Auf nach Sizilien! Kap 2/2, Teil 1/3 (Reiseberichte)

Krümelmonster, München, Sonntag, 10.03.2019, 09:54 (vor 1868 Tagen)

Hallo liebes Forum,

es hat doch etwas länger gedauert bis zur Veröffentlichung des zweiten Kapitels. ;-)
Was bisher passiert war, steht hier.

Nun stand ich im Westen von Palermo am Bahnhof Palazzo Reale und wollte zum Hbf. Das Ticket dafür kostet 1,50 €. Der Automat nahm keine Münzen und sagte, er gibt max. 2 € Wechselgeld. Clever! Meine Geldkarten wollte ich nicht unnötig durch die Mafiametropole tragen und hatte sie vorsorglich in der Unterkunft gelassen. Einen Schalter gibt es an dem kleinen Bahnhof nicht. Das versuchte ich so dem Zub zu erklären, was mir natürlich nicht gelang.^^ Er merkte aber, dass ich wohl irgendwie ein Problem hatte, und ließ mich dann das Ticket aufpreisfrei im Zug kaufen.^^ Der Zug fuhr mit – 1 ab, das hat man in Italien übrigens öfter mal.^^
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109 Seid froh, dass ich kein Bahnhofsrätsel draus gemacht habe ;-)
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110 Sieht schneller aus, als es ist^^
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111 Für Regionalverkehr ziemlich edel
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112 Jazz im Hellen
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113 Vor dem Hbf. ist eine Tramhaltestelle. Und manchmal eine Tram.
Der Hauptbahnhof Palermo Centrale hat 10 Gleise, aber ich glaube, nicht alle sind in Benutzung. Im Takt wird nur die innerstädte Linie befahren, sonst gibt es einen bis fünf Züge pro Stunde. Ich holte meinen Koffer aus der Unterkunft und hatte noch etwas Zeit am Bahnhof. Dort wartete ein Trommel-Orchester auf seine Züge. Alle hatten Ghetto-Blaster dabei, aus denen Italo-Hits dröhnten, und alle trällerten laut mit. Irgendwann kam ein Putzi und bat, die Bahnhofsbeschallung doch bitte etwas leiser zu stellen. Es folgte eine längere Unterhaltung mit dem Putzi, und im Ergebnis war die Musik noch lauter und auch der Putzi sang mit. Das ist Italien! :D
Mein Zug Richtung Catania fuhr schon wieder mit – 1 ab. Nach 25 min Fahrzeit hatte er am ersten Zwischenhalt schon – 4. :D Nachdem einige Trommler auch in meinen Zug gestiegen waren, sah ich zu, dass ich möglichst weit weg saß, deshalb saß ich direkt hinter dem Führerstand. Der Tf fuhr, als wäre die Mafia hinter ihm her: Regelmäßig war von vorn ein bedrohliches Piepen zu vernehmen, gefolgt stets von einem heftigen Bremsvorgang. :D Zwischenhalte waren nur in Termini Imerese, Caltanisetta Xirbi & Enna – jedes Mal war der Zug mehrere min zu früh.^^ Ausgerechnet am Ende ging es etwas langsamer voran, nach knapp 3 h war die Ankunft in Catania schließlich mit + 3. Man würde nicht auf die Idee kommen, dass man über eine Insel fährt: im Landesinneren sah man v a Berge, viele Felder, einige Schafherden, viele Kakteen. Auch die hoch oben auf dem Berg gelegene Stadt Enna war ziemlich beeindruckend.
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114 Dieses „Kunst“-Werk verbindet die beiden größten Städte der Insel
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115 Vielleicht bringt das jemandem, der sich technisch besser auskennt als ich, etwas^^
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116 – 120 Impressionen vom Landesinneren Siziliens
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121 Ein paar Sitzkissen für die Schwiegermutter
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122 Bergdorf
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123 Nahe Enna hält die Moderne Einzug in Form einer großen Stinktierrenne (Autobahn)
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124 Noch nicht Enna, ein kleineres Bergdorf
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125 Ein besseres Bild von Enna war nicht drin. Für Ferro-Freaks fand ich diese Perspektive aber sehr interessant ;-)
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126 Angekommen in Catania. Immerhin ist nur eine Seite beschmiert…
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127 Beweisbild vom Bahnhof Catania C.le

