Ab 2018: Kreditkartenstrafe nicht mehr zulässig (Allgemeines Forum)

Colaholiker, Frankfurt / Hildesheim, Donnerstag, 22.06.2017, 10:36 (vor 2472 Tagen)

Aufgrund eines Newsletters meiner Bank bin ich auf eine Meldung aufmerksam geworden, die mich aufhorchen ließ. Aufgrund einer "Payment Service Directive 2 – PSD2" genannten Richtlinie der EU dürfen beispielsweise Hotels, Fluggesellschaften oder Händler keine Aufschläge verlangen, wenn der Kunde mit „besonders gängigen“ Zahlungsmitteln wie Girocard, Kreditkarten wie Mastercard und Visa, per Lastschrift oder Überweisung bezahlt. Seit Anfang Juni ist diese Richtlinie in Deutschland auch in nationales Recht überführt, gültig Anfang 2018.

Mit der gleichen Richtlinie ändern sich auch noch Bedingungen zur Autorisierung von Kartenzahlungen (ich vermute, die Umstellung auf PIN-Abfrage an den DB-Automaten ist schon ein Vorgriff darauf) sowie bei der Rückgabe von Lastschriften.

Für die DB sürfte das das Ende der Kreditkartenstrafe bedeuten, denn die Argumentation der "gängigen Zahlungsmittel" zu nutzen, um Kreditkarten auszuschließen dürfte für ein Unternehmen, das eine Kreditkarte mit eigenem Branding anbietet, wohl nicht in Frage kommen.

Hocherfreute Grüße,
der Colaholiker

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Hurra!

musicus, Donnerstag, 22.06.2017, 10:37 (vor 2472 Tagen) @ Colaholiker

- kein Text -

Endlich!

ICE2020, Donnerstag, 22.06.2017, 10:39 (vor 2472 Tagen) @ Colaholiker

- kein Text -

Keine Gebührenfalle mehr, das ist gut!

GUM, Donnerstag, 22.06.2017, 10:50 (vor 2472 Tagen) @ Colaholiker
bearbeitet von GUM, Donnerstag, 22.06.2017, 10:50

- kein Text -

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Ab 2018: Kreditkartenstrafe nicht mehr zulässig

agw, NRW, Donnerstag, 22.06.2017, 11:27 (vor 2472 Tagen) @ Colaholiker

Für die DB sürfte das das Ende der Kreditkartenstrafe bedeuten, denn die Argumentation der "gängigen Zahlungsmittel" zu nutzen, um Kreditkarten auszuschließen dürfte für ein Unternehmen, das eine Kreditkarte mit eigenem Branding anbietet, wohl nicht in Frage kommen.

Meine Vermutung: Das ist ein Grund für die DB die Preise zu erhöhen, auch wenn sie im Prinzip wegen der geänderten KOsten bei KK-Zahlung das schon gemacht haben.

1) Die Fahrkartenpreise allgemein werden erhöht.
2) Der Preis der Kreditkarte wird erhöht (nochmal, diesmal auch für 1.Klasse-BC-Inhaber)
3) Die Konditionen für die Punkte verschlechtern sich (nochmal)

Längst überfallig mit aktueller EU-Regelung

tom66, Donnerstag, 22.06.2017, 12:00 (vor 2472 Tagen) @ Colaholiker

Hallo,

nachdem vor längerer Zeit die Obergrenze für Gebühren mit Kreditkartenzahlung durch die EU auf 0,X% begrenzt wurde hatte ich die Bahn öfters schon wegen der Zahlungsgebühr angeschrieben und immer nur nichtssagende Antworten erhalten. Wird Zeit das hier die Bahn endlich auf diese Gebühr verzichtet. Denn bei einem 50 Euro Ticket und der 0,50 Euro Gebühr macht die Bahn ja sogar Gewinn mit der Zahlungsgebühr.

Längst überfallig mit aktueller EU-Regelung

Colaholiker, Frankfurt / Hildesheim, Donnerstag, 22.06.2017, 12:07 (vor 2472 Tagen) @ tom66

Denn bei einem 50 Euro Ticket und der 0,50 Euro Gebühr macht die Bahn ja sogar Gewinn mit der Zahlungsgebühr.

Und mangels Warenkorbfunktion kann man ja nicht mal mehrere Buchungen, die zwischen 50 Euro und dem Maximalbetrag liegen, zusammenfassen und somit eine Deckelung erwirken. Naja, gutes halbes Jahr noch, dann ist das auch vom Tisch.

