Schweden möchte Übernachtzüge in Europa stärken (mL)(engl.) (Allgemeines Forum)

Gleiswechsel, Mittwoch, 03.04.2019, 12:54 (vor 1840 Tagen)

Aus dem englischsprachigen Raum habe ich folgende Meldung erhalten:
https://www.citylab.com/transportation/2019/04/europe-night-train-sweden-eco-travel-sle...

Kerninhalt
Die schwedische Regierung möchte Übernachtzüge von Schweden aus zu div. europäischen Zielen fördern, um den Schweden weitere Möglichkeiten anzubieten mit möglichst kleinen CO2-Ausstoß zu reisen. Dafür sollen 50 Mio. schwedische Kronen (ca. 4,8 Mio. €) investiert werden. Das Geld soll dazu dienen um zu analysieren welche Routen nachgefragt werden und welche Unternehmen diese betreiben könnten.

Folgende Ziele könnten angesteuert werden:

Obitwo, Trier / Braunschweig, Mittwoch, 03.04.2019, 13:32 (vor 1840 Tagen) @ Gleiswechsel

"The most likely candidates for an overnight service to Sweden would be major Northern European cities such as Hamburg, Berlin, Frankfurt and Amsterdam, although other cities somewhat further afield, such as, Brussels and even Prague might be possible options too."

Schweden möchte Übernachtzüge in Europa stärken (mL)(engl.)

Münchner, Donnerstag, 04.04.2019, 09:25 (vor 1839 Tagen) @ Gleiswechsel

Halten wir mal fest: Die Nachtzüge sind deswegen verschwunden, weil die Leute wohl lieber andere Möglichkeiten gewählt haben.

Kann man verstehen, und da geht es nicht einmal nur darum, dass man oft morgens wie gerädert aus so einem Zug ausgestiegen ist.

Die Zeiten haben sich gewandelt!

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Donnerstag, 04.04.2019, 09:34 (vor 1839 Tagen) @ Münchner
bearbeitet von J-C, Donnerstag, 04.04.2019, 09:37

Die Nightjets sind gerne mal ausgebucht, generell werden Nachtzüge heutzutage durchaus stark frequentiert. Die Zeiten haben sich gewandelt, Reisen über Nacht hat durchaus seine Nachfrage. Wieso sonst haben die ÖBB ihr Nachtzugnetz ausgebaut? Verschwunden sind die Nachtzüge ja nie generell, sondern nur einzelne Verbindungen. Es ist auch durchaus schwierig, heutzutage ohne den Fehmarnbelttunnel eine vernünftige Verbindung zu schaffen. Das ist also eher ein infrastrukturelles Problem.

Und wie gerädert kam ich zumindest quasi nie aus dem Zug. Eher die anschließende Autofahrt ist dann eher zach...

--
Reisehäppchen für zwischendurch gefällig?
[image]
(Bildquelle: ČD)

Erfahrungen Dritter (und meine eigene)

HBSA, Hamburg, Donnerstag, 04.04.2019, 11:02 (vor 1839 Tagen) @ Münchner

Ich selber bin mit dem ÖBB Nightjet von München Hbf nach Hamburg Hbf gefahren. Bis auf das Rangieren in Nürnberg war die Fahrt wirklich toll. Selten so entspannt aus dem Urlaub zurückgekommen.

Bekannte aus dem Büro, die zwischen Hannover und der Schweiz pendeln, haben auch schon den Nightjet in einem Sechser-Abteil benutzt, anstelle des einstündigen Fluges mit der Swiss, ganz einfach weil bei der Swiss das Preis-/Leistungsverhältnis mittlerweile völlig aus dem Ruder gelaufen ist. Teilweise 600+ Euro für einen Hin- und Rückflug in Economy Light...

Sie sind sogar zufriedener als mit dem Flug, weil die Swiss ihr Angebot mittlerweile vor allem am Wochenende eingestampft hat...

