Neu Hier, Fragen, Fragen, Fragen? :) (Allgemeines Forum)

Sebastian56, München, Freitag, 27.05.2016, 16:24 (vor 2863 Tagen)

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Neu Hier, Fragen, Fragen, Fragen? :)

Sebastian56, München, Freitag, 27.05.2016, 16:27 (vor 2863 Tagen) @ Sebastian56

Hallo Zusammen,

Ich bin neu hier forum und habe mich extra hier angemeldet, damit ich möglichst viele und konkrete Antworten auf meine Fragen bekomme. Seit klein auf fasziniert mich die Bahn, und ich interessiere mich sehr dafür.

Zu ersten Frage: Ich bin Brillenträger, da ich kurzsichtig bin, mit einer Sehschwäche auf beiden Augen von -5 Dioptrien. Kann ich damit Triebfahrzeugführer werden und habe ich bei der Bewerbung eine chance? Stellt das ein Ausschluss Kriterium da?

Zweite Frage: Wenn man Triebfahrzeugführer werden will, kann man dann speziell schon sich auf den Fernverkehr spezialisieren/bewerben, bzw von Beginn an auf den BR 403/406/407 lernen? Oder muss man zum Beispiel im S bahn verkehr anfangen und sich dann '' hocharbeiten'' auf den verschiedenen Baureihen.

Und zur letzten und wahrscheinlich aufwendigsten Frage:
Angenommen wir fahren zwischen Siegburg/Bonn und Frankfurt FernBAhnhof. Da weiss ich selbst das dort Geschwindigkeiten mit bis zu 300 km/h erreicht werden können. Wie schafft es da der Triebfahrzeugführer auf der Strecke zu sehen ob das Signal vor ihm auf der Strecke grün, oder rot zeigt? Oder gibts da ein Display im Führerstand was dem Zugführer schon vorweg zeigt was da für ein Signal kommt? Und wie schafft er es zum Beispiel bei flachem Sonnenschein oder starkem Regen das Signal richtig zur erkennen. Da muss es doch irgendeine technische Hilfe geben, oder?

Viele Grüße und Danke für die Antworten
Sebastian

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Berlin-Express, nähe BPHD, Freitag, 27.05.2016, 16:32 (vor 2863 Tagen) @ Sebastian56

Hallo Zusammen,

Herzlich Willkommen.

Ich bin neu hier forum und habe mich extra hier angemeldet, damit ich möglichst viele und konkrete Antworten auf meine Fragen bekomme. Seit klein auf fasziniert mich die Bahn, und ich interessiere mich sehr dafür.

Viele andere hier zum Glück auch ;).

Zu ersten Frage: Ich bin Brillenträger, da ich kurzsichtig bin, mit einer Sehschwäche auf beiden Augen von -5 Dioptrien. Kann ich damit Triebfahrzeugführer werden und habe ich bei der Bewerbung eine chance? Stellt das ein Ausschluss Kriterium da?

Zweite Frage: Wenn man Triebfahrzeugführer werden will, kann man dann speziell schon sich auf den Fernverkehr spezialisieren/bewerben, bzw von Beginn an auf den BR 403/406/407 lernen? Oder muss man zum Beispiel im S bahn verkehr anfangen und sich dann '' hocharbeiten'' auf den verschiedenen Baureihen.

Du kannst direkt bei DB FV anfangen, du wirst aber vermutlich mit den Standardloks BR 101/120 anfangen.

Und zur letzten und wahrscheinlich aufwendigsten Frage:
Angenommen wir fahren zwischen Siegburg/Bonn und Frankfurt FernBAhnhof. Da weiss ich selbst das dort Geschwindigkeiten mit bis zu 300 km/h erreicht werden können. Wie schafft es da der Triebfahrzeugführer auf der Strecke zu sehen ob das Signal vor ihm auf der Strecke grün, oder rot zeigt?

Gar nicht, zumindest nicht bei 300 km/h, dafür wird LZB genutzt, dieses System verrät bis zu 10?km vorher wie es denn Signaltechnisch so ausschaut. Auf der Strecke Erfurt - Halle/Leipzig gibt es dank ETCS beispielsweise keine Signale mehr.

Oder gibts da ein Display im Führerstand was dem Zugführer schon vorweg zeigt was da für ein Signal kommt?

