? In letzter Zeit häufiger (Beinahe)zugunglücke? (Allgemeines Forum)

martarosenberg, Donnerstag, 22.02.2018, 18:23 (vor 2227 Tagen)

Häufen sich in den letzten wenigen Jahren die Zugundlücke und Beinahezugunglücke in Deutschland, oder bekomme ich nur mehr davon mit in letzter Zeit?

Wenn ersteres: Ich frage mich, woran das liegt. Nicht was der jeweilige Einzelgrund ist, sondern was systemisch dazu beiträgt, dass es gefährlicher wird.

? In letzter Zeit häufiger (Beinahe)zugunglücke?

EK-Wagendienst, EGST, Donnerstag, 22.02.2018, 18:29 (vor 2227 Tagen) @ martarosenberg

Häufen sich in den letzten wenigen Jahren die Zugundlücke und Beinahezugunglücke in Deutschland, oder bekomme ich nur mehr davon mit in letzter Zeit?

Wenn ersteres: Ich frage mich, woran das liegt. Nicht was der jeweilige Einzelgrund ist, sondern was systemisch dazu beiträgt, dass es gefährlicher wird.

Da ja die Fahrkarten wie alles immer billiger sein soll, wird halt gespart.
Hier eben bei der Ausbildung, und es gibt auch oft das nicht jemand einen Beruf aus Überzeugung macht, sondern weil er es eben muss.

Mir ist aufgefallen, das die Unfälle oder beinah Unfälle immer mehr durch Mitarbeiter von DB Netz verursacht werden, auch sind die Anzahle der Personale zurück gefahren worden.

? In letzter Zeit häufiger (Beinahe)zugunglücke?

Manitou, Freitag, 23.02.2018, 01:40 (vor 2226 Tagen) @ EK-Wagendienst

Beruht dies auf Medienberichten oder internen Statistiken? Möglicherweise steht nur öfter was in der Zeitung und früher kan es nicht an die Öffentlichkeit.

? In letzter Zeit häufiger (Beinahe)zugunglücke?

Mint, Freitag, 23.02.2018, 06:15 (vor 2226 Tagen) @ EK-Wagendienst

Da ja die Fahrkarten wie alles immer billiger sein soll, wird halt gespart.

Fahrkarten sind, solange ich leben, stets teurer geworden, sowohl im Regional- wie im Fernverkehr und auch im ÖPNV.

Ich finde eher Österreich

Höllentalbahn, Donnerstag, 22.02.2018, 19:58 (vor 2227 Tagen) @ martarosenberg

Also zumindest subjektiv häuft es sich in letzter Zeit in Österreich extrem das Züge aufeinander drauffahren oder herrenlos rumrollen

Nö. Heute steht nur jeder Furz live im Web ...

Blaschke, Donnerstag, 22.02.2018, 20:49 (vor 2226 Tagen) @ martarosenberg

Huhu.

Häufen sich in den letzten wenigen Jahren die Zugundlücke und Beinahezugunglücke in Deutschland, oder bekomme ich nur mehr davon mit in letzter Zeit?

Eher letzteres.

Heutzutage ist man ja quasi live dabei, wenn mal was passiert. Und alles steht Millisekunden später online weltweit im Netz.

Früher gab es 3 Fernsehkanäle, Opas Radio und die Tageszeitung. Da hatte man weder Sendeminuten noch Platz für so manchen Klimbim.

Wenn ersteres: Ich frage mich, woran das liegt. Nicht was der jeweilige Einzelgrund ist, sondern was systemisch dazu beiträgt, dass es gefährlicher wird.

Da es das nicht wird, erübrigt sich die Frage.

Ansonsten lassen sich Unfälle und Unglücke NIE ganz ausschließen. Auch wenn das heute niemand mehr akzeptieren will und aus jedem Zwischenfall ein Megaereignis veranstaltet wird.

Schöne Grüße von

jörg

Negativer Beigeschmack bleibt!

