TEE vs. Thalys/ICE. (Allgemeines Forum)

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Dienstag, 08.10.2019, 09:13 (vor 1656 Tagen) @ oska

oska:

Die deutsche Wikipedia-Seite gibt beim TEE 32/33 Parsifal nur die Strecke Hamburg-Altona – Paris Gare du Nord im Zeitraum 29. September 1957 bis 26. Mai 1979 an ohne Zwischenhalte zu nennen. Auf der niederländischen Wikipedia-Seite ist Brüssel als Zwischenhalt explizit nicht genannt.

Dabei soll man nicht vergessen, dass fast alle TEEs auf vorhandener Infra verkehrten = es wurde keine reinrassigen Strecken für die TEEs gebaut. Für die schnellstmöglichen Fahrzeiten gab es dann drei Verfahren:

a. nur an den höchstnotwendigen Bahnhöfen halten
b. der kurzeste Fahrweg wählen
c. Vorfahrt bei Trassenkonflikt

Wer damals Paris-Köln reisen möchte, braucht nicht in Brüssel zu sein, also hielt der TEE dort nicht. Paris-Brüssel hatte ihre eigene TEEs, z.B. Etoile du Nord. Und Köln-Brüssel hatte z.B. TEE Diamant.

Heute fährt man Paris-Köln mit dem Thalys = einem Rennzug. Dazu braucht es eine Rennbahn = teure Infra. Also baute man die Strecke via Brüssel, damit man auch Paris-Amsterdam mitnehmen konnte. Die Nachfrage für Paris-Köln war nicht ausreichend genug um eine separate Rennbahn Paris-Charleroi-Namur-Lüttich zu rechtfertigen.
In China lohnen sich aufgrund der hohen Bevölkerungsdichten und stärkeren Nachfrage solche Streckenabkürzungen.

Generell bin ich ja ein Freund von Umfahrungen. D.h. von Berlin nach Paris würde ich die Franfurter in Frankfurt Süd ein- und aussteigen lassen.

Als ICE-Fan mag ich diese Idee = Frankfurt Süd als "Frankfurt ICE". Und dann Korrespondenz ICE International Berlin-Frankfurt-Paris mit ICE International Wien-Linz-Nürnberg-Frankfurt-Köln-Brüssel/Amsterdam.
Allerdings wird dieser Knoten dann nur halbwegs benutzt, denn wer Berlin-Köln reisen möchte, wäre mit einem halbstündlichen Takt-ICE via Hannover schneller unterwegs als via "Frankfurt ICE" mit dortigem Umstieg.
Würde man zusätzlich in Erfurt halten, dann wäre der Knoten zumindest für die Erfurter noch sinnvoll.
(Nürnberg-"Frankfurt ICE"-Paris durfte schneller sein als Nürnberg-Stuttgart21-Paris).

Ein Zug über Verviers, Namur und Charleroi auch in Brüssel halten zu lassen ist schon ein ziemlicher Umweg. Lieber ein Umweg weniger und dafür zwei kleinere Zwischenhalte auf der Strecke mehr.

S.i.w. ist Lüttich-Charleroi-Paris kürzer als Lüttich-Brüssel-Paris. Dafür ist die Brüssel-Strecke aber schneller.


gruß,

Oscar (NL).

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Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.


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