Abends streifte ich von meiner kleinen Pension direkt am Hauptplatz Piazza Stesicoro aus noch etwas durchs Stadtzentrum. Sonntagabend war natürlich weniger los als tags zuvor in Palermo.
Anbei die Bilder aus Catania im Dunkeln:
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128 Die Kathedrale Sant’Agata
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129 Der Palazzo dei Chierici
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130 Im Palazzo degli Elefanti hinter dem Elefantenbrunnen hat das Rathaus seinen Sitz
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131 Die Universität
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132 Noch die Collegiata
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133 Zuletzt das Teatro Massimo Bellini

Der nächste Teil folgt sogleich.

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Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)

Auf nach Sizilien! Kap 2/2, Teil 2/3

Krümelmonster, München, Sonntag, 10.03.2019, 09:54 (vor 1868 Tagen) @ Krümelmonster

Am nächsten Morgen ging es schon wieder relativ früh los. Zunächst fuhr ich mit einer der kürzesten U-Bahnen Europas von der Endstation Stesicoro einmal fast die gesamte Linie bis zur Station Borgo. Offiziell gibt es 36 Sitzplätze & 185 Stehplätze. Bis zum ersten Zwischenhalt war der Zug fast leer, aber dann brechend voll. Die Metro verkehrt interessanterweise im Linksbetrieb. An den Automaten können durchgehende Tickets zur Ferrovia Circumetnea gekauft werden, denn diese ist auch Betreiberin der Metro Catania.
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134 Metro-Station Stesicoro
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135 Ich frage mich ja immer noch, wie man eine U-Bahn, die ausschließlich unterirdisch verkehrt und wo man nicht gut rankommt, derart beschmieren kann
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136 Hier sauber
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137 Die Fahrzeuge sind ziemlich spartanisch eingerichtet
An der Station Borgo verließ ich die Metro und wechselte in den Vulcano der Ferrovia Circumetnea. Leider konnte man in dem modernen Triebwagen die Fenster nicht öffnen, die alten Karren wären mir zumindest im Frühjahr lieber gewesen. Nun fuhr ich einmal um den Ätna – dachte ich. Denn ich wurde informiert, dass der Zug ab Randazzo im SEV geführt wird. Ich schaute nochmal auf die Webseite, verdammt, der Fahrplan war kurzfristig geändert worden… -.- An der Strecke wurden einige Bahnübergänge noch per Hand gekurbelt. Auch dieselten wir durch mehrere Tunnelbahnhöfe – so können die Ortszentren besser angebunden werden. Die alte Strecke führte zwar auch durch die Ortszentren, aber kurvig und viel langsamer. Die Ferrovia Circumetnea ist zwar wenig bekannt, gehört aus meiner Sicht aber landschaftlich auf jeden Fall zu den Top-Strecken Europas! Zuerst fährt man vorbei an den engen Gassen von Catania. Dann geht's weiter zwischen Kakteen und Zitronenbäumen mit Blick auf den Ätna. Ok, dann folgt ein längerer Tunnel-Abschnitt. Die Fahrt führt weiter bergauf, rechts der Ätna, links ein traumhafter Ausblick ins Tal. Immer wieder werden Lavazungen mit zerklüfteten Felsen durchquert. Es geht noch weiter bergauf. Irgendwann ist man auf über 900 m in einer Landschaft, die eher an Norditalien erinnert: keine Kakteen, sondern grüne Wiesen und Schafe. Nach wie vor Lavafelder und rechts der Ätna. Bei der Fahrt runter nach Giarre sieht man – gbf. im SEV – das Meer und sogar das Festland. Sehr zu empfehlen!!! Der Zug war pünktlich abgefahren, aber hatte bis kurz vor Randazzo 6 min Verspätung angesammelt – bei 5 min Umsteigezeit, und der nächste Bus fuhr 4 h später… Nach dem letzten Zwischenhalt hielten wir auf einmal an einem Bahnübergang, ein Fahrgast stieg aus und ging weg – gut, dass ich andere Mitreisende gefragt hatte, das war nämlich noch nicht die Endstation. :D Nach knapp 2 h Fahrzeit erreichte der Zug Randazzo mit + 8. Da stand ein Bus, ich und zwei weitere Reisende stellten uns mal davor.