Der Zugführer hat damit ehr wenig zu tun^^

Und wie schafft er es zum Beispiel bei flachem Sonnenschein oder starkem Regen das Signal richtig zur erkennen. Da muss es doch irgendeine technische Hilfe geben, oder?

Dafür gibt es ja die Sonnenblenden an den Signalen bzw. im Führerstand und bei Regen gibt es Scheibenwischer.

Viele Grüße und Danke für die Antworten
Sebastian

Viele Grüße zurück,

Berlin-Express

--
[image] #FreeAssange

evtl. OT: Gibt's hier beim ICE-Treff auch KOSS?

heineken, Freitag, 27.05.2016, 16:44 (vor 2863 Tagen) @ Berlin-Express

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Jetzt noch 120-Ausbildung?

PZBer, Freitag, 27.05.2016, 16:56 (vor 2863 Tagen) @ Berlin-Express

Du kannst direkt bei DB FV anfangen, du wirst aber vermutlich mit den Standardloks BR 101/120 anfangen.

Kriegt man heutzutage als Azubi überhaupt noch 120-Ausbildung?

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Sebastian56, München, Freitag, 27.05.2016, 17:00 (vor 2863 Tagen) @ Berlin-Express

Danke für die netten und einladenden Worte zusammen! :)

Du kannst direkt bei DB FV anfangen, du wirst aber vermutlich mit den Standardloks BR 101/120 anfangen.

Gibt es die auch mit Sitz in Düsseldorf, Duisburg, Köln?

Gar nicht, zumindest nicht bei 300 km/h, dafür wird LZB genutzt, dieses System verrät bis zu 10?km vorher wie es denn Signaltechnisch so ausschaut. Auf der Strecke Erfurt - Halle/Leipzig gibt es dank ETCS beispielsweise keine Signale mehr.

Ich kann mit den ganzen Abkürzungen nicht so viel anfangen deshalb wäre eine genauere Erklärung recht hilfreich :D

Ich hab auch mal gehört das unterschiedliche Orte wo dienstbeginn und ende stattfindet als triebfahrzeugführer die Regel sind? Wie habe ich das dann in der eigentlichen Praxis zu verstehen?

Viele Grüße

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ICE-TD, Freitag, 27.05.2016, 17:08 (vor 2863 Tagen) @ Sebastian56

Du kannst direkt bei DB FV anfangen, du wirst aber vermutlich mit den Standardloks BR 101/120 anfangen.


Gibt es die auch mit Sitz in Düsseldorf, Duisburg, Köln?

In NRW gibts im Fernverkehr die Standorte Dortmund und Köln.

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Reservierungszettel, KDU, Freitag, 27.05.2016, 18:46 (vor 2863 Tagen) @ ICE-TD

Du kannst direkt bei DB FV anfangen, du wirst aber vermutlich mit den Standardloks BR 101/120 anfangen.


Gibt es die auch mit Sitz in Düsseldorf, Duisburg, Köln?

In NRW gibts im Fernverkehr die Standorte Dortmund und Köln.

Gibts für den Tf nicht noch Hamm(Westfalen)?

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ICE-TD, Freitag, 27.05.2016, 19:07 (vor 2863 Tagen) @ Reservierungszettel

Du kannst direkt bei DB FV anfangen, du wirst aber vermutlich mit den Standardloks BR 101/120 anfangen.


Gibt es die auch mit Sitz in Düsseldorf, Duisburg, Köln?

In NRW gibts im Fernverkehr die Standorte Dortmund und Köln.


Gibts für den Tf nicht noch Hamm(Westfalen)?

Ja, aber das ist eine Außenstelle von Dortmund und ausgebildet wird nur in Köln und Dortmund beim Fv.

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PZBer, Freitag, 27.05.2016, 17:11 (vor 2863 Tagen) @ Sebastian56

Du kannst direkt bei DB FV anfangen, du wirst aber vermutlich mit den Standardloks BR 101/120 anfangen.


Gibt es die auch mit Sitz in Düsseldorf, Duisburg, Köln?

Nein, in Düsseldorf wird für den Fernverkehr nicht ausgebildet. Wie es bei Regio oder Cargo ist, weiß ich leider nicht.

Gar nicht, zumindest nicht bei 300 km/h, dafür wird LZB genutzt, dieses System verrät bis zu 10?km vorher wie es denn Signaltechnisch so ausschaut. Auf der Strecke Erfurt - Halle/Leipzig gibt es dank ETCS beispielsweise keine Signale mehr.


