Flixtrain späterer Zustieg verboten? (Fahrkarten und Angebote)

Marvin-GE, NRW, Freitag, 11.01.2019, 09:51 (vor 1904 Tagen)

Hallo,

aufgrund eines guten Angebotes werde ich den Flixtrain nach Hamburg nutzen.
Ursprünglich wollte ich ab Köln fahren, werde jedoch wahrscheinlich erst in Gelsenkirchen einsteigen.
In der Buchungsbestätigung steht folgendes:

Späterer Zu- oder früherer Ausstieg
Das Ticket berechtigt den Fahrgast zu einer Fahrt zwischen dem auf dem Ticket angegebenen Start- und Zielort. Ein späterer Zu- oder früherer Ausstieg ist aufgrund von gesetzlichen Bestimmungen nicht gestattet.

Was für eine gesetzliche Bestimmung soll das sein? Und hat jemand bezüglich eines späteren Zustiegs schon Erfahrungen gemacht?

Gruß Marvin

Flixtrain späterer Zustieg verboten?

JanZ, HB, Freitag, 11.01.2019, 10:00 (vor 1904 Tagen) @ Marvin-GE

Entweder haben sie das einfach vom Bus übernommen, wo es ja explizite Bedienungsverbote gibt, oder es bezieht sich darauf, dass man keine Strecken fahren darf, die Nahverkehr im Sinne des Gesetzes sind (was hier ja nicht der Fall wäre). Ob und wie man das kontrollieren kann, steht auf einem anderen Blatt. Erfahrungen habe ich da keine.

--
Im Volk, da ist sie sehr beliebt, unsere Eisenbahn,
Doch dort, wo's keine Schienen gibt, da hält sie selten an.

(EAV: Es fährt kein Zug)

Flixtrain späterer Zustieg verboten?

Marvin-GE, NRW, Freitag, 11.01.2019, 10:10 (vor 1904 Tagen) @ JanZ

Entweder haben sie das einfach vom Bus übernommen, wo es ja explizite Bedienungsverbote gibt, oder es bezieht sich darauf, dass man keine Strecken fahren darf, die Nahverkehr im Sinne des Gesetzes sind (was hier ja nicht der Fall wäre). Ob und wie man das kontrollieren kann, steht auf einem anderen Blatt. Erfahrungen habe ich da keine.

Köln-Düsseldorf lässt sich aber buchen, zumindest wird ein Preis ausgegeben. Diese Strecke ist sowohl unter einer Stunde als auch weniger als 50 km lang.
Wahrscheinlich wurde es einfach vom Flixbus übernommen.

Flixtrain späterer Zustieg verboten?

Colaholiker, Frankfurt / Hildesheim, Freitag, 11.01.2019, 10:13 (vor 1904 Tagen) @ Marvin-GE

Wahrscheinlich wurde es einfach vom Flixbus übernommen.

Davon gehe ich aus. Sofern ich nicht versuche, an Halten, die als "nur Ausstieg" gekennzeichnet sind, zuzusteigen, kann ich auch Fernverkehrsfahrkarten für beliebig kurze Strecken kaufen. Frankfurt Hbf - Frankfurt Flughafen ist deutlich kürzer als 50 km und kann problemlos als ICE-Fahrkarte gebucht werden. Im Bahnverkehr wäre mir keine Regelung bekannt, die es verbietet, Fahrten unter einer bestimmten Distanz anzubieten.

Verflixte Grüße
der Colaholiker

--
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Kürzere Strecke teurer

tom66, Freitag, 11.01.2019, 10:35 (vor 1904 Tagen) @ Colaholiker
bearbeitet von tom66, Freitag, 11.01.2019, 10:36

Hallo,

ich hatte mal den Fall das die Strecke Köln-Hamburg billiger war als die Strecke Gelsenkichen-Hamburg. Steht glaube ich auch so am Zug als Werbung dran. Flixtrain orientiert sich bei der Preisgestaltung wohl an der Konkurrenz. Daher müssen sie in den AGBs auch den späteren Zustieg ausschließen. Sonst würde ja jeder Köln-Hamburg buchen.