Und was die Preissteigerungspropheten hier im Forum angeht, das wird höchstens ein weiteres Argument sein, nicht jedoch der tatsächliche Grund für die Preissteigerung. Billiger wird's so oder so nicht...

Immer noch aufs Gewitter wartende Grüße,
der colaholiker

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Begrenzung der Kreditkartenentgelte

Zg_2, Donnerstag, 22.06.2017, 13:45 (vor 2472 Tagen) @ tom66

Hallo,

nachdem vor längerer Zeit die Obergrenze für Gebühren mit Kreditkartenzahlung durch die EU auf 0,X% begrenzt wurde ...

Hallo,

es wäre schön, wenn Du die Stelle in der entsprechenden EU-Verordnung zeigen könntest, wonach diese Begrenzung bereits unmittelbar geltendes Recht ist. Mein Kenntnisstand ist leider der, dass die Begrenzung erst durch die Mitgliedsstaaten in nationales Recht umgesetzt werden musste, was Deutschland nunmehr geschehen ist mit Wirkung ab 2018.

Gruß

Zg_2

Begrenzung der Kreditkartenentgelte

tom66, Freitag, 23.06.2017, 06:52 (vor 2471 Tagen) @ Zg_2

Also das Thema ging letztes Jahr mehrfach durch die Presse. Ich glaube kaum wenn es in Deutschland noch nicht gültig ist hätten Aldi&Co. niemals die Kreditkartenzahlung einführt denn gerade diese Firmen schauen auf jeden Cent.
Ein Link den ich spontan im Internet dazu finde :
https://www.cardscout.de/kreditkarten-news/neuregelung-der-interbankenentgelte-1.html

§ 270a BGB gilt ab 18.01.2018

Zg_2, Samstag, 29.07.2017, 15:21 (vor 2435 Tagen) @ tom66

Hallo,

inzwischen gibt es zahlreiche Meldungen, wonach bezüglich besonderer Zahlungsentgelte der neue § 270a BGB zum 18.01.2018 in Kraft treten soll.

Gruß

Zg_2

§ 270a BGB gilt ab 13.01.2018

heinz, Berlin Stadtbahn, Sonntag, 30.07.2017, 08:57 (vor 2434 Tagen) @ Zg_2
bearbeitet von heinz, Sonntag, 30.07.2017, 09:02

Hallo,

inzwischen gibt es zahlreiche Meldungen, wonach bezüglich besonderer Zahlungsentgelte der neue § 270a BGB zum 18.01.2018 in Kraft treten soll.

"Zahlreiche Meldungen" klingt lustig.

Gesetz zur Umsetzung der zweiten Zahlungsdiensterichtlinie im Bundesgesetzblatt

Art. 2 Nr. 2 des Gesetzes (Schaffung des erwähnten § 270a BGB), tritt gem. Art. 15 Abs. 4 S. 1 des Gesetzes am 13. Januar 2018 in Kraft.

Inhaltlich habe ich mich damit nicht beschäftigt.

Gruß,
Heinz

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In Saarbrücken Hbf kann mit Anschluß nicht gerechnet werden.

Sehr schade! Das wird die Preise steigern.

Alphorn (CH), Donnerstag, 22.06.2017, 12:21 (vor 2472 Tagen) @ Colaholiker

Kreditkartenfirmen verlangen nennenswerte Gebühren pro Transaktion. Ich fände es nur fair, dass nur die Kreditkartennutzer für diese Gebühren aufkommen. Obige Änderung bewirkt nun drei Dinge:

1. Alle Bahn-Nutzer müssen nun die Gebühren der Kreditkartennutzer mitfinanzieren

2. Mangels Aufpreis werden mehr Leute mit Kreditkarte bezahlen, wodurch öfter Gebühren anfallen (Maestro-Zahlungen wären gebührenfrei!)

3. Die DB verliert jegliche Verhandlungsmacht für tiefere Gebühren, weil sie die Karten ja akzeptieren muss

Das Resultat also: Häufigere und evtl. höhere Gebühren, welche auch noch von den Falschen bezahlt werden.

Marginal.

