Konflikt Infrastruktur vs. Personal & Fahrzeuge (mit Stat.) (Allgemeines Forum)

RenateMD, Donnerstag, 17.01.2019, 18:37 (vor 1897 Tagen)
bearbeitet von RenateMD, Donnerstag, 17.01.2019, 18:42

Hallo zusammen,

aus aktuellem Anlass möchte ich einen grundlegenden Zielkonflikt der Personen-Beförderung thematisieren, der im Verbund mit einem Flaschenhals-Korridor zu erheblichen Problemen führt.
Bezugsobjekt ist die Strecke der RB48 in NRW Bonn-Wuppertal/Oberbarmen, operiert durch National Express. Datengrundlage ist der NX-Scout Informationsdienst, der aktuell über Störungen und Verzögerungen berichtet und meinen Erfahrungen nach sehr zuverlässig ist. (Danke an dieser Stelle für Einrichtung und Betrieb des Dienstes!)
Im Folgenden liste ich alle Störungen auf, die nicht auf den Betreiber zurückzuführen sind. Es wird deutlich, dass die Probleme der Bahn nicht operativ, sondern vor allem struktureller Natur sind. Ich zähle auch PU und Polizei-Ermittlungen auf. Natürlich kann niemand etwas dafür, aber es verdeutlicht, wie notwendig zusätzliche Gleise, Brücken etc. wären...
Insgesamt lässt sich m.M.n. ein klares Plädoyer ableiten, dass ein aktuell viel disktutierter Wechsel an der Spitze der DB verpuffen würde im Hinblick auf kurzfrsitige Verbesserungen...
Aber seht selbst, ich habe alle Ereignisse seit Anfang Dezember gelistet.
Es sollte noch angemerkt werden, dass ich Verspätungen oder Teilausfälle durch Überholungen oder anderer verspätete Züge nicht erwähnt habe, da dies den Rahmen sprengen würden. Es vergeht fast kein Tag, an dem es nicht durch diese Gründe zu massiven Verspätungen und Teilausfällen kommt.

17.01. Signalstörung Köln Hbf, Signalstörung Bonn Hbf
16.01. Signalstörung Bonn Hbf, Signalstörung Bornheim-Sechtem
11.01. Signalstärung Bonn Hbf - Bonn Bad Godesberg, Streckensperrung Hohenzollernbrücke
10.01. Signalstörung Sechtem
09.01. Streckenauslastung Bonn Hbf
08.01. Streckenauslastung, Streckensperrung Wuppertal
07.01. Bahnübergangsstörung Leichlingen
28.12. Streckensperrung Köln Süd
27.12. Weichenstörung Roisdorf-Bonn
20.12. Notarzteinsatz Wuppertal, Signalstörung
17.12. Polizeiliche Ermittlungen, Signalstörung Roisdorf-Sechtem
14.12. Feuerwehreinsatz Köln West
13.12. Weichenstörung Wuppertal Hbf
12.12. Weichenstörung Roisdorf, polizeiliche Ermittlungen, Signalstörung Sechtem, Sperrung Bonn Hbf
10.12. Sperrung Wuppertal Hbf
06.12. Weichenstörung Roisdorf
04.12. Signalstöung Leichlingen, Oberleitungsschaden Leichlingen-Solingen
03.12. Verspätung durch Überholung & Teilausfall (+37!!!)

Zusammenfassend erachte ich die Anzahl der Störungen als sehr viel. Empfindet das jemand anders? Gibt es evtl. eine alternative Daten-Grundlage aus Deutschland?
Wie seht ihr das? Für mich zieht das Argument, man habe keinen Einfluss auf Störungen überhaupt nicht, wenn ich mir allein die Anzahl der Signalstörungen zwischen Bonn und Köln innerhalb von eineinhalb Monaten anschaue. Die Infrastruktur zerfällt vor unseren Augen.

Liebe Grüße
Renate

Konflikt Infrastruktur vs. Personal & Fahrzeuge (mit Stat.)

ffz, Donnerstag, 17.01.2019, 19:20 (vor 1897 Tagen) @ RenateMD

Hallo,

ich kann nur sagen, dass ich vorsichtig damit wäre die Verspätungsanagben eines EVU's aus zu werten, denn es ist nicht immer gesagt, dass der tatsächliche Grund angegeben wird und wie groß die Auswirkungen sind.
Eine Signalstörung kann sein, dass das Siganl 1-malig auf Grund einer Störung nicht auf Fahrt gestellt werden kann, das passiert sicherlich mehr wie 50 mal am Tag in Deutschland, das kann von gar keinen Auswirkungen bis 5 Minuten Verspätung gehen. Es reicht schon, wenn die Tag-Nacht-Schltung im Stellwerk hängt und schon hat man eine Signalstörung, oder das Signal fällt auf Grund einer Störung in Haltstellung zurück.
Auf der RB 48 kommen 2 Ersatzzüge zum Einsatz 1mal eine Dosto Garnitur mit Lok und 1 mal eine 110er und n-Wagen, beide haben Schwierigkeiten die Fahrzeiten zu halten und werden dann für eine Überholung auf die Seite genommen.

Sperrungen von Bahnhöfen und Personenunfällen sind behördliche Anordnungen, da ist der Infrastrukturbetreiber Machtlos. Wenn die Behörde anordnet dass der Verkehr ein zu stellen ist, muss der Infrastrukturbetreiber das tun.

Konflikt Infrastruktur vs. Personal & Fahrzeuge (mit Stat.)

EK-Wagendienst, EGST, Donnerstag, 17.01.2019, 20:20 (vor 1896 Tagen) @ ffz

Auf der RB 48 kommen 2 Ersatzzüge zum Einsatz 1mal eine Dosto Garnitur mit Lok und 1 mal eine 110er und n-Wagen, beide haben Schwierigkeiten die Fahrzeiten zu halten und werden dann für eine Überholung auf die Seite genommen.

Das sind aber Ersatzleistung für 2 Unfälle wo DB Netz bzw. DB Regio die Schuld hat, und nun fährt man mit eben mit Leihfahrzeugen. Denn Reservefahrzeuge gibt es ja nicht mehr.
Eben der Zug hält die geplanten Fahrzeiten der RB 48 nicht ein, und damit wird er raus genommen. Es liegt an der schlechteren Beschleunigung, und die Verlängerten Einstiegszeiten.

Sperrungen von Bahnhöfen und Personenunfällen sind behördliche Anordnungen, da ist der Infrastrukturbetreiber Machtlos. Wenn die Behörde anordnet dass der Verkehr ein zu stellen ist, muss der Infrastrukturbetreiber das tun.

Dazu kommen dann oft Kabeldiebstähle, wo dann vieles nicht mehr geht,

In den letzten 24 Stunden habe ich so 150 Störungsmails bekommen, und das sind nicht alle Störungen.
Heute darf ja auch niemand mehr selber was machen.
Wenn früher eine Weiche nicht in Endlage kam, ist der Stellwerker runter und hat geschaut, heute muss da erst mal eine Fachkraft kommen, dazu muss alle gespeichert werden, da die EVU ja im Störungsfall auch Trassengeld zurück bekommen.
Es muss alles dokumentiert werden, und jeder muss für alles die Fachkenntnisse nachweisen.
Das wird auch nicht mehr besser werden.

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Ein Fahrplan ist ein VORSCHLAG an den Lokführer, wie man fahren könnte.

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