(A) Verkehrsplanung Wien: Eisenbahn + Seilbahn (1) (Allgemeines Forum)

ThomasK, Donnerstag, 03.10.2019, 18:13 (vor 1665 Tagen)

An die Forumsleitung:

Könnte man die maximale Postinglänge, die im ICE-Treff auf sehr kleinliche 10500 Bytes limitiert ist, auf 50000 Bytes, was in anderen Foren Standard ist oder wenigstens 25000 Bytes anheben. Ich poste in mehreren Foren und mittlerweile ist eine Postinglänge von 50000 Bytes absoluter Standard.

Durch diese kleinliche Aufteilung von 10500 Bytes wird die Diskussion sehr erschwert.

Da dieses Posting 34800 Bytes lang ist, hätte ich bei einer 50000 Bytes-Grenze nichts aufteilen müssen.

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Teil 1


Du schreibst (1):

Erst mal sorry für die späte Antwort. Ich hab erst jetzt wirklich Zeit, das ganze mal schön intensiv am Computer zu bearbeiten. Ich freue mich ja immer über einen regen Meinungsaustausch, wo der Text alleine mehrere Beiträge braucht :D


Ich dazu (1):
Mittlerweile sind unsere Postings so lang, dass das völlig normal ist.


Deinen Ausführungen zum Verkehr zwischen Wien Hbf und Wiener Neustadt - sowohl über die Pottendorfer Linie als auch über die klassische Südbahn stimme ich zu. Die Zustimmung gilt auch für die auch zu diesem Korridor dazuzählende Aspang-Linie.

Diese von dir erwähnte Angebotsverdichtung ist unstrittig ein Teil des Zielfahrplans ÖBB 2025+, die bei der Dimensionierung des Hauptbahnhofes zugrunde gelegt worden ist.

Mir ging es auch nicht so sehr um eine Angebotsausweitung zwischen Wien Hbf und Wiener Neustadt und auch nicht um die Angebotsausweitung zwischen Wien Hbf und St. Pölten Hbf, sondern eher um die Nordbahn und andere Strecken wie z.B. Richtung Wolfsthal und Kittsee. Dazu gleich mehr.

Ob dort an den Strecken bis 2050 noch weitere Wohngebiete entstehen werden, ist längst noch nicht sicher. Ja man kann sogar sagen, dass diejenigen Gemeinderäte, die darüber entscheiden werden, heute teilweise noch gar nicht geboren sind.

Erst kürzlich stand in der SZ ein Artikel über das Gebiet im Bereich Wolfsthal und Kittsee. Der Grund ist, dass viele Slowaken aus Bratislava nach Wolfsthal oder Kittsee ziehen, weil sie dort einfacher eine Wohnung bekommen. Gleichwohl soll auf beiden Strecken das Angebot Richtung Wien langfristig über ÖBB 2025+ hinaus verbessert werden.

Ich bin jetzt nicht genau im Bilde, wo entlang beider Strecken (Wien Hbf - Wolfsthal bzw. Wien Hbf - Kittsee) in den nächsten Jahrzehnten neue Siedlungen entlang der Bahn entstehen und wann die beiden Strecken vollständig zweigleisig ausgebaut werden, aber WEIL man diese Planungsunsicherheit für 2050+ hat, hätte man unbedingt in Wien Hbf - ich sehe das exakt so wie Knoflacher - den Platz für weitere zwei zusätzliche Gleise vorhalten müssen.

Wir haben im MVV-Gebiet mehrere Stellen, bei denen der zweigleisige Ausbau extrem schwierig wird, weil man eben vorher nicht nachgedacht hat. So ist beispielsweise der zweigleisige Ausbau Grafing Bf - Ebersberg eine Zentimeterentscheidung. Ob es klappen könnte, wissen wir noch nicht.

Je schwieriger ein nachträglicher Ausbau ist, umso mehr muss man darauf Wert legen, sich nicht a priori alles zu verbauen. Das extreme Negativbeispiel von Hamburg-Dammtor, wo man unmittelbar an die Westseite der Bahn einen Kinopalast hingesetzt hat, habe ich bereits erwähnt.


Du weiter (2):

Nun, was bis 2029 passieren wird, können wir ja nachschlagen im Verkehrsdienstevertrag mit der Ostregion:

Link


Ich dazu (2):

Zunächst einmal Danke für deine Bemühungen.

Zwischen Wien Hbf und Wiener Neustadt gehen wir d´accord.

Kritisch ist die Entwicklung auf anderen ÖBB-Strecken zu sehen.

Neben der bereits erwähnten Nordbahn Richtung Hohenau und den beiden Strecken Richtung Wolfsthal und Kittsee ist auch noch völlig offen, was langfristig mit der Strecke Wien - Gmünd N.Ö. passieren wird. Peu a peu wird auch diese Strecke ertüchtigt und man sollte auch diesen Fahrgästen eine umsteigefreie Verbindung nach Meidling und zum Hauptbahnhof anbieten.

Ich räume allerdings ein, dass ich die langfristigen Flächennutzungspläne und Bebauungspläne der Gemeinden nicht kenne. Um aber den Bevölkerungszuwachs in Wien nicht zu sehr zu überhitzen, will man nach meinem Kenntnisstand auch entlang dieser Strecken künftig zu einer deutlichen Angebotsverbesserung auch über ÖBB 2025+ hinaus kommen.

Du weiter (3):

(...) (Zustimmung von mir zu all deinen Ausführungen in dem entsprechenden Textteil)

Also, bis 2027 werden genau 4 endende zusätzliche Züge, die nicht durchgebunden werden.

Auf der Südbahn hat man dann 4 beschleunigte REX-Züge pro Stunde, nicht zu vergessen die 4 bestehenden Regionalzüge, die bereits jetzt über die Stammstrecke fahren.