Ich kann mit den ganzen Abkürzungen nicht so viel anfangen deshalb wäre eine genauere Erklärung recht hilfreich :D

Das ist ein sehr komplexes Thema, das man mal nicht so einfach erklären kann und nicht von heute auf morgen lernt.

Ich hab auch mal gehört das unterschiedliche Orte wo dienstbeginn und ende stattfindet als triebfahrzeugführer die Regel sind? Wie habe ich das dann in der eigentlichen Praxis zu verstehen?

Es kann sein, dass du nach Dienstende nicht an deiner Heimatdienststelle bist. Das gibt es insbesondere im Fernverkehr und einigen privaten Güterbahnen. In den meisten Fällen bist du aber wieder bei Dienstende an deiner Heimatdienststelle.

Viele Grüße

Für vieles wie ETCS kann Wikipedia eine erste Hilfe sein

Quasar, Freitag, 27.05.2016, 17:18 (vor 2863 Tagen) @ Sebastian56

- kein Text -

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ffz, Freitag, 27.05.2016, 17:37 (vor 2863 Tagen) @ Sebastian56

Hallo,

Wenn du nach Abschluss deiner Ausbildung unter 21 Jahre alt bist,darfst du in aller Regel nicht auf der Strecke fahren,du wirst also zu Erst als Bereitstellungslojführer eingesetzt. Pendelt also mit Rangierfahrten zwischen Abstellbahnhof und Abfahttsbahnhof. Es kann sein,dass du zum Schichten oder zum Schichtbeginn als Gstfahrt,bedeutet bezahlt aber du fährst nur als Fahrgast mit,zu deinem ersten Einsatzort fährst.
Auf welchen Baureihen du eine Ausbildung bekommst hängt von deiner Heimatdienststelle und deiner Streckenkunde ab. Du bekommst nach der Ausbildung einen Übrrnahmevertrag angeboten. Es kann je nach Bedarf sein,dass man dier zB einen Arbeitsplatz in Frankfurt am Main anbietet oder in Hamburg.
Du solltest dir vor der Ausbildung im Klaren darüber sein,dass du als Tf sehr unschöne Dienstbeginnzeiten hast Frühschicht können auch mal um 3 Uhr Morgens beginnen. Ein Pkw-Führerschein und ein Pkw sind nach der Ausbildung fast Grundvoraussetzung.

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ICE-TD, Freitag, 27.05.2016, 17:14 (vor 2863 Tagen) @ Berlin-Express

Gar nicht, zumindest nicht bei 300 km/h, dafür wird LZB genutzt, dieses System verrät bis zu 10?km vorher wie es denn Signaltechnisch so ausschaut.

Unterschiedlich je nach Zugart, Höchstgeschwindigkeit und Strecke 4000, 7000, 9800, 12000 oder 13000m.

Neu Hier, Antworten, Antworten, Antworten! :)

PZBer, Freitag, 27.05.2016, 16:43 (vor 2863 Tagen) @ Sebastian56
bearbeitet von PZBer, Freitag, 27.05.2016, 16:44

Hallo Sebastian!
Herzlich willkommen bei uns!

Zu ersten Frage: Ich bin Brillenträger, da ich kurzsichtig bin, mit einer Sehschwäche auf beiden Augen von -5 Dioptrien. Kann ich damit Triebfahrzeugführer werden und habe ich bei der Bewerbung eine chance? Stellt das ein Ausschluss Kriterium da?

Nein, Sehhilfen sind zugelassen, sofern sie jährlich vom Bahnarzt kontrolliert werden.

Zweite Frage: Wenn man Triebfahrzeugführer werden will, kann man dann speziell schon sich auf den Fernverkehr spezialisieren/bewerben, bzw von Beginn an auf den BR 403/406/407 lernen? Oder muss man zum Beispiel im S bahn verkehr anfangen und sich dann '' hocharbeiten'' auf den verschiedenen Baureihen.

