Youtube: Die DB testet ihr Essen undercover. (Allgemeines Forum)

IT19, Donnerstag, 18.07.2019, 10:12 (vor 1743 Tagen)

Hallo,

Ich habe hier ein Video für euch, in dem die DB das Essen aus dem Bordrestaurant verdeckt auf der Straße testet. Eigentlich eine gute Idee, auch wenn auf der Straße die Preise wahrscheinlich anders waren.
Wie findet ihr die Idee und Umsetzung?

Youtube: Die DB testet ihr Essen undercover.

Fransico, Berlin, Donnerstag, 18.07.2019, 10:25 (vor 1743 Tagen) @ IT19

Hallo,

Ich habe hier ein Video für euch, in dem die DB das Essen aus dem Bordrestaurant verdeckt auf der Straße testet. Eigentlich eine gute Idee, auch wenn auf der Straße die Preise wahrscheinlich anders waren.
Wie findet ihr die Idee und Umsetzung?

Auch wenn die Aufmachung dieses "Undercover-Tests" an Verbrauchersendungen aus den Dritten Programmen erinnern, ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Clip von einer Werbeagentur inkl. Requisitien und (Laien-)Darstellern hergestellt wurde, doch recht hoch. Also sollte man das nicht all zu ernst nehmen...

Youtube: Die DB testet ihr Essen undercover.

oska, Donnerstag, 18.07.2019, 10:31 (vor 1743 Tagen) @ Fransico

Wie findet ihr die Idee und Umsetzung?

Technisch gut gemacht, aber es ist kein Test, sondern ein Werbespot.

Auch wenn die Aufmachung dieses "Undercover-Tests" an Verbrauchersendungen aus den Dritten Programmen erinnern, ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Clip von einer Werbeagentur inkl. Requisitien und (Laien-)Darstellern hergestellt wurde, doch recht hoch. Also sollte man das nicht all zu ernst nehmen...

Genau so ist es.

Auch wenn das Essen sehr gut ist, hat der Spot keine Glaubwürdigkeit und hinterlässt bei mir einen sehr negativen Eindruck. Ich habe das Gefühl das die Bahn hier Unabhängigkeit ("undercover getestet") vorgaukeln möchte und den Zuschauer verarschen will.

Youtube: Die DB testet ihr Essen undercover.

moonglum, Hagen, Donnerstag, 18.07.2019, 20:32 (vor 1743 Tagen) @ oska
bearbeitet von moonglum, Donnerstag, 18.07.2019, 20:35

Das Essen ist aber NICHT sehr gut, es ist - das Zugrestaurant als Aushängeschild der deutschen Gastronomie-Kultur begreifend - eine Blamage. Erstaunlicherweise sagen das auch selbst einige erfahrene Gastromitarbeiter - leise und mehr hi ter vorgehaltener Hand. Wem diese Spiralnudeln mit Bolognesesoße aus der Mikrowelle schmecken, der hat definitiv eines: Keinen Geschmack. Sorry, das Zeugs ist ein ekliger Pamp. Und wer wiederspricht, der hat eben eines: Keinen Geschmack. Gut, in Grenzen klässt sich über Geschmack streiten, wohlgemerkt: In Grenzen.

Der Salat kommt neuerdings wohlgeschichtet in der Schüssel daher. Tipp: Kräftig umrühren, ansonsten liegen ganz unten die Soße, darüber die Walnüsse und so weiter. Und diese Hähnchenfleischwürfel? Hmpfff. Wer einen akzeptablen Caesar-Salat im Zug essen will, der seinem Namen gerecht wird, probiere ihn in den Schweizer Speisewagen. Inzwischen ist der Salat auch in den EC6-9 lieferbar. Das hat Niveau - ist auch nicht in einer komischen hohen Schüssel. Das Fleisch kommt auch nicht aus der Mikrowelle.