Kürzere Strecke teurer

Colaholiker, Frankfurt / Hildesheim, Freitag, 11.01.2019, 10:54 (vor 1904 Tagen) @ tom66

Was dann wiederum eine rein zivilrechtliche Sache der Vertragsgestaltung wäre. ;-) Ebenso wie die daraus ggf. resultierende Vertragsstrafe für den Kunden.

Lediglich auf das Nichtvorhandensein entsprechender gesetzlicher Regelungen hinweisende Grüße
der Colaholiker

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In der Luftfahrt normal.

ICETreffErfurt, Eisenach, Freitag, 11.01.2019, 13:12 (vor 1904 Tagen) @ Colaholiker

In der Luftfahrt ist es normal, dass ein späterer Zustieg nicht möglich ist. Wenn man Berlin–Frankfurt–New York bucht, kann man nicht mehr in Frankfurt nachträglich zusteigen, ohne neues Ticket zu kaufen. Ich kenne da jemand, der da ordentlich Strafe zahlen musste.

Aber der Flix_train_ ist ein Zug und kein Flugzeug

Ösi, Freitag, 11.01.2019, 13:15 (vor 1904 Tagen) @ ICETreffErfurt

- kein Text -

Danke für diese Erkenntnis :-)

JanZ, HB, Freitag, 11.01.2019, 13:46 (vor 1904 Tagen) @ Ösi

Die spannende Frage wäre, ob solche Regelungen im Eisenbahnverkehr a) sinnvoll und b) zulässig wären.

--
Im Volk, da ist sie sehr beliebt, unsere Eisenbahn,
Doch dort, wo's keine Schienen gibt, da hält sie selten an.

(EAV: Es fährt kein Zug)

Gibts das nicht in UK sowieso schon?

Altmann, Freitag, 11.01.2019, 13:52 (vor 1904 Tagen) @ JanZ

Die spannende Frage wäre, ob solche Regelungen im Eisenbahnverkehr a) sinnvoll und b) zulässig wären.

Gibts das nicht in UK sowieso schon?

JanZ, HB, Freitag, 11.01.2019, 13:56 (vor 1904 Tagen) @ Altmann

Die spannende Frage wäre, ob solche Regelungen im Eisenbahnverkehr a) sinnvoll und b) zulässig wären.

Da ist zumindest die Frage nach a) beantwortet, da einem die Sperren an einem späteren Einstieg den Zutritt verwehren können. Bei b) können wir bis Ende März davon ausgehen, dass zumindest keine EU-Vorschriften dagegen stehen ;-).

--
Im Volk, da ist sie sehr beliebt, unsere Eisenbahn,
Doch dort, wo's keine Schienen gibt, da hält sie selten an.

(EAV: Es fährt kein Zug)

Vllt. BGB?

martarosenberg, Freitag, 11.01.2019, 21:57 (vor 1904 Tagen) @ JanZ

Die spannende Frage wäre, ob solche Regelungen im Eisenbahnverkehr a) sinnvoll und b) zulässig wären.


Da ist zumindest die Frage nach a) beantwortet, da einem die Sperren an einem späteren Einstieg den Zutritt verwehren können. Bei b) können wir bis Ende März davon ausgehen, dass zumindest keine EU-Vorschriften dagegen stehen ;-).

Ich kann mir vorstellen dass im BGB was dagegen steht. Vllt. ja was ähnliches wie das, was Grundlage für die Ungültigerklärung des Verbots des MVV, im ÖPNV Kurzstrecken aneinanderzureihen, war. Ungleichbehandlung gleicher Dinge oder so.

So ganz leihenhaft mal eine Idee von mir.

Ausgeschlossen

Frecciarossa, Freitag, 11.01.2019, 22:32 (vor 1904 Tagen) @ martarosenberg

- kein Text -

Gibts das nicht in UK sowieso schon?