Du kannst dich hocharbeiten, aber auch direkt beim Fernverkehr anfangen, wo du aber in der Regel erstmal als Zugbereitsteller bzw. Lokrangierführer eingesetzt wirst. Nach einigen Jahren kannst du auch in den Streckendienst gehen. Welche Baureihen-Qualifikationen du bekommst, hängt davon ab, wie die Fahrzeugvielfalt an der Einsatzstelle aussieht. Hamburger bekommen z. B. keine 406/407-Ausbildung, weil das keinen Sinn gibt, da die Fahrzeuge dort nicht verkehren. Genauso wenig bekommen die Berliner keine 218-Ausbildung...

Und zur letzten und wahrscheinlich aufwendigsten Frage:
Angenommen wir fahren zwischen Siegburg/Bonn und Frankfurt FernBAhnhof. Da weiss ich selbst das dort Geschwindigkeiten mit bis zu 300 km/h erreicht werden können. Wie schafft es da der Triebfahrzeugführer auf der Strecke zu sehen ob das Signal vor ihm auf der Strecke grün, oder rot zeigt? Oder gibts da ein Display im Führerstand was dem Zugführer schon vorweg zeigt was da für ein Signal kommt?

Ja, das gibt es. Bis 160km/h gibt es in der Regel die PZB, bei der der Tf ohne irgendwelche Hilfe signalgeführt fährt. Ab 160km/h gibt es die LZB bzw. auf der Strecke Erfurt-Halle/Leipzig ETCS Level 2. Dort werden die Führungsgrößen dem Lokführer im Führerstand anzeigt, so dass er dann anzeigegeführt fährt.

Und wie schafft er es zum Beispiel bei flachem Sonnenschein oder starkem Regen das Signal richtig zur erkennen. Da muss es doch irgendeine technische Hilfe geben, oder?

Es gibt Sonnenschutzrollos im Führerstand, eventuell hilft auch eine Sonnenbrille.


Viele Grüße!

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EC 178, Freitag, 27.05.2016, 16:50 (vor 2863 Tagen) @ PZBer

Genauso wenig bekommen die Berliner keine 218-Ausbildung...

Stimmt nicht, es gibt Fernverkehr-Tf in Berlin mit 218-Ausbildung. Stichwort Nachtzug-Überführung ins Talgo-Werk Wriezener Bf, Rettungsloks in Grunewald...

Gruß
EC 178

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PZBer, Freitag, 27.05.2016, 16:53 (vor 2863 Tagen) @ EC 178

Ok, mal wieder was dazugelernt. Danke für die Berichtigung.

Gruß

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ICE-TD, Freitag, 27.05.2016, 17:07 (vor 2863 Tagen) @ PZBer

Hamburger bekommen z. B. keine 406/407-Ausbildung, weil das keinen Sinn gibt, da die Fahrzeuge dort nicht verkehren. Genauso wenig bekommen die Berliner keine 218-Ausbildung...

Eine 406/407-Ausbildung gibt es nicht, das sind völlig unterschiedliche Züge, es gibt eine 403/406-Ausbildung und die hat durchaus ein Teil der Hamburger Tf. 218-Tf gibts auch überall dort wo die Abschlepploks stehen, also nicht nur da wo es planm. Streckenleistungen gibt.

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PZBer, Freitag, 27.05.2016, 17:22 (vor 2863 Tagen) @ ICE-TD

Hamburger bekommen z. B. keine 406/407-Ausbildung, weil das keinen Sinn gibt, da die Fahrzeuge dort nicht verkehren. Genauso wenig bekommen die Berliner keine 218-Ausbildung...

Eine 406/407-Ausbildung gibt es nicht, das sind völlig unterschiedliche Züge, es gibt eine 403/406-Ausbildung und die hat durchaus ein Teil der Hamburger Tf.

Sorry, ich meinte nicht, dass das eine Ausbildung für beide Fahrzeuge gleichzeitig ist, sondern für jede einzeln (ich geb zu, dass ich das etwas komisch aufgeschrieben hab). Hamburger fahren ja z. B. 403/406 auf Dortmund-Köln und Hannover-Berlin.

218-Tf gibts auch überall dort wo die Abschlepploks stehen, also nicht nur da wo es planm. Streckenleistungen gibt.

Aber sicherlich nicht alle, das wäre der Bahn ja viel zu teuer. ;)

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Martin, Freitag, 27.05.2016, 17:29 (vor 2863 Tagen) @ PZBer

Nein, Sehhilfen sind zugelassen, sofern sie jährlich vom Bahnarzt kontrolliert werden.


