Positive Erlebnisse mit den Zugbegleitern (Allgemeines Forum)

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Samstag, 09.12.2017, 16:44 (vor 2301 Tagen)
bearbeitet von J-C, Samstag, 09.12.2017, 16:45

Hi,

bin grad im Railjet und hab heute grad was ganz nettes erlebt.

Eine ältere Dame hat im Zug ihr Ticket kaufen wollen und sich gewundert, wieso es nun mehr kostet als sonst.

Der Grund ist, dass bisher nur die Fahrkarten von und zur Grenze mit dem MT verkauft werden konnten und durch das neue IPad halt auch grenzüberschreitende Fahrkarten verkauft werden können.

Ich gehe davon aus, dass das bei der DB eh möglich ist, darum geht's mir auch nicht.

Aber ich fand es sehr schön, wie der Zugbegleiter verständlich und gut diesen etwas komplexeren Sachverhalt erklären konnte. Ich fand ihn sehr kompetent.

Weitaus vorher hatte ich auch mal die Situation, wo der Polonia hoffnungslos überfüllt ist (was sonst nie geschieht) und der Zugbegleiter einen Studenten aus Tschechien und mich erlaubte, in seinem Dienstabteil Platz zu nehmen. Man hatte nett plaudern können und die Zeit verging rasch. In Tschechien bekam ich ohnehin einen "regulären" Platz.

Und da wollte ich halt spontan fragen, was eure positiven Erfahrungen mit Zugbegleitern sind. Ich finde, wir haben genug über negative Erfahrungen gesprochen, jetzt könnten wir in diesem Thread auch mal über positive Erfahrungen sprechen :-)

Gruß
Jan-Christian

--
Reisehäppchen für zwischendurch gefällig?
[image]
(Bildquelle: ČD)

damit ließe sich das Forum FLUTEN!!!!

Blaschke, Samstag, 09.12.2017, 17:31 (vor 2301 Tagen) @ J-C

Tach.

Und da wollte ich halt spontan fragen, was eure positiven Erfahrungen mit Zugbegleitern sind.

Da müßte ich monatelang Urlaub nehmen und das Forum sich ne neue Speicherplatte zulegen, wenn ich all das Positive hier reinschreiben soll.

Warum auch soll ich viel negatives mit Schaffnern erlebt haben? Wenn was ist, spreche ich die freundlich an. Wenn die dann merken, hey, den Typen muß ich nicht an die Hand nehmen, der weiß sich zu helfen, dann ist sowieso alles gut.

Damals als Fahrgastinterviewer haben sie mich eh gemocht, weil vorher mußten sie das machen und darauf hatten sie keine Lust. Außerdem waren sie so im NV nicht allein. Ich erinnere mich an eine wilde Schwarzfahrerjagd im Dosto. Oder wenn Blaschi die zweitklassigen Leute im NRW-RE 6 aus der 1. Klasse beförderte.

Und auch in den ganzen TMT-Jahren und auch sonst sind mir so gut wie keine negativen Erinnerungen in Erinnerung.

Schaffner sind keine Feinde, keine Gegner, keine Arschlöcher, sondern im Gegenteil die Armen, die den ganzen von oben ausgedachten Unfug ausbaden müssen. Wie der Fahrgast auch. Wenn ich ihn also als PARTNER betrachte, der unter Unregelmäßigkeiten genauso leidet wie ich, dann kommt ein Großteil der zu lesenden Probleme gar nicht auf.

Dass es unter Tausenden auch in der Berufsgruppe immer auch mal einen Spinner gibt: ja mei. Haben wir hier im Forum ja auch. Im Leben draußen sieht man die ja so selten wie ein Meteoriteneinschlag. Alles gut also.

Ich finde, wir haben genug über negative Erfahrungen gesprochen


Das sind aber fast ausschließlich die, die im Schaffner einen Gegner sehen. Die dann tricky Tickets kaufen und sich dann sorgen, der Schaffner könnte sie nach Guantanamo verfrachten. Zumal sie offenkundig unfähig sind, ein ganz normales Gespräch zu führen und einfach sachlich freundlich die auf dem Herzen liegenden Dinge anzusprechen.


Schöne Grüße von

jörg

der sogar mal erfolgreich einen DEUTSCHEN Schlafwagenschaffner mit Bargeld bestochen hat und als Dank nicht nur die Nacht definitiv alleine im Abteil blieb, sondern sogar noch ins Luxusappartement umziehen durfte. Win-win.

damit ließe sich das Forum FLUTEN!!!!

