse stehend zurück nach Hannover. Es waren mit mir ca. 20 weitere Fahrgäste,

In Hannover ging's dann mit dem METRONOM nach Celle, der über die Lehrter Kurve umgeleitet wurde und ich war nach der Irrfahrt mehr als 2 Stunden später zu Hause als geplant. Hätte man mir das in Hannover schon gesagt, wären es gut 30 Minuten gewesen. Ach ja, und hätte ich den geplanten Aufenthalt in Nürnberg eingehalten, wäre ich fast pünktlich, also rund 1 Std. nach dem 1. Zug, zu Hause gewesen, denn der ist dann über die Lehrter Kurve gefahren.

Richtig begeistert war ich nicht, als ich zu Hause war.

Kommunikationsdeaster

GibmirZucker, Montag, 16.09.2019, 23:59 (vor 1677 Tagen) @ IC Königssee

Bekannt für solche Spielchen ist auch Karlsruhe. Im IC aus Stuttgart wird der Anschluss nach Basel durchgesagt. Trotz günstiger Ausstiegsposition und Sprint durch die Unterführung, sind die Türen im ICE schon geschlossen. Und herangerannte Fahrgäste werden noch angmotzt, wenn sie versuchen an der Tür den Knopf zu drücken oder beim Zub sich noch reinzuquetschen. Das erlebt man da immer wieder. Dabei wäre eine Durchsage, dass der Anschluss nicht wartet und der ICE 7x (leider selten pünktlich) die nächste Fahrtmöglichkeit bietet viel ehrlicher. Bin leider schon mehrmals drauf reingefallen, dass ich mir sagte, 90 Sekunden reichen nicht zum Umsteigen und erst die Anschlussmeldung mich überzeugte zu rennen-vergeblich.

Ihr müsst besser werden!

Altmann, Montag, 16.09.2019, 21:48 (vor 1677 Tagen) @ PhilippK

Bei uns in Österreich funktioniert das super!

Kleines Beispiel:

Mein RJX kommt heute um 17:14:30 Uhr in Feldkirch an (mit +32). Und völlig korrekt hat man im Zug kommuniziert, dass ich meinen Anschluss (Feldkirch ab 17:15 Uhr) nicht schaffen werde. Und genauso war ´s, das find ich super!

Wobei man in FF noch ne Alternative nach KK hat.

ICETreffErfurt, Eisenach, Dienstag, 17.09.2019, 10:49 (vor 1677 Tagen) @ PhilippK

Wobei der verspätete ICE 596 in Frankfurt Hbf (FF) dann immer noch Anschluss an den ICE 122 Richtung Amsterdam hat. So kommt man "nur" ne halbe Stunde später in Köln Hbf (KK) an.

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