Bahn war/ist in D bestenfalls zweit- oder drittrangig. (Allgemeines Forum)

agw, NRW, Montag, 22.04.2019, 16:21 (vor 1821 Tagen) @ s103


Von Privatisierung der Bahnverkehre halte ich dagegen absolut nichts. Gewinnorientierung führt stets zu Rosinenpickerei und möglichst Abgrenzung von der Konkurrenz, extrem übersteigert z. B. dass Züge in attraktiver Frequenz nur noch Fr. und So. fahren würden, da hier die Marge am größten ist.

Bist du dann ein Fan der DB AG oder nicht? Die DB AG ist ja privat und die gewinnorientierte Rosinenpickerei geht schon seit 25 Jahren.
Ganze FV-Linien sind eingestellt worden oder fahren eben nur noch 1-2 pro Tag oder pro Woche und nur während der Hochsaison. Eben weil dort die Marge am größten ist.

Die Abgrenzung zur Konkurrenz gibt es nicht, es gibt ja keine. Daher macht man, was man will, ohne Rücksicht auf Kundenwünsche (Beispiel: 100 Sitze pro Wagen im FV waren geplant, keine Leseleuchten, etc.).

Der Staat muss Angebotsvorgaben machen und für Interoperabilität der Tarife sorgen, sonst kann es leicht schiefgehen. Ausschreibungen haben sich bewährt, dieser Aspekt einer Privatisierung ist i. O.

Im Moment tut der Staat nach außen so, als wenn er der DB AG Vorgaben machen würde.
Hintenherum sagt er aber, das Tagesgeschäft (Beispiel Einstellung FV in der Fläche und Nachtzüge) muss/darf die DB ohne Vorgaben selber managen. Die DB (FV) AG vereint also das schlechteste aus beiden Welten (Staatsbahn/Privatbahn).

Der Staat müsste abseits von der DB AG eine Regulierungsbehörde beauftragen, sich um Vertriebsneutralität und neutrale Tarife zu kümmern. Das tut er aber ungern, weil das die kurzfristigen Gewinne der DB AG schmälern würde.


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