Gedanken zur Servicequalität im Reisezentrum (Allgemeines Forum)

Claus_NN, Nürnberg, Montag, 27.07.2015, 18:21 (vor 3190 Tagen)
bearbeitet von Claus_NN, Montag, 27.07.2015, 18:23

Hallo,

heute hatte ich beim Kauf einer Fahrkarte in einem Reisenzentrum am einer bayerischen Kleinstadt ein frustrierendes Erlebnis.
Gebucht werden sollte für eine Fahrt im September eine Fahrkarte von Warschau zu einem Ort im Rhein-Neckar-Gebiet; favorisiert war eine Verbindung mit dem EC Warschau-Berlin, weiter per direktem ICE nach Mannheim, die restlichen paar Kilometer wären dann vom Nahverkehr zu übernehmen. Soweit sogut, ein günstiges Europa-Spezial war noch verfügbar, lustig wurde es erst bei den Reservierungen.

Mein Wunsch war: Bitte Abteilwagen Fenster, im ICE im Handybereich. Ausgegeben wurde dann eine Reservierung für den Handybereich im Großraumwagen, ebenso Großraumwagen für den EC. Für mich persönlich sind die Großraumwagen von PKP Intercity nicht zumutbar. Das fängt bei der merkwürdigen Farbgebung an, geht über die eigenwillige Anordnung von Sitzplätzen und Fenstern und endet schlussendlich bei der etwas abgestandenen Klimaanlage. Daher war es für mich wichtig, im Abteilwagen zu reisen. Als ich die Unterlagen entgegengenommen habe, habe ich das umgehend beanstandet und zumindest für den EC um eine Reservierung im Abteilwagen gebeten. Zugleich wurde behauptet, es gebe im EC keinen Abteilwagen und dies wurde mir auch auf dem Bildschirm so gezeigt, auf dem eine Fehlermeldung war: "Platzkategorie und Tarif nicht vereinbar". Jeder, der Erfahrung mit dem Berlin - Warszawa - Express hat, weiß, dass mehr Abteil- als Großraumwagen vorhanden sind. Nachdem das aber scheinbar nicht zu buchen war, ließ ich es dabei bewenden. Merkwürdigerweise war am Automaten ein Platz im Abteil verfügbar ich kaufte dann gleich eine Normalpreis mit entsprechende Reservierung und legte es dem Mitarbeiter am Schalter vor Schluss endlich zog er den Reservierungsbeleg vom Schauer am Schalter ein erstattete die Fahrkarte und schickte mich mit dem Automaten Reservierungsbeleg nach Hause. Gut, so kann man auch zum Ziel kommen, allerdings frage ich mich, ob so wirklich eine kundengerechte Lösung aussieht.

Zur Diskussion stellen möchte ich angesichts dieses Sachverhaltes das häufig zu beobachtende wenig vorhandene Bemühen des Personals im Reisezentrum, besonders wenn es um ungewöhnliche Wünsche geht. Es ist verständlich, dass eine Buchung eines Zuges aus Polen in Bayern vielleicht Schwierigkeiten bereitet, da diese Verbindungen dort nicht so häufig nachgefragt werden dürften. Barsche Kapitulationen sind hier jedoch fehl am Platz. Gerade für komplizierte Wünsche wäre das Reisezentrum doch hervorragend geeignet. Eine Reservierung für den ICE von Nürnberg nach München sollte auch der automatenaverseste Senior dem Automaten entlocken können, sofern er nicht gleich seinen Enkel online buchen lässt.

Ich bin sehr für den flächendeckenden Erhalt der Reisezentren, allerdings halte ich Einsparbemühungen an dieser Stelle mangels Zusatznutzen für den Kunden zumindest für verständlich.

