Kostenvergleich ICE2-A320: Flieger 4 mal teurer? (Allgemeines Forum)

Celestar, Montag, 19.08.2019, 11:38 (vor 1706 Tagen)

Hi,

Auf airliners.de wurde ein Kostenvergleich zwischen einem ICE2-Vollzug und einer A320 auf dem Umlauf DUS-TXL-DUS durchführt: Link

Zusammenfassung:

  • Die 2xICE2 werden bei 80% Auslastung mit 43.04 EUR berechnet (Hin- und Rückfahrt)
  • Die A320-200 wird bei gleicher Auslastung mit 150.29 EUR berechnet.

Fragen:

  • Fällt jemandem ein fundamentaler Fehler in der Berechnung auf? Viele der Werte sind natürlich geschätzt. Ich kann das für die Bahn schlecht abschätzen, der Flieger sind plausibel aus.
  • Sollte das wirklich einigermaßen zutreffen, was soll dann die Diskussion über Subventionen?

Sich auf Kommentare und Diskussionspunkte freuende Grüße,
Celestar

Kostenvergleich ICE2-A320: Flieger 4 mal teurer?

sflori, Montag, 19.08.2019, 11:53 (vor 1706 Tagen) @ Celestar
bearbeitet von sflori, Montag, 19.08.2019, 11:54

Sich auf Kommentare und Diskussionspunkte freuende Grüße,

Liest sich ganz vernünftig. Bei der Anzahl der genutzten Sitzplätze für den 402er war er ein bisschen optimistisch, da das Bordbistro ja nicht zu den regulären Sitzplätzen zählt. Aber sonst gefällts mir.

Wenn jetzt noch rauskommt, dass die 401er abgeschrieben sind und quasi gratis benutzt werden, fällt er in Ohnmacht. ;)


Bye. Flo.

Kostenvergleich ICE2-A320: Flieger 4 mal teurer?

markman, Montag, 19.08.2019, 12:11 (vor 1706 Tagen) @ Celestar

den "Wasserkopf" bei der Bahn oder Lufthansa habe ich nicht gefunden, sind Gemeinkosten und sollten auch einfließen. Forschung und Entwicklung ebenfalls. Oder?

Gruß,
Markman

Kostenvergleich ICE2-A320: Flieger 4 mal teurer?

sflori, Montag, 19.08.2019, 12:20 (vor 1706 Tagen) @ markman

den "Wasserkopf" bei der Bahn oder Lufthansa habe ich nicht gefunden, sind Gemeinkosten und sollten auch einfließen. Forschung und Entwicklung ebenfalls. Oder?

Ja, den "Wasserkopf" hab ich auch vermisst.

Ich finde aber auch, dass er in einem reinen Verkehrsmittel-Vergleich nichts zu suchen hat. Ob ich nun einen Flugbetrieb oder Bahnbetrieb manage, ist mir als Manager eigentlich egal. Man kann es in beiden Fällen gut oder schlecht machen. Hat aber nichts mit der Bewertung des Verkehrsmittels an sich zu tun.


Bye. Flo.

Kostenvergleich ICE2-A320: Flieger 4 mal teurer?

Celestar, Montag, 19.08.2019, 12:21 (vor 1706 Tagen) @ markman
bearbeitet von Celestar, Montag, 19.08.2019, 12:22

den "Wasserkopf" bei der Bahn oder Lufthansa habe ich nicht gefunden, sind Gemeinkosten und sollten auch einfließen. Forschung und Entwicklung ebenfalls. Oder?

Eingerechnet sind:
4% für Einsatzplanung, Operations Control, Stationsaufsicht, IT-Systemkosten.
2% für Management, Einkauf, Finanz- und Rechnungwesen, Personalverwaltung

Ich denke, dass die Bahn einen wesentlich größeren Wasserkopf haben wird.

Die Forschung und Entwicklung ist wohl eher bei Airbus bzw. CFM/RR/GE zu finden. Was mich wundert ist dass der Anschaffungspreis der Triebwerke nicht drin ist, die 30 Mio für eine A320 finde ich mit Triebwerken sehr gering bei einem Listenpreis von fast 100 Mio. Da sind vielleicht 50 Mio eher realistisch. Auch der ICE ist vielleicht zu billig.

Celestar

Auslastung 80%?

Altmann, Montag, 19.08.2019, 12:22 (vor 1706 Tagen) @ Celestar

Wie realistisch ist das bei einem ICE in Deutschland (auf der ganzen Strecke Düsseldorf-Berlin)?

Das mag im Ruhrgebiet durchaus möglich sein, aber auf der ganzen Strecke?

Ich kann das nicht beurteilen, kenne nur die österreichischen Verhältnisse. Hier hatte die WESTbahn mal verkündet, dass sie den Break-even ab einer Auslastung von 50% hätte. Da sie seitdem nur in den roten Zahlen ist, nehme ich mal an, dass sie die 50% wohl nie erreicht hat ...

Auslastung 80%?

Celestar, Montag, 19.08.2019, 12:24 (vor 1706 Tagen) @ Altmann

Wie realistisch ist das bei einem ICE in Deutschland (auf der ganzen Strecke Düsseldorf-Berlin)?

Das mag im Ruhrgebiet durchaus möglich sein, aber auf der ganzen Strecke?

Ich kann das nicht beurteilen, kenne nur die österreichischen Verhältnisse. Hier hatte die WESTbahn mal verkündet, dass sie den Break-even ab einer Auslastung von 50% hätte. Da sie seitdem nur in den roten Zahlen ist, nehme ich mal an, dass sie die 50% wohl nie erreicht hat ...

Ich glaube auch, dass die DB Fernverkehr die 50% nicht wirklich erreicht. Bei airlines sind aber 80% Auslastung eher normal, über das gesamte Netz hinweg.

Celestar

Auslastung ca. 50% (FV)

musicus, Montag, 19.08.2019, 14:21 (vor 1705 Tagen) @ Celestar

Ich glaube auch, dass die DB Fernverkehr die 50% nicht wirklich erreicht.

Der eingangs präsentierte Titel zitiert eine FV-Auslastung von 56%, in der Folge wird eine tatsächliche Auslastung von 50% angenommen.

Auslastung hat keine Bedeutung...

RhBDirk, Montag, 19.08.2019, 12:52 (vor 1705 Tagen) @ Altmann
bearbeitet von RhBDirk, Montag, 19.08.2019, 12:52

... zumindest nicht direkt.

Was nützt 100% Auslastung, wenn alle mit Sparpreisticket fahren? Oder ich eben den Zug/Flug nur voll bekomme, wenn ein Großteil mit Spartickets unterwegs sind.

Der Mix (Yield Management) der verkauften Tickets in einem Zug/Flug machts.

Auslastung hat keine Bedeutung...

Altmann, Montag, 19.08.2019, 12:56 (vor 1705 Tagen) @ RhBDirk

Ja, wenn der eine Passagier dann bereit ist, € 10.000,- für sein Ticket zu bezahlen, stimmt das.

Tatsache ist nur, dass man bei gut ausgelasteten Zügen oft höhere Preise bezahlen muss als bei leeren Zügen / Flügen ...

Auslastung hat keine Bedeutung...

RhBDirk, Montag, 19.08.2019, 21:57 (vor 1705 Tagen) @ Altmann

Ja, wenn der eine Passagier dann bereit ist, € 10.000,- für sein Ticket zu bezahlen, stimmt das.

Tatsache ist nur, dass man bei gut ausgelasteten Zügen oft höhere Preise bezahlen muss als bei leeren Zügen / Flügen ...

Nochmal: Ich kann einen Zug/Flug auch füllen mit Ticketpreisen, die mir für diesen Zug/Flug keinen Gewinn einbringen. Das hat dann mit der Auslastung rein gar nix zu tun.

Hohe Auslastung sagt nichts aus, ob der Zug/Flug gerade mit Gewinn unterwegs ist.

Auslastung hat keine Bedeutung...

agw, NRW, Montag, 19.08.2019, 13:07 (vor 1705 Tagen) @ RhBDirk

... zumindest nicht direkt.

Was nützt 100% Auslastung, wenn alle mit Sparpreisticket fahren? Oder ich eben den Zug/Flug nur voll bekomme, wenn ein Großteil mit Spartickets unterwegs sind.

Der Mix (Yield Management) der verkauften Tickets in einem Zug/Flug machts.

Wo soll denn das Problem sein, wenn alle mit Sparpreisticket unterwegs sind?
Die Sparpreisticketpreise gehen hoch bis 200 Euro oder eben nen Euro weniger als der unrabattierte Flexpreis.

Das Problem könnte eher sein, dass ich den Zug NICHT mit Sparpreisen vollhauen kann, weil ich noch auf BC100er Rücksicht nehmen muss und dadurch Verluste habe.

--
"Mit Vollgas in den Sommer: Sparen Sie 20% bei Europcar."
- bahn.de

Auslastung hat keine Bedeutung...

Altmann, Montag, 19.08.2019, 13:08 (vor 1705 Tagen) @ agw

Außerdem geht ´s bei dem Vergleich ja um die Kosten pro Passagier, und nicht um die Erlöse.

Auslastung hat keine Bedeutung...

Celestar, Montag, 19.08.2019, 13:13 (vor 1705 Tagen) @ agw

Der Artikel erklärt relativ genau, dass die Bahn mit einem 5-Euro Rückfahrschein immer noch Gewinn machen würde (im Gegensatz zu einem leeren Platz), deshalb verstehe ich gesamte Diskussion nicht zu 100%.

Differenz zwischen leerem und besetztem Sitz:
ICE2: 0.09 Euro
A320: 61 Euro

d.h. ein Rückflugticket für weniger als 61 Euro ist ein Verlustgeschäft. Ein Rückfahrschein für 10 cent(!) nicht.

Celestar

Auslastung hat keine Bedeutung...

Altmann, Montag, 19.08.2019, 13:19 (vor 1705 Tagen) @ Celestar

Der Artikel erklärt relativ genau, dass die Bahn mit einem 5-Euro Rückfahrschein immer noch Gewinn machen würde (im Gegensatz zu einem leeren Platz), deshalb verstehe ich gesamte Diskussion nicht zu 100%.

Differenz zwischen leerem und besetztem Sitz:
ICE2: 0.09 Euro
A320: 61 Euro

d.h. ein Rückflugticket für weniger als 61 Euro ist ein Verlustgeschäft. Ein Rückfahrschein für 10 cent(!) nicht.

Celestar

Das ist aber, wenn ich das richtig verstehe, eine Grenzkostenrechnung bei einer Auslastung von 80% (also ein zusätzlicher Passagier verursacht keine Kosten).

Letzteres ist genau deswegen so, weil die Fixkosten so hoch sind bei der Bahn. Die variablen Kosten sind vernachlässigbar.

Wenn man aber nun statt 80% nur 40% Auslastung hat, sind somit die Kosten pro Passagier etwa doppelt so hoch. Bei 20% Auslastung 4mal so hoch (pro Passagier) - somit auf Niveau des A320.

"Auslastungssteuerung" ist bei der DB eine Marketinglüge

musicus, Montag, 19.08.2019, 14:04 (vor 1705 Tagen) @ agw
bearbeitet von musicus, Montag, 19.08.2019, 14:06

Was nützt 100% Auslastung, wenn alle mit Sparpreisticket fahren?

Was soll die Frage? Selbst dann werden an der Beförderung wohl noch Gewinne erwirtschaftet.

Wo soll denn das Problem sein, wenn alle mit Sparpreisticket unterwegs sind?

Es gibt keines. Selbst der durchschnittliche SP dürfte noch über den Passagierkosten (21,52€ einfach) liegen.

Der unrabattierte Flexpreis ist mit annähernd 600% der bei der DB tatsächlich anfallenden Kosten schamloser Wucher surrealen Ausmaßes. Vergleichbare Margen werden bestenfalls bei Konsumgütern des obersten Luxussegments erlöst. Selbst mit BC50 buttert man der DB kräftig aufs Brot.

Angesichts der eingangs vorgestellten Kalkulation, kann man zu keinem anderen Schluss kommen, als dass Wucherpreise im öffentlichen Verkehr politisch gewollt sind.

Das Problem könnte eher sein, dass ich den Zug NICHT mit Sparpreisen vollhauen kann, weil ich noch auf BC100er Rücksicht nehmen muss und dadurch Verluste habe.

Weshalb muss man auf die Reisenden mit BC100 besondere Rücksicht nehmen? In welcher Form geschieht das aktuell? Und: die Bahn im Rechenbeispiel gondelt ja schon mit 20% heißer Luft durch die Lande - Platz genug.

Interpretation der Zahlen

bendo, Montag, 19.08.2019, 14:42 (vor 1705 Tagen) @ musicus

Wo soll denn das Problem sein, wenn alle mit Sparpreisticket unterwegs sind?

Es gibt keines. Selbst der durchschnittliche SP dürfte noch über den Passagierkosten (21,52€ einfach) liegen.

Der unrabattierte Flexpreis ist mit annähernd 600% der bei der DB tatsächlich anfallenden Kosten schamloser Wucher surrealen Ausmaßes. Vergleichbare Margen werden bestenfalls bei Konsumgütern des obersten Luxussegments erlöst. Selbst mit BC50 buttert man der DB kräftig aufs Brot.

Angesichts der eingangs vorgestellten Kalkulation, kann man zu keinem anderen Schluss kommen, als dass Wucherpreise im öffentlichen Verkehr politisch gewollt sind....

Ich bin mir nicht sicher, ob die Zahlen, die hier und im Artikel jongliert werden, richtig interpretiert werden:
Aus der letzten Tabelle zur Kalkulation des ICE2 entnehme ich, dass der Fahrpreis für eine Fahrt Düsseldorf-Berlin bei einer angenommenen Auslastung von 80% mit 61,65€/2=30,83€ anzusetzen wäre, wenn die Bahn eine schwarze Null schreiben möchte.
Der Flexpreis (119€) entspricht hier dem 3,86-fachen (...nicht 600%!).