ICE2020, Samstag, 09.12.2017, 17:43 (vor 2301 Tagen) @ Blaschke

...die Armen, die den ganzen von oben ausgedachten Unfug ausbaden müssen.

Diesen Beitrag von Dir würde ich sogar fast unterschreiben. Nur an dieser Stelle wird es mir dann doch zu schwarz / weiß. „Oben“ die Idioten, „unten“ die, die alles eigentlich besser machen könnten, aber man lässt sie eben nicht. Ich will gar nicht schön reden, dass es sicherlich bei der Bahn auf unterschiedlichen Managementebenen Fehlentscheidungen gegeben hat und gibt. Aber – man wundere sich! – auch die Leute dort sind nicht durch die Bank „Feinde“ (um Deine Wortwahl aufzugreifen) der Bahnkunden oder anderer Mitarbeiter.

Und Du hast Recht: Es gibt beim Zugpersonal sehr viele nette und freundliche Mitarbeiter. Aber ich sehe auch durchaus die, die bestenfalls Dienst nach Vorschrift machen oder auch mal deutlich weniger. Und leider sehe ich sie deutlich häufiger als einen Meteroiteneinschlag.

Na umso positiver :)

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Samstag, 09.12.2017, 18:27 (vor 2301 Tagen) @ ICE2020
bearbeitet von J-C, Samstag, 09.12.2017, 18:28

Und leider sehe ich sie deutlich häufiger als einen Meteroiteneinschlag.

Nun ich habe solche noch nie erlebt, aber man erlebt eine Menge Dinge häufiger als einen Meteoriteneinschlag.

Ich weiß nicht, wie es bei dir so ist, ich habe noch gar keinen Meteoriteneinschlag erlebt.

Und ich glaube ebenso, dass es so herausschallt, wie man in den Wald hineinruft ;-)

--
Reisehäppchen für zwischendurch gefällig?
[image]
(Bildquelle: ČD)

OT: statt Meteoritengeschepper nur Wolfsgejaule

Blaschke, Samstag, 09.12.2017, 18:44 (vor 2301 Tagen) @ J-C

Tach.

aber man erlebt eine Menge Dinge häufiger als einen Meteoriteneinschlag.

Mich hat neulich nachts ein WOLF überholt. Und das rechts. Unfassbar. Jedenfalls hatte er es eilig. Und ich als Beute war für ihn uninteressant. Vielleicht hatte er auch Sorge, dass ich ihn als Beute ....

Immerhin meine zweite Wolfssichtung live. Wobei die erste nur aus dem Zug heraus war.


Schöne Grüße von

jörg

Na umso positiver :)

ICE2020, Samstag, 09.12.2017, 21:18 (vor 2301 Tagen) @ J-C

Ich weiß nicht, wie es bei dir so ist, ich habe noch gar keinen Meteoriteneinschlag erlebt.

Ich auch nicht! :-) Insofern: Reiner rhetorischer Kniff.

Und ich glaube ebenso, dass es so herausschallt, wie man in den Wald hineinruft ;-)

Ich bezog mich da gar nicht auf irgendwelche Auseinandersetzungen mit dem Zugpersonal, die hatte ich noch – fast – nie. Was auch daran liegen mag, dass ich nicht mit den von manchen anscheinend sehr beliebten, sehr kreativen Tickets unterwegs bin. Aber man erlebt es doch immer wieder, dass – gerade im Nahverkehr und im Fernverkehr bei Störungen – es die Leute gibt, die sich gerne ins Dienstabteil zurückziehen und manchmal über Stunden nur zur Abfertigung gesehen werden. Das finde ich dann stets sehr bedauerlich.

Na umso positiver :)

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Samstag, 09.12.2017, 21:22 (vor 2301 Tagen) @ ICE2020

Ich denke, das ist jetzt nicht soo tragisch. Zumindest ist es mir fast egal, ob meine Fahrkarte am Ende kontrolliert wird oder nicht.

--
Reisehäppchen für zwischendurch gefällig?
[image]
(Bildquelle: ČD)

Mir ist es nicht egal

Höllentalbahn, Samstag, 09.12.2017, 21:36 (vor 2301 Tagen) @ J-C

Diese Leute werden im Nahverkehr mit Steuergeldern dafür bezahlt Fahrkarten zu kontrollieren und/oder Ansprechpartner für Fahrgäste zu sein.
Wer sich aber im Steuerwagen einschließt verweigert einfach seine Arbeit, noch dazu darf man nicht vergessen das die Einnahmen zum Teil auch das Angebot finanzieren.
Wenn die Kontrolldichte stark zurückgeht weil manche Leute keine Lust auf ihre Arbeit haben dann fahren mehr Leute schwarz ganz einfach.