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Fahrdienstleiter & Genießer guter Bahnerlebnisse

Schweden möchte Übernachtzüge in Europa stärken (mL)(engl.)

guru61, Arolfingen, Donnerstag, 04.04.2019, 11:19 (vor 1839 Tagen) @ Münchner

Halten wir mal fest: Die Nachtzüge sind deswegen verschwunden, weil die Leute wohl lieber andere Möglichkeiten gewählt haben.

Kann man verstehen, und da geht es nicht einmal nur darum, dass man oft morgens wie gerädert aus so einem Zug ausgestiegen ist.

Wer billig fährt, hat nichts anderes verdient: Wir haben immer schaurig gelacht in Zürich HB, wenn wir damals nach Bern mussten und auf dem Nebengleis jeweils der Wiener Walzer eingefahren ist: Die, die in den Sleeperettes reisten, sahen wirklich zerknittert aus. Ganz im Gegensatz zu denen, die in einem Schlafwagen entstiegen.

Und auch aus meiner Erfahrung, bis hin nach Kars an der Türkisch-Russischen Grenze: Im Schlafwagen liess sich immer gut schlafen. Mir persönlich kommt das Schaukeln dem guten Schlaf zu Gute.
Auch mit Wiener Walzer und nach Hamburg und Berlin, habe ich im De Luxe Abteil mit Dusche und eigenem WC immer bestens geschlafen.
Es ermöglichte mir, als mein Onkel in Linz beerdigt wurde, problemlos zweimal Nachts zu fahren: Den ganzen Tag arbeiten, abends nach Zürich 22.04 in den WW, nächsten Tag 05.54 in Linz, Beerdigung, abends, 23.14 mit dem WW wieder zurück und am nächsten Morgen um 06.20 in Zürich. 07.30 in Bern und Arbeiten.
Das kostet heute im Einzelabteil 189 Oironen pro Richtung und ist damit nur unwesentlich teurer als ein gutes Hotel, wenn man die Reise mitberücksichtigt.
Gruss Guru

Seit wann grenzt die Türkei an Russland?

martarosenberg, Donnerstag, 04.04.2019, 23:06 (vor 1838 Tagen) @ guru61

Und auch aus meiner Erfahrung, bis hin
nach Kars an der Türkisch-Russischen Grenze

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Seit wann grenzt die Türkei an Russland?

Aphex Twin, Freitag, 05.04.2019, 07:48 (vor 1838 Tagen) @ martarosenberg

Und auch aus meiner Erfahrung, bis hin
nach Kars an der Türkisch-Russischen Grenze

Von 1812 bis 1917 reichte das Russische Kaiserreich bis Kars (Kars selber war Teil des Kaiserreichs).

Und da ist guru61 schon Zug gefahren?

JanZ, HB, Freitag, 05.04.2019, 11:17 (vor 1838 Tagen) @ Aphex Twin

- kein Text -

--
Im Volk, da ist sie sehr beliebt, unsere Eisenbahn,
Doch dort, wo's keine Schienen gibt, da hält sie selten an.

(EAV: Es fährt kein Zug)

Ist n Guru nicht ne Art Gott und unsterblich?

Blaschke, Freitag, 05.04.2019, 11:27 (vor 1838 Tagen) @ JanZ

Huhu.

Wer weiß ... der fuhr wahrscheinlich schon vor Ötzi in der Sänfte (also jetzt nicht der Straßenbahntypus) über die Alpen ...

Und ist seit jeher rast- und pausenlos unterwegs ...

Oh Gott - welche Büchse der Pandora öffne ich hier ...


Schöne Grüße von jörg

Schweden möchte Übernachtzüge in Europa stärken (mL)(engl.)