Das ganze relativiert sich noch etwas, wenn die angenommene 80%-Auslastung über den gesamten FV-Durchschnitt tatsächlich niedriger ausfällt.

Für den Fahrpreis ergeben sich zwei Modelle:
A) Das Ticket wird für 30,83€ verkauft. Für alle. Die Kosten sind gedeckt.
B) Man verkauft Tickets für höhere Flexpreise und Tickets zum (Super)Sparpreis. Im Schnitt müssen wieder mind. 30,83€ raus kommen.

Gruß, bendo

Interpretation der Zahlen

musicus, Montag, 19.08.2019, 14:56 (vor 1705 Tagen) @ bendo

Ich bin mir nicht sicher, ob die Zahlen, die hier und im Artikel jongliert werden, richtig interpretiert werden:
Aus der letzten Tabelle zur Kalkulation des ICE2 entnehme ich, dass der Fahrpreis für eine Fahrt Düsseldorf-Berlin bei einer angenommenen Auslastung von 80% mit 61,65€/2=30,83€ anzusetzen wäre, wenn die Bahn eine schwarze Null schreiben möchte.

Nö. Da sind wir längst im Gewinnbereich, weil hier die Dividenden an die Eigentümer (in der von ihnen vorherbestimmten Höhe) bereits eingepreist sind.

Der Flexpreis (119€)

Ich erhalte einen Flexpreis von 135,50€ (ICE) entspricht hier dem 4,39-fachen von 30,83€

Das ganze relativiert sich noch etwas, wenn die angenommene 80%-Auslastung über den gesamten FV-Durchschnitt tatsächlich niedriger ausfällt.

Klar. Es handelt sich um eine Modellrechnung.

Flexpreise - BC

Celestar, Montag, 19.08.2019, 15:05 (vor 1705 Tagen) @ musicus

Wie viele Leute zahlen eigentlich den 'echten' Flexpreis, und nicht den BC25 oder BC50 Flexpreis?

Celestar

Flexpreise - BC

musicus, Montag, 19.08.2019, 15:15 (vor 1705 Tagen) @ Celestar
bearbeitet von musicus, Montag, 19.08.2019, 15:16

Wie viele Leute zahlen eigentlich den 'echten' Flexpreis, und nicht den BC25 oder BC50 Flexpreis?

Finde ich irrelevant. Auch mit BC50 liegt der Ticketpreis bei mehr als dem doppelten dessen, was die DB laut Modellrechnung in eine auskömmliche Gewinnzone manövriert.

Einen Staatsbetrieb, der sich auch an den treuesten Kunden und "Miteigentümern" (die den Laden per Steuern ja auch noch bezuschussen) um Margen weit jenseits der 100%-Marke bereichert, hat ein in meinen Augen fragwürdiges Konzept zur Infrastrukturversorgung. Ich kann nur wiederholen: Der Schienenverkehrsanteil am modal split muss offenbar politisch gewollt sein.

Flexpreise - BC

agw, NRW, Montag, 19.08.2019, 15:19 (vor 1705 Tagen) @ Celestar

Wie viele Leute zahlen eigentlich den 'echten' Flexpreis, und nicht den BC25 oder BC50 Flexpreis?

Vermutlich sehr viele.

Was du bedenken musst: Ohne Bahncard kann man maximal den Flexpreis zahlen.
Mit Bahncard (gerne BC50) kann man sogar MEHR als den Flexpreis bezahlen.

Viele kündigen ihre Bahncard aus Faulheit oder Vergesslichkeit nicht und fahren dann zwar rabattiert, aber noch über Flexpreis.

Irgendwo stand mal, dass der "echte" Rabatt bei der BC50 beim Kunden eher bei 30% liegt.
Mit mehr Rabatt kann mal also eh nicht rechnen.

--
"Mit Vollgas in den Sommer: Sparen Sie 20% bei Europcar."
- bahn.de

Flexpreise - BC

Henrik, Montag, 19.08.2019, 15:40 (vor 1705 Tagen) @ Celestar

Wie viele Leute zahlen eigentlich den 'echten' Flexpreis, und nicht den BC25 oder BC50 Flexpreis?

Celestar

Liegt bei unter 10%

Flexpreise - BC

agw, NRW, Dienstag, 20.08.2019, 16:49 (vor 1704 Tagen) @ Henrik

Wie viele Leute zahlen eigentlich den 'echten' Flexpreis, und nicht den BC25 oder BC50 Flexpreis?

Celestar


Liegt bei unter 10%

Der Anteil der Leute, die mit BC25 25% Rabatt erzielen und mit BC50 50% Rabatt, liegt übrigens bei Null Prozent.

--
"Mit Vollgas in den Sommer: Sparen Sie 20% bei Europcar."
- bahn.de

Flexpreise - BC

JeDi, überall und nirgendwo, Mittwoch, 21.08.2019, 13:23 (vor 1703 Tagen) @ agw

Wie viele Leute zahlen eigentlich den 'echten' Flexpreis, und nicht den BC25 oder BC50 Flexpreis?

Celestar


Liegt bei unter 10%


Der Anteil der Leute, die mit BC25 25% Rabatt erzielen und mit BC50 50% Rabatt, liegt übrigens bei Null Prozent.

Das ist falsch. Meine bessere Hälfte hat mir ihrer letzten BC25 exakt 25% Rabatt erzielt.

--
Weg mit dem 4744!

Flexpreise - BC

musicus, Mittwoch, 21.08.2019, 14:44 (vor 1703 Tagen) @ JeDi
bearbeitet von musicus, Mittwoch, 21.08.2019, 14:44

Der Anteil der Leute, die mit BC25 25% Rabatt erzielen und mit BC50 50% Rabatt, liegt übrigens bei Null Prozent.


Das ist falsch. Meine bessere Hälfte hat mir ihrer letzten BC25 exakt 25% Rabatt erzielt.

Das ist mathematisch unmöglich.

(Vorausgesetzt, die Kosten der BC25 seien > 0 und besagte Rabatte seien allein mit ebendieser BC25 erzielt worden)

Flexpreise - BC

Aphex Twin, Mittwoch, 21.08.2019, 15:20 (vor 1703 Tagen) @ musicus

Der Anteil der Leute, die mit BC25 25% Rabatt erzielen und mit BC50 50% Rabatt, liegt übrigens bei Null Prozent.


Das ist falsch. Meine bessere Hälfte hat mir ihrer letzten BC25 exakt 25% Rabatt erzielt.


Das ist mathematisch unmöglich.

(Vorausgesetzt, die Kosten der BC25 seien > 0 und besagte Rabatte seien allein mit ebendieser BC25 erzielt worden)

Ich glaube es ist selbstverständlich impliziert dass eine Aussage dass jemand exakt 25% Rabatt mit seiner BC25 erzielt hat dies auf die Ticketpreise bezieht, nicht auf die Gesamtkosten von Ticketpreis und Bahncardpreis. Damit unterstellst Du eine Aussage von der genau weisst dass sie so nicht gemeint war und vielleicht noch wichtiger, von niemanden so verstanden wurde.

Flexpreise - BC

musicus, Mittwoch, 21.08.2019, 15:26 (vor 1703 Tagen) @ Aphex Twin

Der Anteil der Leute, die mit BC25 25% Rabatt erzielen und mit BC50 50% Rabatt, liegt übrigens bei Null Prozent.


Das ist falsch. Meine bessere Hälfte hat mir ihrer letzten BC25 exakt 25% Rabatt erzielt.


Das ist mathematisch unmöglich.

(Vorausgesetzt, die Kosten der BC25 seien > 0 und besagte Rabatte seien allein mit ebendieser BC25 erzielt worden)


Ich glaube es ist selbstverständlich impliziert dass eine Aussage dass jemand exakt 25% Rabatt mit seiner BC25 erzielt hat dies auf die Ticketpreise bezieht

Ziemlich tautologisch.

nicht auf die Gesamtkosten von Ticketpreis und Bahncardpreis.

Doch genau darum geht es in dieser Betrachtung.

Damit unterstellst Du eine Aussage von der genau weisst dass sie so nicht gemeint war und vielleicht noch wichtiger, von niemanden so verstanden wurde.

Muss ich dreimal verneinen.

Flexpreise - BC - Wenn klugscheissen dann richtig.

br752, Mittwoch, 21.08.2019, 15:47 (vor 1703 Tagen) @ musicus

Das ist falsch. Meine bessere Hälfte hat mir ihrer letzten BC25 exakt 25% Rabatt erzielt.

Das ist mathematisch unmöglich.

.

nicht auf die Gesamtkosten von Ticketpreis und Bahncardpreis.

Doch genau darum geht es in dieser Betrachtung.

Wenn du schon sollche Sprueche kloppst, solltest du auch die ganze Bahncard betrachten!

Die "Bahncard (25)" ist keine Plastikarte, sondern ein Produkt der Deutschen Bahn. Neben der Plastikkarte, der Hotline und der dem (25%) Rabatt gehoeren auch noch Gutscheinaktionen mit dazu.

Wenn ich nun alle Rabatte des Produktes Bahncard (25) zusammenrechne ist es mathematisch moeglich einen overall Rabatt sogar groesser 25% zu bekommen.

Wenn man noch einen draufsetzt kann man den morgendlichen Kaffee der Comfortkunden noch gegenrechnen und hat fuer die BC sogar noch einen Gegenwert bekommen.

Wer also klugscheisst sollte erstmal sagen was eine "Bahncard 25" ueberhaupt ist.


BR752


PS: Wer das noch differenzieren moechte, nur zu.

Flexpreise - BC - Wenn klugscheissen dann richtig.

musicus, Mittwoch, 21.08.2019, 16:09 (vor 1703 Tagen) @ br752

Die "Bahncard (25)" ist keine Plastikarte, sondern ein Produkt der Deutschen Bahn. Neben der Plastikkarte, der Hotline und der dem (25%) Rabatt gehoeren auch noch Gutscheinaktionen mit dazu.

Welche Gutscheine erwerbe ich mit dem Kauf einer Bahncard?

Soweit aus den AGB der DB ersichtlich, erhält man Aktionsgutscheine ausschließlich nach dem Zufallsprinzip - und das nur dann, wenn man auch dem Empfang regelmäßiger Reklamemails und Postwurfsendungen zustimmt.

Wenn ich nun alle Rabatte des Produktes Bahncard (25) zusammenrechne ist es mathematisch moeglich einen overall Rabatt sogar groesser 25% zu bekommen.

Nein, alleine aus der BC ergibt sich diese Möglichkeit nicht!

Es ist wohl aber im Einzelfall kalkulatorisch möglich, größere Prozentuale Anteile gegenüber unrabattierten Ticketpreisen als "Ersparnis" anzusetzen, als der Wert beträgt, welcher auf der Plastikkarte aufgedruckt ist - wenn man, über die BC hinaus, weitere Verrechnungsposten zum BC-Rabatt umdeklariert (Freifahrten, Gutscheinaktionen, Loungekaffee (für die Naivlinge, die meinen, selbiger sei nicht eingepreist), eCoupons, Entschädigungen...).

Wer also klugscheisst sollte erstmal sagen was eine "Bahncard 25" ueberhaupt ist.

Eine Bahncard ist eine Bahncard ist eine Bahncard.

Flexpreise - BC - Trampel, Schrei, Heul

br752, Mittwoch, 21.08.2019, 16:38 (vor 1703 Tagen) @ musicus

Die "Bahncard (25)" ist keine Plastikarte, sondern ein Produkt der Deutschen Bahn. Neben der Plastikkarte, der Hotline und der dem (25%) Rabatt gehoeren auch noch Gutscheinaktionen mit dazu.

Welche Gutscheine erwerbe ich mit dem Kauf einer Bahncard?

Kannst du nicht lesen? Du erwirbst keine Gutscheine, sondern es gehoeren Gutscheinaktionen dazu. - Damit kann man mathematisch die 25% Rabatt erreichen.

Soviel zu deinem "mathematisch unmoeglich".

Wenn ich nun alle Rabatte des Produktes Bahncard (25) zusammenrechne ist es mathematisch moeglich einen overall Rabatt sogar groesser 25% zu bekommen.

Nein, alleine aus der BC ergibt sich diese Möglichkeit nicht!

Es ist wohl aber im Einzelfall kalkulatorisch möglich, größere Prozentuale Anteile gegenüber unrabattierten Ticketpreisen als "Ersparnis" anzusetzen, als der Wert beträgt, welcher auf der Plastikkarte aufgedruckt ist

Auf der Bahnkart ist kein Wert aufgedruckt, sondern eine Zahl die das Produkt beschreibt. Genauso koennte da "Bahncard 30" draufstehen was 40% Rabatt auf Flexpreise bei Vollmond bedeutet, wenn es Dienstag ist.

Vielleicht kommst du morgen auf die Idee das "Bahncard 25 1. Klasse" auch nur in der 1. Klasse gilt weil es "draufsteht".

Wer also klugscheisst sollte erstmal sagen was eine "Bahncard 25" ueberhaupt ist.

Eine Bahncard ist eine Bahncard ist eine Bahncard.

Heul, Trampel, Schrei.

Also probier es nochmal.


BR752

Flexpreise - BC - Trampel, Schrei, Heul

musicus, Mittwoch, 21.08.2019, 16:52 (vor 1703 Tagen) @ br752
bearbeitet von musicus, Mittwoch, 21.08.2019, 16:55

Du erwirbst keine Gutscheine, sondern es gehoeren Gutscheinaktionen dazu.

Selbst das stimmt nicht. Kannst du nicht lesen?

Damit kann man mathematisch die 25% Rabatt erreichen.

...aber nicht mit einer Bahncard alleine, folglich entstehen in der Gesamtbetrachtung auch keine 25% Bahncard-Rabatt. Kannst du nicht lesen?