Viele Grüße
Claus_NN

Gedanken zur Servicequalität im Reisezentrum

Holger_HAM, Hamm (Westfalen), Montag, 27.07.2015, 19:07 (vor 3190 Tagen) @ Claus_NN

Hallo,

Zur Diskussion stellen möchte ich angesichts dieses Sachverhaltes das häufig zu beobachtende wenig vorhandene Bemühen des Personals im Reisezentrum, besonders wenn es um ungewöhnliche Wünsche geht.

ich habe meist sehr positive Erfahrungen gemacht im Reisezentrum. Mitarbeiter haben bei besonderen Wünschen sich wirklich Mühe gegeben, diese zu erfüllen. Manchmal haben sie auch Kollegen hinzugezogen, wenn es nicht auf Anhieb klappte. Ich achte aber selbst darauf, dass ich mit kniffligen Anfragen eher bei nachfrageschwachen Zeiten vorbeischaue. Wie gesagt, das ist meist so der Fall. Manchmal gerät man auch mal an weniger kundenorientierte Leute aber das ist bei mir wirklich eher die Ausnahme als die Regel.

--
Viele Grüße aus Hamm in Westfalen,
Holger
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Der bahn.kommfort-Briefkasten. Auch vor Ihrer Haustür!
[image]

Kommt auf den Standort an

maxiboy, IBNR: 700K001, Montag, 27.07.2015, 19:35 (vor 3190 Tagen) @ Claus_NN

Es gibt ein Reisezentrum im östlichen Stadtzentrum Berlins unweit mehrerer touristischer Attraktionen, das einen nachhaltig schlechten Eindruck bei mir hinterlassen hat.

Ob es die Verweigerung des Einlesens einer Karte zum Punktesammeln war (da gingen mir immerhin 300 Punkte durch die Lappen), das Unvermögen, einen Geschenkgutschein zu splitten (das ging dann wenige S-Bahn-Stationen weiter am Ostbahnhof problemlos), ein abgedunkeltes Reisezentrum eine halbe Stunde vor Schluss oder der Satz "Visa-Karte nehmen wir erst ab 10 Euro" (wo dann sowohl VBB als auch DB auf Rückfrage versicherten, dass eine solche Regel nicht existiere).

Aber in anderen habe ich immer einen ordentlichen Service genossen. Ist vielleicht wirklich Standortsache.

Leider viele negative Erfahrungen

JumpUp, Montag, 27.07.2015, 20:07 (vor 3190 Tagen) @ maxiboy

Reisezentren nutze ich überwiegend um Auslandsfahrkarten bzw. Aufpreise und Reservierungen (die eben nicht online oder am Automaten zu kaufen sind) zu erwerben.

Meist werde ich (in div. Städten) mit der Bemerkung "Das können wir nicht buchen" abserviert. Da ich mittlerweile die Buchungstricks und Taifcodes kenne, habe ich auf Nachfrage mit Hinweisen zur Buchung doch meine gewünschte Fahrkarte erhalten.
Aber eine gelungene, Aktive Recherche des Schaltermitarbeiters habe ich sehr sehr selten bislang erlebt. Gerade was Interrailaufpreise angeht wurde mir schon viel, viel Quatsch erzählt "Das können wir nicht" "Der Zug ist ohne Aufpreise nutzbar" etc. etc.

Und die Freundlichkeit lässt sehr oft zu Wünschen übrig. Wenn ich Schreibfehler korrigiere (sieht man ja, was die Verkäuferin eingibt) wurde mir schon der Bildschirm weggedreht. Die Tatsache, dass man Belgrad ohne P schreibt war ihr wohl unverständlich.

Der Hinweis, dass man für Spanien die Buchungsklasse T statt 2. eingibt hat mir schonmal ein "Arbeiten Sie hier oder ich?" eingebracht.

Schlussendlich ist es nunmal so, dass für eine Normalpreisefahrkarte Frankfurt - Berlin niemand das Reisezentrum wirklich benötigt (zeitlich sehr aufwendig und eine Beratung ist selbst für den ungeübten Bahnfahrer nicht notwendig).


Bei aller Liebe zur persönlichen Beratung im Reisezentrum: Ich mache es nur, wenn es unbedingt sein muss. Und dann auch nur, wenn ich weiß, wie und ob die Fahrkarte / Reservierung von Deutschland aus buchbar ist. Hierfür können einige Spezialisten im DSO Auslandsforum die Buchungscodes preisgeben.