Colaholiker, Frankfurt / Hildesheim, Donnerstag, 22.06.2017, 12:27 (vor 2472 Tagen) @ Alphorn (CH)

1. Alle Bahn-Nutzer müssen nun die Gebühren der Kreditkartennutzer mitfinanzieren

Und das macht im gesamten Preissteigerungsgefüge wieviel Promille aus? Da macht die rundung auf bestimmte Preisstufen vermutlich mehr aus. Ansonsten hätte man die Preiserhöhung mit gestiegenen Lohnkosten, Energiekosten, Investitionen in neues Rollmaterial, ETCS-Einbau in die Fahrzeuge, geänderter Luftwiderstand durch andere klimatische Bedingungen oder erhöhter Reinigungsaufwand für braungefurzte Bürosessel begründet. Zu glauben, daß es tatsächlich einen nennenswerten Einfluß auf die unweigerliche Preissteigerung hat, ist meines Erachgtns naiv.

2. Mangels Aufpreis werden mehr Leute mit Kreditkarte bezahlen, wodurch öfter Gebühren anfallen (Maestro-Zahlungen wären gebührenfrei!)

Zeig mir mal bitte, wie du eine Maestro-Zahlung beim Onlineticket machen möchtest. Und was machen die, deren Girocard V-Pay und nicht Maestro ist? ;-)

3. Die DB verliert jegliche Verhandlungsmacht für tiefere Gebühren, weil sie die Karten ja akzeptieren muss

Da die Gebühren oft volumengestaffelt sind, könnte der größere Umsatz zu prozentual niedrigeren Transaktionsgebühren führen. Siehe auch Länder wie USA oder Schweden, wo selbst kleinste Beträge vollkommen selbstverständlich mit Kreditkarten bezahlt werden. Wo ein Wille ist...

Das Resultat also: Häufigere und evtl. höhere Gebühren, welche auch noch von den Falschen bezahlt werden.

Ach, ihr Schweizer habt doch Geld. :-P

Nur das letzte Argument nicht ernst meinende Grüße,
der Colaholiker

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Bisher hättest du ja auch den marginalen Aufpreis zahlen kön

Höllentalbahn, Donnerstag, 22.06.2017, 13:03 (vor 2472 Tagen) @ Colaholiker

1. Alle Bahn-Nutzer müssen nun die Gebühren der Kreditkartennutzer mitfinanzieren


Und das macht im gesamten Preissteigerungsgefüge wieviel Promille aus? Da macht die rundung auf bestimmte Preisstufen vermutlich mehr aus.

Na dann hätte dich diese Strafe ja bisher auch nicht stören müssen.
Die Alternative wird vermutlich sein, das solch Abzockdienste von den Transaktionsgebühren her wie PayPal nun schlicht und ergreifend gar nicht mehr akzeptiert werden

Bisher hättest du ja auch den marginalen Aufpreis zahlen kön

Colaholiker, Frankfurt / Hildesheim, Donnerstag, 22.06.2017, 13:12 (vor 2472 Tagen) @ Höllentalbahn

Na dann hätte dich diese Strafe ja bisher auch nicht stören müssen.

Doch. Weil's meine Wahlfreiheit einfach unangemessen beeinträchtigt. Und ich sehe es nicht alleine so - die im 1. Beitrag verlinkte Seite hat eine Umfrage, bei der momenan nur 4% der Teilnehmer sagen, daß es sie nicht stört und 2%, daß es ihnen egal ist. der Rest, immerhin 94% stört sich an den Gebühren. Und wenn es kein Ärgernis wäre, hätte ja auch kein Regulierungsbedarf bestanden.

Außerdem wage ich zu prognostizieren, daß die tatsächlich anfallenden Kosten weit darunter liegen (und aufgrund des besonders hohen Kostenfaktors bei kleineren Beträgen es ohnehin absurd ist, gerade die kleinen Beträge von der Strafe auszunehmen!). Legt man die realen Kosten auf alle Fahrgäste um, kommt da vermutlich pro Fahrkarte ein Betrag raus, den man nicht bar bezahlen kann, weil es im Euro-System keinen hinreichend kleinen Nennwert gibt.

Die Alternative wird vermutlich sein, das solch Abzockdienste von den Transaktionsgebühren her wie PayPal nun schlicht und ergreifend gar nicht mehr akzeptiert werden

PayPal sehe ich auch nur an wenigen Stellen sinnvoll: Auslandstransaktionen für Leute ohne Kreditkarte oder von privat an privat, entweder um sofortige Zahlung zu signalisieren wie beim privaten Ebay-Handel oder außerhalb des SEPA-Raumes, wie beispielsweise als ich über einen Kumpel in den USA etwas bestellt habe, und ihm das Geld zukommen lassen wollte. Auf die Idee, bei der Bahn damit zu bezahlen, bin ich bisher nicht gekommen.