Wenn ich nun alle Rabatte des Produktes Bahncard (25) zusammenrechne ist es mathematisch moeglich einen overall Rabatt sogar groesser 25% zu bekommen.

Nein, alleine aus der BC ergibt sich diese Möglichkeit nicht!

Es ist wohl aber im Einzelfall kalkulatorisch möglich, größere Prozentuale Anteile gegenüber unrabattierten Ticketpreisen als "Ersparnis" anzusetzen, als der Wert beträgt, welcher auf der Plastikkarte aufgedruckt ist


Auf der Bahnkart ist kein Wert aufgedruckt

Also bei mir steht da "50".

sondern eine Zahl die das Produkt beschreibt.

Ganz viele Zahlen:
02.06.201901.06.2020931708141015469258706.205005410/1801806884422
Coole Produktbeschreibung! Aber die Produktbezeichnung auf meiner Karte ist dann wohl doch eher "BahnCard".

Die Produktbeschreibung hingegen ergibt sich aus den AGB, denen zu entnehmen ist, dass der unrabattierte Fahrscheinpreis - ganz wie ich beschrieben habe - um maximal den Prozentsatz verringert werden kann, der als Zahlenwert (groß, fett) auf der Karte zu lesen ist. Für Leute die nicht lesen können: siehe "Produktbeschreibung".

Genauso koennte da "Bahncard 30" draufstehen was 40% Rabatt auf Flexpreise bei Vollmond bedeutet, wenn es Dienstag ist.

Könnte. Ist aber belanglos.

Vielleicht kommst du morgen auf die Idee das "Bahncard 25 1. Klasse" auch nur in der 1. Klasse gilt weil es "draufsteht".

Vielleicht ist ja morgen Dienstag und Vollmond. Eher nicht.

Heul, Trampel, Schrei.

Dass du nicht sachlich bleiben kannst, schwante mir schon. Aber lass ruhig alles raus, wenn's dir danach besser geht.

Also probier es nochmal.

Bitte, nur zu...

Wenns Ritalin wirkt kannst du ja einen 2. Versuch starten

br752, Mittwoch, 21.08.2019, 20:42 (vor 1703 Tagen) @ musicus

[... geloscht ...]

Dein Durcheinander (In Schrift und Gedanken) kann ich nicht folgen.

Da kannst du ja nochmals einen 2. Versuch starten.


BR752

Bahnpreise - zu mehr als 25% bzw. 50% günstiger Bahn fahren

Henrik, Mittwoch, 21.08.2019, 16:37 (vor 1703 Tagen) @ JeDi

Wie viele Leute zahlen eigentlich den 'echten' Flexpreis, und nicht den BC25 oder BC50 Flexpreis?

Celestar

Liegt bei unter 10%

Der Anteil der Leute, die mit BC25 25% Rabatt erzielen und mit BC50 50% Rabatt, liegt übrigens bei Null Prozent.

Das ist falsch. Meine bessere Hälfte hat mir ihrer letzten BC25 exakt 25% Rabatt erzielt.

Êr meint doch seine Beiträge doch nie ernst, oder?
Hier ist es doch offensichtlich, zumal ihm ja gewiss nicht die genaue Zahl vorliegt,
oder er meint 0,9% und hat fälschlicherweise abgerundet.

mit den genau 25% Rabatt kennen wir alle gewiss einige,
darüber hinaus ja weitere, bei denen es sich um mehr als die 25% bzw. mehr als die 50% ergab.


Ist das nicht Bahnsinn?


so einige meiner über 26 eingesetzten eCoupons wären ohne BahnCard so nicht einsetzbar gewesen,
weitere 17% Rabatt drauf durch Gutscheine kommt auch noch hinzu.

Flexpreise - BC (Mit BC 25/50 Armortisierungsvergleich)

br752, Mittwoch, 21.08.2019, 15:56 (vor 1703 Tagen) @ agw

Irgendwo stand mal, dass der "echte" Rabatt bei der BC50 beim Kunden eher bei 30% liegt. Mit mehr Rabatt kann mal also eh nicht rechnen.

.

Der Anteil der Leute, die mit BC25 25% Rabatt erzielen und mit BC50 50% Rabatt, liegt übrigens bei Null Prozent.

Hallo agw,

das sehe ich im Einzelfall anders wenn man das ganze Produkt Bahncard 25 ansieht. ;-)

Im allgemeinen gebe ich dir gerade bei der BC50 Recht. Es gab einen Bericht im Fernsehen wo sie Interviews gefuehrt haben und viele Ueberrascht waren, dass sich ihre BC50 nicht rechnet, aber sie trotzdem dabei bleiben wollten, da sie spontan 50% sparen koennen.

Wer diese Aussage widerspruechlich findet sollte sich mal mit der Psyche des Menschen beschaeftigen.

Hier noch eine Rechnung eines Kommentators:

Die BC50 hat sich zwar bei Ticketkosten von 510 Euro amortisiert, von lohnen würde ich aber erst ab einem Flexpreisticketvolumen von 772 Euro sprechen. Denn die BC25 ist mir ihren 62 Euro deutlich günstiger als eine BC50 für 255 Euro. Bei Tickets im Wert von 772 hat man (die BahnCard-Kosten selbst eingerechnet) mit beiden Karten jeweils 641 Euro ausgegeben. Der echte Rabatt beträgt dann zu diesem Zeitpunkt bei beiden Karten 17% – jeweils für das Risiko, dass man das auch wirklich verfährt. Der Bahn ist hier zweifelsohne ein Marketingkunststück geglückt – 50% Rabatt klingen einfach sehr verlockend, auch wenn man die durch die Fixkosten nie erreichen wird.


BR752

Interpretation der Zahlen

Altmann, Montag, 19.08.2019, 15:13 (vor 1705 Tagen) @ musicus

Nö. Da sind wir längst im Gewinnbereich, weil hier die Dividenden an die Eigentümer (in der von ihnen vorherbestimmten Höhe) bereits eingepreist sind.

Wo?


Für mich persönlich ist das eine etwas tendenziöse Berichterstattung (wo man bewusst den Flieger teuer rechnet, weil man natürlich keine Erhöhung der Kerosinpreise haben möchte).

Erstens ist mal die Auslastung bei Zügen tendenziell niedriger als im Flieger. Zweitens hat man wohl bewusst eine (für den Flieger) unrentable Strecke gewählt. DUS und TXL sind teure Flughäfen (CGN und SXF wären schon anders), und außerdem sind auf so Ultrakurzstrecken natürlich die hohen Kosten für die Passagier-Abfertigung voll schlagend. Und natürlich die hohen Passagier-Gebühren in Deutschland.

Je länger die Strecke, umso schlechter schaut ´s für die Bahn aus (weil die Trassengebühren viel stärker durchschlagen als die Kerosinpreise) ...

Interpretation der Zahlen

musicus, Montag, 19.08.2019, 15:30 (vor 1705 Tagen) @ Altmann

Nö. Da sind wir längst im Gewinnbereich, weil hier die Dividenden an die Eigentümer (in der von ihnen vorherbestimmten Höhe) bereits eingepreist sind.


Wo?

Zitat:
"Wenn also die Bahn bei einer Auslastung des ICE von 80 Prozent je Fahrgast im Durchschnitt einen Ticketerlös von 61,65 Euro für einen Rückfahrschein von Düsseldorf nach Berlin einschließlich Umsatzsteuern erzielt, so deckt dieser Fahrpreis alle zurechenbaren Unternehmenskosten einschließlich der Ergebniserwartungen des Bundes als Gesellschafter."

Erstens ist mal die Auslastung bei Zügen tendenziell niedriger als im Flieger.

Steht so auch im Artikel: mutmaßlich 50%. Deswegen casht man ja auch die Kunden der Züge, die sich locker selbst tragen, am meisten ab. Der Wochenendpendler muss wohl oder übel die Tickets mit unterdurchschnittlichen Erlösen subventionieren.

Zweitens hat man wohl bewusst eine (für den Flieger) unrentable Strecke gewählt. DUS und TXL sind teure Flughäfen (CGN und SXF wären schon anders), und außerdem sind auf so Ultrakurzstrecken natürlich die hohen Kosten für die Passagier-Abfertigung voll schlagend. Und natürlich die hohen Passagier-Gebühren in Deutschland.

Kann sein. Mein Punkt ist aber primär das Preismodell der DB.

Je länger die Strecke, umso schlechter schaut ´s für die Bahn aus (weil die Trassengebühren viel stärker durchschlagen als die Kerosinpreise) ...

Der Punkt rechnet den Flieger nun aber nicht wirklich teurer. Düsseldorf-Berlin dürfte eine für Bahnkunden überdurchschnittlich lange Strecke sein. An Bahn-Kurzstrecken dürfte qua Preisdegression noch deutlich mehr am Kunden erlöst werden.

Interpretation der Zahlen

Celestar, Montag, 19.08.2019, 15:34 (vor 1705 Tagen) @ Altmann


Für mich persönlich ist das eine etwas tendenziöse Berichterstattung (wo man bewusst den Flieger teuer rechnet, weil man natürlich keine Erhöhung der Kerosinpreise haben möchte).

Erstens ist mal die Auslastung bei Zügen tendenziell niedriger als im Flieger. Zweitens hat man wohl bewusst eine (für den Flieger) unrentable Strecke gewählt. DUS und TXL sind teure Flughäfen (CGN und SXF wären schon anders), und außerdem sind auf so Ultrakurzstrecken natürlich die hohen Kosten für die Passagier-Abfertigung voll schlagend. Und natürlich die hohen Passagier-Gebühren in Deutschland.

CGN und SXF sparen dir vielleicht an jeder Seite 5-10 Euro, aber ergeben natürlich kein komplett neues Preisgefüge. Finde auch DUS-TXL nicht gerade 'Ultrakurz', die Entfernung ist ziemlich genau so weit wie MUC-TXL. Selbst MUC-HAM ist nur etwa 60 Meilen mehr.


Je länger die Strecke, umso schlechter schaut ´s für die Bahn aus (weil die Trassengebühren viel stärker durchschlagen als die Kerosinpreise) ...

Weil die Bahn natürlich viel mehr (oder überhaupt) Infrastruktur über die Strecke braucht, die viel Geld kostet, Flächen versiegelt und den Lärmteppich vergrößert.

Celestar

Interpretation der Zahlen

RhBDirk, Montag, 19.08.2019, 22:03 (vor 1705 Tagen) @ Altmann

Nö. Da sind wir längst im Gewinnbereich, weil hier die Dividenden an die Eigentümer (in der von ihnen vorherbestimmten Höhe) bereits eingepreist sind.


Wo?


Für mich persönlich ist das eine etwas tendenziöse Berichterstattung (wo man bewusst den Flieger teuer rechnet, weil man natürlich keine Erhöhung der Kerosinpreise haben möchte).

Erstens ist mal die Auslastung bei Zügen tendenziell niedriger als im Flieger. Zweitens hat man wohl bewusst eine (für den Flieger) unrentable Strecke gewählt. DUS und TXL sind teure Flughäfen (CGN und SXF wären schon anders), und außerdem sind auf so Ultrakurzstrecken natürlich die hohen Kosten für die Passagier-Abfertigung voll schlagend. Und natürlich die hohen Passagier-Gebühren in Deutschland.

Je länger die Strecke, umso schlechter schaut ´s für die Bahn aus (weil die Trassengebühren viel stärker durchschlagen als die Kerosinpreise) ...

Warum sollte man CGN-SXF mit in den Vergleich nehmen? Sowohl easyjet als auch EW fliegen von Köln bzw Düsseldorf nach Berlin-Tegel.

Die CGN Verbindung nach SXF spielt keine Rolle. Bis auf Ryanair (mit sehr eingeschränktem Flugprogramm, demnächst gar nicht mehr) spielt SXF innerdeutsch keine Rolle.

Dass die angesprochenen Verbindungen für die beiden Airlines möglicherweise keine Gewinnbringer sind, liegt am Wettbewerb. Jeder der beiden will sich Marktanteile sichern und unterbietet sich beim Preis.

Interpretation der Zahlen

Henrik, Dienstag, 20.08.2019, 04:19 (vor 1705 Tagen) @ bendo

Wo soll denn das Problem sein, wenn alle mit Sparpreisticket unterwegs sind?

Es gibt keines. Selbst der durchschnittliche SP dürfte noch über den Passagierkosten (21,52€ einfach) liegen.

ja, etwa 10 € drüber (im Schnitt, übers gesamte FV-Netz).

Der unrabattierte Flexpreis ist mit annähernd 600% der bei der DB tatsächlich anfallenden Kosten schamloser Wucher surrealen Ausmaßes. Vergleichbare Margen werden bestenfalls bei Konsumgütern des obersten Luxussegments erlöst. Selbst mit BC50 buttert man der DB kräftig aufs Brot.

Angesichts der eingangs vorgestellten Kalkulation, kann man zu keinem anderen Schluss kommen, als dass Wucherpreise im öffentlichen Verkehr politisch gewollt sind....

Ich bin mir nicht sicher, ob die Zahlen, die hier und im Artikel jongliert werden, richtig interpretiert werden:
Aus der letzten Tabelle zur Kalkulation des ICE2 entnehme ich, dass der Fahrpreis für eine Fahrt Düsseldorf-Berlin bei einer angenommenen Auslastung von 80% mit 61,65€/2=30,83€ anzusetzen wäre, wenn die Bahn eine schwarze Null schreiben möchte.
Der Flexpreis (119€) entspricht hier dem 3,86-fachen (...nicht 600%!).

Das ganze relativiert sich noch etwas, wenn die angenommene 80%-Auslastung über den gesamten FV-Durchschnitt tatsächlich niedriger ausfällt.

Für den Fahrpreis ergeben sich zwei Modelle:
A) Das Ticket wird für 30,83€ verkauft. Für alle. Die Kosten sind gedeckt.
B) Man verkauft Tickets für höhere Flexpreise und Tickets zum (Super)Sparpreis. Im Schnitt müssen wieder mind. 30,83€ raus kommen.