Leider viele negative Erfahrungen

JeDi, überall und nirgendwo, Montag, 27.07.2015, 20:34 (vor 3190 Tagen) @ JumpUp

Hierfür können einige Spezialisten im DSO Auslandsforum die Buchungscodes preisgeben.

Die Spezialisten hier und bei DSO freuen sich noch viel mehr, wenn man gleich bei ihnen bucht ;)

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Weg mit dem 4744!

Empfehlung: Etwas passiver sein

ES89, Hamburg / Rostock, Montag, 27.07.2015, 20:51 (vor 3190 Tagen) @ JumpUp

Und die Freundlichkeit lässt sehr oft zu Wünschen übrig. Wenn ich Schreibfehler korrigiere (sieht man ja, was die Verkäuferin eingibt) wurde mir schon der Bildschirm weggedreht. Die Tatsache, dass man Belgrad ohne P schreibt war ihr wohl unverständlich.

Ich habe zwar bei komplexeren Fahrten zwar auch immer eine zusammengeschriebene Route samt Reservierungswünschen, die ich den Reisezentrumsmitarbeitern zur Buchung mitgebe. Ansonsten ist es aber gut, etwas passiver zu sein. Lass sie erst einmal suchen, wenn es gar nicht klappt, "ich glaube gesehen zu haben, dass bei Belgrad ein Tippfehler ist" als Hinweis geben.

Der Hinweis, dass man für Spanien die Buchungsklasse T statt 2. eingibt hat mir schonmal ein "Arbeiten Sie hier oder ich?" eingebracht.

Auch hier ähnlich: Erst mal machen lassen, wenn es nicht klappt, ein Hinweis "Mir wurde mal der Hinweis gegeben, dass man bei Spanien T statt 2 eingeben muss."
Ansonsten läuft man Gefahr, als klugscheißerisch wahrgenommen zu werden (Das ist mein Arbeitsbereich, was redet der mir andauernd rein).

Ansonsten ist es aber wirklich so, dass man seine Erfahrungen sammmelt, welches Reisezentrum mehr Ahnung hat und Willen zeigt.

Der Fall von Claus_NN, dass einfach eine Reservierung für etwas ganz anderes als gewünscht wird, geht gar nicht. Da erwarte ich von einem Verkäufer, dass er mir mitteilt, was nicht geht und noch Vorschläge macht ("ich probiere noch mal, den Handybereich rauszunehmen." usw.).

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Gegen Großraum-Zwang im Fernverkehr!
Für zumindest drei Abteile je Wagenklasse!

Leider viele negative Erfahrungen

Florian, Dienstag, 28.07.2015, 00:22 (vor 3189 Tagen) @ JumpUp

Reisezentren nutze ich überwiegend um Auslandsfahrkarten bzw. Aufpreise und Reservierungen (die eben nicht online oder am Automaten zu kaufen sind) zu erwerben.

Da mittlerweile innerdeutsch fast alles am Automaten und als Onlineticket buchbar ist, sollten die Reisezentrum hauptsächlich für Auslandsreisen, Gruppenreisen und komlizierte Fälle da sein.

Meist werde ich (in div. Städten) mit der Bemerkung "Das können wir nicht buchen" abserviert. Da ich mittlerweile die Buchungstricks und Taifcodes kenne, habe ich auf Nachfrage mit Hinweisen zur Buchung doch meine gewünschte Fahrkarte erhalten.
Aber eine gelungene, Aktive Recherche des Schaltermitarbeiters habe ich sehr sehr selten bislang erlebt. Gerade was Interrailaufpreise angeht wurde mir schon viel, viel Quatsch erzählt "Das können wir nicht" "Der Zug ist ohne Aufpreise nutzbar" etc. etc.

Und die Freundlichkeit lässt sehr oft zu Wünschen übrig. Wenn ich Schreibfehler korrigiere (sieht man ja, was die Verkäuferin eingibt) wurde mir schon der Bildschirm weggedreht. Die Tatsache, dass man Belgrad ohne P schreibt war ihr wohl unverständlich.