Wenn man die 4 Züge zusammenzählt, hat man alleine durch diese beschleunigten REX-Züge einen angenäherten Viertelstundentakt zwischen Wien und Wiener Neustadt. Ich glaube, einen Fahrplan braucht man da längst nicht - erst Recht, wenn man berücksichtigt, dass es noch stündlich einen Railjet gibt und 4 Mal pro Stunde man von der Stammstrecke aus mit beschleunigten Regionalzügen nach Wiener Neustadt ohne Umsteigen kommt.

Es ist also hier für so ziemlich jeden zwischen Wien und Wiener Neustadt im Fahrplan 2025+ gesorgt.

Jetzt frage ich mich spontan, wie man da noch mehr brauchen wollte. Man bedenke, es werden seitens der ÖBB 145 Doppelstocktriebwagen bestellt - mit Option für Tempo 200. Bis jetzt werden abseits der Südbahn die meisten Züge mit einstöckigen dreiteiligen Desiro ML - teilweise in Doppeltraktion - bewerkstelligt.

Wenn wir also dann bei dieser Frequenz mehr Nachfrage kriegen, sollten besagte Doppelstockzüge die Kapazität gewiss bieten können.

Aber selbst wenn wir noch mehr wollen, wenn wir also - ich lasse es außen vor, dass auf der Pottendorfer Linie noch ein reger Güterverkehr herrscht und tu so, als würden wir dafür die innere Aspangbahn ausbauen. Jetzt wollen wir also noch mehr, obwohl die Fahrgäste wohlgemerkt schon vom Angebot her tatsächlich zu jeder Zeit auf dem Bahnsteig erscheinen können und recht schnell einen Zug ans Ziel kriegen.

Wir wollen also noch mehr.

Müssen wir dafür einen einzigen Zug zusätzlich in den Hbf stellen? Guess what, nein!

Denn wir haben zur HVZ aus Marchegg her 2 endende Züge und aus Bruck/Leitha bis zu 5 endende Züge. Die werden sowieso entsprechend am Hauptbahnhof stehen. Nehmen wir uns einen oder 2 davon je nach Verfügbarkeit und lassen den weiter auf der Pottendorfer Linie fahren. Problem gelöst. Das ist ja der Vorteil am Hauptbahnhof, du kannst Züge ziemlich gut durchbinden - je nach Geschmack.

Und nochmal, dieses Szenario dürfte auch 2050 eher unwahrscheinlich sein. Da würde ich wohl eher Doppelstockzüge in Doppeltraktion sehen. etwaige Bahnsteigverlängerungen bei entsprechenden Zwischenhalten sollten sich ausgehen.


Ich dazu (3):

Die Aspangbahn, die ich neben der Südbahn und der Pottendorfer Linie zum Korridor Wien Hbf - Wiener Neustadt zähle, hatte ich auch gar nicht so im Fokus. Dass der Korridor Wien - Wiener Neustadt mit den drei Eisenbahnstrecken sehr gut bedient ist, ist unstrittig.

Was die beiden Korridore Wien - St. Pölten und Wien - Wiener Neustadt anbetrifft, ist alles im grünen Bereich.

Es geht um die Strecken Richtung Norden und Richtung Osten.

Soweit ich weiß, hat man in der ÖBB-Angebotsplanung auch den zweigleisigen Ausbau der Strecke Richtung Marchegg berücksichtigt, weil man einen dichteren Takt als einen Halbstundentakt anbieten will, aber bei den anderen Strecken bin ich mir nicht sicher.


Du weiter (4):

Für den Fall, dass man nach Westen will, haben wir den Westbahnhof. Da soll es ja künftig 2 Züge pro Stunde über Tullnerfeld geben. Wir können vielleicht noch einen hinschicken, wenn es die Kapazität erlaubt, aber da mache ich mir diesbezüglich nicht viele Sorgen. Zumal dort der Bedarf sich vor allem an den Taktknoten ergibt, deswegen sind da eher Kapazitätserweiterungen in Form von längeren Doppelstockzügen gefragt. Dort wird ja uns der Fernverkehr zum Hauptbahnhof erhalten bleiben.


Ich dazu (4):

Wie gesagt: Wien - St. Pölten und Wien - Wiener Neustadt ist unstrittig. Dort ist bzw. wird die Schieneninfrastruktur ausreichend sein. Ob man irgendwann vielleicht die Aspanglinie über Tannendorf zweigleisig ausbauen wird, muss man dann sehen. Ob das notwendig ist, kann ich jetzt nicht beurteilen.


Du weiter (5):

Die einzige Strecke, die nicht erwähnt wurde, wäre die Nordbahn - nach Norden fahren derzeit nur Fernverkehrszüge nach Tschechien. Derzeit ist dort kein Regionalverkehr geplant. Und ich sehe auch nicht viele Gründe, wieso da was hin sollte.


Ich dazu (5):

Damit kommen wir weder zur Feststellung, dass die Gemeinderäte, die über Bauland entlang der Bahnlinie entscheiden werden, wahrscheinlich heute noch nicht geboren sind.


Du weiter (6):

Die Verbindungsstrecke zwischen Erzherzog-Karl Straße und Süßenbrunn hat jetzt nicht besonders viel Potenzial. Das Gewerbegebiet Stadlau ist durch eine dort auf Stelzen errichtete Straßenbahn bedient. Und wenn man sieht, wie lächerlich der Takt der Busse dort ist, wird einem schon klar, dass da nicht viel zu holen ist.


Ich dazu (6):

Ich rede eher von künftigen Baugebieten in Gänserndorf, Angern, Dürnkrut usw.


- Teil 2 -


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