Die durchschnittlichen Erlöse durch Flexpreise und Sparpreise unterscheiden sich nur in ein paar wenigen Euro.
Flexpreis- Kunden und Sparpreis-Kunden machen insgesamt etwa 60% der Fahrgäste aus - die anderen 40% wollen auch transportiert werden.

DB FV erwirtschaftete im Jahre 2018 einen Außenumsatz in Höhe von 4.528 Mio Euro bei 147,9 Mio Fahrgästen.
Dividiere die beiden Zahlen, dann kommst Du auf 30,62 € pro Fahrgast,
bei einer mittleren Reiseweite von 289,6 km (331 km im ICE-Verkehr).

EBIT bereinigt betrug 417 Mio Euro - bei 148 Mio Reisenden ist das m.E. soo viel nicht.

Interpretation der Zahlen

musicus, Dienstag, 20.08.2019, 06:42 (vor 1705 Tagen) @ Henrik

ja, etwa 10 € drüber (im Schnitt, übers gesamte FV-Netz).

dachte ich mir

Flexpreis- Kunden und Sparpreis-Kunden machen insgesamt etwa 60% der Fahrgäste aus - die anderen 40% wollen auch transportiert werden.

Wer sind diese 40% FV-Kunden, die weder Flex- noch Sparpreis bezahlen müssen? Wie sieht die Erlösstruktur dort aus?

DB FV erwirtschaftete im Jahre 2018 einen Außenumsatz in Höhe von 4.528 Mio Euro bei 147,9 Mio Fahrgästen.
Dividiere die beiden Zahlen, dann kommst Du auf 30,62 € pro Fahrgast,

Nö - ich erhalte dabei ein stark verfälschtes Ergebnis, wenn bei 40% der Reisenden unklar bleiben muss, ob und was sie bezahlen.

bei einer mittleren Reiseweite von 289,6 km (331 km im ICE-Verkehr).

EBIT bereinigt betrug 417 Mio Euro - bei 148 Mio Reisenden ist das m.E. soo viel nicht.

Eine Umsatzrendite von roundabout 10% ist m.E. soo wenig nicht.

Auslastung 80%?

Timboli, Nürnberg, Montag, 19.08.2019, 20:53 (vor 1705 Tagen) @ Altmann

Ich hatte das so gelesen, dass durch die insgesamt gesunkenen Preisen für den einzelnen eine Auslastung von 80% erricht wird, und sich das ganze somit rechnet

ICE-Auslastung 80%

Henrik, Montag, 19.08.2019, 22:51 (vor 1705 Tagen) @ Altmann

Wie realistisch ist das bei einem ICE in Deutschland (auf der ganzen Strecke Düsseldorf-Berlin)?

Das mag im Ruhrgebiet durchaus möglich sein, aber auf der ganzen Strecke?

das meinst Du aber genau entgegengesetzt.

Das mag im Ruhrgebiet nicht möglich sein, aber doch auf der ganzen Strecke

Von Berlin nach Dortmund / Hamm wird jeder in den ICE Auslastungen von 80% und mehr ganz gut kennen.
westlich davon, sprich westlich von Dortmund und auf dem Wupper-Ast fällt dann die Auslastung stark ab bis zum jeweiligen Endpunkt der Linie.

Die 80% Auslastung wurde angeblich wegen der Vergleichbarkeit genommen.
Es handelt sich ja nur um eine theoretische vergleichende Betrachtung, nicht um eine tatsächliche.
Es ist ja auch nur ein kleiner Kommentar mit nicht durchgehendem Anspruch auf Sachlichkeit.

Es wird im Artikel die durchschnittliche Auslastung sämtlicher Fernzüge der DB vom Jahre 2018 in Höhe von 56,1% genannt,
nur welche IC-Linie steht in direkter Konkurrenz zum innerdeutschen Flugverkehr?
Die ICE-Flotte erreicht eine Auslastung von etwa 60%,
auf Rennstrecken wie eben auch dieser hier liegt die Quote weitaus höher.
Auf Berlin-München liegt die Auslastung bei etwa 75%.

Ich kann das nicht beurteilen, kenne nur die österreichischen Verhältnisse. Hier hatte die WESTbahn mal verkündet, dass sie den Break-even ab einer Auslastung von 50% hätte. Da sie seitdem nur in den roten Zahlen ist, nehme ich mal an, dass sie die 50% wohl nie erreicht hat ...

und?

Die SBB liegt bei unter 30% - frag den Blaschke nach einer Beurteilung.

Bestehende Subventionen

bendo, Montag, 19.08.2019, 14:26 (vor 1705 Tagen) @ Celestar

[*]Sollte das wirklich einigermaßen zutreffen, was soll dann die Diskussion über Subventionen?

Hallo,
die Diskussion über Subventionen ist mglw. nicht aufgrund einer Bevorteilung entbrannt, sodass das Fliegen absolut gesehen teurer als die Bahnfahrt werden soll (lt. dem Bericht ist das bereits der Fall). Die Diskussion könnte mit dem gesellschaftlichen Willen, den Flugverkehr aufgrund seiner negativ(er)en Konsequenzen für das Klima zu reduzieren, begründet werden, wobei (unabhängig von absolut-Kosten) bestehende Subventionen (z.B. für Kerosin) abgebaut werden sollen.

Gruß, bendo

Bestehende Subventionen

Celestar, Montag, 19.08.2019, 14:45 (vor 1705 Tagen) @ bendo

[*]Sollte das wirklich einigermaßen zutreffen, was soll dann die Diskussion über Subventionen?


Hallo,
die Diskussion über Subventionen ist mglw. nicht aufgrund einer Bevorteilung entbrannt, sodass das Fliegen absolut gesehen teurer als die Bahnfahrt werden soll (lt. dem Bericht ist das bereits der Fall). Die Diskussion könnte mit dem gesellschaftlichen Willen, den Flugverkehr aufgrund seiner negativ(er)en Konsequenzen für das Klima zu reduzieren, begründet werden, wobei (unabhängig von absolut-Kosten) bestehende Subventionen (z.B. für Kerosin) abgebaut werden sollen.

Wobei die Besteuerung von Kerosin, v.a. wenn sie unilateral von der BRD oder der EU eingeführt werden sollte, eher für mehr Kerosinverbrauch als weniger sorgen würde, weil die Leute mehr umsteigen und mehr Umwege fliegen würden.

Abgesehen davon würde eine Erhöhung des Kerosinpreises v.a. die Langstrecken betreffen würde, auf Kurzstrecken macht das fast kein Unterschied. Wir reden hier von 9.6 EUR pro Passagier und Richtung, d.h. selbst bei einer Verdoppelung ist der Flug dann nicht 70-80 EUR sondern halt 80-90 EUR. Damit wird sich nicht viel ändern. Auf der Langstrecke (z.b. MUC-HKG) könnten dann aber Leute statt der Direktflugs vielleicht in Dubai umsteigen, was 16% mehr Strecke ist, bzw 1500km mehr, d.h ca 45 Liter pro Nase. Der Umwelt hilft man damit sicherlich nicht.

Und als persönlicher Kommentar: Ich finde es seltsam, dass man in Deutschland so weit ist, bei der ohnehin schon jämmerlich hohen Steuer- und Abgabenlast die Nichterhebung einer Steuer als 'Subvention' bezeichnet. Und mit der Luftverkehrsabgabe hat man den "Preisvorteil" ohnehin schon wieder ausgeglichen beim Kerosinpreis.

Nebenbei: Ich würde für meinen i3 auch gerne die Strompreise bezahlen, die die Bahn bezahlt. In diesem Sinne wird die Bahn ganz massiv subventioniert. Aus für mich nicht nachvollziehbaren Gründen.

Celestar

Bestehende Subventionen

Henrik, Dienstag, 20.08.2019, 04:23 (vor 1705 Tagen) @ Celestar

[*]Sollte das wirklich einigermaßen zutreffen, was soll dann die Diskussion über Subventionen?

Der Autor beleuchtet die Thematik von der Kostenseite der Anbieter her, nicht von der Angebotsseite für den Endkunden.

Hallo,
die Diskussion über Subventionen ist mglw. nicht aufgrund einer Bevorteilung entbrannt, sodass das Fliegen absolut gesehen teurer als die Bahnfahrt werden soll (lt. dem Bericht ist das bereits der Fall). Die Diskussion könnte mit dem gesellschaftlichen Willen, den Flugverkehr aufgrund seiner negativ(er)en Konsequenzen für das Klima zu reduzieren, begründet werden, wobei (unabhängig von absolut-Kosten) bestehende Subventionen (z.B. für Kerosin) abgebaut werden sollen.

Wobei die Besteuerung von Kerosin, v.a. wenn sie unilateral von der BRD oder der EU eingeführt werden sollte, eher für mehr Kerosinverbrauch als weniger sorgen würde, weil die Leute mehr umsteigen und mehr Umwege fliegen würden.

Abgesehen davon würde eine Erhöhung des Kerosinpreises v.a. die Langstrecken betreffen würde, auf Kurzstrecken macht das fast kein Unterschied. Wir reden hier von 9.6 EUR pro Passagier und Richtung, d.h. selbst bei einer Verdoppelung ist der Flug dann nicht 70-80 EUR sondern halt 80-90 EUR. Damit wird sich nicht viel ändern. Auf der Langstrecke (z.b. MUC-HKG) könnten dann aber Leute statt der Direktflugs vielleicht in Dubai umsteigen, was 16% mehr Strecke ist, bzw 1500km mehr, d.h ca 45 Liter pro Nase. Der Umwelt hilft man damit sicherlich nicht.

kommt drauf an, was unterm Strich dann bei rauskommt.
Ist eben die Frage, was für eine Lenkungswirkung sich ergibt bzw. ob überhaupt.
Sich moralisch quasi nur freizukaufen - das kanns ja nicht sein.
Entscheidender sind da Entwicklungen in Technologien, sei es kurzfristig in sparsamere Antriebe wie ja bislang bereits und langfristig in Alternative Antriebe & Energieträger.

Die Luftfahrtorganisation ICAO hat ja das internationale Offsetting-System CORSIA beschlossen.
https://www.klimaschutz-portal.aero/klimakiller-nr-1/klimaschutzstrategie/

KLM arbeitet am Flying-V - die Idee dazu ist in Berlin entstanden.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/boerse/hr-boerse-story-15239.html

Flying V, Presentation at TU Berlin [video highlights]
https://www.youtube.com/watch?v=d59leidw0qk

Flying V, Presentation at TU Berlin [full length]
https://www.youtube.com/watch?v=IWBaddGG6z8

Hier sind Unterstützungen derlei Projekte von staatlicher Seite aus sehr sinnvoll.

Und als persönlicher Kommentar: Ich finde es seltsam, dass man in Deutschland so weit ist, bei der ohnehin schon jämmerlich hohen Steuer- und Abgabenlast die Nichterhebung einer Steuer als 'Subvention' bezeichnet. Und mit der Luftverkehrsabgabe hat man den "Preisvorteil" ohnehin schon wieder ausgeglichen beim Kerosinpreis.

Nichterhebung einer Steuer bei gleichzeitiger Belastung von Mitbewerbern mit entsprechender Steuer als Subvention ersterem zu bezeichnen sollte doch unabhängig von der allgemeinen Steuer- und Abgabenlast der Bevölkerung erfolgen.
Als Subvention wurde dieses auch schon in den 80ern und 90ern bezeichnet, das ist ja kein neues Thema.
Es wird da ja hauptsächlich davon gesprochen, Wettbewerbsnachteile der Bahn aufzuheben, Mineralölsteuer sowie Mehrwertsteuer.

Interessanter Zahlenvergleich..
Bei der Reduzierung der Mehrwertsteuer für den Fernverkehr spricht man von einer Entlastung im Bahnbereich von etwa 400 Mio Euro.
Die Erhebung der Luftverkehrsabgabe bringt dem Fiskus etwa 1 Mrd Euro ein.

Bei der Luftverkehrsabgabe wird ja auch die Lenkungswirkung infrage gestellt.

Bei den aktuell diskutierten Klimakonzepten wird davon gesprochen, die Steuer- und Abgabenlast der Bevölkerung insgesamt nicht zu erhöhen, von Klimaprämie für jeden Bürger ist die Rede.


Hast Du Dunja Hayali, ZDF, vorletzte Woche gesehen?
Raoul Hille (Chef vom HAJ) war zu Gast, im Gespräch mit Robert Habeck

https://www.zdf.de/politik/dunja-hayali/dunja-hayali-7-august-2019-100.html

https://www.youtube.com/watch?v=YSRqtLvO7uU

Nebenbei: Ich würde für meinen i3 auch gerne die Strompreise bezahlen, die die Bahn bezahlt. In diesem Sinne wird die Bahn ganz massiv subventioniert. Aus für mich nicht nachvollziehbaren Gründen.

Das beinhalten ja die diversen Klimakonzepte: Fossile Brennstoffe verteuern und im Gegenzug Abgaben auf Strom zu senken.
Wart mal ab, was uns heute in einem Monat präsentiert wird.

Grüne Heuchler

Celestar, Dienstag, 20.08.2019, 08:47 (vor 1705 Tagen) @ Henrik

kommt drauf an, was unterm Strich dann bei rauskommt.
Ist eben die Frage, was für eine Lenkungswirkung sich ergibt bzw. ob überhaupt.
Sich moralisch quasi nur freizukaufen - das kanns ja nicht sein.
Entscheidender sind da Entwicklungen in Technologien, sei es kurzfristig in sparsamere Antriebe wie ja bislang bereits und langfristig in Alternative Antriebe & Energieträger.