GibmirZucker, Donnerstag, 04.04.2019, 23:44 (vor 1838 Tagen) @ Gleiswechsel

Für eine Analyse zu viel, schätze eine Arbeitsgruppe mit drei Vollzeitstellen könnte in drei Monaten das Potential erarbeiten. Auf Grundlage der Daten zu Flugreisen etc. Das müsste reichen. Für den Aufbau eines Nachtzugnetzes wären eher 480 Millionen notwendig, für neue Nachtzüge.Marketing und Vertrieb.Die teure Studie ist eher ein "wir machen was" und "tun doch nichts". Ein Beschäftigungsprogramm, mehr nicht.

SE: Nachtzugnetz.

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Freitag, 05.04.2019, 10:54 (vor 1838 Tagen) @ Gleiswechsel

Aus dem englischsprachigen Raum habe ich folgende Meldung erhalten:
https://www.citylab.com/transportation/2019/04/europe-night-train-sweden-eco-travel-sle...

"Overnight train"= Nachtzug. Ein Übernachtzug ist s.i.w. der Transsib, der mehrere Nächte nacheinander verkehrt.

Bei einer Wiedereinführung von X sollte man sich auch bewusst sein, dass es Grundlagen gab, X abzuschaffen. Für den Nachtzugbetrieb sah es so aus:

Since around the millennium, however, a boom in low-cost airlines has bitten hard into their business, while high-speed trains have made overnight travel less necessary on many routes.

Das ist aber nur ein Teil der Geschichte. Nebst Billigflieger und Rennzüge gibt es noch weitere Verfahren, die das Nachtzuggeschäft mit Aussterben bedroht haben:

1. Web 2.0. Verfahren wie Airbnb, nightswapping und couchsurfing ermöglichen preiswerte Unterkünfte die genauso viel oder weniger kosten wie ein Komfortzuschlag im Nachtzug, aber wesentlich komfortabler sind.
2. booking.com. Man kauft teure Hotelzimmer massenhaft ein, bekommt Grossmengenrabatt und verramscht diese Zimmer in günstigen Zeiten.
3. Fernbus. Genauso komfortabel wie der Nachtzug-Sitzwagen, aber erheblich preiswerter.

SJ would wait a decade before introducing night services to the European mainland. That delay would be in order to wait for the construction of an 11-mile-long rail tunnel between Denmark and Germany called the Fehmarn Belt Fixed Link, which would reduce the journey time by train from Copenhagen to Hamburg from five hours to just two.

Da hat SJ einen Punkt. Ich stelle mir vor: zwei Zugteile, einen aus Stockholm, einen aus Göteborg, diese werden in Malmö vereinigt. Wenn man Malmö um 23:00 als letzter schwedische Halt einplant, dann erreicht man also Hamburg um 4:00 und kann man also nur die nördliche Hälfte Deutschlands sinnvoll (vor 8:00) erreichen.
Wenn man Hamburg aber schon um 1:00 erreicht, kann man fast ganz Deutschland sowie NL und BE ansteuern.

Nur schade, dass die Infra in Europa nicht mehr auf Kurswagenbetrieb ausgelegt ist. In China gibt es 16-teilige Triebwagen die als Vollzug mit 250 km/h durch die Nacht von Beijing nach Hong Kong fahren. China kann das, weil die Strecke es zulässt. In Schweden sind die Fahrgastzahlen erheblich kleiner und auch mehr verstreut; die Frage ist sogar ob man einen Halbzug für eine bestimmte Strecke vollbekommt.

Im Falle Schweden gibt es noch einen Nachteil: man hat keinen alternativen Startpunkt. Alle internationalen Verkehre sind via Malmö. Beim ÖBB nightjet Düsseldorf-Wien/Innsbruck kann man noch Zugteile aus Hamburg tauschen, damit auch im Zielort ein vollständiger Zug kommt. Beim schwedischen Nachtzug muss DB vermutlich drei Lokomotiven stellen, um jeweils 4 Wägelchen rumzukarren; reine lokbespannte Züge, an denen die Nachtzugwagen als Kurswagen mitgegeben werden können, hat DB dann ja nicht mehr.


gruß,

Oscar (NL).

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