Ein Sprint mit Hindernissen (mit 21 Bildern) (Reiseberichte)
Anlass
Wie öfters zum Fahrplanwechsel galt es ein neues Angebot auszuprobieren und das mit einem auch jenseits der Bahn interessanten Ziel zu kombinieren. Es gab also zwei Anlässe:
Erstbefahrung der NBS Ebensfeld – Erfurt
Besuch der Erfurter Weihnachtsmarkts
Datum
10.12.2017
Geplanter Fahrplan
Verspätung
Hinfahrt + 70 (mit ungeplantem Zugwechsel in Nürnberg)
Rückfahrt: + 50
benutzte Fahrzeuge
ICE 1004: ICE 3 (BR 403), Redesign.
ICE 1508: ICE-T (BR 411)
ICE 1009: ICE 3 (BR 403), Redesign.
Gastronomischer Tipp
Bild s.u.
In Bild und Text
1 Da soll er abfahren, der erste Sprinter ab München
2 Der Zug fährt ein
3 Es ist übrigens Tz 336 „Ingolstadt“. Das konnte ja nicht gut gehen ;-)
4 Abfahrbereit
5 Portraitfoto
6 Die neuen Deckenbildschirme finde ich sehr gelungen
7 Der geplante Fahrtverlauf
8 Höchstgeschwindigkeit
Bis dahin lief alles sehr gut. Die Abfahrt in München erfolgte quasi auf den Zeigersprung, die Ankunft in Nürnberg mehr als pünktlich, trotz nur 61 Minuten Planfahrzeit.
In Nürnberg fingen dann die Probleme an: wir fuhren nicht weiter. Erste Durchsage so nach 5 Minuten: „Wegen Einstellungsübernahme durch den Lokführer dauert es noch 2-3 Minuten“. Das klingt seltsam…
Aber nach weiteren 5 Minuten fährt der Zug dann tatsächlich an – und kommt keine 50 Meter weit. Wegen „spontaner technischer Probleme“ bleibe man erst einmal am Bahnsteig stehen – die Türen sind auch wieder freigegeben. Man bekommt nun nicht wirklich mit, was gemacht wird, im Zug wird weiterhin „+ 20“ als voraussichtliche Verspätung angezeigt, der Navigator zeigt schon + 130 an. Das riecht nach Umleitung. Kurz darauf kommt dann auch die Durchsage, dass über Würzburg und Fulda umgeleitet wird. Wir entscheiden uns daraufhin auszusteigen und den nachfolgenden ICE nach Erfurt zu nehmen.
Eine halbe Stunde in Nürnberg Hbf nutzten wir zur Getränkeaufnahme. Inzwischen ist das Wetter in Schneegestöber übergegangen. Der ICE 1508 kommt pünktlich, fährt pünktlich ab und es gibt auch noch freie Plätze. Die Füllung ist allerdings auch bei fast 100% (wie auch schon im ICE 1004).
Streckenbilder fehlen nun aufgrund mangelnder Sicht. Ca. gegen 14:30 auf Höhe Forchheim kommt uns der Sprinter aus Berlin entgegen. Der scheint pünktlich zu sein. Der einzige der 4 heutigen Sprinter.
Ab Breitengüßbach benutzen wir die neuen Gleise einschließlich der Überwerfung, ab Unterleiterbach fahren wir dann auch über 160 km/h. Für die „berauschenden“ 227 km/h habe ich kein Beweisbild. Im Bereich Froschgrundseebrücke fahren wir dann wieder deutlich langsamer, vmtl. kaum 100 km/h. Danach dauert es bis der ICE-T wieder auf Tempo kommt. Annährend Höchstgeschwindigkeit erst wieder bergab. Trotz dieser zwischenzeitlichen Langsamfahrt ist der Zug pünktlich in Erfurt, das scheinen die Fahrzeiten herzugeben. Wir sind allerdings über 70 Minuten später als geplant. Nun ja…
9 Unser unfreiwilliger Zug nach Erfurt
10 Wir fuhren mit dem Tz „Markt Holzkirchen“, der einzige ICE bei dessen Taufe ich dabei war. Lustiger Zufall.
In Erfurt war ich zum ersten Mal und durchaus angetan. Nette Stadt. Ein paar Impressionen:
11 Am Fischmarkt
12 Die Krämerbrücke
13 Das Bier schmeckt auch
14 Weihnachtsmarkt mit Riesenrad
15 Überblick von der Domtreppe
16 Weihnachtsmarkt mit Dom
17 Hiermit geht’s wieder zurück.
Die Verspätung hält sich in Grenzen. Der Zug ist mit +5 angekündigt, die sich auch bewahrheiten. Damit ist er der mit Abstand pünktlichste Fernzug in Erfurt, alle anderen haben mehr als deutliche Verspätung. Auch die „altbewährten“ Züge Frankfurt – Dresden.
18 Einfahrt von ICE 1009 in Erfurt
Mit ca. 8 Minuten Verspätung verlassen wir Erfurt wieder und es geht zügig in den Thüringer Wald, die Beschleunigung des ICE 3 ist deutlich besser als bei ICE-T – keine Überraschung. Zwar ist das Wetter wieder klar, aber natürlich ist‘s jetzt dunkel. Aber man sieht ein paar Lichter in der Ferne vorbeiziehen und ein paar schleichende Autos auf der A72 um einen optischen Eindruck der Geschwindigkeit zu bekommen. Den bekommt man auch auf dem Deckenbildschirm:
19 Bild des Tages ;-)
An der Landesgrenze / Froschgrundseebrücke fahren wir wieder langsamer, auch wenn wir diesmal nur auf ca. 200 km/h abbremsen. Seltsam… Danach geht’s nochmals bis auf 290 km/h rauf, bevor wir dann ab dem Abzw. Weißenbrunn am Forst so mit 230-240 km/h austrudeln und ab Unterleiterbach wieder max. 160 km/h angesagt ist. Gefühlt fahren wir aber weiter sehr „sportlich“ und in der Tat sind wir quasi pünktlich (max. 1-2 Minuten Verspätung) in Nürnberg. Man kann hier also sogar Fahrzeit aufholen. 65 Minuten sind offensichtlich möglich, auch ohne den Ausbau Baiersdorf – Unterleiterbach.
So. In Nürnberg wurde uns dann verkündet, dass die NBS nach Ingolstadt wegen eines Notarzteinsatzes gesperrt ist und wir stattdessen ohne Halt über Augsburg umgeleitet werden. Das wars dann mit pünktlich…
Es dauerte dann bis 21:20 bis es weiter ging. Es ging für die Umstände entsprechend halbwegs flott vorwärts. Um 22:51 waren wir in München, obwohl wir an der Donnersberger Brücke noch 2-3 Minuten auf die Einfahrt warten mussten. Dank sehr flotter Fahrweise. So war die Fahrzeit Durchfahrt Augsburg Hbf bis zum Halt im Vorfeld von München Hbf 22 Minuten! Zudem dürfte ich das erste Mal durch Augsburg Hbf durchgefahren sein. Auch mal was Neues.
20 An Tz 328 lag es nicht.
21 Unterschriftensammlung
Das war dann eher ein Stolperstart als ein Sprint. Aber so kann’s nur besser werden. Und man bleibt in den Medien ;-)…
Ciao,
Uli