Bahngenießer, Donnerstag, 22.02.2018, 21:28 (vor 2226 Tagen) @ Blaschke

Huhu.

Häufen sich in den letzten wenigen Jahren die Zugundlücke und Beinahezugunglücke in Deutschland, oder bekomme ich nur mehr davon mit in letzter Zeit?


Eher letzteres.

Heutzutage ist man ja quasi live dabei, wenn mal was passiert. Und alles steht Millisekunden später online weltweit im Netz.

Früher gab es 3 Fernsehkanäle, Opas Radio und die Tageszeitung. Da hatte man weder Sendeminuten noch Platz für so manchen Klimbim.

Einerseits ist es richtig, dass man in der heutigen Zeit von allen Bagatell-Unglücken und Beinahe-Unglücken erfährt, die früher oft nur im Regionalteil einer Zeitung kurze Erwähnung fanden.

Andererseits sehe ich eine große Gefahr dadurch:
1) dass sich DB Netz immer mehr gezwungen fühlt, Stellwerk-Arbeitsplätze mit Quereinsteigern zu besetzen, die einfach nur einige Wochen bis Monate geschult und angelernt werden, ohne dass sie vorher Bezug zum Eisenbahnbetriebsdienst hatten,
2) dass die Arbeitsplätze in den zentralen Elektronischen Stellwerken doch (im Falle von betrieblichen Besonderheiten) wesentlich unübersichtlicher sind als die in den alten örtlichen Stellwerken.

richtiger Trend: je weniger Mensch, desto besser ...

Blaschke, Donnerstag, 22.02.2018, 22:06 (vor 2226 Tagen) @ Bahngenießer

Hallo.

Andererseits sehe ich eine große Gefahr dadurch:
1) dass sich DB Netz immer mehr gezwungen fühlt, Stellwerk-Arbeitsplätze mit Quereinsteigern zu besetzen, die einfach nur einige Wochen bis Monate geschult und angelernt werden, ohne dass sie vorher Bezug zum Eisenbahnbetriebsdienst hatten,

Einerseits richtig. Andererseits ist der Unerfahrene evtl aufmerksamer, weil eben weniger routiniert.

2) dass die Arbeitsplätze in den zentralen Elektronischen Stellwerken doch (im Falle von betrieblichen Besonderheiten) wesentlich unübersichtlicher sind als die in den alten örtlichen Stellwerken.

Einerseits richtig. Andererseits sorgt weniger Routine für mehr Aufmerksamkeit.

Und generell: je weniger Mensch der Technik reinwurschtelt, desto besser. Oft genug hat die Technik einwandfrei funktioniert und hätte das Unglück verhindert, wenn Mensch es nicht wieder besser gewußt hätte und die Technik überstimmt hat.


Schöne Grüße von

jörg

Negativer Beigeschmack bleibt!

Alexander, Freitag, 23.02.2018, 06:29 (vor 2226 Tagen) @ Bahngenießer

Guten Morgen,

2) dass die Arbeitsplätze in den zentralen Elektronischen Stellwerken doch (im Falle von betrieblichen Besonderheiten) wesentlich unübersichtlicher sind als die in den alten örtlichen Stellwerken.

wenn ich die letzten „Unglücke“ verfolgt habe, waren es immer örtlich besetzte Stellwerke.
Daher spielt in diesem Zusammenhang die Stellwerkstechnik keine unmittelbare Rolle. Ich würde sogar behaupten die „unübersichtlichen“ großen ESTW-Bereiche sind aufgrund der dahinterstehenden Sicherungslogik sogar weniger anfällig für solche Vorkommnisse.

Wo du natürlich recht hast, dass im Störungsfall sehr schnell eine Überlastung beim Fdl entstehen kann und es daher zu größeren Verzögerungen kommt, als es mit wesentlich mehr Mitarbeitern und einer geringeren Belastung je Fdl der Fall wäre.

