Brandanschläge auf Signalanlagen (Allgemeines Forum)
Unbekannte haben am frühen Samstagmorgen in Brandenburg vier Anschläge auf Signalanlagen der Deutschen Bahn verübt. Massiv beeinträchtigt waren davon der Fern- und Regionalverkehr. Möglicherweise besteht ein Zusammenhang mit dem Atommülltransport aus Frankreich in das Endlager im niedersächsischen Gorleben.
Unbekannte haben in der Nacht zu Sonnabend in Brandenburg an vier Strecken Brände an Signalanlagen der Bahn gelegt und damit den Fern- und den Regionalverkehr stark behindert. Ein Zusammenhang mit dem Atommülltransport aus Frankreich in das Endlager im niedersächsischen Gorleben könne nicht ausgeschlossen werden, sagte ein Sprecher der Bundespolizei in Berlin. Im Polizeipräsidium Potsdam wurde im Laufe des Tages eine Ermittlungsgruppe des Landeskriminalamtes eingerichtet, hieß es am Nachmittag im Lagezentrum.
Züge über Stendal umgeleitet
Von den Verspätungen waren auch die ICE-Strecken zwischen Berlin und Hamburg sowie Berlin-Wolfsburg-Hannover betroffen. Die Züge nach Hamburg wurden nach Angaben der Bahn bis etwa 15 Uhr über Stendal in Sachsen-Anhalt umgeleitet. Auf der ICE-Strecke in Richtung Wolfsburg wurde nahe Dallgow die Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 160 reduziert.
Gegen 4 Uhr waren die Brände bei Borkheide, Paulinenaue, Kerzendorf und Dallgow-Döberitz entdeckt worden. Dabei wurden bei Paulinenaue zwei Signaleinrichtungen zerstört, sagte Bahnsprecher Burkhard Ahlert. Der Sprecher der Bundespolizei, Jens Schobranski sagte, dass die Täter die Abdeckungen an Kabelschachtanlagen entfernt und anschließend gezielt Brände gelegt hatten.
Schobranski betonte, dass man zunächst von Böschungsbränden ausgegangen war und die Feuerwehr verständigt hatte. Bei der Überprüfung seien dann Brandbeschleuniger in den Kabelschächten der Signalanlagen gefunden worden. „Wir gehen deshalb davon aus, dass es sich um Brandstiftung gehandelt hat“, sagte er. Wegen des anfänglichen Verdachts auf Kabeldiebstahl sei auch ein Helikopter der Bundeswehr eingesetzt worden. Personen an den Strecken seien nicht festgestellt worden.
Bahnen müssen langsamer fahren
Erst am Nachmittag normalisierte sich die Situation im Regionalverkehr wieder. Gegen 14 Uhr wurde der Schienenersatzverkehr auf den Strecken zwischen Wismar und Luckenwalde, zwischen Wünsdorf-Waldstadt und Dessau sowie zwischen Beelitz-Heilstätten und Belzig beendet, sagte Ahlert. Allerdings müssten die Züge wegen restlicher Arbeiten an den Signalanlagen zunächst noch langsamer fahren, so dass es weiterhin zu Verspätungen von zehn bis 15 Minuten kommen werde. Dies galt auch für die ICE-Strecke zwischen Berlin und Hamburg.
Zwischen den Bahnhöfen Nauen und Paulinenaue (RE4 Wismar-Luckenwalde) sowie zwischen Beelitz-Heilstätten und Belzig (RE7 Wünsdorf-Berlin-Dessau) war bis Samstagmittag der gesamte Schienenverkehr lahmgelegt.
Hinweise auf die Täter gab es laut Bundespolizei zunächst nicht. Auch sei kein Bekennerschreiben gefunden worden. Das Landeskriminalamt Brandenburg und die Bundespolizei ermitteln.
Weil der Transport der Castor-Behälter in Niedersachsen auch von Hundertschaften der Brandenburger Polizei gesichert wurde, mussten die Begegnungen der Fußballklubs Babelsberg 03 und Germania Schöneiche wegen fehlenden Polizeischutzes ausfallen. Von den vier Hundertschaften der Bereitschaftspolizei seien zwei bei den Atommülltransporten im Einsatz, so ein Sprecher des Potsdamer Innenministeriums am Freitag. Zudem gebe es mehrere Veranstaltungen im Land, die von der Polizei gesichert werden müssten.
http://www.morgenpost.de/berlin/article973983/Anschlaege_behinderten_Fernverkehr_der_Ba...
Tja was soll man dazu noch sagen....