Die Luftfahrtorganisation ICAO hat ja das internationale Offsetting-System CORSIA beschlossen.
https://www.klimaschutz-portal.aero/klimakiller-nr-1/klimaschutzstrategie/

KLM arbeitet am Flying-V - die Idee dazu ist in Berlin entstanden.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/boerse/hr-boerse-story-15239.html

Flying V, Presentation at TU Berlin [video highlights]
https://www.youtube.com/watch?v=d59leidw0qk

Flying V, Presentation at TU Berlin [full length]
https://www.youtube.com/watch?v=IWBaddGG6z8

Hier sind Unterstützungen derlei Projekte von staatlicher Seite aus sehr sinnvoll.

Und als persönlicher Kommentar: Ich finde es seltsam, dass man in Deutschland so weit ist, bei der ohnehin schon jämmerlich hohen Steuer- und Abgabenlast die Nichterhebung einer Steuer als 'Subvention' bezeichnet. Und mit der Luftverkehrsabgabe hat man den "Preisvorteil" ohnehin schon wieder ausgeglichen beim Kerosinpreis.


Nichterhebung einer Steuer bei gleichzeitiger Belastung von Mitbewerbern mit entsprechender Steuer als Subvention ersterem zu bezeichnen sollte doch unabhängig von der allgemeinen Steuer- und Abgabenlast der Bevölkerung erfolgen.
Als Subvention wurde dieses auch schon in den 80ern und 90ern bezeichnet, das ist ja kein neues Thema.
Es wird da ja hauptsächlich davon gesprochen, Wettbewerbsnachteile der Bahn aufzuheben, Mineralölsteuer sowie Mehrwertsteuer.

Mehrwertsteuer? Entweder soll sie von allen bezahlt werden, oder gar nicht. Langzeitsubventionen halte ich ohnehin für Unsinn. Genauso wie bei der Stromproduktion.
Mineralölsteuer? Dann kommen die Flieger mit MLW in Deutschland rein und verbrauchen halt mehr.
Innerdeutsch bringt die Kerosinsteuer keine 'Lenkungswirkung', dazu sind die Kerosinkosten ein zu kleiner Anteil an den Gesamtkosten.


Interessanter Zahlenvergleich..
Bei der Reduzierung der Mehrwertsteuer für den Fernverkehr spricht man von einer Entlastung im Bahnbereich von etwa 400 Mio Euro.
Die Erhebung der Luftverkehrsabgabe bringt dem Fiskus etwa 1 Mrd Euro ein.

Bei der Luftverkehrsabgabe wird ja auch die Lenkungswirkung infrage gestellt.

Dann soll man sie endlich wieder abschaffen. Eine Lenkungswirkung hat sie schon. Nonstop-Flüge ab Deutschland werden durch Umsteigeverbindungen über Istanbul oder Dubai ersetzt. Sehr hilfreich.

Die Aufnahme der Flughäfen in den BVWP, deren bedarfsgerechter Ausbau, die Anbindung MUCs ans innerdeutsche ICE-Netz, Single European Sky das bringt alles sicherlich mehr als der Versuch, die Leute von Hamburg nach München in einen, sorry, ar***lahmen ICE zu hocken.


Bei den aktuell diskutierten Klimakonzepten wird davon gesprochen, die Steuer- und Abgabenlast der Bevölkerung insgesamt nicht zu erhöhen, von Klimaprämie für jeden Bürger ist die Rede.

Du glaubst das doch selber nicht. Die BRD schafft es ja noch nicht einmal, endlich den Soli komplett und ersatzlos zu streichen. Bei der Autobahnmaut wird es nicht anders sein.

Hast Du Dunja Hayali, ZDF, vorletzte Woche gesehen?
Raoul Hille (Chef vom HAJ) war zu Gast, im Gespräch mit Robert Habeck

Ja, leider. Ich habe voher nichts von Habeck gehalten, und nach dem Interview noch sehr viel weniger. Die BW-Grünen (Palmer, Kretschmann) scheinen für mich halbwegs vernünftig zu sein, den Rest würde ich gerne in der Pfeiffe rauchen.
Außerdem ist das ein Haufen Heuchler:
-Sie wollen Inlandsflüge 'überflüssig' machen, sind aber bei jeder NBS vorne dabei, wenn es dagegen geht.
-Sie wollen die Kohlekraftwerke abschaffen, sind aber gegen AKWs. Alternativen sehe ich (noch) nicht.
-Dann so ein Kommentar wie "Man sollte mit dem Unsinn aufhören und uns dann zu den schwierigen Dingen vortasten". Entweder wir haben keine Zeit, dann sollten wir mit Dingen anfangen die schnell und großflächig wirken. Und das kann, mit entsprechenden Rahmenbedingungen der Markt wesentlich besser als eine staatliche Regulierung.

Das beinhalten ja die diversen Klimakonzepte: Fossile Brennstoffe verteuern und im Gegenzug Abgaben auf Strom zu senken.
Wart mal ab, was uns heute in einem Monat präsentiert wird.

Nichts brauchbares. Oder glaubst du, dass wir vernünftige Strompreise im Bereich von 12-16ct/kWh bekommen.

Wir werden keinesfalls irgendwie das Klima retten, wenn wir glauben, dass die Leute in Zukunft weniger reisen odef dass wir weniger Energie verbrauchen werden.

Celestar

Grüne Heuchler

Aphex Twin, Dienstag, 20.08.2019, 13:03 (vor 1704 Tagen) @ Celestar

Wir werden keinesfalls irgendwie das Klima retten, wenn wir glauben, dass die Leute in Zukunft weniger reisen odef dass wir weniger Energie verbrauchen werden.

Wenn man es schaffen würde dass die Mehrheit der Bevölkerung einer massiven Reduzierung von CO₂-Emissionen zustimmt (z.B. -50% in 2035, -95% in 2050) und man dies über ein Emissionshandelssystem durchsetzt ist es durchaus nicht unwahrscheinlich dass wir weniger Energie verbrauchen (Gebäudeheizung lässt sich mit überschaubaren Aufwand mit einem Zehntel des heutigen Energieeinsatzes erreichen). Je nachdem wie sich die Technologien und deren Umsetzung entwickeln kann dabei auch weniger Reisen rauskommen (weniger im Sinne von Distanz, nicht unbedingt Anzahl Urlaubswochen).

Grüne Heuchler

Celestar, Dienstag, 20.08.2019, 13:42 (vor 1704 Tagen) @ Aphex Twin

Dazu würde ich dieses Video empfehlen, vor allem diese Grafik.

Zusammenfassung: In den nächsten Jahrzehnten wird sich der Energieverbrauch planetar massiv erhöhen (vielleicht eine Größenordnung). Vielleicht werden wir doch irgendwann eine Type I-Zivilisation auf der Kardashev-Skala.

Celestar

Grüne Heuchler

Aphex Twin, Dienstag, 20.08.2019, 15:36 (vor 1704 Tagen) @ Celestar

Dazu würde ich dieses Video empfehlen, vor allem diese Grafik.

Zusammenfassung: In den nächsten Jahrzehnten wird sich der Energieverbrauch planetar massiv erhöhen (vielleicht eine Größenordnung). Vielleicht werden wir doch irgendwann eine Type I-Zivilisation auf der Kardashev-Skala.

I glaube Leuten die genau darlegen wie sie zu ihren Zahlen kommen mehr als Youtube-Videos. Hier ist z.B. ein Zitat aus einer Studie die sich zwar mit der Stromversorgung der Schweiz beschäftigt aber natürlich europaweite Datengrundlagen nutzt:
"[...] the amount of electricity from wind would, however, be sufficient to fulfill about 78% of the projected electricity demand in Europe in 2030 (5100 TWh/year)."

Genauso wie heute die meisten Staaten weltweit Energieträger (Kohle, Öl, Gas) importieren, kann in Zukunft auch erneuerbare Energie aus Küstenstaaten (Windenergie) und 'sonnigen' Ländern importiert werden. Natürlich muss man manchmal radikal denken (z.B. maximale PV-Erzeugung = Grösse aller Fassaden und Dächer mit geeigneter Ausrichtung). Ergebnis, es geht technisch und wenn man nur einen genug langen Investitionhorizont ansetzt, ist es auch bezahlbar. Konzentrierte Solarenergienutzung (CSP) bei der mithilfe von Spiegeln Temperaturen erreicht werden mit denen sich Wasserdampf erzeugen lässt (und damit wie in jedem thermischen Kraftwerk, ob Kohle, Gas oder Kernenergie, eine Turbine angetrieben werden kann) werden heute fast schon als Standard mit einem thermischen Speicher ausgerüstet mit dem man den Abendpeak des Stromverbrauches problemlos abdecken kann (und auch die ganze Nacht wenn man den Speicher ausreichend gross dimensioniert).

Es ist fast schon ein Klischee, aber die Fläche die man in einem sonnigen, weitgehend unbewohnten Gebiet wie der Sahara benötigen würde um die globale Energieversorgung bereitzustellen ist nur ein kleiner Prozentteil dieser Wüste.

Grüne Heuchler

Celestar, Dienstag, 20.08.2019, 15:39 (vor 1704 Tagen) @ Aphex Twin


Es ist fast schon ein Klischee, aber die Fläche die man in einem sonnigen, weitgehend unbewohnten Gebiet wie der Sahara benötigen würde um die globale Energieversorgung bereitzustellen ist nur ein kleiner Prozentteil dieser Wüste.

Die Frage ist auch, ob wir uns wieder in eine massive Abhängigkeit begeben wollen, die noch wesentlich kritischer ist als bei Gas oder Öl. Ich bin nicht dieser Meinung. Wir sollten als Industrienation in der Lage sein, zumindest unseren eigenen Strom zu produzieren.

Celestar

Grüne Heuchler

Aphex Twin, Dienstag, 20.08.2019, 15:56 (vor 1704 Tagen) @ Celestar
bearbeitet von Aphex Twin, Dienstag, 20.08.2019, 15:58


Es ist fast schon ein Klischee, aber die Fläche die man in einem sonnigen, weitgehend unbewohnten Gebiet wie der Sahara benötigen würde um die globale Energieversorgung bereitzustellen ist nur ein kleiner Prozentteil dieser Wüste.


Die Frage ist auch, ob wir uns wieder in eine massive Abhängigkeit begeben wollen, die noch wesentlich kritischer ist als bei Gas oder Öl. Ich bin nicht dieser Meinung. Wir sollten als Industrienation in der Lage sein, zumindest unseren eigenen Strom zu produzieren.

Aber dass wir wahrscheinlich über 90% der Rohstoffe die unsere Industrie benötigt importieren, macht dir nichts aus? Um bei Klischees zu bleiben, für manche kommt der Strom aus der Steckdose und für andere die Autos aus der Fabrik. Und dass ist bevor wir ein Level höher gehen und schauen was für technische Komponenten unsere Industrienation alle importiert. Und addiere das alles zu den schon bestehenden Importen von Kohle, Öl und Gas. Selbst wenn wir 50% unseres Stromes in Zukunft importieren müssten, wieviel Prozent der primären Energieträger wird denn heute schon importiert? Ich würde sagen deutlich mehr als 50%.

Der wahre Kern an der Geschichte ist dass ein Land in bestimmten Bereichen regional oder weltweit führend sein muss wenn es reicher als die anderen sein will. Um bei Autos zu bleiben, wenn die Wertschöpfung allein in der Endmontage stattfindet, dann befinden wir uns eben eher auf dem Niveau von Portugal oder Ungarn. Aber frage dich mal wieviel Prozent der Herstellungskosten in der Industrie in Deutschland heute für Stromkosten draufgehen und welcher Anteil dieser Kosten heute schon auf Importe von fossilen und nuklearen Brennstoffen zurückgeht.

Grüne Heuchler

Celestar, Mittwoch, 21.08.2019, 08:26 (vor 1704 Tagen) @ Aphex Twin


Es ist fast schon ein Klischee, aber die Fläche die man in einem sonnigen, weitgehend unbewohnten Gebiet wie der Sahara benötigen würde um die globale Energieversorgung bereitzustellen ist nur ein kleiner Prozentteil dieser Wüste.


Die Frage ist auch, ob wir uns wieder in eine massive Abhängigkeit begeben wollen, die noch wesentlich kritischer ist als bei Gas oder Öl. Ich bin nicht dieser Meinung. Wir sollten als Industrienation in der Lage sein, zumindest unseren eigenen Strom zu produzieren.


Aber dass wir wahrscheinlich über 90% der Rohstoffe die unsere Industrie benötigt importieren, macht dir nichts aus? Um bei Klischees zu bleiben, für manche kommt der Strom aus der Steckdose und für andere die Autos aus der Fabrik. Und dass ist bevor wir ein Level höher gehen und schauen was für technische Komponenten unsere Industrienation alle importiert. Und addiere das alles zu den schon bestehenden Importen von Kohle, Öl und Gas. Selbst wenn wir 50% unseres Stromes in Zukunft importieren müssten, wieviel Prozent der primären Energieträger wird denn heute schon importiert? Ich würde sagen deutlich mehr als 50%.

Das stimmt schon, aber es ist ein Unterschied, ob ich einen Rohstoff habe, den ich über Tage, Wochen und Monate zwischenspreichern kann, oder in dem Moment produzieren muss, wenn er gebraucht wird. Und die Frage ist, aus was für Staaten wir das Zeugs importieren. Ich will mich nicht in die Abhängigkeit von 2-3 Staaten begeben, die dann per Knopfdruck das Land innerhalb von 48h ruinieren können. Da gibt es IMHO wesentlich bessere Alternativen.

Celestar

Grüne Heuchler

mrhuss, FKON, Dienstag, 20.08.2019, 14:52 (vor 1704 Tagen) @ Celestar

Wir werden keinesfalls irgendwie das Klima retten, wenn wir glauben, dass die Leute in Zukunft weniger reisen odef dass wir weniger Energie verbrauchen werden.

Sehr wahrscheinlich ist es eh schon zu spät. Aber ich hab keine Kinder und werde hoffentlich das schlimmste nicht mehr erleben.

