Sozialverhalten von Fahrgästen in Fahrradabteilen des NVs (Allgemeines Forum)
Hallo!
Manchmal nehme ich mein Rad in einem Zug des NVs mit. Meist sind im RVF Dostos im Einsatz. Diese haben in niedriger Höhe einen guten Einstieg für Räder. In Raummitte befindet sich ein WC (behindertengerecht). In der anderen Hälfte des Wagens befinden sich normale Sitze.
Man muss noch dazu sagen, dass die Radmitnahme im RVF tariflich ein Wirrwar ist.
Auf der Rheintalstrecke ganztags ab 9:00 kostenfrei, für die BSB und die Höllentalstrecke muß man vor 19:30 den Vollpreis zahlen!
Letzte Woche fuhr ich mal wieder in den Schwarzwald, mit Fahrradkarte für stolze 4,80. Neben mir noch zwei andere Räder. Also das Abteil war fast nicht gefüllt. Max. zul- Anzahl der Räder: 12(?). Die Auszeichnung als Radabteil finde ich nun wirklich eindeutig.
Dann kam plötzlich so eine ältere Dame aus der anderen Richtung (also da wo normale Sitzplätze vorhanden sind und genügend frei waren) und fragte mich, ob das mein Rad sei und ich ihr mitteilte, dass das hier ein Radabteil sei. Ihre Antwort: "Hass".
Sie gab damit zu verstehen, dass sie Räder hasse und weiter sagte sie, dass sie dort auch als gerne sitzen würde. Die anderen Gäste hatte sie auch noch gefragt, ob das ihre Räder seien.
Ich war nicht auf Konfrontation aus, eigentlich hätte ich sie fragen sollen, ob sie sich auch eine Radfahrkarte gekauft hatte.
In einem anderen Fall war das Abteil voller, bzw. voll. Dort saß auf einem Klappsitz eine junge Schülerin. Ein Frau mit Kinderwagen kam herein, es gab keinen Platz mehr für den Kinderwagen. Die meisten Fahrgäste dort waren wie immer ohne Räder eingestiegen. Sie konnte also ihren Kinderwagen nicht vernünftig abstellen oder sich gar hinsetzen.
Ich schob mein Rad noch weiter zur Seite, fast schon in den kleinen Zwischengang hinein, so dass sie ihren Wagen doch noch gut abstellen konnte und gab der Mutter meinen Platz frei. Die Schülerin interessierte sich nicht dafür, obwohl sie die Szene mitbekam.
Im Grunde ist das Abteil immer zu mind. 50% oder mehr durch Gäste besetzt, die weder Räder dabei haben, behindert sind, noch Kinderwagen dabei haben. Meist sind diese sogar recht jung und schlicht zu faul und einfach ignorant nach oben zu gehen oder in einem anderen Wagen einzusteigen. Da wird eingestiegen, sich hingesetzt und dann gilt etwas auf die Spitze getrieben: "Nach mir die Sinntflut."
Auch wenn diese Fahrgäste genau sehen und eigentlich genau merken sollten, dass sie durch ihren belegten Klappsitz eine ganze Radlänge dicht machen, rücken diese nicht zur Seite oder gehen nach oben.
Die bleiben auch unverändert dort sitzen, selbst wenn eine ganze Radgruppe einsteigt. Das führt dann zu solchen Szenen, dass die Räder im Eingangsbereich der Tür abgestellt werden müssen, während im Bereich, der für die Räder reserviert ist, praktisch keine Räder stehen, aber durch die sitzenden Fahrgäste blockiert ist.
Ich beoachte das im Grunde jedes mal, mehr oder weniger stark. Im Berufsverkehr darf man kurz vor Abfahrt mit seinem Rad oder Kinderwagen überhaupt nicht mehr dort einsteigen. Da flüchten schon einmal Radfahrer mit ihren Rädern in andere Eingänge, was die Sache noch schlimmer macht. Ok, die restlichen Dostos sind zu dieser Zeit auch schon recht voll, aber man würde dort auch noch so gut als Fahrgast unterkommen.
Es ist im Grunde ein Verhalten wie in der Straßenbahn oder in Bussen in Deutschland. Die Leute bleiben im Eingangsbereich stehen und gehen nicht durch.
Ich habe nur einmal erlebt, wie ein ZuB eine Gruppe von Schülern nach hinten und oben "gescheucht" hatte, mit der Begründung, dass sei ein Radabteil.
Leider eine Ausnahme :-(
Und von dem Verhalten in Karlsruhe am Hbf, bei Fahrt mit der KVV, will ich erst gar nicht reden. Da kann man schon teilweise gar nicht mehr aussteigen, da wird in die gelbe S-Bahn abends regelrecht reingestürmt, dass man schirr nicht mehr rauskommt. Da wird auch beim Aussteigen nicht zur Seite gerückt, man versucht sich durch die auszusteigenden Fahrgäste durchzuschlängeln, obwohl die ganze S-Bahn frei ist.
Ähnliches habe ich, auch in KA, selbst im ICE schon erlebt. Ein anderer ICE-Pendler, meist mit viel Gepäck (so eine Sackkarre) muß regelmässig auch in KA aussteigen. Der berichtete mir von seinem Problemen in KA auszusteigen und ich konnte das auch miterleben:
Kaum war die Tür des ICE offen, rückten die einsteigewilligen Fahrgäste so nah an die Tür, dass er schlicht nicht mehr rauskam. Da wird schlicht nicht mehr eine Gasse zum Aussteigen gebildet.