MfG Höllentalbahn

Ist durchaus ein Argument...

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Samstag, 09.12.2017, 21:47 (vor 2301 Tagen) @ Höllentalbahn
bearbeitet von J-C, Samstag, 09.12.2017, 21:50

...aber seitdem nicht allzu viele so sein dürften, sollte das jetzt kein großes Problem sein, wenn der Zub sich halt mal nicht blicken lässt.

Und die größte Menge der Fahrgäste weiß eh, dass sie ihre Fahrkarte nicht dazu kaufen, um bei einer Kontrolle nicht ohne Fahrkarte erwischt zu werden.

Die Information der Kunden kann ein Argument sein, wieso der Zub sich nicht verstecken sollte. Soll wohl welche geben, die das brauchen.

--
Reisehäppchen für zwischendurch gefällig?
[image]
(Bildquelle: ČD)

Geht ja nicht nur um Kontrolle

Bahnfahrer, Duisburg, Samstag, 09.12.2017, 21:44 (vor 2301 Tagen) @ J-C

Hallo!

Die Aufgabe der Kundenbetreuer ist ja nicht nur die Fahrkartenkontrolle sondern auch das informieren der Fahrgäste. Gerade bei Störungen haben die Reisenden Fragen, die ihnen so niemand beantworten kann.
In diesen Situationen ist es also mehr als Bedauerlich, wenn sich niemand mehr blicken lässt.

Mit ist vor ein paar Tagen folgendes passiert. Mein EuroCity durchs Rheintal wurde zwischen Koblenz und Mainz rechtsrheinisch umgeleitet und kam so mit 35 Minuten Verspätung in Mainz an. Die Information über Lautsprecher wurde vom Zugchef 2 oder 3-mal gut verständlich schon vor der Ankunft in Koblenz durchgesagt. Aber während der gesamten Fahrt bis Mainz ist niemand vom Zugpersonal durch mindestens die letzten 3 Wagen des Zuges (1. Klasse) gegangen um z.B. über alternative Reisemöglichkeiten zu informieren. Sowas finde ich sehr schade.

Viele Grüße
Sascha

Geht ja nicht nur um Kontrolle

ICE2020, Samstag, 09.12.2017, 22:14 (vor 2301 Tagen) @ Bahnfahrer

Aber während der gesamten Fahrt bis Mainz ist niemand vom Zugpersonal durch mindestens die letzten 3 Wagen des Zuges (1. Klasse) gegangen um z.B. über alternative Reisemöglichkeiten zu informieren. Sowas finde ich sehr schade.

Genau solche Situationen meinte ich. Und umgekehrt habe ich es schon erlebt, dass man selbst weit größere Verspätungen gut "abfedern" kann, wenn man nicht nur über Lautsprecher informiert, sondern Präsenz zeigt, da ist, sich kümmert. Sicherlich gibt's immer ein paar Idioten, die sich dann aufregen. Aber die allermeisten Fahrgäste reagieren doch sehr positiv. Vor kurzem hatte ich dann in einem spätabendlichen Zug das genaue Gegenbeispiel: Verspätung weit mehr als +30 und nicht einmal bei den Durchsagen mehr wird dann darauf hingewiesen, geschweige über Anschlusszüge informiert. Gerade noch, dass man den Halt ansagte. Eine Unverschämtheit.

Geht ja nicht nur um Kontrolle

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Samstag, 09.12.2017, 22:32 (vor 2301 Tagen) @ ICE2020
bearbeitet von J-C, Samstag, 09.12.2017, 22:34

Verspätung weit mehr als +30 und nicht einmal bei den Durchsagen mehr wird dann darauf hingewiesen, geschweige über Anschlusszüge informiert. Gerade noch, dass man den Halt ansagte. Eine Unverschämtheit.

Ich habe halt nur die Hälfte der Verspätung in einem Regionalzug erlebt, aber sonst, exakt genauso. Die Ansage kam überdies vom Band. Dabei hat sich der Tf am Anfang der Reise noch die Mühe gemacht, die Fahrgäste (im burgenländischen Akzent) zu begrüßen...

Sowas sollte definitiv nicht passieren.

Wenngleich ich aus irgendwelchen Gründen das irgendwie geradezu faszinierend finde, wie der Fahrgast dann gar nicht über irgendwas informiert wird.