Das mit dem Bildschirm wegdrehen, ist echt eine Unart. Es ist für das Verkaufsgespräch viel einfacher, wenn der Kunde sieht, was der Miarbeiter in die Maske eingibt (besonders bei weniger geläufigen Ortsnamen oder Aufenthalten). Dann fallen Missverständnisse nicht erst nach dem Drucken der Belege auf.

In diversen Verkaufgesprächen im Möbelhaus oder bei meiner Bank, hatte ich den Eindruck, dass die Mitarbeiter sogar geschult werden den Bildschirm so zu drehen, damit der Kunde alles verfolgen kann. Bei manchen Mitarbeitern im Reisezentrum denke ich manchmal, dass geheime Stasiakten vor meinen Augen verborgen werden.

Das mit dem Bildschirm Wegdrehen ist ja so wie mit der milchigen Scheibe in der ICE-Lounge. Manche arbeiten offen und lassen sich gerne über die Schulter gucken, andere arbeiten lieber im verborgenen vor den Augen der Kunden geschützt.

Erschwerend kommt hinzu, dass es mit dem Nummern ziehen im Reiszentrum schwerer geworden ist, gezielt zu einem netten/kompetenten Mitarbeiter zu gehen.

Viele Grüße
Florian

Leider viele negative Erfahrungen

Claus_NN, Nürnberg, Donnerstag, 30.07.2015, 17:03 (vor 3187 Tagen) @ Florian

Das mit dem Bildschirm wegdrehen, ist echt eine Unart. Es ist für das Verkaufsgespräch viel einfacher, wenn der Kunde sieht, was der Miarbeiter in die Maske eingibt (besonders bei weniger geläufigen Ortsnamen oder Aufenthalten). Dann fallen Missverständnisse nicht erst nach dem Drucken der Belege auf.

Lustiger Zwischenruf: in einem Reisezentrum einer Großstadt gibt es einen Mitarbeiter, der schon seit über 10 Jahren dort arbeitet und der seinen Bildschirm unter dem Tresen hat, sodass nur er Einblick hat. Mit ihm war ich jedoch bislang, so selten ich dort bin, sehr zufrieden, platzgenaue Reservierungen im Ausland. Preisvergleiche nach Wagenklasse bei Auslands-Streckenfahrscheinen - bei keinem Standard- oder ausgefallenen Wunsch hatte ich das Gefühl, es ginge hier nach dem Motto "Achtung, Kunde droht mit Auftrag" zu.

Viele Grüße
Claus_NN

Bei mir durchweg gut

oppermad, Wuppertal/Wunstorf, Dienstag, 28.07.2015, 09:18 (vor 3189 Tagen) @ JumpUp

Moin,

da habe ich wohl ziemliches Glück gehabt, obwohl ich meist kleinere Reisenzentren aufsuche. Allerdings ist etwas Fachwissen bisher nicht von Nachteil, exemplarisch zwei Fälle: "Wollen Sie 1. oder 2. Klasse im Panoramawagen fahren?" Den Hinweis, dass es diese Wagen in den EC zwischen Hamburg und Chur nur erstklassig gibt oder heute gab, hat er mir nicht übel genommen und sogleich 1. Klasse gebucht. Das Ergebnis zählt!

Die aktuelle BC100 habe ich etwas abseits des nächsten Fernverkehrshaltes gekauft. Die Dame am Schalter entschuldigte sich sogleich, dass erst der Kollege kommen müsse, weil sie selbst die letzte BC100 vor einem halben Jahr verkauft hat. Der Bildschirm war wie so oft, so gedreht, dass auch ich schauen konnte, was eingegeben wird. Mit drei Personen sind wir dann meinen Bestellbogen durchgegangen (enthielt tatsächlich noch einen Fehler), dann die Daten ins System und nach einer halben Stunde war alles durch. Das Ergebnis entsprach genau meinen Vorstellungen, da hat sich aus meiner Sicht die investierte Zeit gelohnt.

Ich stimme den gemachten Aussagen zu: Es hängt u. a. von Persönlichkeit, Übung, Tagesform und auch der Führungskraft ab, wie Beratung und Verkauf laufen.

