Nahverkehr sollte bevorzugt werden. (Allgemeines Forum)

Alibizugpaar, Köln (im Herzen immer noch Göttinger), Mittwoch, 15.05.2019, 16:33 (vor 1798 Tagen) @ ICETreffErfurt
bearbeitet von Alibizugpaar, Mittwoch, 15.05.2019, 16:34

Wobei Fernzüge sich ja auch zu einem nicht unerheblichen Teil gegen die Flieger behaupten müssen und die sind auf Relationen deutlich über 100 Kilometer auch innerhalb Deutschlands unterwegs. Dabei hat die Fernbahn in Deutschland schon das 'Klotz am Bein'-Problem, daß sie in Sachen Hochgeschwindigkeit kaum aus den Puschen kommt. Die Sprinter Berlin - München sind da ein zarter erster Versuch, das ginge aber auch zügiger.

Im Regionalverkehr hast Du es mit Pendlern zu tun, die im Speckgürtel der Metropolen keinen Platz mehr finden und längst auf Fernstrecke mit dem ICE täglich einpendeln müssen. Fulda - Frankfurt/M, Wittenberge - Berlin oder Ulm - München sind inzwischen ganz normale werktägliche Pendlerrelationen.

Das produziert den Effekt, daß Reiche direkt in den Metropolen leben mit vergleichsweise kurzen Wegen fast überall hin, während Leute, die sich das nicht leisten können teure Monatskarten über xxx Kilometer kaufen müssen statt vielleicht mit dem Fahrrad oder Mofa zur Arbeit fahren zu können. Von der Kunst ganz zu schweigen, dann neben der Fernpendlerei auch noch den Alltag kleiner Kindern meistern zu können. Reiche haben es da wieder leichter, notfalls engagieren die eine Vollzeitkraft, die das alles macht.


Ich möchte am liebsten sehen, daß man transportierte Waren aller Art mit einer Sinnlos-Strafsteuer belegt. Mit sinnlos bezeichne ich z.B. Bier von Bremen nach Italien zu karren, Mineralwasser aus Bad Adelholzen nach Lübeck und Sylt oder wenn ein Göttinger Bäcker meint mehrmals täglich Brötchen nach Hannover und Kassel fahren zu müssen. Als könnte man in Hannover und Kassel nicht selber backen. Ist doch bekloppt sowas. Leider steht auf kaum einer Ware, von wie weit her sie gefahren wurde.

Da gibt es viele irrsinnige Auswüchse, die man schon als krankhafte Wucherungen bezeichnen kann. Die erwähnten Schiffs-Kreuzfahrten zählen auch dazu, das ist wahr.

Manchmal wünsche ich mir für jeden ein ganz persönliches Abgas-Schadstoff-Verbrauchspunktekonto. Wäre auch für mich selber mal ganz interessant zu sehen was ich so verzapfe.

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Gruß, Olaf

"Die Reise gleicht einem Spiel; es ist immer Gewinn und Verlust dabei und meist von der unerwarteten Seite."

Goethe an Schiller 1797


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