A-W, Hannover, Samstag, 12.01.2019, 03:07 (vor 1903 Tagen) @ Altmann

Ja, das gibt es dort, aber ausschließlich wenn man zum Sparpreis (Advance) fährt. Wird man erwischt, dann kostet es den teuersten Normalpreis für die tatsächlich gefahrene Strecke. Den teuersten, weil es manchmal mehrere Strecken fahrbar sind. Sonstige Tickets gestatten kürzere Fahrt.

Kürzere Strecke teurer

Marvin-GE, NRW, Freitag, 11.01.2019, 13:46 (vor 1904 Tagen) @ Colaholiker

Was dann wiederum eine rein zivilrechtliche Sache der Vertragsgestaltung wäre. ;-) Ebenso wie die daraus ggf. resultierende Vertragsstrafe für den Kunden.

In den AGB und Beförderungsbedingungen von Flixtrain steht von einer entsprechenden Regelung nichts. Es wird auch erst nach Buchung mit dem Versand des Tickets erwähnt.
Naja mal schauen, wahrscheinlich wird es keinen interessieren und ist wenn eigentlich auch nur für die Busbeförderung gedacht.

Lediglich auf das Nichtvorhandensein entsprechender gesetzlicher Regelungen hinweisende Grüße
der Colaholiker

Da sind wir uns mittlerweile einig.

Kürzere Strecke teurer

bahnfahrerofr., Freitag, 11.01.2019, 13:51 (vor 1904 Tagen) @ Marvin-GE

Was dann wiederum eine rein zivilrechtliche Sache der Vertragsgestaltung wäre. ;-) Ebenso wie die daraus ggf. resultierende Vertragsstrafe für den Kunden.


In den AGB und Beförderungsbedingungen von Flixtrain steht von einer entsprechenden Regelung nichts. Es wird auch erst nach Buchung mit dem Versand des Tickets erwähnt.
Naja mal schauen, wahrscheinlich wird es keinen interessieren und ist wenn eigentlich auch nur für die Busbeförderung gedacht.

Lediglich auf das Nichtvorhandensein entsprechender gesetzlicher Regelungen hinweisende Grüße
der Colaholiker


Da sind wir uns mittlerweile einig.


Ich kann da eine Erfahrung aus Tschechien vorweisen:
Bin bei RegioJet Richtung Prag statt (wie gebucht) in Poprad-Tatry mal in Strba eingestiegen, also so ca. 20 min später am nächsten Halt. Daraufhin suchte mich der Steward auf und berichtete auf Englisch nach Kontrolle der "Fahrkarte", dass ich eigentlich nicht mehr mitfahren dürfte, da bei Nichtzustieg am gebuchten Einstiegshalt die Fahrkarte automatisch storniert wird. Aus Kulanz hat er mich aber trotzdem mitgenommen (Ausnahmsweise!).

Flixtrain späterer Zustieg verboten?

Alibizugpaar, Köln (im Herzen immer noch Göttinger), Freitag, 11.01.2019, 13:35 (vor 1904 Tagen) @ JanZ
bearbeitet von Alibizugpaar, Freitag, 11.01.2019, 13:36

"oder es bezieht sich darauf, dass man keine Strecken fahren darf, die Nahverkehr im Sinne des Gesetzes sind"

Hmmm??? Ich kann mit einem selbstfinanzierten Fernzug doch halten wo ich will und ein/aussteigen lassen wen ich will. Ich bin diesbezüglich niemandem gegenüber verpflichtet oder Rechenschaft schuldig. Ich kann ja auch mit dem IC von Essen nach Bochum fahren, kostet 8 EUR.

--
Gruß, Olaf

"Die Reise gleicht einem Spiel; es ist immer Gewinn und Verlust dabei und meist von der unerwarteten Seite."

Goethe an Schiller 1797

Flixtrain späterer Zustieg verboten?