^^ Bald kam ein Busfahrer, ließ uns rein, machte den Motor an und ging wieder weg.^^ Kurz später ging es dann los wieder hinunter Richtung Küste. Von den drei Mitreisenden stieg eine recht bald aus, wir beide blieben wir Giarre – ok, bei zwei Fahrgästen macht ein Bus schon mehr Sinn als ein Zug… Der Ausblick war wie gesagt sehr schön, aber Fotografieren aus einem fahrenden Bus natürlich extrem schwer. Der Busfahrer donnerte mit sizilianischer Fahrweise in halsbrecherischer Geschwindigkeit hupend die engen kurvigen Bergstraßen hinunter und schaffte es, nach 10 min verspäteter Abfahrt früher als zur planmäßigen Ankunftszeit des Zuges in Giarre zu sein. :D Nicht ganz eine Stunde war er unterwegs.
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138 Catania Borgo
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139 Vulcano
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140 So ein Gefährt hätte ich gern gehabt, da hätte ich bei Gegenlicht nicht auch noch durch Glas fotografieren müssen…
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141 – 142 Fast perfekte Sicht auf den Ätna :-)
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143 Zerklüftete Lavazunge
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144 Leider ist auch das typisch für Sizilien: Überall liegen Unmengen Müll in der Landschaft…
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145 Von der Westseite war die Sicht nicht mehr so gut
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146 – 149 Zwar kein Ätna, aber trotzdem grandiose Landschaft im Landesinneren
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150 Beim Kreuzungshalt am Passo Zingaro hatte ich kurz die Möglichkeit, ohne Fensterscheibe zu fotografieren
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151 Dann kam auch schon der Gegenzug
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152 Mächtige Lavazunge
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153 Die Bewohner dieser Häuser hatten Glück ;-)
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154 Weiter oben wirkt die Landschaft deutlich weniger mediterran
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155 Unten am Meer gedeihen die Palmen, hier setzen die Bäume erste Blüten an
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156 Den wolligen Schafen wäre es unten viel zu warm
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157 Die nahezu bedeutungslose Bahnstrecke vor der Kulisse des Ätna
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158 Haus in bester Lage & mit Meerblick
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159 Die Ostflanke des Ätna
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160 Giarre
Dort am Bahnhof stieg ich aus, und just in dem Moment gingen die Schranken des Bahnübergangs nach unten. Ich dachte, warteste mal und fotografierst den Zug. Ein Bahnmitarbeiter stand auf dem Bahnübergang und telefonierte erstmal ewig. Selbst als die Schranken schon 10 min unten waren, spornte er immer noch Leute an, sie sollten jetzt schnell rüberlaufen. :D Nach 15 min kam dann endlich der Zug – genau so ein Jazz, mit dem ich am Vortag innerhalb Palermos gefahren war… -.- Dann fuhr ich entlang der Ostküste 20 min lang zurück nach Catania. Meistens verdeckte Bebauung die Sicht auf den Ätna, dafür hatte man auf der anderen Seite einen zwar gegenlichtigen, aber schönen Blick aufs Meer. Mittags um 12 war ich dann wieder in Catania.
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161 Nachdem ich so ewig gewartet hatte, möchte ich das Bild wenigstens hier zeigen^^
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162 – 163 Ätna aus dem Zug
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164 Auf der anderen Seite blubbert das Meer
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165 Zurück in Catania