Viele Grüße

--
Es gibt Menschen, die geizen mit ihrem Verstand wie andere mit ihrem Geld. (Wilhelm Busch)

Negativer Beigeschmack bleibt!

Zugschlus, RSIG, Freitag, 23.02.2018, 07:39 (vor 2226 Tagen) @ Alexander

wenn ich die letzten „Unglücke“ verfolgt habe, waren es immer örtlich besetzte Stellwerke.
Daher spielt in diesem Zusammenhang die Stellwerkstechnik keine unmittelbare Rolle. Ich würde sogar behaupten die „unübersichtlichen“ großen ESTW-Bereiche sind aufgrund der dahinterstehenden Sicherungslogik sogar weniger anfällig für solche Vorkommnisse.

Die Sicherungslogik ist beim ESTW nicht wesentlich anders wie beim ortsbedienten Relaisstellwerk. Der m.W. wichtigste Unterschied ist, dass das ESTW Dich relativ deutlich warnt und sogar zu einigen Gedenksekunden zwingt, wenn Du Dinge tust, die potenziell gefährlich sein könnten (Ersatzsignal, Fahrstraßenhilfsauflösung etc).

Ich bin Stammgast im Eisenbahnbetriebsfeld Darmstadt und sitze (inzwischen) sehr gerne auf dem ESTW und ziehe es gewisser Alttechnik sogar vor. Man darf nur nicht den Fehler machen und auf die "Außen"-Anlage gucken, das verwirrt völlig.

Wo du natürlich recht hast, dass im Störungsfall sehr schnell eine Überlastung beim Fdl entstehen kann und es daher zu größeren Verzögerungen kommt, als es mit wesentlich mehr Mitarbeitern und einer geringeren Belastung je Fdl der Fall wäre.

Wobei man sich in der BZ doch relativ schnell den Nachbarn oder einen Springer heranpfeifen kann, wenn einem irgendwelche Sonderregeln ("welchen Befehl muss ich jetzt bei dieser Störun ggeben") gerade nicht so ganz parat sind. In Schiltach oder Schelklingen ist man da sehr viel mehr auf sich alleine gestellt.

Grüße
Marc

Negativer Beigeschmack bleibt!

JeDi, überall und nirgendwo, Freitag, 23.02.2018, 07:53 (vor 2226 Tagen) @ Zugschlus

Die Sicherungslogik ist beim ESTW nicht wesentlich anders wie beim ortsbedienten Relaisstellwerk.

Die Sicherungslogik ist sogar beim Mech E schon die gleiche, wie im ESTW ;-).

JeDi, heute Abend wieder in einem Betriebsfeld unterwegs

--
Weg mit dem 4744!

Negativer Beigeschmack bleibt!

Zugschlus, RSIG, Freitag, 23.02.2018, 14:56 (vor 2226 Tagen) @ JeDi

Die Sicherungslogik ist beim ESTW nicht wesentlich anders wie beim ortsbedienten Relaisstellwerk.


Die Sicherungslogik ist sogar beim Mech E schon die gleiche, wie im ESTW ;-).

Ich würde selbsttätige Gleisfreimeldung ja/nein schon als einen Unterschied in der Sicherungslogik sehen wollen. Außerdem wollte ich Leese-Stolzenau ausschließen.

Grüße
Marc

Negativer Beigeschmack bleibt!

JeDi, überall und nirgendwo, Montag, 26.02.2018, 08:27 (vor 2223 Tagen) @ Zugschlus

Die Sicherungslogik ist beim ESTW nicht wesentlich anders wie beim ortsbedienten Relaisstellwerk.


Die Sicherungslogik ist sogar beim Mech E schon die gleiche, wie im ESTW ;-).


Ich würde selbsttätige Gleisfreimeldung ja/nein schon als einen Unterschied in der Sicherungslogik sehen wollen.

Gibt’s m.W. auch für Mech. Im Zweifel gibt’s aber auch RSTW ohne selbsttätige Gleisfreimeldung.

--
Weg mit dem 4744!

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