Grüne Heuchler

Aphex Twin, Dienstag, 20.08.2019, 15:40 (vor 1704 Tagen) @ mrhuss

Wir werden keinesfalls irgendwie das Klima retten, wenn wir glauben, dass die Leute in Zukunft weniger reisen odef dass wir weniger Energie verbrauchen werden.


Sehr wahrscheinlich ist es eh schon zu spät. Aber ich hab keine Kinder und werde hoffentlich das schlimmste nicht mehr erleben.

Dies mag das grösste grundsätzliche Problem sein, dass viele Leute nahezu direkt von Nichtbeschäftigen mit dem Problem zu Fatalismus umschwenken.

Grüne Heuchler

mrhuss, FKON, Mittwoch, 21.08.2019, 01:00 (vor 1704 Tagen) @ Aphex Twin

Wir werden keinesfalls irgendwie das Klima retten, wenn wir glauben, dass die Leute in Zukunft weniger reisen odef dass wir weniger Energie verbrauchen werden.


Sehr wahrscheinlich ist es eh schon zu spät. Aber ich hab keine Kinder und werde hoffentlich das schlimmste nicht mehr erleben.


Dies mag das grösste grundsätzliche Problem sein, dass viele Leute nahezu direkt von Nichtbeschäftigen mit dem Problem zu Fatalismus umschwenken.

Mag sein, aber bei mir kommt der Fatalismus gerade daher, dass ich mich mit dem Problem beschäftigt habe.

Grüne Heuchler

Aphex Twin, Mittwoch, 21.08.2019, 09:52 (vor 1704 Tagen) @ mrhuss

Wir werden keinesfalls irgendwie das Klima retten, wenn wir glauben, dass die Leute in Zukunft weniger reisen odef dass wir weniger Energie verbrauchen werden.


Sehr wahrscheinlich ist es eh schon zu spät. Aber ich hab keine Kinder und werde hoffentlich das schlimmste nicht mehr erleben.


Dies mag das grösste grundsätzliche Problem sein, dass viele Leute nahezu direkt von Nichtbeschäftigen mit dem Problem zu Fatalismus umschwenken.


Mag sein, aber bei mir kommt der Fatalismus gerade daher, dass ich mich mit dem Problem beschäftigt habe.

Und seit wieviel Jahren hast Du dich mit dem Problem beschäftigt? Ich frage um herauszufinden wie lange dieser Schwenk gedauert hat.

Grüne Heuchler

Henrik, Dienstag, 20.08.2019, 22:39 (vor 1704 Tagen) @ mrhuss

Wir werden keinesfalls irgendwie das Klima retten, wenn wir glauben, dass die Leute in Zukunft weniger reisen oder dass wir weniger Energie verbrauchen werden.

Sehr wahrscheinlich ist es eh schon zu spät.

Nach dem Weltklimarat ist es das nicht, wenns darum geht, die CO2-Emissionen entsprechend hinreichend nach den Pariser Abkommen zu reduzieren.
Aber naja nun.. wieviele Länder sind da grade auf Kurs? 17? und davon Schwellen- und Entwicklungsländer, die bislang eh kaum CO2 emittiert haben.
Gewiss, wer sollte die Klimaziele einhalten können, wenn nicht wir.
Und wenn wirs dann schaffen - toll,
doch wir tragen auch nur zu 2% zu den weltweiten CO2-Emissionen bei.

Weltweit ist ein Kohleausstieg aber überhaupt nicht in Sicht. Die 120 größten Kohlekonzerne haben aktuell knapp 1.400 neue Kraftwerke in 59 Ländern in Planung oder sogar schon im Bau. Damit kämen neue Kapazitäten von gut 670 Gigawatt dazu. Das entspricht einem Drittel der aktuell installierten Kapazitäten. (Handelsblatt)

In USA siehts die nächsten 8 Jahre düster aus und Brasilien ja eh generell, aktuell besonders.

Also so sehr überaschend wäre es dann nun auch nicht, wenn das bis 2030 und 2050 so nicht klappt.
das sollte man also auch nicht per se ausschließen.

Aber ich hab keine Kinder und werde hoffentlich das schlimmste nicht mehr erleben.

kommt drauf an, was Du als das schlimmste ansehen würdest.
Hierzulande ja nichts.
Wohin wolltest Du denn dann in 60 Jahren verreisen wollen?
Australien, Kanada & USA wirds auch kein Problem sein.
Äthiopien? Flieg da in diesen Jahren...... innerhalb der nächsten 10..20 Jahre hin. ;)
Ist auch sehr schön da, sehr zu empfehlen!

Grüne Heuchler (jetzt vollends offtopic)

mrhuss, FKON, Mittwoch, 21.08.2019, 00:58 (vor 1704 Tagen) @ Henrik

Wir werden keinesfalls irgendwie das Klima retten, wenn wir glauben, dass die Leute in Zukunft weniger reisen oder dass wir weniger Energie verbrauchen werden.

Sehr wahrscheinlich ist es eh schon zu spät.


Nach dem Weltklimarat ist es das nicht, wenns darum geht, die CO2-Emissionen entsprechend hinreichend nach den Pariser Abkommen zu reduzieren.

Für die 2° aus dem Pariser Abkommen müssten sämtliche Emissionen bis 2040 auf Null reduziert werden. Da es aktuell aber so aussieht, als würde der Temperaturanstieg sogar noch schneller als bisher vorhergesagt erfolgen, sind wir möglicherweise jetzt schon bei 4°, und das auch nur wenn sofort alle Emissionen aufhören würden. Die 2° wurden aber mal festgelegt, weil man berechnet hat, dass danach Rückkopplungskräfte ins Spiel kommen (Eis-Albedo, Freisetzung von Methan usw.) und die Entwicklung völlig unkontrollierbar wird. Nur scheinen auch diese Rückkopplungen schon früher einzusetzen als bisher berechnet.

Dies veranlasst mich aktuell zu der Einschätzug, dass wir verloren sind.

Aber naja nun.. wieviele Länder sind da grade auf Kurs? 17? und davon Schwellen- und Entwicklungsländer, die bislang eh kaum CO2 emittiert haben.
Gewiss, wer sollte die Klimaziele einhalten können, wenn nicht wir.
Und wenn wirs dann schaffen - toll,
doch wir tragen auch nur zu 2% zu den weltweiten CO2-Emissionen bei.

Und genau da liegt das Problem. Mit "wir" meinst Du Deutschland. Die globale Erwärmung ist aber, wie der Name schon sagt, ein globales, kein deutsches Problem. "Wir" sind in diesem Szenario also die Menschen aller Länder, die somit für 100% des Ausstoßes verantwortlich sind.

Weltweit ist ein Kohleausstieg aber überhaupt nicht in Sicht. Die 120 größten Kohlekonzerne haben aktuell knapp 1.400 neue Kraftwerke in 59 Ländern in Planung oder sogar schon im Bau. Damit kämen neue Kapazitäten von gut 670 Gigawatt dazu. Das entspricht einem Drittel der aktuell installierten Kapazitäten. (Handelsblatt)

In USA siehts die nächsten 8 Jahre düster aus und Brasilien ja eh generell, aktuell besonders.

Also so sehr überaschend wäre es dann nun auch nicht, wenn das bis 2030 und 2050 so nicht klappt.
das sollte man also auch nicht per se ausschließen.

Zweckoptimismus...?

Meiner Einschätzung nach werden allenfalls drastische Geoengineering-Maßnahmen die Welt noch retten können, und die sind mit größten Risiken verbunden. Aber meine Prophezeiung ist, dass man irgendwann SO2 in der Stratosphäre ausbringen wird und hofft, dass man irgendwann was findet, um der Atmosphäre aktiv CO2 wieder zu entziehen.

Ich hoffe, dass ich damit falsch liege.

Nur wenn ich sehe, wie derzeit doch sehr viele Menschen auf wissenschaftliche Erkenntnisse scheißen und so weiter machen, als wäre nichts geschehen, glaube ich inzwischen nicht mehr daran. Die einzigen, die die Wissenschaft wirklich ernst nehmen, sind die Gretas, und die werden wiederum mit sinnlosen ad-hominem-Angriffen diskreditiert.

Aber ich hab keine Kinder und werde hoffentlich das schlimmste nicht mehr erleben.


kommt drauf an, was Du als das schlimmste ansehen würdest.
Hierzulande ja nichts.

?

Wohin wolltest Du denn dann in 60 Jahren verreisen wollen?

In 60 Jahren wäre ich über 100 Jahre alt. Es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass ich dann meine sprichwörtliche letzte Reise schon angetreten habe. Das meinte ich mit "das schlimmste nicht mehr erleben".

Grüne Heuchler (jetzt vollends offtopic)

Henrik, Mittwoch, 21.08.2019, 01:37 (vor 1704 Tagen) @ mrhuss

Wir werden keinesfalls irgendwie das Klima retten, wenn wir glauben, dass die Leute in Zukunft weniger reisen oder dass wir weniger Energie verbrauchen werden.

Sehr wahrscheinlich ist es eh schon zu spät.

Nach dem Weltklimarat ist es das nicht, wenns darum geht, die CO2-Emissionen entsprechend hinreichend nach den Pariser Abkommen zu reduzieren.

Für die 2° aus dem Pariser Abkommen müssten sämtliche Emissionen bis 2040 auf Null reduziert werden. Da es aktuell aber so aussieht, als würde der Temperaturanstieg sogar noch schneller als bisher vorhergesagt erfolgen, sind wir möglicherweise jetzt schon bei 4°, und das auch nur wenn sofort alle Emissionen aufhören würden. Die 2° wurden aber mal festgelegt, weil man berechnet hat, dass danach Rückkopplungskräfte ins Spiel kommen (Eis-Albedo, Freisetzung von Methan usw.) und die Entwicklung völlig unkontrollierbar wird. Nur scheinen auch diese Rückkopplungen schon früher einzusetzen als bisher berechnet.

könnte so aussehen? würde? möglicherweise.. oder vielleicht doch nicht?

wie wärs mit Meditation?

Dies veranlasst mich aktuell zu der Einschätzug, dass wir verloren sind.

verloren was?
Paris 2030 / 2050 verloren - das könnte passieren, stellt aber eben kein Ist-Zustand dar.

Aber naja nun.. wieviele Länder sind da grade auf Kurs? 17? und davon Schwellen- und Entwicklungsländer, die bislang eh kaum CO2 emittiert haben.
Gewiss, wer sollte die Klimaziele einhalten können, wenn nicht wir.
Und wenn wirs dann schaffen - toll,
doch wir tragen auch nur zu 2% zu den weltweiten CO2-Emissionen bei.

Und genau da liegt das Problem. Mit "wir" meinst Du Deutschland. Die globale Erwärmung ist aber, wie der Name schon sagt, ein globales, kein deutsches Problem. "Wir" sind in diesem Szenario also die Menschen aller Länder, die somit für 100% des Ausstoßes verantwortlich sind.

Ach. ;)

Weltweit ist ein Kohleausstieg aber überhaupt nicht in Sicht. Die 120 größten Kohlekonzerne haben aktuell knapp 1.400 neue Kraftwerke in 59 Ländern in Planung oder sogar schon im Bau. Damit kämen neue Kapazitäten von gut 670 Gigawatt dazu. Das entspricht einem Drittel der aktuell installierten Kapazitäten. (Handelsblatt)

In USA siehts die nächsten 8 Jahre düster aus und Brasilien ja eh generell, aktuell besonders.

Also so sehr überaschend wäre es dann nun auch nicht, wenn das bis 2030 und 2050 so nicht klappt.
das sollte man also auch nicht per se ausschließen.

Zweckoptimismus...?

Es gibt zwei Szenarien - es klappt oder eben nicht. Beide werden benannt.
Wie kommst Du da auf Zweckoptimismus?

Meiner Einschätzung nach werden allenfalls drastische Geoengineering-Maßnahmen die Welt noch retten können, und die sind mit größten Risiken verbunden. Aber meine Prophezeiung ist, dass man irgendwann SO2 in der Stratosphäre ausbringen wird und hofft, dass man irgendwann was findet, um der Atmosphäre aktiv CO2 wieder zu entziehen.

Welt vor was retten?
Geoengineering ist eine Maßnahme - das muss nicht drastisch sein, steht aber in der Kritik, wird nicht empfohlen.
CCS - CO2-Speicherung ist hier eher u.a. das Stichwort, s.o.

Ich hoffe, dass ich damit falsch liege.

hoffen?

Wie wärs mit Meditieren?

Nur wenn ich sehe, wie derzeit doch sehr viele Menschen auf wissenschaftliche Erkenntnisse scheißen und so weiter machen, als wäre nichts geschehen, glaube ich inzwischen nicht mehr daran. Die einzigen, die die Wissenschaft wirklich ernst nehmen, sind die Gretas, und die werden wiederum mit sinnlosen ad-hominem-Angriffen diskreditiert.

uiuiuiui.. Wut und der Glaube.
Das eine hilft nichts, das andere bringt nichts.

Wie wärs mit Meditieren?

Aber ich hab keine Kinder und werde hoffentlich das schlimmste nicht mehr erleben.

kommt drauf an, was Du als das schlimmste ansehen würdest.
Hierzulande ja nichts.

?

Du erklärtest Dich nicht, was Du als das schlimmste ansehen würdest.

Wohin wolltest Du denn dann in 60 Jahren verreisen wollen?

In 60 Jahren wäre ich über 100 Jahre alt. Es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass ich dann meine sprichwörtliche letzte Reise schon angetreten habe. Das meinte ich mit "das schlimmste nicht mehr erleben".

Es besteht auch eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass Du älter werden wirst als 100 - nun gut, kenn ich Deine Lebensweise nicht.
Ach das ist es, was Du als das schlimmste ansehen würdest. Deinen eigenen Tod?

Mindestens jeder zweite heute Neugeborene wird älter als 100 Jahre alt werden.