Eine Nichtakzeptanz von Kreditkarten bei der Bahn nicht kommen sehende Grüße,
der Colaholiker

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Bisher hättest du ja auch den marginalen Aufpreis zahlen kön

Henrik, Donnerstag, 22.06.2017, 14:26 (vor 2472 Tagen) @ Höllentalbahn

1. Alle Bahn-Nutzer müssen nun die Gebühren der Kreditkartennutzer mitfinanzieren

Und das macht im gesamten Preissteigerungsgefüge wieviel Promille aus? Da macht die rundung auf bestimmte Preisstufen vermutlich mehr aus.

Na dann hätte dich diese Strafe ja bisher auch nicht stören müssen.

tut es ja auch nich wirklich.. 50 cent bei 60 Euro? das sind keine ein Prozent.. und das auch nur bei der seltenen Höhe. Im Zweifel spart der 10 Euro eCoupon halt nich 10 Euro, sondern 9,50 Euro, also gar kein Unterschied, den gabs ja eh so.
darum gehts also auch nicht.
Easyjet nimmt auch weniger als 1% - andere airlines aber durchaus 12 Euro, da sieht das dann schon anders aus.

Die Alternative wird vermutlich sein, das solch Abzockdienste von den Transaktionsgebühren her wie PayPal nun schlicht und ergreifend gar nicht mehr akzeptiert werden

jaa genau.. und die Bahn erhöht die Preise, WLAN braucht kein Fahrgast, Silberlinge/IC sind die bequemsten Züge überhaupt, harharhar.

Sehr schade! Das wird die Preise steigern.

ICE2020, Donnerstag, 22.06.2017, 12:33 (vor 2472 Tagen) @ Alphorn (CH)

Kreditkartenfirmen verlangen nennenswerte Gebühren pro Transaktion. Ich fände es nur fair, dass nur die Kreditkartennutzer für diese Gebühren aufkommen. Obige Änderung bewirkt nun drei Dinge:

1.
Die Gebühren, die Kreditkartenfirmen für Transaktionen nehmen dürfen, wurden im Rahmen neuer Regulierungen schon erheblich reduziert. Seitdem hat die Akzeptanz von Kreditkarten im stationären Handel deutlich zugenommen (Beispiel MediaMarkt etc.). Dies dürfte durchaus auch im Interesse der Kreditkartenfirmen sein, denn im Vergleich zu anderen Ländern gibt es in Deutschland immer noch verhältnismässig wenige Kunden, die Kreditkarten nutzen, nicht zuletzt aufgrund der bisher schlechten Akzeptanz. Insofern lassen sich die Karten nun deutlich besser vermarkten und man verdient vielleicht pro Transaktion weniger, hat aber mehr Transaktionen.

2.
Die Bahn zahlt Gebühren für alle Zahlungsmodelle, die sie anbietet. Sei es die girocard-Zahlung (mit PIN) am Automaten oder die Kreditkarztenzahlung. Dafür bekommt sie aber auch eine Dienstleistung: Es wird direkt geprüft, ob der angefragte Betrag verfügbar ist und dann erfolgt die Buchung. Bei der Zahlung mit Lastschrift – dies dürfte für die Bahn kostenlos sein – ist der Aufwand wesentlich höher, da es zu Rückläufern (mangelnde Deckung, Rückbuchung) kommen kann. Bei solchen Fällen ist dann die eigene Buchhaltung wieder mit wesentlich mehr Aufwand beschäftigt, so dass deutlich höhere Kosten entstehen. Selbst Barzahlungen im Reisezentrum sind mit Aufwand verbunden – Geld zählen, transportieren etc.

Im Ergebnis: Wer von Kunden Geld will, muss die entsprechenden Systeme vorhalten. Nach der Deckelung der Transaktionskosten mit Kreditkarten gibt es keinen Grund mehr, warum dieses System so wesentlich teurer für die Bahn sein soll, dass es Extragebühren rechtfertigt. Man nimmt aber eben einfach gerne die Mehreinnahmen mit.

Exkurs: Ganz toll wird es dann bei den Flugbuchungsportalen, wo die Zahlung mit genauer einer super-exotischen Kreditkarten kostenlos ist und sonst gerne horrende Gebühren von 10 € und mehr kostet. Da wird dann die Abzocke noch deutlicher.