Grüße,

Dirk

Kommt auf den Standort an

JeDi, überall und nirgendwo, Montag, 27.07.2015, 20:29 (vor 3190 Tagen) @ maxiboy
bearbeitet von JeDi, Montag, 27.07.2015, 20:30

Es gibt ein Reisezentrum im östlichen Stadtzentrum Berlins unweit mehrerer touristischer Attraktionen, das einen nachhaltig schlechten Eindruck bei mir hinterlassen hat.

Alexanderplatz? Oh Gott. Die Fahrt zum Ostbahnhof lohnt sich... Dort wurde mir bislang immer sehr kompetent weitergeholfen, wenn ich mal was nicht selber lösen konnte.

--
Weg mit dem 4744!

Glückssache

zugvogel, Rheinland-Pfalz, Montag, 27.07.2015, 22:01 (vor 3189 Tagen) @ Claus_NN

Ist halt Glückssache, man erlebt die Extreme von superkompetent bis null Ahnung und alles dazwischen.
Die Aktiven im Forum nutzen das RZ meist für die komplizierteren Fälle (Ausland, ...), da fällt Imkompotenz besonders schnell auf.
Ich wende mich, wenn's speziell wird, an eines der auf Bahnreisen spezialisierten Reisebüros ( Die Bahnprofis ) und nehme die Versandkosten dafür gerne in Kauf. Geht halt nicht last minute.

Lieber Reisezentrum

CNL484, Montag, 27.07.2015, 23:11 (vor 3189 Tagen) @ zugvogel

Ich ärgere mich das ich nicht ins Reisezentrum gegangen bin. Seit 10 Tagen warte ich auf meine Tickets von bahn.de.Per Postversand bestellt. Seit 3 Tagen immer noch keine Antwort vom Kundenservice.

Lieber Reisezentrum

Sascha, FMT/FLIS/EBZ, Dienstag, 28.07.2015, 12:07 (vor 3189 Tagen) @ CNL484

Ich ärgere mich das ich nicht ins Reisezentrum gegangen bin. Seit 10 Tagen warte ich auf meine Tickets von bahn.de.Per Postversand bestellt. Seit 3 Tagen immer noch keine Antwort vom Kundenservice.

Deine Antwort passt nicht zu der von zugvogel. die-bahnprofis.de ist nicht bahn.de.

Die aus dem süddeutschen Raum kenne ich. Die sind zumindest ganz nett und ganz fix.

Gedanken zur Servicequalität im Reisezentrum

Colaholiker, Frankfurt / Hildesheim, Dienstag, 28.07.2015, 07:40 (vor 3189 Tagen) @ Claus_NN

Ich kann mich eigentlich nicht beschweren. Ich hatte bis auf einen Zwischenfall im Reisezentrum nie Probleme - im Gegenteil, in Hildesheim hat man uns sogar schon mal unbürokratisch geholfen, als wir am Automaten ein Niedersachsenticket gezogen haben, und auf dem Ausdruck ein Name einzutragen war. Davon hatte ich zwar im Vorfeld gehört, aber irrigerweise ging ich davon aus, daß der Automat dann einfach seine Touchscreentastatur einblendet und den Namen aufs Ticket druckt. Pustekuchen, das wäre ja viiieeeel zu einfach, der druckt nur eine Linie, und so standen wir da mit einem noch nicht gültigen Ticket und ohne Stift (Sowas habe ich doch nicht einstecken!). Dank Reisezentrum konnten wir die Fahrkarte noch vor dem Einstieg gültig machen, beim Zub nach einem Stift fragen klappt häufig zwar auch, aber wenn da mal jemand einen schlechten Tag hat, könnte das Debatte geben.