Sehhilfen an sich haben keinen Einfluss auf das Intervall der Nachuntersuchungen, folglich bleibt es bei 3 Jahren für Tf unter 50? Jahren.
Bei Vorliegen anderer Augenerkrankungen kann der Betriebsarzt natürlich kürzere Intervalle festlegen.

Antwort vom Urschleim

MvG, Freitag, 27.05.2016, 17:10 (vor 2863 Tagen) @ Sebastian56
bearbeitet von MvG, Freitag, 27.05.2016, 17:13

Und zur letzten und wahrscheinlich aufwendigsten Frage:
Angenommen wir fahren zwischen Siegburg/Bonn und Frankfurt FernBAhnhof. Da weiss ich selbst das dort Geschwindigkeiten mit bis zu 300 km/h erreicht werden können. Wie schafft es da der Triebfahrzeugführer auf der Strecke zu sehen ob das Signal vor ihm auf der Strecke grün, oder rot zeigt?

Ich machs vorsichtshalber mal vom Urschleim aus:
Prinzipiell gibt es in ausreichendem Abstand (üblicherweise 1000m, so dass rechtzeitig gebremst werden kann) ein sogenanntes Vor-Signal, dass dem Tf mitteilt, was das nächste "richtige" Signal, das sogenannte Hauptsignal, anzeigt. Zeigt das Vorsignal Halt überwacht die "Punktförmige Zugbeeinflussung" (PZB), dass der Tf auch wirklich anfängt zu bremsen. Zunächst muss er am Vorsignal einen Schalter drücken, um mitzuteilen, dass er den Halt-Befehl auch mitgekriegt hat und dann in bestimmten Abständen zum Hauptsignal bereits auf bestimmte Geschwindigkeiten abgebremst haben.

Fahren Züge schneller als 160 km/h muss die Zugbeeinflussung den Zug kontinuierlich überwachen, also nicht mehr nur an den Signalen wie die PZB. Seit den 70ern wird dafür die "Linienzugbeeinflussung" (LZB) benutzt, die auch auf der Strecke zwischen Frankfurt und Köln verbaut ist. Hier liegt ein Datenkabel, dass permanent Informationen über die Signale und so weiter an das Führerhaus sendet.
Auf der neuen Strecke zwischen Leipzig und Erfurt gibt es gar keine Signale mehr. Das neueste Zugbeeinflussungssystem, das Europeen Control System (ETCS) ist eine europäische Entwicklung und soll in ganz Europa eingesetzt werden. Signale weren dabei keine mehr benötigt, der Tf kriegt seine Informationen nur noch auf sein Display.

Oder gibts da ein Display im Führerstand was dem Zugführer schon vorweg zeigt was da für ein Signal kommt?

Genau das gibt es. Die LZB zeigt dem Tf bi 10 km im Vorraus, ob die Strecke frei ist, die Geschwindigkeit verlangsamt werden muss oder ein Halt-Signal kommt. Außerdem gibt sie eine konkrete Höchstgeschwindigkeit vor, die sich, wenn zu bremsen ist, kontinuierlich verringern und den Zug automatisch abbremsen kann. In Kombination mit der AFB, einer Art Zug-Tempomat, ist beinahe autonomes Fahren möglich.

Und wie schafft er es zum Beispiel bei flachem Sonnenschein oder starkem Regen das Signal richtig zur erkennen. Da muss es doch irgendeine technische Hilfe geben, oder?

Die Dinger leuchten hell genug, dass man das spätestens kurz davor erkennen kann. Dadurch dass es Hauptsignale gibt, weiß der Tf ja immer schon vorher, was das Signal anzeigt.

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ICE-TD, Freitag, 27.05.2016, 17:11 (vor 2863 Tagen) @ Sebastian56

Zu ersten Frage: Ich bin Brillenträger, da ich kurzsichtig bin, mit einer Sehschwäche auf beiden Augen von -5 Dioptrien. Kann ich damit Triebfahrzeugführer werden und habe ich bei der Bewerbung eine chance? Stellt das ein Ausschluss Kriterium da?

Egal ob mit oder ohne Sehhilfe, du musst 100% Sehkraft auf beiden Augen erreichen. Dazu wird noch geprüft das Farbsehvermögen, Sehwinkel, Blendbarkeit (Reaktion der Pupillen nach Blendung und Sehvermögen danach).