Ich aß dann erstmal frisch von der Mafia ein Pferd (zum Glück bekam ich es ohne Kopf serviert).
Nun wiederholte ich die Erkundung des Zentrums von Catania nochmal bei Tageslicht, bevor ich zum Park Bellini spazierte. Dort hat man Aussicht auf Gipfel des Ätna, aber der war aktuell leider komplett wolkenverhangen. Später probierte ich auch mal einen italienischen Döner (als jemand, der in Berlin aufgewachsen ist, bin ich da sehr anspruchsvoll), der war gar nicht mal schlecht. Dann streifte ich noch etwas durchs Stadtzentrum. Schließlich plünderte ich noch den Supermarkt. Eigentlich wollte ich ca. 2 – 3 kg Kekse und min. 5 kg Pasta kaufen, doch die Auswahl an Keksen war so groß. Ich hatte gar keinen Platz mehr für Pasta. Aber 5 kg Kekse… Yäääääy!
Hier die Bilder aus Catania im Hellen.
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166 – 167 Die Kathedrale Sant’Agata
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168 Daneben der Palazzo dei Chierici
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169 Am selben Platz steht der Palazzo degli Elefanti
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170 Auch von der Collegiata habe ich Foto im Hellen
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171 Kekse!!! *‿*

Und ein letztes Mal splitte ich.

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Auf nach Sizilien! Kap 2/2, Teil 3/3

Krümelmonster, München, Sonntag, 10.03.2019, 09:56 (vor 1868 Tagen) @ Krümelmonster

