[AT] Stadtregionalverkehr Wien 2030+ mit 2. Stammstrecke (Allgemeines Forum)

ThomasK, Samstag, 12.10.2019, 12:15 (vor 1652 Tagen) @ Altmann
bearbeitet von ThomasK, Samstag, 12.10.2019, 12:17

Du schreibst (1):

Ich will nicht total widersprechen, aber ob das die größten Probleme sind, weiß ich nicht. In beiden Fällen gibt es (im ersten Fall mit kurzem Umstieg) U-Bahn-Verbindungen, die noch nicht an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt sind. Natürlich kann man sich da mehr wünschen, und eine 3S-Bahn Floridsdorf-Heiligenstadt wäre durchaus zu begrüßen, aber ob man Milliarden in eine neue U-Bahn investieren muss, weiß ich nicht.


Ich dazu (1):

Die Verbindung Floridsdorf - Heiligenstadt wurde als Synergieeffekt zur Errichtung einer 3S-Bahn auf den Kahlenberg von mir mitbetrachtet.

Soweit ich das in Wien mitbekommen habe, ist es unstrittig, dass für die Erschließung des Kahlenbergs in jedem Fall eine Seilbahn der Straßenbahn deutlich überlegen ist.

Eine Verlängerung der Straßenbahnlinie 38 von Grinzing über die Cobenzlgasse auf den Kahlenberg kam meines Wissens noch nicht einmal in die Vorprüfung. Bei den Steigungen ist die Straßenbahn gegen die Seilbahn hoffnungslos verloren.

Und was die Relation Karlsplatz - Hauptbahnhof anbetrifft, ist es klar, dass da umfangreiche Verkehrsanalysen gemacht werden müsen, damit klar ist, für was man sich entscheidet.


Ich zuvor (2):

Nun geht aus den Folien nicht hervor, was im Einzelnen geplant ist,


Du dazu (2):

Weil man noch Jahrzehnte von einer detaillierten Planung entfernt ist, bzw. es diese wohl auch nie geben wird ...


Ich dazu (2):

Bezüglich des Ausbaus der Stammstrecke hatte ich auch keine detaillierte Planung mit Lageplänen usw. erwartet.

Nachdem aufgrund der örtlichen Gegebenheiten wohl kaum ein viergleisiger Ausbau der Stammstrecke oder neue Überholungsgleise gemeint sein können, hätte ich aber schon gerne gewusst, WAS man unter im Grundsatz unter AUSBAU der Stammstrecke versteht.

Bedeutet Ausbau ein verbessertes Signalsystem? Zusätzliche Blocksignale? Ein neues Stellwerk?

Bedeutet Ausbau der Stammstrecke neue Zu- und Abgänge, um die Fußgängerströme besser abzuwickeln und die Fahrgäste in den Zügen und auf den Bahnsteigen besser zu verteilen, um die Ein- und Ausstiegszeiten zu optimieren?

Bedeutet Ausbau ein neuer Haltepunkt?

Zu all diesen Fragen leider Schweigen im Walde. Aber genau diese Fragen sind für die Verkehrsplanung und Betriebsplanung absolut fundamental.


Du weiter (3):

Weiß nicht, ob Du die Öffis-Planungen in Wien der letzten Jahrzehnte mitverfolgt hast. Nur soviel: Es wurde so ziemlich alles mal als Plan präsentiert, was man sich nur vorstellen kann, z.B.

- Verlängerung der Badner Bahn via U6 nach Klosterneuburg (wurde quasi als fix verkündet, Detail-Planung, alles war fertig)

- Badner Bahn via Flughafen nach Bratislava

- Verlängerung der U3 von Simmering nach Schwechat

- Verlängerung der U4 von Hütteldorf nach Purkersdorf

- Zuletzt die Schnaps-Idee der Verlängerung der S-Bahn vom FJBf nach Wien Mitte

- ...

Vor jeder Wahl wird eine neue Planung veröffentlicht, und nach jeder Wahl verschwindet dieselbe Planung wieder in einer Schublade (und meist ist es gut, dass sie dort verschwindet)


Ich dazu (3):

Neben der Kahlenbergseilbahn habe ich mitbekommen, dass Wien in Ottakring ein eigenes ÖPNV-Seilbahnnetz errichten will. Dann wollte man die U-Bahn nach Schwechat und zur Tscherttegasse verlängern.

Dann habe ich mal etwas gelesen, dass eine große Wienerberg-Straßenbahntangente schon fix und fertig geplant sein soll und der Baubeginn offenbar bereits unmittelbar bevorstünde.

Dann kamen Wahlen und nach den Wahlen habe ich von der Straßenbahntangente Wienerberg nie wieder etwas gehört.

OK, Wienerberg ist klar, Krankenkasse & Co ist SPÖ-Heimspiel.

Aber wohnt an der Tscherttegasse ein hochrangiger SPÖ-Politiker oder SPÖ-Funktionär?

Wie dem auch sei, die Diskussion habe ich nicht im einzelnen verfolgt und kann somit auch nicht beurteilen, was hinter den Kulissen im einzelnen abgelaufen ist und warum einzelne Planung faktisch schon vor Baubeginn standen und dann doch nichts daraus wurde.

In München weiß ich, was hinter den Kulissen abläuft, und welche politische Zeitfenster geeignet sein könnten, gute ÖPNV-Projekte in die Politik einzuspeisen, aber bezüglich Wien verfüge ich weder über das Wissen noch über das politische Netzwerk.

Beispielsweise haben wir es jetzt zusammen mit unseren Mitstreitern endlich geschafft, als neuen Straßenbahnstandard künftig eine Breite von 2,65 m und eine Länge von 54 m zu erreichen. Wir haben nach jahrelangem Einsatz schon gar nicht mehr an den Erfolg geglaubt.

Nur bei einer Fahrzeugbreite von 2,65 m kann man eine ordentliche 2 + 2 Bestuhlung anordnen, nicht aber bei 2,30 m.

Die Erfahrung zeigt einfach, dass man ständig am Ball bleiben muss, um gute ÖPNV-Verbesserungen zu erreichen. Zahlreiche E-Mails, Sitzungen, Vorträge usw. sind erforderlich, um bei den Entscheidungsträgern ein Bewusstsein für die echten Probleme im Bereich des ÖPNV zu entwickeln.


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