Da hilft nichts mehr (Allgemeines Forum)

agw, NRW, Montag, 22.04.2019, 09:15 (vor 1802 Tagen) @ HBSA

Andererseits bin ich persönlich weiterhin dafür, dass der Fernverkehr nach Deutschlandtakt durch einen staatlichen Akteur durchgeführt wird, ganz einfach da man bei teuren Zuganschaffungen mehr Verhandlungsmacht hat und das Geld nicht in die Taschen von Investoren, den nur das Wort “Rendite” durch den Kopf schwebt, fließt.

Nur, weil eine AG in staatlicher Hand Verhandlungsmacht hat, heisst das doch nicht, dass man etwas besonders günstig und in guter Qualität bekommt.
Ist der IC2 als neues FV-Produkt ausgeschrieben worden? Nein. Es war eine Notbestellung.
Ist der ICx so günstig geworden, wie man sich das am Anfang vorgestellt hatte und für seine Wirtschaftlichkeit notwendig ist? Absolut nicht.
Ist Stuttgart 21 wegen der Verhandlungsmacht so günstig geworden wie gedacht oder gab es Filz ohne Ende, in denen dann die Milliarden versackt sind?

Es gibt doch längst bessere Modelle. Zum einen das Modell, dass man Zug und Betrieb nicht in einer Ausschreibung lässt, sondern aufteilt. Hier bekommt man den am besten passenden Zug zum günstigsten Preis ohne Mittelsmänner, die ordentlich was draufschlagen. Dazu den günstigsten Betrieb.
Das kann man auch beim FV machen.

Was man bei der DB AG im Fernverkehr bekommt, sieht man doch. Schlechtleistungen ohne Ende, das zu Höchstpreisen, die jedes Jahr noch steigen. Das kann sich auch nicht ändern, solange die DB Monopolist ist und auch nicht Pleite gehen kann.

Das Wort "Rendite" ist übrigens bei der DB AG mindestens genauso wichtig wie bei irgendeiner anderen AG oder GmbH oder Ltd. Deswegen ist ja alles so schlecht.

Im Moment fragen wir einen einzigen gewinnorientierten Monopolisten "Wie teuer ist deine Leistung (wir zahlen alles) und ist deine Leistung wirklich so gut wie du sagst?".

Des weiteren bin ich der Meinung, dass eine komplett unternehmerische Ausrichtung das Produkt Eisenbahn in ein qualitativ Minderwertiges verwandelt.

Das kann nur passieren, wenn man bei der DB AG bleibt, einem einzigen, monopolistischen, privatwirtschaftlichen Anbieter.

Im Nahverkehr sieht man das ja. Da ist alles besser UND günstiger geworden.
Die Leute beschweren sich dort höchstens, dass mal irgendwo ein SEV fährt, wo die Bundesbahn die Strecke schon abbauen wollte. Oder dass im neuen Zug das WLAN nicht zuverlässig ist, wo die DB noch weitere 50 Jahre Silberlinge gefahren hätte.
Man darf auch gerne die aktuellen Personenkilometerpreise mit den Preisen der ersten Großverträge vergleichen und sich überlegen, wieviel Züge deswegen jetzt mehr fahren und dass es ziemlich egal ist, ob da mal im Jahresdurchschnitt ein paar ausfallen.


Darf ich AGW mal Fragen, was seine/deine Erfahrungen im Bereich Eisenbahn sind?

Als Kunde? Schreib ich hier doch seit Jahren.


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