Die nähere Zukunft der DB-Gastronomie lässt sich am Niveau schon daran abschätzen, dass sie fast alles in diese besagte Schüssel hinein packt. Die Frage, warum alles in diese Schüssel kommen muss, in diese ungeheure und bahnbrechende Innovation in den Bordrestaurants, beantwortete eine Gastrokraft vor Tagen breit grinsend mit dem Hinweis darauf, dass die DB natürlich im Vorfeld Tests und Umfragen gemacht habe, und die Reisenden genau DAS wollen würden. Die DB würde sich schließlich absichern. Dann musste das ganze Bistro lauthals lachen - samt Gastromitarbeiter. Hätte bloß noch gefehlt, dass einer ruft: Ich schmeiß noch 'ne Runde bis Kölle, Leute. Aber die viel tiefer führende Frage kam von einem Gast:

Warum nur hat man den Teller erfunden und ihn zu einem Aushängeschild der Gastlichkeitskultur gemacht - hier in Zentraleuropa?
Antwort eines anderen Reisenden: Dort kann man das Gericht sinnvoll und optisch ansprechend dekoriert servieren, das Auge esse schließlich mit, die Komponenten der Mahlzeit ließen sich auch sinnvoll arrangieren. Wenn allerdings die Dinge nur zusammengepampt wären, wie z.B. in vielen Fällen bei dem Streetfood der Chinesen, dann wären Schüssel und Stäbchen möglicherweise schon sinnvoll. Ausserdem würde diese Art der Darreichung die Unansehlichkeit der Pampe ausblenden. Zustimmendes Gelächter.

Zusammengepampt. Genau, einmal hatte ich das zweifelhafte Vergnügen irgendwas mit Grünkohl, Kartoffeln und Wurstzeugs bei einem Mitreisenden in der Schüssel zu sehen. Er war wenig begeistert über dieses Arrangement, fand nach einer Weile unten am Boden noch einen Streifen fetten FLeisches (vermutlich Kassler). Aber eben, was haben wir gelernt?

Dass die DB natürlich im Vorfeld Tests und Umfragen gemacht habe, und die Reisenden genau DAS wollen würden. Die DB würde sich schließlich absichern.

Es kann also keinerlei Falsch an der Schüssellogik sein. Jegliches Unwohlsein, so legt es einem die DB nahe, müsse der eigenen verhaltensabweichenden Sicht der Dinge entspringen. Vermutlich hat man Tausende Menschen quer durch alle Schichten befragt - vielleicht auch verdeckt in der Öffentlichkeit.

Heute hatte ich wieder die Freude im SBB-Speisewagen des EC8 zu essen. Ein Fendant in einem schön geformten Weinglas, ein Salätchen, knackig mit Körnern und French-Dressing, ein absolut großartiges Tessiner Risotto, genau richtig im Steamer temperiert und gegart. Eine echt gute Weissweinsoße, geraspelter Käse, Tomaten. Einfach klasse. Und da man sich wie gesagt bestens kennt, kam auf Höhe Mannheim an mich die Frage: Noch einen Tee und ein Pannacotta? So durchschaubar bin ich also inzwischen? Anscheinend, aber es passte gut als Abrundung. Vor mir jene rätselhafte Dame, die immer wieder mal im Zug sitzt und von der sich die Mitarbeiterin der Elvetino gemerkt hatte, dass sie etwa 1x pro Monat nach Norden reise. Und ob sie wieder ihr übliches Gericht wünsche. Die Kundin war begeistert, genau, sie fahre einmal pro Monat diese Strecke, und ja sehr gerne würde sie das besagte Gericht nehmen. Toll!

Und die DB-Gastronomie mitz ihrer Schüssel-Logik?
Na ja, es gab immer wieder mal Tiefpunkte, dies ist einer von vielen. Aber in der Regel kam kurz drauf wieder eine Wende zum Besseren.

