Der Bahnbabo - Frankfurts beliebtester Straßenbahnfahrer

Meine Freundin berichtete mir letzte Woche ganz aufgeregt aus der Straßenbahn, dass an jeder Station die Fahrgäste gejubelt und geschrien haben, seitlich der Führerstandskabine standen die Massen und haben dem Fahrer über die Schulter geschaut, ständig gab es Ansagen und die Fahrgäste wurden unterhalten.

Erst dachten wir, da war ein Radiomoderator oder sonst eine Aktion in der Bahn, aber Nein - Alltag in der Frankfurter Straßenbahn! Denn der beliebteste Straßenbahnfahrer der Stadt, der "Bahnbabo" führte die Bahn:

https://www.hr-fernsehen.de/sendungen-a-z/maintower/sendungen/video-60738.html

Soweit so gut, kannte ihr vorher auch nicht, die Mitfahrt war Zufall. Was mich freut ist das Zeichen, welcher der Babo mit seiner Art setzt. Er zeigt, dass jeder (auch wie er im Interview sagt, wenn man "nur" Straßenbahnfahrer ist) mit Motivation das beste aus seinem Beruf machen kann. Immer gute Laune, immer freundlich zu den Fahrgästen - auch ein Straßenbahnfahrer kann seinen Beruf zum absoluten Vergnügen machen! In Zeiten von genervten Personal (ob im Zug, an der Supermarktkasse oder sonstwo) ist der Babo für mich ein Lichtblick, "Seht her, aus jedem Beruf kann man etwas Geiles machen".

Erinnert an einen Zugbegleiter aus meiner Pendlerzeit auf der Riedbahn, er ist als Star unter dem Namen Herr Müller bekannt. Aufgrund seiner stets persönlichen Begrüßung aller Fahrgäste und freundlichen Art kommen die Fahrgäste auf ihn zu, halten Smalltalk und er berichtet von seinen Fahrten, immer mit Motivation und Begeisterung für seine Strecke.

Weiter so!

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Bin sehr froh das sowas eher eine Seltenheit ist ... Eine gewisse Freundlichkeit sollte in dem Beruf schon vorhanden sein, aber so selbstverliebte Personen die einen vollquatschen und witzig sein wollen muss ich nicht haben.

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> Bin sehr froh das sowas eher eine Seltenheit ist ... Eine gewisse Freundlichkeit sollte in dem Beruf schon vorhanden sein, aber so selbstverliebte Personen die einen vollquatschen und witzig sein wollen muss ich nicht haben.

Man kann es natürlich auch wieder sofort negativ sehen...

Ich freue mich als Fahrgast wenn das Zugpersonal zeigt, dass es Spaß an dem Job hat und stolz drauf ist.

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Ich feier sowas.

Das gibt es auch manchmal aber selten im Fernverkehr. Es geht mal wieder alles schief, hohe Verspätung, es geht nicht weiter, keiner weiß was (auch nicht das Personal). Die Verärgerung ist spürbar und breitet sich im Großraum aus.

Und dann kommt diese Ansage. Mit guter Laune und Selbstironie oder Sarkasmus wird auf die Situation eingegangen und dabei noch der ein oder andere Spruch gerissen. Alles abseits von den Standardsprüchen im ZuB-Handbuch. Und das wirkt dann wie Magie, plötzlich ist die schlechte Laune weg, die Leute lachen und zeigen sogar Verständnis und man kommt im Wagen auch ins Gespräch über diese erheiternde Ansage. Das Ganze ist oft gepaart mit einer unglaublichen Präsenz des Zugchefes/Chefin während des Problems und danach mit Hilfestellung, guter Laune und dem Eingehen auf individuelle Probleme.

Es ist unglaublich was das bewirken kann und ich finde es sehr schade, dass diese Individualität bei der DB nicht gewünscht ist und es oft einfach nur heißt „aufgrund von Verzögerungen im Betriebsablauf...“. Das können auch Maschinen. Die Stimmung eines ganzen Wagens schlagartig ändern können diese nicht.

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Fahre ich sehr gerne: BR 401, BR 403, Avmz, Apmz (ICmod)
Fahre ich gerne: BR 402, BR 407, Avmz, Apmz (unmod), BR 611, BR 612
Fahre ich nicht gerne: IC2, BR 411/415, DR-Dosto

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Och, ich glaube, dass die DB mit dieser Individualität wenig Probleme hat. Eher ist es wohl so, dass nur wenige Zugbegleiter den Mut und das Talent besitzen, so zu sein.

Schade, es kann einem den Tag so verschönern.

Es gibt einen niederländischen ZuB der sich auf der Strecke zum amsterdamer Flughafen mal von allen möglichen ausländischen Touristen die Ansage, "Nächste Station: Flughafen Schiphol" hat übersetzen lassen. Der hat jetzt einen Zettel wo das in mindestens 20 Sprachen drauf steht, wenn nicht mehr, und wenn er mal Lust hat, sagt er es auch in allen Sprachen durch. Spätestens bei Russisch fangen alle Fahrgäste an zu grinsen, und dann kommt die Durchsage noch auf Chinesisch, Japanisch, Koreanisch, und und und.

Kleine Geste, große Wirkung, und eine tolle Werbung für die Eisenbahn.

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Auf der Strecke Fulda - Frankfurt ist auch ein besonderer Zugbegleiter unterwegs:

https://www.allianz-pro-schiene.de/presse/pressemitteilungen/die-pendler-wissen-wer-ein...

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Besonders freut mich an solchen Personen, es wird deutlich dass man als "einfacher Mann", also Jemand der lediglich die Straßenbahn fährt zum Held und Vorbild werden kann - in den Medien sind es immer große Schauspieler, Sänger, Astronauten, Sportler die etwas bewirken und verändern können oder für gewisse Werte stehen. Hier ist es einfach ein Straßenbahnfahrer, ein Mensch wie Du und ich der allen zeigt, auch als Straßenbahnfahrer könnt ihr es zu etwas bringen, der Job kann Spaß machen und es ist viel mehr als "nur" Leute von A nach B zu transportieren.

Eine positive Botschaft zur Arbeit im öffentlichen Verkehr. "Leute, Ihr müsst nicht Astronaut werden, Straßenbahnfahrer ist vollkommen ausreichend und für die Gesellschaft noch viel wichtiger". Wie viele Kinder den Bahnbabo sehen und sich sagen "Wenn ich groß bin, will ich auch Straßenbahn fahren"?

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Hallo zusammen,

den Bahnbabo haben wir vor einiger Zeit auf einer Doppelseite in der FR vorgestellt: http://www.fr.de/frankfurt/peter-wirth-alles-gechillt-beim-bahnbabo-a-1487699

Besonders gefällt mir die gschilderte Szene in der Schule.

Den freundlichen Herrn Müller auf der Riedbahn habe ich schon ne ganze Weile nicht mehr gehört oder gesehen. Vielleicht mag er die Twindexxe nicht ;-)

LG
Michael

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In Würzburg gibt es einen jungen Busfahrer, der Ansagen wie ein Pilot macht, zum Glück nicht an jeder Haltestelle. Das ist ganz witzig, solange es nicht alle machen :-). Dann wäre es nicht nur nichts Besonderes mehr, sondern würde auch ziemlich nerven.

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Im Volk, da ist sie sehr beliebt, unsere Eisenbahn,
Doch dort, wo's keine Schienen gibt, da hält sie selten an.

(EAV: Es fährt kein Zug)

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