Ich würde da gerne differenzieren. (Allgemeines Forum)

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Mittwoch, 19.06.2019, 20:17 (vor 1765 Tagen) @ moonglum

Ich hätte ja mir eine Verlinkung zur zugehörigen Studie gewünscht, damit ich das besser einordnen kann. Was ich daraus lese ist, dass unter Laborbedingungen das Glyphosat potenziell schädliche Stoffe enthalten kann.

Klar ist nicht, welche Konzentration betrachtet wird und wie es in der Praxis in der Landwirtschaft etwa aussieht. Es gab ja Stimmen hier im Forum, die davon sprechen, dass bei sachgerechter Austragung die Risiken gering sind.

Schauen wir uns mal einen Artikel im SWR vom heurigen März an (Link)

Dabei wird auch auf den vermeintlichen Widerspruch, von dem man vor Monaten hier hörte und über den sich einige auch echauffiert wurden, näher berichtet.

Die Internationale Krebsforschungsagentur IARC – eine Unterbehörde der WHO – stuft Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ ein. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ebenso wie die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) kommt zum Ergebnis, dass von Glyphosat keine Krebsgefahr ausgeht.

Das ist die Version, mit der wohl nicht wenige aufhören werden zu lesen und auf die Straßen gehen werden, um gegen Glyphosat zu protestieren.

Doch die Geschichte hört hier nicht auf.


Das ist größtenteils nur auf den ersten Blick ein Widerspruch, denn die Institutionen verfolgen unterschiedliche Ansätze und Definitionen: Die einen (IARC) fragen, ob Glyphosat grundsätzlich Zellen so schädigen kann, dass Tumoren entstehen können. Das scheint der Fall zu sein – bei extrem hohen Dosierungen, vor allem in Tierversuchen. Die anderen (BfR, EFSA) fragen: Wie groß ist das tatsächliche Risiko, dass jemand durch Glyphosat Krebs bekommt?

Und genau die Frage ist es doch, die am ehesten sich stellt.

Denn - Newsflash! - wenn du reines Ethanol trinken würdest, wärest du ziemlich schnell tot oder hättest zumindest kein allzu schönes Erlebnis davon.

Doch in der Konzentration, wie sie in Wein vorliegt, ist es eben genießbar und man macht sich daraus einen schönen Abend.

Und so - sogar offenbar in wesentlich unbedenklicherem Maßen verhält es sich mit Glyphosat.

Das Problem ist, wie schon erläutert, nicht unbedingt der Stoff selber, sondern eher die Art der Austragung.

Was würdest du dazu sagen?

--
Reisehäppchen für zwischendurch gefällig?
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(Bildquelle: ČD)


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