Der einzige Zwischenfall im RZ war als damals beim ICE 3 die Achsprobleme das erste Mal akut wurden. Ich hatte eine Tagesfahrt nach Düsseldorf geplant, und es war nicht abzusehen, welche ICE fahren und welche nicht. Ich hätte sowohl denjenigen, die ich in Düsseldorf treffen wollte, früher als am Morgen des Reisetages sagen müssen, ob ich komme oder nicht, und ich hätte auch wenig Lust gehabt, in Düsseldorf zu stehen und zu erfahren, daß mein Zug nach Hause ausfällt. Die Bahn bot damals an, die Fahrkarten großzügig umzutauschen, und so ging ich ins RZ, schilderte dem Mitarbeiter die Situation und wurde angepampt, daß Fahrkarten erst dann umgetauscht werden, wenn mit Sicherheit feststeht, daß die betreffenden Züge ausfallen. Als die Diskussion in eine Sackgasse lief, bat ich den Herrn hinterm Schalter, mal seinen Vorgesetzten zu holen. Er erwiderte "der wird Ihnen genau das gleiche sagen wie ich." Ich erklärte, dann gerne genau das gleiche aus dem Mund seines Vorgesetzten hören zu wollen. Also holte er den Chef, ich schilderte kurz die Situation. "Das gleiche" klang dann wie "okay, wann wollen Sie stattdessen fahren?", und schon war ein Vermerk mit Stempel und Unterschrift auf der Fahrkarte, daß diese für die gleiche Vebindung eine Woche später gilt. Ich konnte mir nicht verkneifen, dem Mitarbeiter grinsend mitzuteilen, daß es viel sympathischer klingt, wenn sein Chef mir erklärt, daß das nicht geht. :D Der Blick des Chefs sprach Bände und enthielt auch die Aufforderung an den Mitarbeiter, nachher mal in sein Büro zu kommen... *kicher*

Den Kerl abre als Ausnahme verbuchende Grüße,
der Colaholiker

Auch bei den Öffnungszeiten "verspätet"

AbschnittE, Dienstag, 28.07.2015, 11:06 (vor 3189 Tagen) @ Claus_NN

Beobachtung von vorletztem Sonntag, 7:40, Berlin Hauptbahnhof: Etwas 15 Kunden warten, dass sie ab 8 Uhr eine Fahrkarte kaufen können.

In Dortmund hatte ich das gleiche Problem an einem Samstag um diese Zeit.

In Wien wird bereits zwei Stunden früher geöffnet.


Passt ins Gesamtbild: Warten auf die Bahn! :-)

Gedanken zur Servicequalität im Reisezentrum

Ludo, Niedersachsen, Dienstag, 28.07.2015, 11:19 (vor 3189 Tagen) @ Claus_NN

Auch ich habe sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht.

Bis letztes Jahr habe ich das Reisezentrum meist nur für spezielle Anliegen genutzt (platzgenaue Reservierung, Ausland, Gruppenreisen für Klassenfahrten usw.) In Göttingen ist die Wartezeit meistens eh unerträglich und eine Fast Lane für bahn.comfort gibt es nicht.
Seit die Sparpreise im RZ genauso viel kosten wie online, habe ich in letzter Zeit öfters das RZ einer niedersächsischen Kleinstadt aufgesucht, die ich hier nicht nennen möchte. Hintergrund ist, dass dadurch ja die Arbeitsplätze der Mitarbeiter vor Ort gesichert werden, was ich gerne unterstütze, auch wenn es etwas mehr Zeit kostet als ein OT.
Am meisten stört mich am RZ, dass nicht kleinschrittig genug gearbeitet bzw. gefragt wird. Bei einigen muss man von sich aus sagen, für wieviel Personen, dass man eine BC hat, dass man Punkte sammeln und mit Kreditkarte bezahlen möchte. Auf platzgenaue Reservierungen reagieren manche sehr genervt, vor allem wenn es nicht auf Anhieb klappt.