Nach dem Abendessen ging ich zum Bahnhof und nahm gegen 23 Uhr den Nachtzug aus Syrakus gen Norden, der bei Abfahrt + 8 hatte. Im Abteil war schon ein Mann, ein weiterer und ich stiegen in Catania zu, ab Acireale war das Abteil voll.
Einmal wachte ich auf, als wir rangiert wurden und es anfing von drumherum zu brummen. Ich schaute auf die Uhr, kurz vor eins, wir wurden wohl gerade auf die Fähre geschoben. Später wachte ich auf und merkte, wie es aufhörte zu brummen, da wurden wir gerade von der Fähre runter geschoben. Es ist also kein Problem, während der Fährüberfahrt im Zug zu bleiben. Vor Salerno wachte ich auf und sah, dass wir + 25 hatten, lt. Google Zeitachse hatten wir Paola statt planm. 4:26 bereits um 4:12 erreicht, aber statt um 4:29 weiter zu fahren blieben wir bis 4:51 Uhr dort. In Salerno standen wir dann einige Minuten, um andere Züge vorzulassen, anschließend ging es mit mehr als + 30 z T in Schleichfahrt weiter nach Napoli C.le, Ankunft dort mit „nur“ + 28. Zwischen Salerno & Neapel liegt eine Art Halb-Rennbahn, die Geschwindigkeiten bis zu 250 km/h ermöglicht und längere Tunnels aufweist, aber sie kann – im Gegensatz zu den richtigen Rennbahnen Italiens – auch von normalen Zügen befahren werden. In normalen Zügen dauert die Fahrt zwischen den beiden Städten so planm. 36 min. Dabei hat man einen schicken Ausblick auf den Vesuv. An jenem Morgen war leider alles ziemlich grau.
In Neapel angekommen dachte ich, jetzt hab ich wenigstens noch eine Viertelstunde, doch schon weniger als 5 min nach dem Nachtzug traf am Nebenbahnsteig der Frecciarossa 1000 ebenfalls aus Salerno ein, in den ich nun umstieg. Ich begab mich zu meinem „Schlitten“ (so heißt „Wagen“ in der unterhaltsamen deutschsprachigen Version der Trenitalia-Webseite :D) und stellte höchst erfreut fest, dass ich diesen mit einer Horde von ca. 70 schreienden Jugendlichen in Begleitung von Lehrern teilte – ja tolle Wurst. Dank Reservierungspflicht gibt es in italienischen Zügen generell keine Reservierungsanzeigen, deswegen traute ich mich auch nicht, mich in einen ganz anderen Wagen zu setzen… Es waren an sich normale Menschen, nur normal unterhalten konnten sie sich nicht, sie konnten nur schreien – und das die ganze Fahrt lang… -.- Kurz nach Abfahrt in Neapel sah ich einen Fyra bei Neapel. Auch wenn ich die Dinger nie in echt gesehen hatte, sprach der Hundekopf irgendwie mit mir. Nun folgten 570 km in 3:15 h, davon 11 min für Zwischenhalte – das macht eine planmäßige Durchschnittsgeschwindigkeit von 186 km/h. Von den drei Fahrten Catania – Neapel – Bologna – München hat Neapel – Bologna tatsächlich die meisten km, und das obwohl Bologna – München ja sehr kurvenreich ist und einen ordentlichen Umweg macht! Zusätzlich zur hohen Geschwindigkeit sollen die weiteren Vorzüge des italienischen HGV nicht unerwähnt bleiben: Neapel – Mailand wird in der morgendlichen HVZ teils im 5-min-Abstand !!! mit verschiedenen Halteschemata gefahren. Gefahren wird stets mit Tempo 300, bzw. Rom – Florenz (& Salerno – Neapel) „nur“ mit 250 km/h.
Mein Zug rannte nach Rom und bog kurz vor dem Hbf. rechts ab und hielt in Roma Tiburtina. Dort waren nur 2 min Aufenthalt vorgesehen. Doch die Meute der Schüler hatte sich schon an den Türen versammelt, bereits nach 68 min Fahrzeit mussten sie schon rauchen. Die Lehrer machten zwar nicht mit, aber sahen auch keine Notwendigkeit, dem Treiben Einhalt zu gebieten, selbst als man die Zubine immer energischer pfeifen hörte, hat die Lehrerin ihre Schüler an der Tür zwar beaufsichtigt, aber nicht hineingeholt. Dementsprechend war es mit den 2 min nichts, mit + 7 ging es weiter, nun ging es mit „nur“ 250 km/h auf der ältesten Rennbahn Italiens weiter gen Norden. Bald war schon die Toskana erreicht – Wahnsinn! Von Rom nach Florenz sind es nur 81 min Fahrzeit. In Florenz musste interessanterweise niemand rauchen, obwohl dort 9 min Zeit gewesen wären, denn hier hielten wir am Kopfbhf. Santa Maria Novella. Der private Fernverkehr von Italo, der uns in Rom-Tiburtina schon eingeholt hatte, holte uns auch hier wieder ein. Die Verspätung wurde kaum abgebaut, weiter ging der wilde Ritt in anderer Fahrtrichtung und nun wieder mit 300 km/h. Die Strecke Florenz – Bologna verläuft zu über 90 % im Tunnel – möge sich daran erinnern, wer Oberfranken – Erfurt als teuerste U-Bahn der Welt bezeichnet. ;-) Nach 35 min Fahrzeit ab Florenz erreichten wir schließlich mit + 5 Bologna im Tiefbahnhof für die HGV-Züge.