Lastschrift ohne Transaktionsgebühr für Verkäufer

Höllentalbahn, Donnerstag, 22.06.2017, 13:00 (vor 2472 Tagen) @ ICE2020

- kein Text -

Aber mit den beschriebenen Risiken

ICE2020, Donnerstag, 22.06.2017, 14:39 (vor 2472 Tagen) @ Höllentalbahn

- kein Text -

im Gegensatz zur Sofortüberweisung

Henrik, Donnerstag, 22.06.2017, 14:49 (vor 2472 Tagen) @ ICE2020

- kein Text -

Die den Verkäufer Geld kostet.

Colaholiker, Frankfurt / Hildesheim, Donnerstag, 22.06.2017, 14:57 (vor 2472 Tagen) @ Henrik

Von irgendwas müssen die ja leben, und für den Kunden kostet es jedenfalls nichts.

Das Risiko für den Kunden, einem Fremdunternehmen Zugang zum persönlichen Onlinebanking einzuräumen ohnehin als k.o.-Kriterium sehende Grüße,
der Colaholiker

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Sofotüberweisung ist keine sichere Zahlungsart...

ICE2020, Freitag, 23.06.2017, 07:01 (vor 2471 Tagen) @ Henrik

...für den Kunden. Hierzu ein – älterer – Beitrag der SZ:

http://www.sueddeutsche.de/geld/zahlung-per-sofortueberweisung-ein-klick-und-weg-sind-d...

Sofotüberweisung ist keine sichere Zahlungsart...

Colaholiker, Frankfurt / Hildesheim, Freitag, 23.06.2017, 07:42 (vor 2471 Tagen) @ ICE2020

Die Haftungsfrage hat sich (wie ich finde leider) mittlerweile etwas geändert, eine Nutzung von Sofortüberweisung wälzt nicht automatisch alles, was schief geht, auf den Kunden ab.
Am Abgreifen der Daten ändert das allerdings nichts. Auch wenn es vermutlich angesichts der Menge an Daten nicht gemacht wird, besteht ja auch, da die Logindaten gespeichert werden, zumindest theoretisch die Möglichkeit, auch später noch Einsicht zu nehmen, ebenfalls in andere Finanzprodukte unter dem gleichen Login. Heute fassen Banken ja üblicherweise alles, was ein Kunde online machen kann, entsprechend zusammen. (Giro, Tagesgeld, Depotverwaltung, Kredite, ...) Mal ehrlich, wer würde sich die Mühe machen, nach jeder Sofortüberweisung sich neue Zugangsdaten fürs Onlinebanking zuzulegen?

Für den Kunden sichere Verfahren, bei denen die Banken und Sparkassen selbst mit an Bord sind, existieren ja, entweder Giropay oder Paydirekt wird doch heute von jedem Girokonto unterstützt.

Trotzdem weiter mit Kreditkarte bezahlende, Punkte sammelnde und die Versicherungsleistungen (Reiserücktitt ist im Jahr billiger als bei meinem Reiseveranstalter Nummer 1 für eine Buchung) genießende Grüße,
der Colaholiker

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Sehr schade! Das wird die Preise steigern.

Colaholiker, Frankfurt / Hildesheim, Donnerstag, 22.06.2017, 13:16 (vor 2472 Tagen) @ ICE2020

So weit Zustimmung zu Deinen Argumenten.

Ob Lastschrift wirklich kostenlos ist, möchte ich bei der derzeitigen Gebührenpolitik der Banken zumindest in Frage stellen. Kann natürlich sein, daß dies pauschal mit entsprechend hohen Grundgebühren abgedeckt ist, aber die Konditionen für Bankgeschäfte in diesem Volumen sind mir verständlicherweise fremd. Ich weiß nur, daß bei einem Verein, in dem ich mitwirke, eine gewisse Anzahl Lastschriften inklusive und durch die Grundgebühr abgedeckt ist. Mehr würde wieder kosten.

Exkurs: Ganz toll wird es dann bei den Flugbuchungsportalen, wo die Zahlung mit genauer einer super-exotischen Kreditkarten kostenlos ist und sonst gerne horrende Gebühren von 10 € und mehr kostet. Da wird dann die Abzocke noch deutlicher.

Ich habe ohnehin bisher direkt bei den Fluggesellschaften die besseren Preise gefunden. Die Portale nutze ich nur zur Information. ;-)

Positiv gestimmte Grüße,
der Colaholiker

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Sehr schade! Das wird die Preise noch weiter fallen lassen.