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Sebastian56, München, Freitag, 27.05.2016, 19:47 (vor 2863 Tagen) @ ICE-TD

W0W, vielen Dank erstmal für die vielen Antworten und Rückmeldungen! :)

Mir wurde schon einiges klarer was so meine Unsicherheiten in Bezug auf die Bahn bestand.
Allerdings fallen mir Immer weitere Fragen ein, weshalb ich euch damit jetzt erstmal noch ''zu spammen'' muss ;)

Bei uns der S- Bahn Verkehr wird hauptsächlich mit Talent Triebfahrzeugen durchführt, aber ich denke meine Frage lässt sich für alle Züge gleichermaßen beantworten: Wenn der Zug nun in einen Bahnhof einfährt und dort befindet sich der Bahnsteig linksseitig vom Zug. Erkennt der Zug das automatisch oder muss der Tf das manuell betätigen? Und lassen sich in diesem Fall dann überhaupt auf beiden seite die Türen öffnen? So als eine Sicherheitsmaßnahme?

So und dann würde mich interessieren, es hängt eher mit dem täglichen Arbeitsablauf eines Tf zusammen. Ich hab auf unserer S-Bahn Strecke schon häufiger beobachtet dass die Tf im Fahrbetrieb telefonieren, Musik hören, oder zum teil essen. Gibt es da irgendwelche Vorschriften/ Regeln und was ist wirklich während der Fahrt erlaubt?

Dies soll jetzt bloss keine Kritik daran darstellen, allerdings würde mich interessieren ob das analog gehandhabt wie zum Bsp beim Autofahren.

Viele Grüße und schönes Wochenende
Sebastian

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PZBer, Freitag, 27.05.2016, 20:25 (vor 2863 Tagen) @ Sebastian56

W0W, vielen Dank erstmal für die vielen Antworten und Rückmeldungen! :)

Mir wurde schon einiges klarer was so meine Unsicherheiten in Bezug auf die Bahn bestand.
Allerdings fallen mir Immer weitere Fragen ein, weshalb ich euch damit jetzt erstmal noch ''zu spammen'' muss ;)

Alles gut, dafür ist ein Forum ja da.

Bei uns der S- Bahn Verkehr wird hauptsächlich mit Talent Triebfahrzeugen durchführt, aber ich denke meine Frage lässt sich für alle Züge gleichermaßen beantworten: Wenn der Zug nun in einen Bahnhof einfährt und dort befindet sich der Bahnsteig linksseitig vom Zug. Erkennt der Zug das automatisch oder muss der Tf das manuell betätigen?

Wie es genau beim Talent ist, weiß ich nicht, aber es gibt grundsätzlich die Möglichkeit, dass das FIS durch GPS die Ansagen der Haltestellen automatisch erzeugt, oder aber der Tf steuert es manuell (oft bei älteren Zügen der Fall). Die Ausstiegsseite muss meines Wissens immer selbst durch den Tf gewählt werden.

Und lassen sich in diesem Fall dann überhaupt auf beiden seite die Türen öffnen? So als eine Sicherheitsmaßnahme?

Beim Talent nicht, weil er im Abfertigungsverfahren TAV fährt, bei dem der Tf die Türseite durch einen Drehschalter freigibt. Bei älteren Zügen, die häufig im Abfertigungsverfahren TB0 fahren, kann man die Türen auf beiden Seiten öffnen.


So und dann würde mich interessieren, es hängt eher mit dem täglichen Arbeitsablauf eines Tf zusammen. Ich hab auf unserer S-Bahn Strecke schon häufiger beobachtet dass die Tf im Fahrbetrieb telefonieren,

Für dienstliche Zwecke erlaubt, sonst nicht.

Musik hören,

Eigentlich nicht erlaubt. Wenn er was im oder am Ohr hat, kann das die Freisprecheinrichtung vom Diensthandy sein.

oder zum teil essen.

Erlaubt. Wenn du mehrere Stunden am Stück fährst, darfst du natürlich auch nicht verhungern und verdursten.


Viele Grüße!

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Berlin-Express, nähe BPHD, Freitag, 27.05.2016, 20:40 (vor 2863 Tagen) @ PZBer
bearbeitet von Berlin-Express, Freitag, 27.05.2016, 20:40

Beim Talent nicht, weil er im Abfertigungsverfahren TAV fährt, bei dem der Tf die Türseite durch einen Drehschalter freigibt. Bei älteren Zügen, die häufig im Abfertigungsverfahren TB0 fahren, kann man die Türen auf beiden Seiten öffnen.

