Braucht die DB eigentlich einen Bahnchef??? (Allgemeines Forum)
Hallo zusammen,
zur Zeit steht Mehdorn ja ganz schön unter Druck. Auf der einen Seite stehen die Gewerkschaften und auf der anderen Seite die Bespizelung von Mitarbeitern. Ich als Fahrgast kann nur sagen, dass ich mit Mehdorn als Bahnchef ganz zufrieden bin, denn seien wir mal ehrlich, die Bahn ist nicht wirklich schlecht. Aber darum geht es mir jetzt gar nicht.
Vielmehr geht es mir um eine Kolumne, die ich in der aktuellen Ausgabe des "Eisenbahn Kurier" gelesen habe. Darin schreibt Hans Leister, Geschäftsführer von Keolis Deutschland(eurobahn) unter der Überschrift "Eisenbahn statt Mobility Networks Logistics", dass die DB eigentlich keinen Bahnchef brauche. Zum einen geht es natürlich um die Börse, aber es heißt auch: "Das Jahr 2009 wird für die DB große Veränderungen bringen-wenn die Gerüchte im politischen Raum nicht ganz falsch sind-wahrscheinlich auch die Spitze betreffen.(...) Braucht die DB in ihrer neuen und sehr sinnvollen Struktur(...)überhaupt einen Bahnchef? Ich denke: Nein."
Weiter heißt es, dass ja die Bereiche Netz, Logistik und Personenverkehr gute Chefs hätten. "Wenn jeder dieser drei Posten mit Leuten besetzt ist, denen man ihre Aufgabe zutraut, brauchen sie keinen Herrscher, der konzernintern alles mit Gewalt zusammenhalten will.(...) Und all die Lobby-Fachleute und Investmentbanker, die zwar die Eisenbahn nicht verstanden haben, aber vom Potsdamer Platz aus überlegen, wie man den Schienenverkehr in Deutschland am besten verscherbelt, braucht man ebenso wenig wie so manche Banker, die immer neue Finanzprodukte erfunden, aber selbst nicht ganz verstanden haben."
Wie seht ihr das? Braucht die DB keinen Bahnchef? Ich bin mir nicht sicher. Aber ich denke, es wäre auch keine schlechte Lösung, wenn wie beschrieben in den einzelnen Bereichen Chefs gäbe, die ihren Bereich überblicken und nur für ihren Bereich entscheiden. Entscheidungen, die darüber hinausgehen, könnten ja dann unter den Chefs verhandelt werden.
Quelle:
Eisenbahn Kurier
Nr. 437
2/2009 Februar
--
Es grüsst aus Köln
Markus