Meine gestrige Fahrt mit dem ICE 721 von Dortmund Ri München (Allgemeines Forum)

Southwest Chief, Montag, 11.03.2019, 10:43 (vor 1835 Tagen)
bearbeitet von Southwest Chief, Montag, 11.03.2019, 10:45

Statt mit zwei Zugteilen fuhr der ICE 721 nur mit einem. Zu meiner Überraschung führte dies nicht zu einem total überfüllten Zug. Da sind wohl einige gleich zuhause geblieben.

Die Fahrt zwischen Köln und Ffm-Flughafen war ereignislos und die Ankunft sowohl am Flughafen als auch in Ffm Hbf war super-pünktlich, wie dies Sonntags öfters vorkommt.

Dort aber begann das Chaos. Statt pünktlich loszufahren, blieb der Zug einfach stehen. Vom Sturm war dort zu dem Zeitpunkt noch nichts zu bemerken. Links und rechts fuhren die ICEs weiter ab. Nur wir nicht.

Ärgerlich war, dass es gar keine Durchsagen im Zug gab. Nach ca. einer Stunde konnte man in der Bahn-App sehen, dass es eine Umleitung geben würde, da der Halt in Aschaffenburg gestrichen war.

Eine Umleitung von Ffm geht ja meist über Darmstadt oder Fulda. Ich habe beides schon erlebt. Wir fuhren nach 90 Minuten Richtung Fulda weiter, aber nicht bis Fulda. Wohl wegen des Fahrtrichtungswechsels, den man dort machen muss. Es ging dann hinter Schlüchtern über Sinntal nach Würzburg und Nürnberg.

In Nürnberg erfuhren wir dann, dass der ICE 229 Richtung Wien VOR uns losgefahren ist, obwohl er in Frankfurt eigentlich eine halbe Stunde NACH uns losfahren sollte.
Er war ebenfalls über Schlüchtern umgeleitet worden, wie mir der Zub sagte. Da hat es wohl ein ziemliches Durcheinander bei der Einsatzleitung gegeben. Denn es gibt keinen Grund, den ICE vor uns losfahren zu lassen, damit wir dann noch mehr Verspätung bekommen und anschliessend den ICE 229 in Nürnberg warten zu lassen. Wir hätten im ICE 721 weniger Verspätung gehabt und hätten in Nürnberg am Bahnsteig warten können.

Der ICE 229 war zu meiner Verwunderung nur schwach besetzt. Es gab noch ausreichend Sitzplätze.

Das eigentliche Chaos ist aber immer wieder die Unfähigkeit, die Fahrgäste korrekt zu informieren.

An meinem vorletzten Umstieg fuhr gar nichts mehr. Die letzten verbliebenen zwei Züge wurden weiträumig umgeleitet. Dafür kann die Bahn nichts, aber für die Verweigerung von Taxischeinen oder eines Hotelgutscheins kann die Bahn sehr wohl etwas.

Die Herausgabe wurde verweigert unter Hinweis "Gleich fährt ein Zug", während in der App bereits alle Verbindungen gestrichen waren. Der Mitarbeiter stellte sich komplett stur und hat den Schalter sogar vorzeitig geschlossen.

Die Taxischeine oder Hotelgutscheine werden doch nicht von ihm bezahlt, sondern von den Fahrgästen über die Kosten für das Zugticket. Aus diesen Kosten für das Zugticket (für die Fahrgäste, für die Bahn sind das Einnahmen) wird die Rücklage für so Fälle wie gestern gebildet.

Jedenfalls habe ich noch nie gehört, dass ein Mitarbeiter an so einem Chaostag persönlich für die Hotelkosten hätte aufkommen müssen. Ein bisschen mehr Hilfe und korrekte Informationen wären schon schön.

Leider bekamen dann die Zub den vollen Frust ab, als der Schalter geschlossen war.

Auf dem letzten Teilstück habe ich dann ein Taxi genommen. Ich habe jedenfalls mehr Glück gehabt als die Fahrgäste, die unterwegs gestrandet sind.

P.S. Dort im Zug war auch ein Arbeitgeber oder ein Vorgesetzter, der allen ernstes per Handy von einem Mitarbeiter oder Kollegen verlangte, er solle in Köln einen Flieger nach München nehmen, um am Montag pünktlich bei der Arbeit zu sein... Heftig.

P.P.S. Die Mitarbeiter der Bahn waren trotz des Stress alle nett. Und bis auf den einen auch hilfsbereit, so weit das möglich war.

Meine gestrige Fahrt mit dem ICE 721 von Dortmund Ri München

musicus, Montag, 11.03.2019, 10:50 (vor 1835 Tagen) @ Southwest Chief

P.S. Dort im Zug war auch ein Arbeitgeber oder ein Vorgesetzter, der allen ernstes per Handy von einem Mitarbeiter oder Kollegen verlangte, er solle in Köln einen Flieger nach München nehmen, um am Montag pünktlich bei der Arbeit zu sein... Heftig.

Warum "heftig"?

Meine gestrige Fahrt mit dem ICE 721 von Dortmund Ri München

Southwest Chief, Montag, 11.03.2019, 10:57 (vor 1835 Tagen) @ musicus
bearbeitet von Southwest Chief, Montag, 11.03.2019, 10:58

Weil in NRW der Zugverkehr komplett eingestellt wurde.

Zugverkehr war in NRW nicht komplett eingestellt

EK-Wagendienst, EGST, Montag, 11.03.2019, 11:29 (vor 1835 Tagen) @ Southwest Chief
bearbeitet von EK-Wagendienst, Montag, 11.03.2019, 11:29

Weil in NRW der Zugverkehr komplett eingestellt wurde.

