Meine gestrige Fahrt mit dem ICE 721 von Dortmund Ri München (Allgemeines Forum)
Statt mit zwei Zugteilen fuhr der ICE 721 nur mit einem. Zu meiner Überraschung führte dies nicht zu einem total überfüllten Zug. Da sind wohl einige gleich zuhause geblieben.
Die Fahrt zwischen Köln und Ffm-Flughafen war ereignislos und die Ankunft sowohl am Flughafen als auch in Ffm Hbf war super-pünktlich, wie dies Sonntags öfters vorkommt.
Dort aber begann das Chaos. Statt pünktlich loszufahren, blieb der Zug einfach stehen. Vom Sturm war dort zu dem Zeitpunkt noch nichts zu bemerken. Links und rechts fuhren die ICEs weiter ab. Nur wir nicht.
Ärgerlich war, dass es gar keine Durchsagen im Zug gab. Nach ca. einer Stunde konnte man in der Bahn-App sehen, dass es eine Umleitung geben würde, da der Halt in Aschaffenburg gestrichen war.
Eine Umleitung von Ffm geht ja meist über Darmstadt oder Fulda. Ich habe beides schon erlebt. Wir fuhren nach 90 Minuten Richtung Fulda weiter, aber nicht bis Fulda. Wohl wegen des Fahrtrichtungswechsels, den man dort machen muss. Es ging dann hinter Schlüchtern über Sinntal nach Würzburg und Nürnberg.
In Nürnberg erfuhren wir dann, dass der ICE 229 Richtung Wien VOR uns losgefahren ist, obwohl er in Frankfurt eigentlich eine halbe Stunde NACH uns losfahren sollte.
Er war ebenfalls über Schlüchtern umgeleitet worden, wie mir der Zub sagte. Da hat es wohl ein ziemliches Durcheinander bei der Einsatzleitung gegeben. Denn es gibt keinen Grund, den ICE vor uns losfahren zu lassen, damit wir dann noch mehr Verspätung bekommen und anschliessend den ICE 229 in Nürnberg warten zu lassen. Wir hätten im ICE 721 weniger Verspätung gehabt und hätten in Nürnberg am Bahnsteig warten können.
Der ICE 229 war zu meiner Verwunderung nur schwach besetzt. Es gab noch ausreichend Sitzplätze.
Das eigentliche Chaos ist aber immer wieder die Unfähigkeit, die Fahrgäste korrekt zu informieren.
An meinem vorletzten Umstieg fuhr gar nichts mehr. Die letzten verbliebenen zwei Züge wurden weiträumig umgeleitet. Dafür kann die Bahn nichts, aber für die Verweigerung von Taxischeinen oder eines Hotelgutscheins kann die Bahn sehr wohl etwas.
Die Herausgabe wurde verweigert unter Hinweis "Gleich fährt ein Zug", während in der App bereits alle Verbindungen gestrichen waren. Der Mitarbeiter stellte sich komplett stur und hat den Schalter sogar vorzeitig geschlossen.
Die Taxischeine oder Hotelgutscheine werden doch nicht von ihm bezahlt, sondern von den Fahrgästen über die Kosten für das Zugticket. Aus diesen Kosten für das Zugticket (für die Fahrgäste, für die Bahn sind das Einnahmen) wird die Rücklage für so Fälle wie gestern gebildet.
Jedenfalls habe ich noch nie gehört, dass ein Mitarbeiter an so einem Chaostag persönlich für die Hotelkosten hätte aufkommen müssen. Ein bisschen mehr Hilfe und korrekte Informationen wären schon schön.
Leider bekamen dann die Zub den vollen Frust ab, als der Schalter geschlossen war.
Auf dem letzten Teilstück habe ich dann ein Taxi genommen. Ich habe jedenfalls mehr Glück gehabt als die Fahrgäste, die unterwegs gestrandet sind.
P.S. Dort im Zug war auch ein Arbeitgeber oder ein Vorgesetzter, der allen ernstes per Handy von einem Mitarbeiter oder Kollegen verlangte, er solle in Köln einen Flieger nach München nehmen, um am Montag pünktlich bei der Arbeit zu sein... Heftig.
P.P.S. Die Mitarbeiter der Bahn waren trotz des Stress alle nett. Und bis auf den einen auch hilfsbereit, so weit das möglich war.