Karwendelstrecke, Sammelantwort. (Allgemeines Forum)

ThomasK, Donnerstag, 17.10.2019, 00:57 (vor 1626 Tagen) @ Oscar (NL)
bearbeitet von ThomasK, Donnerstag, 17.10.2019, 00:59

Generell halte ich nicht viel von mehreren Zuggattungen auf einer eingleisigen Strecke. Man braucht dann ganz viele Überholstellen. Dann sollte man es lieber gleich gut machen und die Strecke gleich doppelgleisig ausbauen. Lieber einmal richtig als zweimal halbwegs.


Das Problem ist, dass die Strecke Garmisch-Partenkirchen - München Hbf als reine RB-Strecke viel zu lang ist.

Diese Strecke hat so ein hohes Fahrgastaufkommen und so unterschiedliche Bedürfnisse, dass man mit 2 Zugprodukten fahren muss.

Du hast aber völlig recht, dass auf einer eingleisigen Strecke zwei Zugprodukte extrem gut aufeinander abgestimmt werden müssen.

Vom Fahrgastaufkommen muss man die KBS 960 in drei Bereiche teilen:

München Hbf - Weilheim
Weilheim - Garmisch-Partenkirchen
Garmisch-Partenkirchen - Mittenwald bzw. Garmisch-Partenkirchen - Reutte.

Zwischen Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald bzw. Garmisch-Partenkirchen und Reutte ist ein Stundentakt völlig ausreichend. Mit der aktuellen Infrastruktur kann das gefahren werden.

Dieser Stundentakt sollte täglich konsequent von 5 Uhr bis 1 Uhr gefahren werden.

Zwischen Weilheim und Garmisch-Partenkirchen müsste vom Fahrgastaufkommen eine stündliche RB, die in der HVZ (2 * 3 Stunden) auf einen Halbstundentakt verdichtet wird, gefahren werden und zusätzlich ein stündlicher RE.

Dafür wäre aber ein zweigleisiger Ausbau notwendig.

Der Fahrplan muss also abgespeckt werden. Fahrbar ist der RE nur im 2-Stunden-Takt und die Regionalbahn nur im Stundentakt.

Zwischen München Hbf und Weilheim müsste bei mehr als 15000 Fahrgästen täglich der RE jede Stunde fahren und die Regionalbahn alle 30 Minuten.

Da Tutzing - Weilheim eingleisig ist, kann der RE nur alle 2 Stunden fahren.

Der im Deutschlandtakt eingezeichnete RE-Stundentakt kann bei der Infrastruktur keinesfalls gefahren werden.

Im anderen Posting habe ich gerade unseren Fahrplan, der fahrbar wäre, skizziert. Ich hoffe, dass die BEG diesen Fahrplan irgendwann bestellen wird.

Mehr geht eben nicht.

Natürlich hätte ich gerne einen RE-Stundentakt, eine halbstündliche RB und auch noch ICEs bis Garmisch-Partenkirchen. Aber dann muss eben ein zweites Gleis her und das kostet eben 700 Millionen €.

Bis 2025 kommt das sowieso nicht und man muss schon extrem optimistisch sein, wenn man auf 2030 hofft.


Bei uns möchte mancher Bahnfan satte 3 Zuggattungen auf der eingleisigen Sallandbahn (Almelo-Zwolle) sehen: a. eine RB (alle Halte, halbstündlich); b. ein RE (lässt einige kleine Halte aus); c. ein IC (Almelo-Zwolle nonstop).
Sorry, aber das geht nicht.


Verlange doch einfach ein Fahrplan- und Betriebskonzept und du wirst sehen, wie schnell da Schweigen im Walde herrscht.

Die ganzen Traumtänzer werden erfahrungsgemäß ganz schnell ruhig, wenn sie ihren Fahrplan skizzieren sollen.

Da stimmt dann üblicherweise gar nichts. Völlig unrealistische VzG. Da kannst du die tollsten Sachen erleben.


Ging es nach mir, würde ich bei der völlig unterdimensionierten Infrastruktur sowieso alle ICEs nach Garmisch-Partenkirchen rausschmeißen.


Zurecht; bei uns fährt der ICE International und der Berlin-IC ab Amsterdam ja auch nicht weiter nach Zandvoort, Den Helder oder Enkhuizen. Die Strecken dorthin sind nunmal zu dicht mit Regionalverkehr belegt.

Die ICEs nach Garmisch-Partenkirchen fahren sowieso fast leer durch die Gegend.

Bei der Bummelei kein Wunder.

Bei dem ICE-Fahrzeugmangel soll DB Fernverkehr sich den Luxus, ICEs fast leer nach Garmisch fahren zu lassen, schenken.

Als ich mir vor einem halben Jahr an einem Samstag am Eckbauer angeschaut habe, wie die neue Seilbahn gebaut wurde, war ich bereits um 16.30 Uhr wieder am Bahnhof Garmisch-Partenkirchen. Ich habe mir dann noch den Betrieb angeschaut. Aus dem Hamburger ICE sind gerade einmal 14 Personen ausgestiegen.


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