Henrik, Donnerstag, 22.06.2017, 14:37 (vor 2472 Tagen) @ Alphorn (CH)

Kreditkartenfirmen verlangen nennenswerte Gebühren pro Transaktion. Ich fände es nur fair, dass nur die Kreditkartennutzer für diese Gebühren aufkommen.

eine detaillierte Differenzierung wäre hier nicht vermittelbar.

Obige Änderung bewirkt nun drei Dinge:

1. Alle Bahn-Nutzer müssen nun die Gebühren der Kreditkartennutzer mitfinanzieren

Nein, nicht wirklich.

2. Mangels Aufpreis werden mehr Leute mit Kreditkarte bezahlen, wodurch öfter Gebühren anfallen (Maestro-Zahlungen wären gebührenfrei!)

wenns denn überhaupt so wäre, hätte das dann doch nur gutes, mehr Gebühren für die Bahn (zum Gewinn machen ist sie eh nich da), weniger Kosten für die Fahrgäste.

3. Die DB verliert jegliche Verhandlungsmacht für tiefere Gebühren, weil sie die Karten ja akzeptieren muss

ganz im Gegenteil, dieses Gesetz stärkt erheblich die Macht der Händler. Um die Bahn gings hier gar nicht mal.

Das Resultat also: Häufigere und evtl. höhere Gebühren, welche auch noch von den Falschen bezahlt werden.

ganz im Gegenteil, und bezahlt werden sie wenn denn von den Richtigen, nämlich den Händlern, nicht den Endkunden.

Sehr schade! Das wird die Preise noch weiter fallen lassen.

Alphorn (CH), Donnerstag, 22.06.2017, 17:43 (vor 2472 Tagen) @ Henrik

Kreditkartenfirmen verlangen nennenswerte Gebühren pro Transaktion. Ich fände es nur fair, dass nur die Kreditkartennutzer für diese Gebühren aufkommen.


eine detaillierte Differenzierung wäre hier nicht vermittelbar.

Sie war es bisher und wird bei Airlines und vielen Online-Händlern akzeptiert.

Obige Änderung bewirkt nun drei Dinge:

1. Alle Bahn-Nutzer müssen nun die Gebühren der Kreditkartennutzer mitfinanzieren


Nein, nicht wirklich.

Warum nicht?

2. Mangels Aufpreis werden mehr Leute mit Kreditkarte bezahlen, wodurch öfter Gebühren anfallen (Maestro-Zahlungen wären gebührenfrei!)


wenns denn überhaupt so wäre, hätte das dann doch nur gutes, mehr Gebühren für die Bahn (zum Gewinn machen ist sie eh nich da), weniger Kosten für die Fahrgäste.

Warum für die Bahn? Das Geld wird ja sofort an die Kreditkartenfirmen weitergereicht.

3. Die DB verliert jegliche Verhandlungsmacht für tiefere Gebühren, weil sie die Karten ja akzeptieren muss


ganz im Gegenteil, dieses Gesetz stärkt erheblich die Macht der Händler. Um die Bahn gings hier gar nicht mal.

Mehr Macht für die Händler? Das musst Du mir erklären... man zwingt sie ja zu etwas, was sie vorher nicht freiwillig wollten.

Das Resultat also: Häufigere und evtl. höhere Gebühren, welche auch noch von den Falschen bezahlt werden.


ganz im Gegenteil, und bezahlt werden sie wenn denn von den Richtigen, nämlich den Händlern, nicht den Endkunden.

Blauäugig. Bloss weil dieses neue Gesetz beschlossen wurde, werden die Händler tiefere Margen akzeptieren? Nein; das Geld, was sie bei den Kreditkartenfirmen abdrücken müssen, werden sie sich bei den Kunden wieder holen, sprich, die Preise steigen.

Das beschlossene Gesetz ist exakt das, was die Kreditkartenfirmen wollen. In den meisten Verträgen mit Händern steht, dass Aufschläge für die KK-Zahlung verboten sind. Nur sehr grosse Händler wie die DB können sich dem (noch) widersetzen.

Ich bin übrigens durchaus für bargeldfreie und nutze sie selber. Aber die ist mit Kosten verbunden, und mit dem neuen Akzeptanzzwang fehlen jegliche Mechanismen, wie ein Händler diese Kosten limitieren kann. Und ein preisgünstiger Dienst wie Maestro kann sich überhaupt keinen Vorteil gegenüber einem teuren Dienst wie Visa/Mastercard mehr verschaffen.

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