--
Schöne Grüße aus den EC 6/7/8/9,
wo es Wein in Karaffen, keine Mikrowelle und kein in Schüsseln gepamptes Essen gibt.

https://adobe.ly/2PMZyEV

Hahaha .... :-)

Garfield_1905, Freitag, 19.07.2019, 09:15 (vor 1742 Tagen) @ moonglum

(...) So durchschaubar bin ich also inzwischen? (...)

Jau, absolut.

(...) Na ja, es gab immer wieder mal Tiefpunkte, dies ist einer von vielen. Aber in der Regel kam kurz drauf wieder eine Wende zum Besseren.

Und genau hier liegt der Unterschied zu Deinen Beiträgen. ;-)

Zustimmung!

GUM, Donnerstag, 18.07.2019, 13:56 (vor 1743 Tagen) @ Fransico

Auch wenn die Aufmachung dieses "Undercover-Tests" an Verbrauchersendungen aus den Dritten Programmen erinnern, ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Clip von einer Werbeagentur inkl. Requisitien und (Laien-)Darstellern hergestellt wurde, doch recht hoch. Also sollte man das nicht all zu ernst nehmen...

Hallo Fransico,
liebe Community,

für mich leider ein weiteres Beispiel wie weit sich die Bahn von der Realität entfernt hat.

Ein Kunstwelt-Werbespot mit dem die Bahn die künstliche Welt der Influencerinnen und Influencer nachahmt.

Geldverschwendung, weil der Sport ja gar kein Test unter Realbedingungen ist.

Schade.

Liebe Grüße

GUM

--
Sicherheitshinweis: Lassen Sie Ihre Politiker nicht unbeaufsichtigt!
Security advice: Don't leave your politicians unattended!

Youtube: Die DB testet ihr Essen undercover.

VT642, Donnerstag, 18.07.2019, 10:25 (vor 1743 Tagen) @ IT19

Mich irritiert das Vorhandensein eines Gaskochfeldes. Wurden die Gericht etwa frisch zubereitet und kamen nicht aus Mikrowelle/Steamer?

Youtube: Die DB testet ihr Essen undercover.

Multi, Donnerstag, 18.07.2019, 10:27 (vor 1743 Tagen) @ VT642

Mich irritiert das Vorhandensein eines Gaskochfeldes. Wurden die Gericht etwa frisch zubereitet und kamen nicht aus Mikrowelle/Steamer?

Ich glaube auch, dass die Gerichte dort recht wenig mit denen im Boardrestaurant zu tun hatten...

Preis

Multi, Donnerstag, 18.07.2019, 10:29 (vor 1743 Tagen) @ IT19

[...], auch wenn auf der Straße die Preise wahrscheinlich anders waren.

Ich finde die Idee eines Boardrestaurants ja echt gut, aber ich finde die Preise einfach zu hoch fuer das, was man bekommt.
Die Gerichte sind aus der Mikrowolle und die Portionen haeufig nicht gross genug, um davon ernsthaft satt zu werden...

Preis

agw, NRW, Donnerstag, 18.07.2019, 12:01 (vor 1743 Tagen) @ Multi

[...], auch wenn auf der Straße die Preise wahrscheinlich anders waren.


Ich finde die Idee eines Boardrestaurants ja echt gut, aber ich finde die Preise einfach zu hoch fuer das, was man bekommt.
Die Gerichte sind aus der Mikrowolle und die Portionen haeufig nicht gross genug, um davon ernsthaft satt zu werden...

Tjo. Ich fand ja bei der Umfrage zu neuen Comfort-Status-Modalitäten die Option für 20 oder 25% Preisnachlass auf die Restaurationsprodukte am interessantesten.

Mit 25% Rabatt würde ich noch öfter dort snacken. So viel zu teuer sind sie nämlich mindestens.