Aber selbstverständlich wird das fast niemand so sehen wie ich. Würde ich Anschlüsse haben, sähe ich das ja auch nicht so.

War auch interessant, wo man so 10, 15 Minuten gepflegt mitten in Wien auf freier Strecke steht und es keine Information gibt.

Ein Teil des Rumstehens war wohl planmäßig, man war am Ende nur 5 Minuten verspätet.

--
Reisehäppchen für zwischendurch gefällig?
[image]
(Bildquelle: ČD)

Also wenn's um Nicht-Erscheinen geht...

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Samstag, 09.12.2017, 22:28 (vor 2301 Tagen) @ Bahnfahrer

...dann habe ich mal was gelesen, was das ganze noch überbietet:

08. Oktober 2017:

Ich fuhr im railjet 168 von Wien nach Bludenz.
Im Raum St. Pölten fand die erste Fahrkartenrevision statt.
So weit, so gut.
Die nächste Fahrkartenrevision fand erst bei St. Anton am Arlberg(!) statt.
Eine Reise von Linz Hbf nach Landeck-Zams wäre somit kostenlos von Statten gegangen.
Dabei soll es sich nicht um einen Einzelfall handeln.

Es kann also noch ärger sein, aber darum geht es nicht. Information sollte bei Störung wirklich drin sein und da sollte sich der Zub auch drum kümmern.

Andererseits kann's auch sein, dass die Zugbegleiter einfach zu beschäftigt in den anderen Wagen waren, als dass sie sich noch um die Wagen kümmern könnten, wo du eben drin warst.

Das Optimum ist natürlich, wenn der Fahrgast auf ganzer Linie kompetent und gut behandelt wird im Störungsfall, dann hat er die Bahn sogar noch positiver in Erinnerung als wenn alles glatt gelaufen wäre.

Ich habe übrigens die Erfahrung gemacht, dass auch bei 15 Minuten Verspätung eines Regionalzuges es nicht nur keinen Grund gibt, sondern dass darüber gar nicht einmal informiert wird.

Dahingegen habe ich es in einem ICE in Deutschland erlebt, dass der Zugbegleiter darüber informiert, dass es zu einem Aufenthalt auf freier Strecke kam und währenddessen setzt sich der Zug wieder in Bewegung :D

--
Reisehäppchen für zwischendurch gefällig?
[image]
(Bildquelle: ČD)

Huch! Und: ja, stimmt. Und: ich war auch nicht besser. :-)

Blaschke, Samstag, 09.12.2017, 18:56 (vor 2301 Tagen) @ ICE2020
bearbeitet von Blaschke, Samstag, 09.12.2017, 18:57

Huhu.

Diesen Beitrag von Dir würde ich sogar fast unterschreiben.

Ähm, bitte unterlasse sowas. Da kommt ja alles durcheinander! Nachher haben andere auch noch so ne Idee. Da stürzt ja nicht nur ein Meteorit runter, sondern das ganze Weltbild ein. Da muß ich jetzt erstmal ne Cola trinken vor Schreck.

Nur an dieser Stelle wird es mir dann doch zu schwarz / weiß. (...) Aber – man wundere sich! – auch die Leute dort sind nicht durch die Bank „Feinde“ (...) der Bahnkunden oder anderer Mitarbeiter.

Stimmt. Auch da gibt es Ausnahmen.

Und Du hast Recht: Es gibt beim Zugpersonal sehr viele nette und freundliche Mitarbeiter. Aber ich sehe auch durchaus die, die bestenfalls Dienst nach Vorschrift machen oder auch mal deutlich weniger.

Das ist für mich aber nur dann ein Problem, wenn ich mich vernachlässigt fühlte. Was selten vorkommt. Ansonsten ist mir das egal.

Wobei ich durchaus zugebe, manchmal auch Laissez-faire gewerkelt zu haben. Bei ruhigen Abendzügen in Ruhe mit dem Schaffner im Lokführerraum des hinteren Steuerwagens gequasselt und Leute durch's Fenster gezählt zum Beispiel. Erinnere mich noch an den Emsland-Express und mittnächtlich werktags an die Haardt-Rhein-Schnecke RE 2. Dafür gab's dann aber auch mal mehr Einsatz als erlaubt oder wie in Überwacher mal resignierte: "Sie machen hier auch ihr ganz eigenes Ding."


Schöne Grüße von

jörg

RSS-Feed dieser Diskussion
powered by my little forum