Der Zugverkehr in NRW war nicht eingestellt,
nur sind die meisten EVU im Personenverkehr nicht mehr gefahren, damit sie keine gestrandete Fahrgäste auf freier Strecke haben.
DB Netz hat Züge fahren lassen, wenn man als EVU es gewollt hat, und das Personal vorhanden war.

--
Ein Fahrplan ist ein VORSCHLAG an den Lokführer, wie man fahren könnte.

Zugverkehr war in NRW nicht komplett eingestellt

Southwest Chief, Montag, 11.03.2019, 11:40 (vor 1835 Tagen) @ EK-Wagendienst

Der Zugverkehr in NRW war nicht eingestellt,
nur sind die meisten EVU im Personenverkehr nicht mehr gefahren, damit sie keine gestrandete Fahrgäste auf freier Strecke haben.
DB Netz hat Züge fahren lassen, wenn man als EVU es gewollt hat, und das Personal vorhanden war.

Ich habe mich auf die Zeitungsmeldungen bezogen, so z.B.

https://rp-online.de/nrw/panorama/wegen-sturm-eberhard-bahn-stellt-betrieb-in-nrw-ein_v...

Wegen Sturm Eberhard - Bahn stellt Betrieb in NRW ein

"Wegen der Folgen von Sturmtief Eberhard waren der Fernverkehr
und Teile des Nahverkehrs komplett eingestellt worden."

Dass Teile des Nahverkehrs trotzdem fuhren, war mir nicht klar.

Meine gestrige Fahrt mit dem ICE 721 von Dortmund Ri München

Frecciarossa, Montag, 11.03.2019, 16:06 (vor 1835 Tagen) @ musicus

Warum "heftig"?

Weil es die Grenze der Zumutbarkeit überschreitet.

Meine gestrige Fahrt mit dem ICE 721 von Dortmund Ri München

musicus, Montag, 11.03.2019, 21:06 (vor 1834 Tagen) @ Frecciarossa

Weil es die Grenze der Zumutbarkeit überschreitet.

Inwiefern? Wie ist dieses Urteil zu begründen?

Meine gestrige Fahrt mit dem ICE 721 von Dortmund Ri München

Frecciarossa, Montag, 11.03.2019, 21:25 (vor 1834 Tagen) @ musicus

Man wird von einem Arbeitnehmer nicht verlangen können, dass er für den Flug mehr ausgibt, als er an dem Arbeitstag verdienen würde. Verhältnismäßigkeit und so.

Meine gestrige Fahrt mit dem ICE 721 von Dortmund Ri München

musicus, Montag, 11.03.2019, 21:29 (vor 1834 Tagen) @ Frecciarossa

Man wird von einem Arbeitnehmer nicht verlangen können, dass er für den Flug mehr ausgibt, als er an dem Arbeitstag verdienen würde. Verhältnismäßigkeit und so.

Oh. Ok. Wusste nicht, dass dir Modalitäten der Kostenübernahme aus dem konkreten Fall nebst Einkommen der zitierten Personen bekannt sind...

Meine gestrige Fahrt mit dem ICE 721 von Dortmund Ri München

Reservierungszettel, KDU, Montag, 11.03.2019, 17:21 (vor 1835 Tagen) @ Southwest Chief

P.S. Dort im Zug war auch ein Arbeitgeber oder ein Vorgesetzter, der allen ernstes per Handy von einem Mitarbeiter oder Kollegen verlangte, er solle in Köln einen Flieger nach München nehmen, um am Montag pünktlich bei der Arbeit zu sein... Heftig.

Kommt drauf an wie wichtig die Person ist, es macht schon ein Unterschied ob es sich um einen Verkäufer eines Supermarkts handelt oder ob es eine Person aus einer Führungsebne ist.

Führungskräfte

Taurus83, Nürnberg, Montag, 11.03.2019, 19:03 (vor 1835 Tagen) @ Reservierungszettel
bearbeitet von Taurus83, Montag, 11.03.2019, 19:03

P.S. Dort im Zug war auch ein Arbeitgeber oder ein Vorgesetzter, der allen ernstes per Handy von einem Mitarbeiter oder Kollegen verlangte, er solle in Köln einen Flieger nach München nehmen, um am Montag pünktlich bei der Arbeit zu sein... Heftig.


Kommt drauf an wie wichtig die Person ist, es macht schon ein Unterschied ob es sich um einen Verkäufer eines Supermarkts handelt oder ob es eine Person aus einer Führungsebne ist.

Wenn es eine Führungskraft ist, dann wird diese wohl eher nicht von einem Kollegen gedrängt. Diese Leute denken selber dass sie unersetzbar sind und nehmen dafür alles mögliche in Kauf.

Ich bekomm's ja selber mit wie oft diese Leute betonen dass sie in ihrer Freizeit jederzeit erreichbar sind. Ich bin eigentlich der Meinung dass eine gute Führungskraft dafür sorgt, dass die richtigen Leute an der richtigen Stelle sind und eigenverantwortlich handeln. Wenn der Laden läuft obwohl sie nicht anwesend sind dann haben sie alles richtig gemacht. Leider sehen das die Führungskräfte der Führungskräfte dann oft anders, deshalb müssen Führungskräfte so tun als wären sie unersetzbar. Eine komische Welt in der wir leben.

Viele Grüße,
Bernhard

Meine gestrige Fahrt mit dem ICE 721 von Dortmund Ri München

GibmirZucker, Montag, 11.03.2019, 20:56 (vor 1834 Tagen) @ Reservierungszettel

Stimmt. Beim Verkäufer würden die Kunden und Kollegen merken, dass er fehlt.

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