--
"Mit Vollgas in den Sommer: Sparen Sie 20% bei Europcar."
- bahn.de

Preis

Multi, Donnerstag, 18.07.2019, 12:33 (vor 1743 Tagen) @ agw

Tjo. Ich fand ja bei der Umfrage zu neuen Comfort-Status-Modalitäten die Option für 20 oder 25% Preisnachlass auf die Restaurationsprodukte am interessantesten.

Das klingt tatsaechlich interessant!

Mit 25% Rabatt würde ich noch öfter dort snacken. So viel zu teuer sind sie nämlich mindestens.

Da gebe ich dir recht! Da im Boardrestaurant nichts frisch gekocht wird, kann man das ganze meiner Meinung nach nicht mit einem richtigen Restaurant vergleichen, sondern eher mit McDonalds, Subway oder einem Doenerladen.

Und dort bekommt man ueberall fuer deutlich unter 10 Euro (eher so 4 bis 7 Euro) ein Essen, von dem man satt wird.
Und gerade bei einem guten Doenerladen sind viele Sachen tatsaechlich frisch! Angefangen vom Salat bis zu (ich gebe zu selten) selbst gemachtem Brot!

Preis

bahnfahrerofr., Freitag, 19.07.2019, 00:02 (vor 1743 Tagen) @ Multi

Und gerade bei einem guten Doenerladen sind viele Sachen tatsaechlich frisch! Angefangen vom Salat bis zu (ich gebe zu selten) selbst gemachtem Brot!

Die (wenigen) richtig guten Döner mit selbst gebackenem Brot, selber gestecktem Spieß und hausgemachten Soßen bekommst du auch nicht für 3,50€. Die Bude die das bietet und von mir gelegentlich aufgesucht wird, verlangt seit kurzem 5,50, wobei such etwas mehr im Brot ist als üblich, d.h. man wird von einem gut satt. Ich halte den Preis jedoch für angemessen.

Was man an Bahnhöfen bekommt, ist so gut wie nie von hoher Qualität und vom Preis wollen wir gar nicht reden (zum Glück gibt es immer öfter diese City-Rewes, da bekommt man weigstens eine Kleinigkeit und Getränke zum halbwegs hinnehmbaren Preis).

Von daher sehe ich für die Bordgastronomie schon gute Chancen, eine gewisse Lücke zu füllen.

Meiner Meinung nach macht DB Gastro hier aber einen richtig schlechten Job, insbesondere was die Verfügbarkeit angeht, war hier ja schon genug Thema. Im Gegensatz zum Bahnbetrieb an sich, bei dem ich mir durchaus der Komplexität bewusst bin und gewisse Störungen eben mit der derzeitigen Ausgangslagr einfach unvermeidbar sind, kann ich mir nicht erklären, wieso die Gastrologistik so problembehaftet ist. Da ich bisher noch keine nachvollziehbare Begründung finden konnte gehe ich einfach von miesem Management aus. Solange man sich nicht drauf verlassen kann dass es in der Fresskiste was zu essen gibt, wird die auch keiner ernsthaft einplanen ohne selbst Alternativen zu haben (zumindest niemand, der schon mal hungern musste dank der DB).

Weiteres Problem finde ich die Karte bzw. Auswahl, diese ist für mich zum Teil wenig ansprechend und insbesondere das Frühstückskonzept überzeugt mich wenig. Die aktuellen Preise fände ich durchaus akzeptabel, wenn die Portionen etwas größer wären. Gemschmacklich ist das meiste in Ordnung aber auch nicht viel mehr, daher sollte die DB auch keine höheren Erwartungen schüren.

Preis

Multi, Freitag, 19.07.2019, 07:49 (vor 1743 Tagen) @ bahnfahrerofr.

Und gerade bei einem guten Doenerladen sind viele Sachen tatsaechlich frisch! Angefangen vom Salat bis zu (ich gebe zu selten) selbst gemachtem Brot!


