Verbundübergreifende Fahrten in mehrere Fahrten splitten? (Fahrkarten und Angebote)

hjholtz, Mittwoch, 01.05.2019, 20:02 (vor 1794 Tagen) @ SEE 238

Der MVV wollte einst verbieten, eine Einzelfahrt direkt im Anschluss an eine Kurzstrecke (mit Halt am Brechpunkt) zu nutzen, und ist damit vor Gericht nicht durchgekommen. Und das war innerhalb eines einzigen Verbunds: http://www.myway.de/e.lauterbach/mvv-tip/mvv-urt.html

Solange alle der folgenden Voraussetzungen erfüllt sind, und die zweite Fahrkarte auch noch von einem anderen Verbund (oder aus dem Haustarif eines Verkehrsunternehmens; jedenfalls nicht vom selben Verbund wie die erste) stammt, würde ich es bedenkenlos durchziehen, denn den Verbund, nach dessen Beförderungsbestimmungen die erste Teilstrecke gefahren wird, geht es überhaupt nichts an, was ich nach Ende des mit einem seiner Mitgliedsunternehmen abgeschlossenen Beförderungsvertrags mache:

1) Der benutzte Zug hat am beabsichtigten Brechpunkt einen planmäßigen Halt oder Bedarfshalt, so dass Aus- und Wiedereinsteigen jedenfalls theoretisch möglich wäre
2) Die vorhandene Zeitkarte (oder eine beliebige andere vorhandene Fahrkarte/Fahrkartenkombination, es muss keine Zeitkarte sein) ist für die Fahrt vom Startpunkt zum Brechpunkt gültig
3) Entweder ist auf dem fraglichen Abschnitt der Fahrkartenerwerb im Zug nach Zustieg gestattet, oder die Fahrkarte vom Brechpunkt zum Ziel liegt bei Erreichen des Brechpunkts (wo der per Aufkleber geforderte "Zustieg nur mit gültiger Fahrkarte" sozusagen durch das Nicht-Aussteigen erfolgt) bereits in gültiger Form (d.h. ohne dass sie noch am Bahnsteig entwertet werden muss o.Ä.) vor.

Gerade der letzte Punkt kann — zumindest für Verbundfahrkarten — recht schwierig werden, da diese oft außerhalb des Verbundgebiets gar nicht verkauft werden bzw. nicht korrekt entwertet werden können, und/oder ab Kauf/Entwertung nur für eine recht kurze Zeit gültig sind. Wenn eine Tageskarte oder C-/FV-Tarif nicht infrage kommen (z.B. teuer als einfach doch eine Fahrkarte für die Gesamtstrecke zu kaufen, oder wird schlichtweg nicht angeboten) bleibt höchstens noch ein "Handyticket". Das bringt aber wieder einen ganz eigenen Wust an technischen und juristischen Fallstricken mit sich (z.B. besteht kurz vor Erreichen des Brechpunkts überhaupt Mobilfunk-Empfang, und funktioniert auch der Server des Anbieters im entscheidenden Moment?). In dem Fall sollte man also zumindest mit der Möglichkeit rechnen, am Brechpunkt doch aussteigen und dort eine Papier-Fahrkarte kaufen zu müssen, und infolgedessen erst mit dem Folgetakt weiterfahren zu können.


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