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172 Der Nachtzug aufs Festland eilt herbei
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173 Wenn das nicht der Vesuv ist, möge man mich bitte eines Besseren belehren ;-)
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174 Nachtzug von der Insel und Rennzug
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175 Nebel im Mezzogiorno
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176 Hauptstadtbahnhof, aber kein Hauptbahnhof
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177 Szenerie in der Toskana
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178 Toskanische Bergdörfer
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179 Firenze SMN
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180 Weg isser
Vorsicht vor Gepäckträgern in Bologna: Ein Typ hat gleich gesehen, dass ich mich nicht auskannte. Ungefragt trug er meinen Koffer und meinen Kekse die Treppen hoch bis zum richtigen Gleis und sogar in den richtigen Wagen. Ich habe ihm 1 € gegeben. Er wollte 10 €, nach Diskussion 2 €. Ich bei einem € geblieben. Dann hat er mich beleidigt.^^ Immerhin, sonst ist nix passiert, er ist nicht handgreiflich geworden und hat mich auch nicht beklaut. Aber seine Dienste beim Gepäck Tragen werden bei älteren Damen dringender gebraucht. ;-)
Als Entschädigung für die schreiende Meute erhielt ich nun ein Einzelabteil. :-) Der EC wurde bereits hier von einem Stier bespannt, doch südlich von Verona fuhr er lt. Tracking und auch nach Gefühl nicht schneller als 160, obwohl die Strecke 200 hergibt. Kennt da jemand die Hintergründe? Zwischen Verona und Brenner fährt der Stier ja durchaus 180. Genug Puffer hatte der Fahrplan auf jeden Fall. Bereits ab Bologna war min. ein DB-Mitarbeiter mit Italienisch-Kenntnissen im Zug, der blieb auch bis München. In Verona waren 17 min Pause und Fahrtrichtungswechsel mit Umsetzen der Lok. Dann ging es in die Berge, mit Ausnahme von ein paar kurzen Momenten war das Wetter aber eher meh… Bereits südlich von Bozen gingen der deutsche & österreichische Zoll durch den Zug und schauten, ob irgendjemand verdächtig aussah. Hinter Bozen folgten viele Tunnel, da war ich futtern. Im Restaurant saß ein dicker Italiener, der schon sichtlich einen sitzen hatte. Er bestellte regelmäßig für irgendjemand anderen im Speisewagen Bier und war jedes Mal ganz überrascht, dass derjenige es nicht haben wollte und trank es tapfer selbst.^^ Hinter Franzensfeste guckte ich ziemlich verdutzt, es lag nämlich plötzlich Schnee! Oben kurz vor dem Brenner ging ein Schneeschauer nieder und es lag noch eine fast geschlossene Schneedecke! Die Ankunft am Brenner erfolgte eine min vor Plan, nun waren 13 min Aufenthalt. Am Brenner verließ das Trenord-Personal den Zug, stattdessen kam ein ÖBB-Zub, der an jedem Wagen außen an einen Knopf trat und schaute, dass darauf ein weißes Licht leuchtete. Dann kam der besoffene Italiener aus dem Speisewagen nach draußen und begann mich vollzulabern: „I come from Caserta [Raum Neapel], it’s a bad place, many many Mafiosi people.“ Gern hätte ich geantwortet: “Good for you, I have just been to Palermo.” Aber ich glaube, das hätte mir nicht geholfen, dass ich weiterhin meine Ruhe habe. :D Kurz nach 16.30 Uhr waren wir dann in Innsbruck, zur besten Pendlerzeit konnte ich mein Einzelabteil natürlich nicht mehr behalten: es kamen drei Mitreisende, eine bis Wörgl, zwei bis Minga. Die restliche Fahrt war unspektakulär und ebenfalls pünktlich bis Minga.
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181 „Il treno EuroCitty ottanta quatro di Trenord a Monaco di Baviera“
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182 Verona
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183 – 185 Die Berge Südtirols
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186 Henkersmahlzeit bei Henry
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187 Nördlich von Bozen
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188 Die Festung Franzensfeste
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189 Huch!
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190 So viel Schnee! :-O
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191 – 193 Auf der Brenner-Nordrampe
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194 Am Ziel!