Die (wenigen) richtig guten Döner mit selbst gebackenem Brot, selber gestecktem Spieß und hausgemachten Soßen bekommst du auch nicht für 3,50€. Die Bude die das bietet und von mir gelegentlich aufgesucht wird, verlangt seit kurzem 5,50, wobei such etwas mehr im Brot ist als üblich, d.h. man wird von einem gut satt. Ich halte den Preis jedoch für angemessen.

Aber Versuch mal für 5,50€ im Boardrestaurant satt zu werden...
Für 4,90€ bekommt man aktuell eine Tomatensuppe weil es eine Aktion gibt, aber satt ist man danach eher nicht.

Meiner Meinung nach macht DB Gastro hier aber einen richtig schlechten Job, insbesondere was die Verfügbarkeit angeht, war hier ja schon genug Thema. Im Gegensatz zum Bahnbetrieb an sich, bei dem ich mir durchaus der Komplexität bewusst bin und gewisse Störungen eben mit der derzeitigen Ausgangslagr einfach unvermeidbar sind, kann ich mir nicht erklären, wieso die Gastrologistik so problembehaftet ist. [...]

Hier verstehe ich ehrlich gesagt nicht, warum man nicht gleich auf Dosen setzt (z.B. Beim Chilli). Frisch ist es eh nicht und Dosen müssen nicht gekühlt werden und sind jahrelang haltbar. Und ja die Dosen, die man kaufen kann, sind meistens nicht der Hit, aber bei der Abnahmemenge der Bahn findet sich bestimmt jemand der auch gutes Chilli abfüllt.
Wenn einem Dosen nicht gefallen, kann man die Sachen ja auch einkochen (da geht mehr als nur Marmelade, selbst Fleisch ist da kein Problem).
Dabei spart man sich dann sogar den Teller, weil man es direkt im Glas servieren kann, sieht sogar noch recht modern aus!
Das selbe lässt sich auf andere Gerichte übertragen...

[image]

Liebloses Essen, frustrierte Kellner

oska, Donnerstag, 18.07.2019, 10:40 (vor 1743 Tagen) @ IT19

Nicht nur die Bahn hat ihr Essen getestet, auch der Spiegel hat im März 2017 über die Bahn-Bordrestaurants geschrieben. Zwar nicht undercover, aber unabhängig.

Ich habe nichts gegen das Essen der Bahn, ich mag den Werbespot nicht.

"Daumen hoch, besser geht's nicht" sagt die Dame

Alibizugpaar, Köln (im Herzen immer noch Göttinger), Donnerstag, 18.07.2019, 13:27 (vor 1743 Tagen) @ IT19
bearbeitet von Alibizugpaar, Donnerstag, 18.07.2019, 13:30

Also wenn man einen Test zu Werbezwecken für's eigene Produkt aufzieht, was soll dabei rum kommen? Da kannste genau so gut Teleshopping gucken, die haben auch nur top Qualitätsprodukte. :D

Damit bewerte ich nicht die Speisewagen-Qualität. Es geht mir nur um die hier gezeigte Aufmachung.

--
Gruß, Olaf

"Die Reise gleicht einem Spiel; es ist immer Gewinn und Verlust dabei und meist von der unerwarteten Seite."

Goethe an Schiller 1797

"Besser als man denkt"

john.lennon, Donnerstag, 18.07.2019, 18:52 (vor 1743 Tagen) @ IT19

Wie kann die Bahn in einer offensichtlichen Werbung sagen, dass Essen sei besser als man denkt. Wenn schon Werbung, dann mit ein bisschen Selbstvertrauen!

