Kein Mittwochsbahnhof, Teil 2.1 (0 Bilder) (Reiseberichte)
Moin,
herzlich willkommen zum Mittwochsbahnhof-Ersatz. Gehfaule klicken bitte weiter, denn heute sind wir zu Fuß unterwegs.
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Die Hannover-Altenbekener Eisenbahn (HAE) war eine der Bahnen des Bethel Henry Strousberg. Sie befindet sich seit dem 1. April 1881 in Besitz der jeweiligen Staatsbahn. Der erste Spatenstich fand am 24. Juni 1869 bei Weetzen statt. Am 13. April 1872 wurde die Teilstrecke Hannover - Hameln eröffnet, ebenso die Deisterstrecke zwischen Weetzen und Barsinghausen. Deren Fortführung nach Haste sowie die Teilstrecke Hameln - (Bad) Pyrmont kamen am 15. August 1872 dazu. Am 1. Oktober wurde der Abschnitt Pyrmont - Steinheim eröffnet und am 19. Dezember auch die Reststrecke. Diese zunächst nur für den Güterverkehr, erst seit dem 30. Dezember 1872 besteht zwischen Steinheim und Altenbeken Reiseverkehr. Der zweigleisige Ausbau erfolgte 1908 zunächst nur auf dem Abschnitt Hameln - Altenbeken, 1913 folgte der nördliche Teil der Strecke.
1958 wurde die Kurve bei Altenbeken in Betrieb genommen, die direkte Fahrten Hannover - Kassel ermöglichte und somit die Nord-Süd-Strecke entlasten konnte. Die Elektrifizierungsarbeiten begannen 1968. Am 26. Mai 1970 wurden zunächst der Abschnitt Hannover - Weetzen der HAE sowie die Deisterstrecke nach Haste feierlich in Betrieb genommen, ehe am 21. Mai 1971 die Strecke Weetzen - Altenbeken an die Reihe kam. Zum Sommerfahrplan 1989 zog mit der CityBahn die Moderne ein. Erst seit 1995 fahren die Züge aus Hannover bis Paderborn durch, zuvor hatten sie in Altenbeken geendet. Und seit Herbst 2000 fährt an Stelle lokbespannter Garnituren die S-Bahn, zunächst bis Hameln (in Einzelfällen bis Pyrmont), seit Dezember 2004 bis Paderborn. Zwei Stunden 424/425, das macht Spaß!
In Hannover endete die HAE zunächst am Südbahnhof (noch früher Localbahnhof). Während der Personenverkehr 1880 zum Hauptbahnhof verlegt wurde, diente der Südbahnhof noch lange dem Güterverkehr. Erst vor einigen Jahren wurde seine einstige Fläche überbaut. Noch heute erinnern am Bismarckbahnhof ein leerer Brückentrog und am Braunschweiger Platz ein paar Straßenschilder an ihn.
1909 erhielt die HAE südlich von Hannover eine neue Linienführung. Verlief sie zuvor quer durch die Leinemasch, so quert sie diese nun weiter südlich gemeinsam mit der Güterumgehungsbahn, die Strecke verlängerte sich hierdurch um 2,3 Kilometer. Die alte Trasse dient in ihrem Ostteil als Straße. Ihr Name Altenbekener Damm erinnert an ihren einstigen Zweck. Der westliche Abschnitt führt durch unbebautes Gebiet. Er ist mitsamt zweier Brücken noch erhalten und dient als Fuß- und Radweg. Auf Geogreif sieht man die Situation kurz nach der Umlegung.
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Heute verkehren auf der HAE neben einigen Güterzügen fast nur noch S-Bahnen, lediglich kurz vor Altenbeken kommen auch andere Reisezüge dazu. Die Gesamtstrecke von Hannover nach Altenbeken wird von der hannoverschen S 5 (Hannover Flughafen - Paderborn) bedient. Bis Hameln besteht ein Halbstundentakt, der Stundentakt weiter nach Paderborn wird bis Bad Pyrmont durch einige Verstärker ergänzt. Im Berufsverkehr wird auch die S 5 zwischen Hannover und Hameln ergänzt, nämlich durch die stündliche S 51, die die meisten Halte ausläßt.
Zwischen Hannover und Weetzen sind auf der HAE auch die S-Bahnen der Deisterstrecke nach Barsinghausen - Haste unterwegs. S 1 und S 2 ergänzen sich zum Halbstundentakt, die S 21 bietet im Berufsverkehr einen ergänzenden Stundentakt bis Barsinghausen unter Entfall einiger Halte.
Genug der Worte, kommen wir zu den Bilden. Heute schauen wir uns den stillgelegten Abschnitt der Hannover-Altenbekener Eisenbahn an. Wir beginnen unsere Wanderung in Linden. Über den alten Bahndamm geht es zum Maschsee. Da kommen wir nicht rüber, gehen daher herum. Östlich des Maschsees hat sich die Stadt ausgebreitet, dort gehen wir durch den Altenbekener Damm zur Nord-Süd-Strecke.
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Geht gleich weiter.