Solltest Du kein Raucher sein, nicht viel Alkohol zu Dir nehmen, Dich normal ernähren & bewegen (kein Übergewicht), ist die gewisse Wahrscheinlichkeit auch gar nicht so gering, die 100 zu überschreiten. Körperlich solltest Du auch dann aller Wahrscheinlichkeit nach noch so fit sein, dass Du problemlos verreisen kannst.
Im Zweifel bzw. am Wahrscheinlichsten erkrankst Du dann irgendwann mal an Alzheimer. Dann musst Du erst recht keine Angst mehr haben vor Deinem eigenen Tod. ;))
Aber auch Alzheimer kann man sehr gut vorbeugen, auch noch in Deinem Alter.

eigene Kinder? das kann noch was werden. ;)

Grüne Heuchler (jetzt vollends offtopic)

mrhuss, FKON, Mittwoch, 21.08.2019, 10:16 (vor 1704 Tagen) @ Henrik
bearbeitet von mrhuss, Mittwoch, 21.08.2019, 10:20

Du willst mich gar nicht wirklich verstehen, oder? Naja, war ja auch schon spät.

Nicht wundern! SkankHunt42 außer Rand und Band...

musicus, Mittwoch, 21.08.2019, 11:31 (vor 1704 Tagen) @ mrhuss

- kein Text -

Grüne Heuchler (jetzt vollends offtopic)

Henrik, Mittwoch, 21.08.2019, 17:03 (vor 1703 Tagen) @ mrhuss

Du willst mich gar nicht wirklich verstehen, oder? Naja, war ja auch schon spät.

wozu dieser alleinige persönliche Angriff? plus unsachlichem Nachsatz?

wie wärs mit Meditation? ;) !

Wenn Du meinst, es bestünde da irgendwo ein Missverständnis, steht es Dir frei, dieses aufzulösen,
persönliche Angriffe helfen Dir persönlich aber gewiss nicht weiter,
meditieren o.ä. schon eher.

Grüne Heuchler (jetzt vollends offtopic)

MC_Hans, 8001376, Mittwoch, 21.08.2019, 17:21 (vor 1703 Tagen) @ Henrik

Wenn Du meinst, es bestünde da irgendwo ein Missverständnis, steht es Dir frei, dieses aufzulösen,
persönliche Angriffe helfen Dir persönlich aber gewiss nicht weiter,
meditieren o.ä. schon eher.

Hast Du es mal damit versucht?

Grüne Heuchler

Celestar, Mittwoch, 21.08.2019, 08:32 (vor 1704 Tagen) @ Henrik

Wir waren bis 2011 mehr oder weniger auf Kurs, haben uns in dem Jahr aber dazu entschlossen, das Ganze in den Wind zu schießen. Halte ich für einen Riesenfehler. Ich bin mir ziemlich sicher (und ich stehe da nicht alleine), dass die CO2-Ziele ohne massiven Ausbau der Atomkraft nicht zu halten sind. Einige Staaten haben das erkannt, und es ist kein Zufall, dass die spezifische CO2-Ausstoß pro Kopf in Frankreich nur etwa 50% von unserem sind und unsere Stromproduktion fast um Faktor 6(!) schlechter ist.

Celestar

Wirtschaftswachstum & Überbevölkerung!

bendo, Mittwoch, 21.08.2019, 14:46 (vor 1703 Tagen) @ Celestar

Hallo,

m.E. gibt es zwei Grundursachen, die den (Beitrag des Menschen am) Klimawandel begründen:

A) Die stetig steigende Zahl an Menschen auf der Erde
B) Das global vorherrschende Wirtschaftsmodell fortwährenden Wachstums.

Wobei A) aufgrund von B) sogar noch begrüßt wird.

Aus diesen beiden Grundursachen lassen sich praktisch alle in der Diskussion stehenden Ursachen zum Klimawandel ableiten.

Solange man diese beiden Grundursachen nicht wenigstens ernsthaft diskutiert sehe ich schwarz mit wirksamen Maßnahmen gegen den Klimawandel! Das was hier auf der Welt passiert sind m.E. nur oberflächliche, kleinere Aktionen zugunsten des Klimas. Wenn überhaupt: Meistens bleibt es doch bei Diskussionen (Übereinkommen von Paris etc.) ohne konsequentem Handeln.
Die beiden oben formulierten Grundursachen stehen anscheinend als dogmatische Grundfeste da, an die sich niemand heran traut!

Gruß, bendo

Wirtschaftswachstum & Überbevölkerung!

Aphex Twin, Mittwoch, 21.08.2019, 15:24 (vor 1703 Tagen) @ bendo

B) Das global vorherrschende Wirtschaftsmodell fortwährenden Wachstums.

Und ich behaupte dass Wachstum in einer demokratischen Gesellschaft unvermeidlich ist. Er liegt in der Natur des Menschen mehr zu wollen und Sachen verbessern zu wollen, d.h. mit dem gleichen Input (ob menschlicher Arbeit oder Kapital oder Rohstoffe oder Energie) mehr oder besseren Output zu bekommen.

Wirtschaftswachstum & Überbevölkerung!

musicus, Mittwoch, 21.08.2019, 15:36 (vor 1703 Tagen) @ Aphex Twin

Und ich behaupte dass Wachstum in einer demokratischen Gesellschaft unvermeidlich ist.

Abwegige Theorie. Damit müsste ja - den Umkehrschluss betrachtet - eine Rezession in demokratisch verfassten Staaten unmöglich sein.

Mangels Bahnbezug steige ich hier aber auch gleich wieder aus.

Wirtschaftswachstum & Überbevölkerung!

br752, Mittwoch, 21.08.2019, 16:07 (vor 1703 Tagen) @ musicus

Und ich behaupte dass Wachstum in einer demokratischen Gesellschaft unvermeidlich ist.

Abwegige Theorie. Damit müsste ja - den Umkehrschluss betrachtet - eine Rezession in demokratisch verfassten Staaten unmöglich sein.

Ein Rezession ist nur eine Delle im Wachstum und kehrt den langfristigen Trend nicht um.

Ein kurzfristiges Ueberschreiten der Fahrplangeschwindigkeit macht eleminiert ja auch nicht die ganze Verspaetung.


BR752

Wirtschaftswachstum & Überbevölkerung!

musicus, Mittwoch, 21.08.2019, 16:13 (vor 1703 Tagen) @ br752

Ein Rezession ist nur eine Delle im Wachstum und kehrt den langfristigen Trend nicht um.

Ein kurzfristiges Ueberschreiten der Fahrplangeschwindigkeit macht eleminiert ja auch nicht die ganze Verspaetung.

Wow! Da muss man auch erst drauf kommen.

Es grüßt
die Delle

+1

Celestar, Mittwoch, 21.08.2019, 15:45 (vor 1703 Tagen) @ Aphex Twin

- kein Text -

Wirtschaftswachstum & Überbevölkerung!

bendo, Donnerstag, 22.08.2019, 14:38 (vor 1702 Tagen) @ Aphex Twin

B) Das global vorherrschende Wirtschaftsmodell fortwährenden Wachstums.

Und ich behaupte dass Wachstum in einer demokratischen Gesellschaft unvermeidlich ist. Er liegt in der Natur des Menschen mehr zu wollen und Sachen verbessern zu wollen, d.h. mit dem gleichen Input (ob menschlicher Arbeit oder Kapital oder Rohstoffe oder Energie) mehr oder besseren Output zu bekommen.

Sich stets verbessern oder mehr zu wollen liegt in der Natur der Marktwirtschaft - nicht unbedingt in der Natur des Menschen. Der Mensch ist dann daran interessiert sich zu optimieren, wenn er für sich daraus einen Vorteil generiert. Das Prinzip der Marktwirtschaft ist ursächlich für den erreichten Wohlstand bestimmter Staaten. Dass es auch anders geht - und dann eben nicht zu besonders hohem Wohlstand führt - zeigen genügend Beispiele von Staaten mit anderen Systemen (z.B. DDR, Venezuela...).

Das Problem: Das Klima interessiert sich nicht für den Wohlstand des Menschen! Das Klima ist (zumindest in Teilen) abhängig davon, was der Mensch in der Gesamtheit in die Atmosphäre entlässt.

Die Frage ist also: Geht Klimaneutralität bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung des Prinzips Wirtschaftswachstum in einer Marktwirtschaft? In einer vollständig globalisierten Welt aber endlichem Raum (eine Erdkugel, endliche Oberfläche etc.)? Für alle Ewigkeit??

Natürlich: Über technologische Entwicklungen kann einerseits die Wirtschaft wachsen, andererseits können die Produkte Klimaneutralität versprechen.

Leider zeigt die Vergangenheit (mind. empirisch) ein anderes Bild: Bisher gab es Abhängigkeiten von Wirtschaftsleistung dem CO2-Ausstoß. Mehr Wirtschaft - mehr CO2...

Ich glaube, dass das Prinzip fortwährenden Wachstums in einer zwischenzeitlich globalisierten Welt an seine Grenzen stößt: Bisher konnte Wachstum auch durch Erschluss neuer Märkte generiert werden. Das Thema Technologieentwicklung leistet sicherlich seinen Beitrag, scheint aber nicht derart mächtig zu sein um die Wirtschaft aktuell vollständig stützen zu können. Nun sind die Märkte zunehmend erschlossen. Ich befürchte, dass sich das Wachstum der Weltwirtschaft deshalb etwas abschwächen wird. Mit großer Mühe wird versucht es aufrecht zu erhalten. Beispielsweise durch wachstumsfördernde Freihandelszonen usw.. Immer noch scheint der Erschluss weiterer Märkte lukrativ zu sein: Facebook wollte z.B. ist das "Internet" für Indien kostenlos zur Verfügung stellen. Über eine Milliarde Menschen, d.h. 1 Mrd. mögliche Konsumenten!
Und hier ziehe ich den Schluss zur "Grundursache A": Solange das Prinzip Wirtschaftswachstum alleine nicht über technologischen Fortschritt aufrecht erhalten werden kann (woran ich nicht glaube, dass dies jemals vollständig gelingen sollte) sind "mehr Konsumenten" ein geeignetes Mittel für Wirtschaftswachstum.

Das ist - etwas ausführlicher formuliert - die Kausalität von Wirtschaftswachstum, Überbevölkerung und CO2-Ausstoß.

Zurückkommend zur "Natur des Menschen": Es gibt sicherlich Regionen, wo der Antrieb zur Verbesserung nicht unbedingt gegeben war/ist. Z.B. wenn es quasi keine Jahreszeiten gibt: Der planmäßige Anbau und die Aufbewahrung von Nahrungsmittel war dann nie so notwendig, wie es mglw. in Mitteleuropa der Fall war. D.h. "Entwicklungsarbeit" ist nicht grundsätzlich notwendig/sinnvoll.
Gute Entwicklungsarbeit (z.B. Bildung) sind z.B. Maßnahmen und Aufklärungsarbeit gegen Überbevölkerung. Sollte Entwicklungsarbeit aber so ansetzen, dass Technologie vermittelt, Bedarfe generiert und die globalisierte Marktwirtschaft etabliert wird, dann sehe ich darin v.a. die Schaffung weiterer "Konsumenten" in der Welt und keine Chance für Reduktion des globalen CO2-Ausstoßes, für das Klima, und die Länder in denen diese Entwicklungsarbeit betrieben wird...

reichsten 10% für 50% der CO2 Emissionen verantwortlich

Henrik, Mittwoch, 21.08.2019, 16:15 (vor 1703 Tagen) @ bendo

Wirtschaftswachstum & Überbevölkerung!

m.E. gibt es zwei Grundursachen, die den (Beitrag des Menschen am) Klimawandel begründen:

A) Die stetig steigende Zahl an Menschen auf der Erde
B) Das global vorherrschende Wirtschaftsmodell fortwährenden Wachstums.

Wobei A) aufgrund von B) sogar noch begrüßt wird.

Aus diesen beiden Grundursachen lassen sich praktisch alle in der Diskussion stehenden Ursachen zum Klimawandel ableiten.

Solange man diese beiden Grundursachen nicht wenigstens ernsthaft diskutiert sehe ich schwarz mit wirksamen Maßnahmen gegen den Klimawandel! Das was hier auf der Welt passiert sind m.E. nur oberflächliche, kleinere Aktionen zugunsten des Klimas. Wenn überhaupt: Meistens bleibt es doch bei Diskussionen (Übereinkommen von Paris etc.) ohne konsequentem Handeln.
Die beiden oben formulierten Grundursachen stehen anscheinend als dogmatische Grundfeste da, an die sich niemand heran traut!

A) findet lediglich in Schwellen- und Entwicklungsländer statt - diese sind jedoch kaum bis gar nicht für die CO2-Emissionen verantwortlich.

„Die reichsten zehn Prozent der Welt sind für 50 Prozent der Kohlendioxidemissionen verantwortlich. Von den Folgen sind am stärksten die armen Länder mit den niedrigsten Emissionen betroffen“, sagte Müller. „Entwicklungsländer wie Bangladesch, Somalia und Äthiopien tragen fast null Prozent zur Erderwärmung bei. Dort hat der Klimawandel aber dramatische Auswirkungen.“ (bayernkurier)

B)
Die CO2-Emissionen werden vom Wirtschaftswachstum entkoppelt,
da sind wir wieder direkt ontopic - Flugverkehr ist da bekanntlich Vorreiter.

allein insofern ist Deine Schlussfolgerung schlüssig nicht nachvollziehbar.