Anderes Thema:

- Meiner Meinung nach ist die DB Bordgastro so mies, dass sie abgeschafft gehört.
- Die Bordgastro ist bekanntlich ein Cost Center (auf gut Deutsch, die DB Bordgastro schreibt Verluste, aber man behält sie als Service/Teil des Gesamtpakets für die Kunden).
- Das Angebot an den Bahnhöfen ist in den letzen ein, zwei Jahrzehnten viel besser und umfassender geworden und scheint de facto für die meisten auszureichen (wenn man mal Bäckertüten und ähnliches im Zug zählt und mit der Anzahl an Kunden im Speisewagen vergleicht!)
- Für eine Grundversorgung könnte man auch externe Lieferanten nehmen, die mit einem Wägelchen oder Bauchwagen, äh, -laden durch den Zug gehen -- so wie in manchen Ländern Südostasiens.

"Besser als man denkt"

Paladin, Hansestadt Rostock / Stralsund, Donnerstag, 18.07.2019, 19:12 (vor 1743 Tagen) @ john.lennon

"man" vergleicht? Du nimmst also deine subjektiven Eindrücke und skalierst das auf das gesamte Fernverkehrswesen in Deutschland? Yay!
Ne, ich finde die Bordgastro praktisch, nutze sie und finde die Qualität besser als noch vor ein paar Jahren. Ob sich das lohnt oder nicht, entscheiden andere und haben auch entsprechende Analysen vorliegen. Fakt ist: Die Bordgastronomie ist ein Systemvorteil gegenüber dem Individualverkehr.

Kann ich nur unterstützen ...

Garfield_1905, Donnerstag, 18.07.2019, 20:01 (vor 1743 Tagen) @ Paladin

Ne, ich finde die Bordgastro praktisch, nutze sie und finde die Qualität besser als noch vor ein paar Jahren.

... es wäre schade, wenn ich mein geliebtes 'warmes Schinken - Käse - Ciabatta' nicht mehr bekommen könnte.

Außerdem würden wir bei Abschaffung der DB - Bordgastronomie unserem Medizin - Guru aus Hagen seine Existenzberechtigung nehmen. Allerdings ..., das würde ja eigentlich wieder dafür sprechen. :-)

"Besser als man denkt"

musicus, Donnerstag, 18.07.2019, 20:18 (vor 1743 Tagen) @ john.lennon

- Meiner Meinung nach ist die DB Bordgastro so mies, dass sie abgeschafft gehört.

Meiner Meinung nach, ist sie so mies, dass eine Verbesserung not tut.

- Die Bordgastro ist bekanntlich ein Cost Center (auf gut Deutsch, die DB Bordgastro schreibt Verluste, aber man behält sie als Service/Teil des Gesamtpakets für die Kunden).

Die Bordgastro wird auf absehbare Zeit defiztär bleiben - die einzige Alternative zur Schließung wäre also eine Schaffung von Qualitäten über die bloße Existenz hinaus.

- Das Angebot an den Bahnhöfen ist in den letzen ein, zwei Jahrzehnten viel besser und umfassender geworden und scheint de facto für die meisten auszureichen (wenn man mal Bäckertüten und ähnliches im Zug zählt und mit der Anzahl an Kunden im Speisewagen vergleicht!)

Das Angebot an den Bahnhöfen ist eintönig und inferior. Es ist kein Wettbewerb der Angebote vor und in den Zügen, sondern deren Preis-/Leistungs-Verhältnisse. Das im Zug ist bestenfalls ausreichend, das an den Bahnhöfen wenigstens zufriedenstellend.

- Für eine Grundversorgung könnte man auch externe Lieferanten nehmen, die mit einem Wägelchen oder Bauchwagen, äh, -laden durch den Zug gehen -- so wie in manchen Ländern Südostasiens.

Bloß nicht! Schon jetzt hat man in der Großraummonokultur dauerhaft nervenaufreibende Passagierwanderungen, da braucht's nicht auch noch scheinselbständige Bierschubser.

"Besser als man denkt"

PAD89, Freitag, 19.07.2019, 12:47 (vor 1742 Tagen) @ musicus

- Die Bordgastro ist bekanntlich ein Cost Center (auf gut Deutsch, die DB Bordgastro schreibt Verluste, aber man behält sie als Service/Teil des Gesamtpakets für die Kunden).