Letztens hatte ich dort jedoch ein sehr unschönes Ereignis, dass mich dazu veranlasst hat, dieses spezielle RZ erstmal nicht mehr zu betreten. Ich wollte eine Fahrkarte zum Niedersachsentarif kaufen und dazu eine Fahrradkarte. Dazu muss man wissen, dass es drei verschiedene Fahrradkarten gibt: Eine für den Verbund, eine für Niedersachsen (4,50 €) und eine für den kompletten NV (5 €). Man wollte mir fälschlicherweise die für 5 € andrehen, auf meinen Hinweis sagte man: "Die kostet immer 5 €". Nun ja, erstmal bezahlt und dann am Automaten nochmal geguckt. Dann sofort zurück ins RZ, wo die Mitarbeiterin mit einer älteren Dame beschäftigt war. Sie winkt mir und sagt: "Kommen Sie her, ich hab's gefunden, ich bin nur auf eine falsche Taste gekommen." Sie ließ die ältere Dame rechts stehen und bearbeitete meinen Vorgang. Da ich mit KK gezahlt hatte, mussten die 50 Cent zurück gebucht werden. Die Mitarbeiterin meinte zu der älteren Dame mit leicht ironischem Unterton: "Ich muss dem Herrn ganz schnell die 50 Cent auf die KK zurück buchen." Die ältere Dame daraufhin zu mir: "Also die hätten Sie ja mal in die Kaffeekasse wandern lassen können, als Trinkgeld." Ich: nix. Die Mitarbeiterin (noch ironischer): "Sowas haben wir nicht, sie glauben doch nicht im Ernst, dass wir hier Trinkgeld bekommen. Wo denken Sie hin." Nach kurzer Zeit waren dann die 50 Cent zurückgebucht, die richtige Fahrradkarte ausgestellt und Sie überreichte Sie mir mit dermaßen übertriebener Freundlichkeit, aus der man eigentlich nur extrem Böses ableiten konnte.

Eigentlich wollte ich der Dame mal ein paar Takte sagen zum Umgang mit Kunden, habe es aber dann doch gelassen. Es geht mir hier nicht um die 50 Cent, sondern um's Prinzip. Ich möchte als Kunde nicht über's Ohr gehauen werden und wenn ich sogar vorher auf den offensichtlichen Fehler hinweise, dann finde ich das Verhalten der Mitarbeiterin einfach dreist, zumal das Wort "Entschuldigung" an keiner Stelle gefallen ist. Dass ich durch meinen Fahrkartenkauf ihren Arbeitsplatz sichere, kann sie offensichtlich nicht nachvollziehen. Nun ja, geh ich halt wieder ins Internet, spart mir viel Zeit und Nerven. Den Mehraufwand an Zeit haben dann eben die Zub, die das OT einscannen müssen, anstatt lässig ihren Stempel auf die RZ-Fahrkarte zu setzen.
Fazit: Ich gehe nur noch in ein RZ, in dem ich mich gut beraten bzw. bedient fühle.

Gruß, Ludo

Gedanken zur Servicequalität im Reisezentrum

Claus_NN, Nürnberg, Donnerstag, 30.07.2015, 16:57 (vor 3187 Tagen) @ Ludo

Auch ich habe sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht.

Seit die Sparpreise im RZ genauso viel kosten wie online, habe ich in letzter Zeit öfters das RZ einer niedersächsischen Kleinstadt aufgesucht, die ich hier nicht nennen möchte. Hintergrund ist, dass dadurch ja die Arbeitsplätze der Mitarbeiter vor Ort gesichert werden, was ich gerne unterstütze, auch wenn es etwas mehr Zeit kostet als ein OT.

Das ist für mich einer der Hauptbeweggründe, ins RZ zu gehen. Die Situation ist mit der Kleinstadt die Gleiche.

Auf platzgenaue Reservierungen reagieren manche sehr genervt, vor allem wenn es nicht auf Anhieb klappt.

Wirklich ein Unding. Ich habe auch schon erlebt, dass bestritten wurde, dass man platzgenau reservieren könne. Das ginge nur im Internet, hieß es...

Was ich nicht verstehe: gerade bei speziellen Wünschen, die das RZ als einziger Vertriebskanal erfüllen kann, wird zum Teil auch pampig reagiert. Erschreckend finde ich, dass die Möglichkeiten, die die Mitarbeiter dort haben, ihnen selbst manchmal nicht bekannt sind. Da weiß ich nicht, ob der Fehler im System liegt oder das unglückliche Einzelfälle sind - das RZ wird wahrscheinlich wegen der hohen Redundanzen (es sind 2 MA anwesend, aber weit und breit kein Kunde - ein häufig zu beobachtendes Szenario in meinem Stamm-RZ) nicht des Vorstands liebster Vertriebsweg sein. Ob sich das auch nachvollziehbar auf die Schulungsqualität auswirkt?

Grüße,
Claus_NN

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