A) wird nicht von B) gefördert, sondern ganz im Gegenteil, eingeschränkt,

A) wird ernsthaft angegangen (holla die Waldfee, schau mal rüber nach China, schärfer gehts weltweit nicht)
und das zeigen die vergangenen Jahrzehnt wie die Gegenwart.
Die Schwellen- und Entwicklungsländer in denen das von Dir beklagte Bevölkerungswachstum (von Überbevölkerung kann man da nun wahrlich nicht reden.) herrscht, werden immer wohlhabender, sicherer und reicher. Folglich nimmt die Geburtenrate ab. Das ist an sich kein Problem, ganz im Gegenteil, das sollten wir alle sehr positiv bewerten.
Daraus resultiert auch der hier ja auch angesprochene höhere Energiebedarf wie auch Mobilität künfitgerer Generationen. Das sollte man nicht leugnen (tut ja auch niemand) oder verschweigen, sondern akzeptieren.

Klimapolitik heißt, in Entwicklungs- und Schwellenländer zu investieren. Afrika, Brasilien, Indien und China: Der Klimaschutz entscheidet sich maßgeblich dort“, betonte Müller

Das Pariser Abkommen ist von allen unterschrieben worden, das ist Gesetz.
Das war nicht bloß ein Kaffeekränzchen.

In Kattowitz ging es darüber, wie die Beschlüsse der Pariser Klimakonferenz von 2015 durch klare Regeln zur Umsetzung und Überprüfung ergänzt werden können.

reichsten 10% für 50% der CO2 Emissionen verantwortlich

Celestar, Mittwoch, 21.08.2019, 16:29 (vor 1703 Tagen) @ Henrik
bearbeitet von Celestar, Mittwoch, 21.08.2019, 16:30

Gehört China schon zu den reichsten 10% der Welt? Die machen schon ein Drittel(!) der weltweiten Emissionen aus, und sind fast so schlecht wie Deutschland und wesentlich schlechter als Frankreich.

Kasachstan, nicht gerade ein reiches Land, emmittiert pro Nase fast dreimal so viel wie Frankreicht und 50% mehr als wir.

Im Gegensatz dazu sind die Schweiz und Frankreich eher durchschittliche CO2-Produzenten pro Kopf.

Ganz so einfach wie "Wohlhabend = Böse" ist die Realität halt nicht. Und die Leute zu verarmen, um das Klima zu retten ist auch nicht gerade zielführend.

Celestar

höchsten CO2-Ausstoß pro Kopf verursachen Industrieländer

Henrik, Mittwoch, 21.08.2019, 16:54 (vor 1703 Tagen) @ Celestar

Gehört China schon zu den reichsten 10% der Welt? Die machen schon ein Drittel(!) der weltweiten Emissionen aus, und sind fast so schlecht wie Deutschland und wesentlich schlechter als Frankreich.

Kasachstan, nicht gerade ein reiches Land, emmittiert pro Nase fast dreimal so viel wie Frankreicht und 50% mehr als wir.

Im Gegensatz dazu sind die Schweiz und Frankreich eher durchschittliche CO2-Produzenten pro Kopf.

Ganz so einfach wie "Wohlhabend = Böse" ist die Realität halt nicht. Und die Leute zu verarmen, um das Klima zu retten ist auch nicht gerade zielführend.

China ist Entwicklungsland, hat uns Industrieländer aber bereits in Sachen Klimatechnologie in etlichen Bereichen eingeholt.


Den höchsten CO2-Ausstoß pro Kopf verursachen die Industrieländer. Er liegt um das Vielfache höher als in den Entwicklungsländern, Spitzenreiter ist die USA mit ca. 20 Tonnen pro Jahr (Stand 2008). Der Energieverbrauch -- die primäre Ursache für den CO2-Ausstoß -- ist offensichtlich mit dem Wohlstand des jeweiligen Landes verknüpft. Aktuell werden eine Reihe von Forschungsprojekten zu diesem Thema durchgeführt. Untersuchungen haben jedoch auch ergeben, dass ein ähnlicher Wohlstand auch mit wesentlich weniger Energieverbrauch -- und damit CO2-Ausstoß - erreicht werden kann. Länder wie Österreich, Deutschland oder Japan emittieren bei ähnlichem Wohlstand wie die USA nur etwa die Hälfte an CO2 - nämlich ca. 10 Tonnen pro Kopf und Jahr. Aber auch diese Menge an CO2-Emissionen könnte mit geeigneten Maßnahmen relativ einfach reduziert werden. (umweltbildung.at)

Dass wir reichen wohlhabenden Industrieländer nun maßgeblich, nahezu ausschließlich für den menschengemachten Klimawandel verantwortlich sind, ist nun nicht grade ne neue Erkenntnis.

wohlhabend als böse zu interpretieren - kann man machen, muss man aber nicht.
Du gehörst zu den wohlhabenden in der ganzen Welt, wir alle hier.
Würdest Du Dich deswegen als böse beschreiben?
Sei nicht zu streng mit Dir. ;)
und wie zielführend sind derlei Wertungen?

zur Erinnerung,
Ausgangsthese war, dass allein die Schwellen- und Entwicklungsländer für den Klimawandel verantwortlich seien.
Absolute Gegenteil ist der Fall.

Ich sehe nicht, wo Leute verarmen. Ganz im Gegenteil, sie werden immer wohlhabender und reicher, s.o.

reichsten 10% für 50% der CO2 Emissionen verantwortlich

musicus, Mittwoch, 21.08.2019, 16:31 (vor 1703 Tagen) @ Henrik
bearbeitet von musicus, Mittwoch, 21.08.2019, 16:36

A) findet lediglich in Schwellen- und Entwicklungsländer statt - diese sind jedoch kaum bis gar nicht für die CO2-Emissionen verantwortlich.

Unsinn:
Von den zehn Staaten mit den höchsten Bevölkerungswachstumsraten findet sich gleich jedes zweite (China, Brasilien, Indien, Indonesien, Mexiko) unter den fünfzehn größten CO2-Emittenten der Erde.

B)
Die CO2-Emissionen werden vom Wirtschaftswachstum entkoppelt,

Wieder Unsinn - hier sind die Listen der Top 20 quasi deckungsgleich (Link: Wachstum; Emissionen s.o.).

allein insofern ist Deine Schlussfolgerung schlüssig nicht nachvollziehbar.
A) wird nicht von B) gefördert, sondern ganz im Gegenteil, eingeschränkt,

Was ebenfalls so ganz frei jeglicher kausaler Schlüssigkeit und Nachvollziehbarkeit daherkommt.

holla die Waldfee, schau mal rüber nach China, schärfer gehts weltweit nicht

Klar, unter Inkaufnahme ganz erheblicher sozialer und politischer Spannungen lässt sich so manches Problem beseitigen. Ja holla die Waldfee!

Die Schwellen- und Entwicklungsländer in denen das von Dir beklagte Bevölkerungswachstum (von Überbevölkerung kann man da nun wahrlich nicht reden.) herrscht, werden immer wohlhabender, sicherer und reicher.

Bangladesch? Pakistan? Lass urlauben in der Atomkriegszone!

Grüne Heuchler

Henrik, Mittwoch, 21.08.2019, 17:45 (vor 1703 Tagen) @ Celestar

kommt drauf an, was unterm Strich dann bei rauskommt.
Ist eben die Frage, was für eine Lenkungswirkung sich ergibt bzw. ob überhaupt.
Sich moralisch quasi nur freizukaufen - das kanns ja nicht sein.
Entscheidender sind da Entwicklungen in Technologien, sei es kurzfristig in sparsamere Antriebe wie ja bislang bereits und langfristig in Alternative Antriebe & Energieträger.

Die Luftfahrtorganisation ICAO hat ja das internationale Offsetting-System CORSIA beschlossen.
https://www.klimaschutz-portal.aero/klimakiller-nr-1/klimaschutzstrategie/

KLM arbeitet am Flying-V - die Idee dazu ist in Berlin entstanden.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/boerse/hr-boerse-story-15239.html

Flying V, Presentation at TU Berlin [video highlights]
https://www.youtube.com/watch?v=d59leidw0qk

Flying V, Presentation at TU Berlin [full length]
https://www.youtube.com/watch?v=IWBaddGG6z8

Hier sind Unterstützungen derlei Projekte von staatlicher Seite aus sehr sinnvoll.

Und als persönlicher Kommentar: Ich finde es seltsam, dass man in Deutschland so weit ist, bei der ohnehin schon jämmerlich hohen Steuer- und Abgabenlast die Nichterhebung einer Steuer als 'Subvention' bezeichnet. Und mit der Luftverkehrsabgabe hat man den "Preisvorteil" ohnehin schon wieder ausgeglichen beim Kerosinpreis.

Nichterhebung einer Steuer bei gleichzeitiger Belastung von Mitbewerbern mit entsprechender Steuer als Subvention ersterem zu bezeichnen sollte doch unabhängig von der allgemeinen Steuer- und Abgabenlast der Bevölkerung erfolgen.
Als Subvention wurde dieses auch schon in den 80ern und 90ern bezeichnet, das ist ja kein neues Thema.
Es wird da ja hauptsächlich davon gesprochen, Wettbewerbsnachteile der Bahn aufzuheben, Mineralölsteuer sowie Mehrwertsteuer.

Mehrwertsteuer? Entweder soll sie von allen bezahlt werden, oder gar nicht.

nun, wir haben hierzulande nunmal 3 Einstufungen von Mehrwertsteuer,
normaler Satz, ermäßigte - gar keine Erhebung.
Der ermäßigte Satz hat gewisse klare Hintergründe. Das ist nach Einschätzung der Politik & Gesellschaft im ÖPNV der Fall, daher gilt dort der ermäßigte Satz.
Dem Vorschlag nach Runtersetzung auf den ermäßigten Satz auch im Fernverkehr der Bahn damit zu begegnen, dass es nicht zu den bisherigen Grundsätzen passe, könnte ich nachvollziehen. Allein gehört & gelesen habe ich derlei Kritik bislang noch nicht.
Von Forderungen, die Mehrwertsteuer auch bei Inlandsflügen sowie im MIV auf den ermäßigten Satz herabzusetzen ebenfalls mit dem Vorwand des Klimaschutzes, habe ich auch noch nichts gehört.

Interessanter Zahlenvergleich..
Bei der Reduzierung der Mehrwertsteuer für den Fernverkehr spricht man von einer Entlastung im Bahnbereich von etwa 400 Mio Euro.
Die Erhebung der Luftverkehrsabgabe bringt dem Fiskus etwa 1 Mrd Euro ein.

Bei der Luftverkehrsabgabe wird ja auch die Lenkungswirkung infrage gestellt.

Dann soll man sie endlich wieder abschaffen.

ob sich das dann überhaupt positiv auf die Flugpreise auswirken würde..?
hhmm..
;)

Eine Lenkungswirkung hat sie schon. Nonstop-Flüge ab Deutschland werden durch Umsteigeverbindungen über Istanbul oder Dubai ersetzt. Sehr hilfreich.

Gibt es derlei Fälle? Erscheint sehr kurios.
Ein Passagier bucht zwei verschiedene Reisen, einmal Dubai und zurück und dazwischen Dubai - Hongkong und zurück nur um bei der Luftverkehrsabgabe nicht den höchsten Satz zahlen zu müssen?

Die Aufnahme der Flughäfen in den BVWP, deren bedarfsgerechter Ausbau

das wäre doch ne rein organisatorische Fragestellung.

Bei den aktuell diskutierten Klimakonzepten wird davon gesprochen, die Steuer- und Abgabenlast der Bevölkerung insgesamt nicht zu erhöhen, von Klimaprämie für jeden Bürger ist die Rede.

Du glaubst das doch selber nicht.

Ich habe erwähnt, wovon andere sprechen.

Woran ich glaube oder auch nicht, ist hier reichlich irrelevant und war nicht angesprochen.

Hast Du Dunja Hayali, ZDF, vorletzte Woche gesehen?
Raoul Hille (Chef vom HAJ) war zu Gast, im Gespräch mit Robert Habeck

Ja, leider. Ich habe voher nichts von Habeck gehalten, und nach dem Interview noch sehr viel weniger.

Ich gab den Hinweis auf die Sendung nicht wegen Habeck, sondern wegen Raoul Hille & seinen Aussagen.

Das beinhalten ja die diversen Klimakonzepte: Fossile Brennstoffe verteuern und im Gegenzug Abgaben auf Strom zu senken.
Wart mal ab, was uns heute in einem Monat präsentiert wird.

Nichts brauchbares. Oder glaubst du, dass wir vernünftige Strompreise im Bereich von 12-16ct/kWh bekommen.

politische, administrative Entscheidungen und Entwicklungen hängen nicht davon ab was ich glaube.
Insofern muss ich keine Glaubensgedanken entwickeln in derlei Richtung, vor allem nicht hinsichtlich Entscheidungen, die so sehr kurzfristig tatsächlich fest anstehen - achtsam wäre das nicht.

16 ct. wäre Halbierung gegenüber heute.
Ich konnte meine persönlichen Stromkosten in letzten Jahren bereits mehr als halbieren, auch bzw. insbesondere durch politische Entscheidungen.
Über jede weitere Euro noch weniger Kosten wäre ich sicher dann sehr dankbar, völlig unabhängig davon was ich glaube oder nicht. ;)

Wir werden keinesfalls irgendwie das Klima retten, wenn wir glauben, dass die Leute in Zukunft weniger reisen oder dass wir weniger Energie verbrauchen werden.

Die Leute werden natürlich mehr reisen und mit größeren Entfernungen, hierzulande und erst recht weltweit.
Auch wird der weltweite Energiebedarf weiterhin steigen, allein schon aufgrund des steigenden Wohlstands in den Schwellen- und Entwicklungsländern.

Darüber besteht ja kein Zweifel.

"Subventionen" gibt ´s ja überall, auch bei der Bahn

Altmann, Dienstag, 20.08.2019, 09:24 (vor 1705 Tagen) @ Henrik

DB FV zahlt natürlich auch deswegen (relativ) geringe Trassengebühren, weil die Trassen i.d.R. ja auch vom Nahverkehr genutzt werden. Und der wird wiederum bekanntlich vom Steuerzahler mitfinanziert ...

RSS-Feed dieser Diskussion
powered by my little forum