Die Bordgastro wird auf absehbare Zeit defiztär bleiben - die einzige Alternative zur Schließung wäre also eine Schaffung von Qualitäten über die bloße Existenz hinaus.

Und ich glaube, dass hier der Schlüssel liegt. Wer ist denn Kunde im Bordrestaurant? Sind das die Leute, die für 19,00 von München nach Hamburg fahren? Vermutlich werden diese eher nicht für 12 Euro Gulasch essen. Wenn ein Speisewagen funktionieren soll, dass muss er sich von dem abheben, was man auch im Bahnhof kaufen kann. Da hilt es also nichts, eine matschige Laugenstange mit Maasdamer für 4 euro im Angebot zu haben, wenn ich diese auch für weiter Geld in frischer beim Bahnhofsbäcker bekomme.

Stattdessen sollte sich die Bordgastronomie wieder verstärkt auf den Bereich konzentrieren, der am Bahnhof selbst nicht abgedeckt wird – warme Hauptmahlzeiten in guter Qualität und anständiger Größe. Da ist das Angebot aber massiv zusammengestrichen worden.

Mein Problem mit dem Bordrestaurant ist, dass ich die Mehrheit der Produkte am Bahnhof in besserer Qualität (und mit weniger Müll) bekomme, während es die Dinge, die ich dort nicht bekomme, auch im Speisewagen nur bedingt zu erwerben sind. Eine mögliche Lösung wäre also, wieder mehr Qualität und Portionsgröße zu setzen. Ein gutes Gulasch kostet im Restaurant auch mal schnell 15 Euro aufwärts und es gibt genug Leute, die bereit sind, das zu bezahlen. Wenn die Bahn Umsatz machen will, muss sie diese Leute ansprechen. Und nicht jene, die mit ihrem kleinen Kaffee vier Stunden lang einen Platz blockieren.

Fokus Speisewagen/Bistro

ES89, Hamburg / Rostock, Donnerstag, 18.07.2019, 23:21 (vor 1743 Tagen) @ john.lennon

- Das Angebot an den Bahnhöfen ist in den letzen ein, zwei Jahrzehnten viel besser und umfassender geworden und scheint de facto für die meisten auszureichen (wenn man mal Bäckertüten und ähnliches im Zug zählt und mit der Anzahl an Kunden im Speisewagen vergleicht!)
- Für eine Grundversorgung könnte man auch externe Lieferanten nehmen, die mit einem Wägelchen oder Bauchwagen, äh, -laden durch den Zug gehen -- so wie in manchen Ländern Südostasiens.

Man kombiniere diese beiden Punkte und stelle fest: Der Brezelmann kann nur die Bedürfnisse decken, die von Yorma’s und Co. am Bahnhof bereits bedient werden. Daher halte ich persönlich Sandwichs oder Salamistullen im Speisewagen/Bistro für überflüsig (wobei ich weiß, dass dis hier teilweise anders gesehen wird).
Gerade auf der Langstrecke braucht es jedoch die Verpflegung mit richtigem Frühstück und Hauptgerichten.

--
Gegen Großraum-Zwang im Fernverkehr!
Für zumindest drei Abteile je Wagenklasse!

Fokus Speisewagen/Bistro

john.lennon, Freitag, 19.07.2019, 12:54 (vor 1742 Tagen) @ ES89
bearbeitet von john.lennon, Freitag, 19.07.2019, 12:55

Man kombiniere diese beiden Punkte und stelle fest: Der Brezelmann kann nur die Bedürfnisse decken, die von Yorma’s und Co. am Bahnhof bereits bedient werden. Daher halte ich persönlich Sandwichs oder Salamistullen im Speisewagen/Bistro für überflüsig (wobei ich weiß, dass dis hier teilweise anders gesehen wird).
Gerade auf der Langstrecke braucht es jedoch die Verpflegung mit richtigem Frühstück und Hauptgerichten.

