10 Jahre DB-ÖBB-EC Italien (Allgemeines Forum)
Seit 10 Jahren stellen ÖBB und DB gemeinsam ein EC-Angebot von München nach Italien, doch schauen wir zurück, wie es damals war.
Wir schreiben das Jahr 2010. Deutschland zog 2009 mit Österreich gegen Italien in den Krieg - zum Glück nur auf der Schiene Hier ein Artikel von der Welt
Früher, ja da war noch die Welt eine heile. DB, ÖBB und FS betrieben im Kooperationsverkehr die Züge zwischen München und Italien, doch es kam zu Verstimmungen. Die Züge der Italiener waren unpünktlich, dreckig und
aus den Fenstern konnte man nicht einmal rausschauen, zudem wäre es reine Glückssache, ob der obligatorische Speisewagen denn auch da ist, so Rüdiger Grubes Auffassung. So war es scheinbar damals in Italien bei der Bahn. Da man nicht deswegen die Fahrgäste verlieren wollte, beschloss man, die Züge zusammen mit den ÖBB in Eigenregie, also in Konkurrenz zur FS zu führen. Heißt, das Rollmaterial stammt von den ÖBB, das Personal von der DB.
Obwohl die EU den freien Wettbewerb auf der Schiene festgelegt hat, ist Italien nicht schlecht darin, ihn zu blockieren. So konmte man Teileelationen nicht mehr verkaufen. Und auch sonst wurde der ungeliebte Deutsch-Österreichische Mitbewerber ziemlich gegängelt, ob die Züge auch da ankommen, wo sie hinsplmen, ist nicht immer gewiss, so schien es.
Der Alleingang ärgerte die Italiener. Die Trassen, die die Deutschen beantragt hatten, also die Slots zu bestimmten Uhrzeiten auf den Schienen, wurden verweigert. Die brauche nun die Trenitalia, hieß es in Rom. Doch genutzt hat sie sie nie. Für die Deutschen blieben Slots zu Zeiten, die ein zu Anfang von der Schienenbehörde noch erlaubtes Umsteigen in italienischen Bahnhöfen unattraktiv machten. Die DB-Züge rollten immer wenige Minuten nach Abfahrt der italienischen Fernzüge ein, die weiter in den Süden fuhren. In Mailand oder Bologna durfte die DB nicht die Hauptbahnhöfe ansteuern, nur Vorortstationen. Auch der Versuch, im Mailänder Zentralbahnhof ein Büro zum Verkauf von Fahrkarten zu eröffnen, scheiterte. Dabei stehen dort viele Geschäfte leer.
Der Artikel führt dann noch den maroden Zustand der italienischen Staatsbahn aus und dessen schlechtes Image. Vermutlich eine Motivation für die Blockadehaltung gegen die Konkurrenz.
Doch trotz der Auflagen hielten sich ÖBB und DB geradezu mutig dran, mit der Zeit flachte der Krieg wohl ab, man erkannte in italien, dass gegen das als serviceorientiert und zuverlässig geltende Duo nicht sich nicht viel machen lässt.
Im Gegenteil, das Angebot wurde ausgebaut.
Durch neue Regularien der RFI (jetzt werden Sprinkleranlagen in den Zügen vorgeschrieben), wird es bald nötig sein, neue Züge für den Verkehr nach Italien anzuschaffen. Etwa mit 2022 werden dann die neuen Fernverkehrswagen zum Einstz kommen, man ist auf der Linie offensichtlich erfolgreich, sodass man auch in die Zukunft dieser investieren kann.
Eine wie ich finde interessante Geschichte.
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Reisehäppchen für zwischendurch gefällig?
(Bildquelle: ČD)