JanZ, HB, Freitag, 11.01.2019, 13:45 (vor 1904 Tagen) @ Alibizugpaar

"oder es bezieht sich darauf, dass man keine Strecken fahren darf, die Nahverkehr im Sinne des Gesetzes sind"

Hmmm??? Ich kann mit einem selbstfinanzierten Fernzug doch halten wo ich will und ein/aussteigen lassen wen ich will. Ich bin diesbezüglich niemandem gegenüber verpflichtet oder Rechenschaft schuldig. Ich kann ja auch mit dem IC von Essen nach Bochum fahren, kostet 8 EUR.

War auch nur eine Vermutung, bzw. etwas, das ich noch im Hinterkopf hatte. Aber nachdem man auch Essen–Gelsenkirchen auf flixtrain.de buchen kann, ist es das wohl eher nicht.

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Im Volk, da ist sie sehr beliebt, unsere Eisenbahn,
Doch dort, wo's keine Schienen gibt, da hält sie selten an.

(EAV: Es fährt kein Zug)

Flixtrain späterer Zustieg verboten?

gnampf, Freitag, 11.01.2019, 18:28 (vor 1904 Tagen) @ JanZ

War auch nur eine Vermutung, bzw. etwas, das ich noch im Hinterkopf hatte. Aber nachdem man auch Essen–Gelsenkirchen auf flixtrain.de buchen kann, ist es das wohl eher nicht.

Ist eher andersrum der Fall. Um als Nahverkehrszug anerkannt zu werden mußt du nachweisen das ein entsprechender Anteil deiner Kundschaft eben entsprechend kurze Strecken fährt. Da musste HKX ja damals drum kämpfen damit sie für Leute mit Nahverkehrstickets Geld bekommen.
Ansonsten gilt halt vielfach die Einschränkung vom Verbund, wer in dessen Auftrag fährt darf halt nichts nach eigenem Tarif verkaufen für eine Verbundstrecke. Wer aber eh keine Nahverkehrs- und Verbundfahrscheine anerkennt (und auch kein Geld vom Verbund bekommt) ist da frei.

Vermutliche Ursache

Giovanni, Samstag, 12.01.2019, 13:13 (vor 1903 Tagen) @ Marvin-GE

In der Buchungsbestätigung steht folgendes:

Späterer Zu- oder früherer Ausstieg
Das Ticket berechtigt den Fahrgast zu einer Fahrt zwischen dem auf dem Ticket angegebenen Start- und Zielort. Ein späterer Zu- oder früherer Ausstieg ist aufgrund von gesetzlichen Bestimmungen nicht gestattet.

Was für eine gesetzliche Bestimmung soll das sein? Und hat jemand bezüglich eines späteren Zustiegs schon Erfahrungen gemacht?

Eine derartige rechtliche Regelung gibt es, zumindest zum Teil, im Fernbusverkehr.
Es würde mich nicht überraschen, wenn für die Flixtrain-Buchung das selbe System benutzt wird und deshalb dieser Hinweistext unabsichtlich von Flixbus übernommen wurde.

--
Wo Logik aufhört fängt das DB-Preissystem an.
2.4.4: "Eine Fahrkarte für eine höhere Produktklasse berechtigt [...] auch zur Beförderung in einer niedrigeren Produktklasse."
Ein Doppelstock-RE ist 4.631,5mm hoch - ein ICE1-Speisewagen nur 4.295mm ;)

Flixtrain späterer Zustieg verboten?

Marvin-GE, NRW, Donnerstag, 31.01.2019, 13:06 (vor 1884 Tagen) @ Marvin-GE

Die Frage konnte ich leider nicht klären, da die erste Kontrolle der Fahrkarten zwischen Münster und Osnabrück stattfand. Zwischen Essen und Gelsenkirchen kam noch die Durchsage, dass doch bitte alle mit DB-Ticket, Semesterticket oder was auch immer, bitte in Gelsenkirchen aussteigen sollen oder ein Ticket nachlösen müssen. Eine interessante Art der Einnahmensicherung.
Alles in allem war es gefühlt das gleiche wie ein Wochenendverstärker der DB. Alles ein bisschen chaotisch.

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