Es muss ja nicht nur ein Brezelmann sein. Es könnte ja auch so in Richtung Bento Box gehen. Das Angebot im Restaurant geht schließlich auch tendenziell weg von deftigen deutschen Klassikern wie Königsberger Klopse, Kasseler oder Erbsensuppe und hin zu international inspirierten Gerichten wie Couscous-Salat.

"man" vergleicht? Du nimmst also deine subjektiven Eindrücke und skalierst das auf das gesamte Fernverkehrswesen in Deutschland? Yay!

Es sind nicht nur subjektive Eindrücke. Dass die Bordgastro ein Verlustbringer ist, ist allgemein bekannt und wurde auch im Forum bislang nicht abgestritten. Platz ist teuer und die Umsätze reichen nicht, um den Sitzplatzverlust zu kompensieren. Hinzu kommen hohe Personalkosten.

Das meistgeorderte Item im Bostrestaurant und -bistro ist der Kaffee. Da hat die Bahn selbst vor zwei, drei Jahren Fakten öffentlich gemacht. Auf der Liste der meistverkauften Produkte folgen dann Dinge wie Bier.

Mit Essen wird relativ wenig umgesetzt.

Zurück zum subjektiven Eindruck: Im Speisewagen und -bistro sitzen immer ein guter Anteil Leute, die nicht Essen. Dahingegen gibt es einen hohen Anteil Fahrgäste sowohl in der 2. als auch in der 1., die sich was zu Essen mit in den Zug nehmen. Brezeln und Brötchen in der Bäckereitüte sind wirklich allgegenwärtig in den ICEs und ICs!!

Das willst Du nicht ernsthaft bestreiten? Dazu kommen Leute, die sich umfassendere Gerichte mit in den Zug nehmen. (Das geht von Snacks wie Apfel und Rohkost aus der Tupperdose bis hin zur Geruchsbelästigung durch Döner, deftige Speisen vom Metzger oder Schnellrestaurant usw.)

Ich denke, wenn man zusammenrechnet, was an F&B im Zug und am Bahnhof insgesamt konsumiert wird und dann bestimmt, welcher Anteil davon von der DB Bordgastronomie stammt, dann kommt man auf einen verschwindend geringen Anteil.

Die Bordgastronomie ist als Service gescheitert.

Kontraproduktive Aktion

ThomasK, Freitag, 19.07.2019, 09:45 (vor 1742 Tagen) @ IT19

Das ist nichts anderes als schlechte Werbung, die den gegenteiligen Effekt erzielt, denn Tests sind nur dann glaubwürdig, wenn sie von unabhängigen Institutionen durchgeführt werden.

So blöd sind dann doch die wenigsten, dass sie auf das geschauspielerte Video hereinfallen.

Völlig lächerlich ist es, dass die DB die Kommentarfunktion zum Video deaktiviert hat, denn das ist eine totale Bankrotterklärung.

Unabhängig davon gehe ich davon aus, dass diese Aktion sowieso verpufft. Selbst grottenschlechte Youtuber kommen auf mehr Zugriffszahlen als die DB mit ihrem lächerlichen Essensvideo.

_________________


Es bleibt dabei: Die DB sollte endlich ihre Hausaufgaben machen und sich darum kümmern, die Zahl der Signalstörungen, BÜ-Störungen usw. durch eine ordentliche Wartung zu minimieren und nicht auf dem CSD herumturnen oder lächerliche Essenstestvideos erstellen.

Wie sagte doch US-Präsident Lincoln: Man kann zwar eine gewissen Zeit lang alle verarschen und sicherlich auch einige die ganze Zeit, aber keineswegs kann man alle Leute die ganze Zeit verarschen.

So ist es und so bleibt es.

RSS-Feed dieser Diskussion
powered by my little forum