Wie funktioniert dies dann bei den 423 im Münchner Tunnel? Da heißt es ja auch Türfreigabe für beide Seiten und die 481er in Berlin haben früher auch an der Warschauer Straße planmäßig auf beiden Seiten die Türen geöffnet (ok, die 481 ohne TAV).

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[image] #FreeAssange

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ffz, Freitag, 27.05.2016, 20:42 (vor 2863 Tagen) @ Berlin-Express

Dazu so viel:
Die Türfreigabe hat mit TAV nichts zu tun.

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JeDi, überall und nirgendwo, Freitag, 27.05.2016, 21:02 (vor 2863 Tagen) @ PZBer

Bei uns der S- Bahn Verkehr wird hauptsächlich mit Talent Triebfahrzeugen durchführt, aber ich denke meine Frage lässt sich für alle Züge gleichermaßen beantworten: Wenn der Zug nun in einen Bahnhof einfährt und dort befindet sich der Bahnsteig linksseitig vom Zug. Erkennt der Zug das automatisch oder muss der Tf das manuell betätigen?

Wie es genau beim Talent ist, weiß ich nicht, aber es gibt grundsätzlich die Möglichkeit, dass das FIS durch GPS die Ansagen der Haltestellen automatisch erzeugt, oder aber der Tf steuert es manuell (oft bei älteren Zügen der Fall). Die Ausstiegsseite muss meines Wissens immer selbst durch den Tf gewählt werden.

Zumindest bei unseren Talent weiß das FIS wo der Bahnsteig ist, die Ausstiegsseite für die Türen muss aber manuell gewählt werden. Es gibt auch eine Position für beide Seiten (siehe spätere Frage).

--
Weg mit dem 4744!

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ffz, Freitag, 27.05.2016, 20:33 (vor 2863 Tagen) @ Sebastian56

Die Türfreigabe macht der Tf,ob dadurch beide Seiten oder nur 1 frei gegeben wird hängt vom Fahrzeugtyp ab,mehr werde ich dazu aus Sicherheitsgründen nicht schreiben.

Was das telefonieren des Tf angeht,mit dem Zugfunk und dem Diensthandy darf und muss der Tf kommunizieren. Warum sollte der Tf nicht während der Fahrt essen,dass kann ich im Auto auch tun und es ist nicht verboten.

Neu Hier, Fragen, Fragen, Fragen? :)

Sebastian56, München, Samstag, 28.05.2016, 10:57 (vor 2862 Tagen) @ ffz

Danke schön für die vielen Antworten! Ich bin jetzt auf jeden Falle einiges schlauer :)

Gibt es hier zufällig ein Tf der im Fernverkehr auf der Strecke Dortmund - München regelmäßig fährt oder dort eingesetzt wird?
Da wüste ich gerne jemanden, da dass sozusagen meine ''Lieblingsstrecke'' ist, die ich häufiger schon befahren habe (als Passagier) und dazu noch so viel mehr gerne wüsste.

Viele Grüße
Sebastian

Neu Hier, Fragen, Fragen, Fragen? :)

ffz, Samstag, 28.05.2016, 17:44 (vor 2862 Tagen) @ Sebastian56

Die Strecke egal ob über Stuttgart oder über Nürnberg fährt aber kein Tf durch. Ja nach dem wird in Köln-Deutz/Köln Hbf,Frankfurt (M) Hbf oder Stuttgart Hbf gewechselt. So weit dürfte kein Tf beim Fernverkehr Streckenkunde haben,dass er den Zug durch fahren kann,abgesehen davon passt das von der Dienstzeit her gar nicht.

Neu Hier, Fragen, Fragen, Fragen? :)

ICE-TD, Samstag, 28.05.2016, 18:37 (vor 2862 Tagen) @ ffz
bearbeitet von ICE-TD, Samstag, 28.05.2016, 18:38

Aufgrund der Kopfbahnhöfe geht das durchfahren ja auch nicht. Von der Streckenkenntnis her können derzeit Stuttgart und Frankfurt die beiden Strecken Dortmund - Nürnberg/Stuttgart - München komplett bedienen.

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