Am Ende noch die obligatorische Statistik, ohne Metro:
Es waren 11 Fahrten, insg. 4.125 km (davon 3.344 in Italien) in 44:17 h (zzgl. 6:46 h Zwischenhalte) plus 2 x 8,3 km Fähre. ;-) Folgende Strecken waren für mich Neuland: St. Gallen – Zürich, Gotthardtunnel & NBS, Giubiasco (bei Bellinzona) – Monza, Mailand – Palermo, Fiumetorto (bei Palermo) – Catania, Catania – Messina sowie Salerno – Bozen (bis Bologna über die Rennbahnen).
Nach der Zahl der Strecken-km ist Italien nun auf Platz 2 (nach DE). ;-)

Es grüßt
Das Krümelmonster

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Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)

Auf nach Sizilien! Kap 2/2, Teil 3/3

Sören Heise, Region Hannover, Sonntag, 10.03.2019, 10:28 (vor 1868 Tagen) @ Krümelmonster

Mile grazie,

Bellini hieß natürlich Vincenzo mit Vornamen. Aber das Teatro Massimo in Catania heißt eben nach ihm. Nicht so einfach.

Sizilien ist halt so groß, dass es nicht wirklich nach Insel aussieht.

Viele Grüße
Sören

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Verstehen Sie Bahnhof!
Europa: Linkliste Fahrplantabellen und mehr

Auf nach Sizilien! Kap 2/2, Teil 3/3

Krümelmonster, München, Mittwoch, 13.03.2019, 20:41 (vor 1864 Tagen) @ Sören Heise

Mile grazie,

Gerne!


Bellini hieß natürlich Vincenzo mit Vornamen. Aber das Teatro Massimo in Catania heißt eben nach ihm. Nicht so einfach.

Massimo wäre aber auch mal ein interessanter Vorname. ;-)


Sizilien ist halt so groß, dass es nicht wirklich nach Insel aussieht.

Oh ja!


Viele Grüße
Sören

Grüße zurück
vom Krümelmonster

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Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)

Auf nach Sizilien! Kap 2/2, Teil 3/3

Taurus83, Nürnberg, Sonntag, 10.03.2019, 12:48 (vor 1867 Tagen) @ Krümelmonster

Liebes Krümelmonster,

auch für diesen Bericht vielen Dank!

So ähnlich wie Dir mit den Schülern ging's mir auch mal in Italien, und genau deshalb ist mir unser System mit optionalen Reservierungen und Reservierungsanzeigen lieber: Man kann sich selbst ein schönes Plätzchen suchen. :-)

Viele Grüße,
Bernhard

Auf nach Sizilien! Kap 2/2, Teil 3/3

Krümelmonster, München, Mittwoch, 13.03.2019, 20:41 (vor 1864 Tagen) @ Taurus83

Liebes Krümelmonster,

auch für diesen Bericht vielen Dank!

Gerne!


So ähnlich wie Dir mit den Schülern ging's mir auch mal in Italien, und genau deshalb ist mir unser System mit optionalen Reservierungen und Reservierungsanzeigen lieber: Man kann sich selbst ein schönes Plätzchen suchen. :-)

Am besten wären ja Inklusivreservierungen und Reservierungsanzeigen. Im Zweifelsfall sitze ich lieber auf einem lauten Platz auf dem Gang. ;-)


Viele Grüße,
Bernhard

Grüße zurück
vom Krümelmonster

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Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)

Mille grazie!

JanZ, HB, Sonntag, 10.03.2019, 14:42 (vor 1867 Tagen) @ Krümelmonster

Vielen Dank auch von mir! Vielleicht schaffe ich es auch irgendwann mal südlicher als Rom. Florenz–Bologna fand ich wegen des hohen Tunnelanteils auch enttäuschend. Und der italienische Döner kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit auch aus Deutschland, jedenfalls habe ich dort viele Aushänge von deutschen Dönerproduktionsfirmen gesehen.

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Im Volk, da ist sie sehr beliebt, unsere Eisenbahn,
Doch dort, wo's keine Schienen gibt, da hält sie selten an.

(EAV: Es fährt kein Zug)

Mille grazie!

Krümelmonster, München, Mittwoch, 13.03.2019, 20:41 (vor 1864 Tagen) @ JanZ

Vielen Dank auch von mir! Vielleicht schaffe ich es auch irgendwann mal südlicher als Rom. Florenz–Bologna fand ich wegen des hohen Tunnelanteils auch enttäuschend. Und der italienische Döner kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit auch aus Deutschland, jedenfalls habe ich dort viele Aushänge von deutschen Dönerproduktionsfirmen gesehen.

Gerne!

Ich war bis zum letzten Jahr noch nie weiter südlich als bis zur Linie Mailand - Venedig gekommen. Zwischen dieser Linie und Sizilien kenne ich bislang auch noch nichts, abgesehen von den Durchfahrten. :D

Döner unterscheidet sich schon innerhalb Deutschlands erheblich. Ich glaube mal gehört zu haben, in mehreren Bundesländern (auf jeden Fall Bayern & BaWü) dürfen irgendwelche bestimmten Zusatzstoffe nicht verwendet werden. Nach etlichen Jahren habe ich in München immer noch keinem Dönermann das Prädikat "gut" verleihen können. :-(
In Italien war ja zunächst äußerst skeptisch, als der Döner Ketchup bekam. :D War aber wie gesagt ganz gut.^^

Es grüßt
Das Krümelmonster

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Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)

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