ICE International Berlin Hbf - Genova Piazza Principe? (Allgemeines Forum)

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Montag, 08.04.2019, 15:56 (vor 1837 Tagen) @ ThomasK
bearbeitet von Oscar (NL), Montag, 08.04.2019, 15:56

ThomasK:

Zwar nicht in den nächsten 10 Jahren und auch nicht in den nächsten 20 Jahren, aber irgendwann um ca. 2050 herum wird die neue Alpenachse Milano - Lecco - St. Moritz - Landeck stehen und mit der neuen Eisenbahn Mals - Reschenpass - Landeck verknüpft werden und genau dafür brauchen wir den Tunnel Telfs - Garmisch-Partenkirchen, der für die Brennerachse, die Reschenachse UND die Achse nach St. Moritz ideal nutzbar ist, wohingegen die Inntalstrecke viel zu weit östlich liegt.

Dass die Inntalstrecke zu weit östlich liegt, ist mir klar.
Aber: Achse ist gleich Achse ist nicht gleich Achse.

1. München - Innsbruck - Verona - Rom verstehe ich. Deswegen wird auch der Brennerbasistunnel gebaut.
2. München - Landeck - Mals - Bozen wird vermutlich nur regionale Bedeutung haben.
3. München - Landeck - St. Moritz - Mailand??? Du möchtest Güterzüge von 520 m Höhe [1] auf 1822 m aufsteigen und danach wieder nach 120 m Höhe [2] abfahren lassen?

[1] Google suchen "elevation munich".
[2] Google suchen "elevation milan".

Ich verstehe dass St. Moritz genauso wie Beijing oder Guangzhou eine Millionenstadt ist.
Nicht weil St. Moritz Millionen Einwohner hat, sondern weil jeder Einwohner dort Millionen CHF auf dem Bankkonto hat. Aber dann würde ich eher für einen Bahnhof "St. Moritz ICE" plädieren, 1000 Meter unter der Erde in einem Engadin-Basistunnel zwischen Landeck und Lago Mazzola. Die Chinesen werden 2050 schon einige Tunnel im dreistelligen km-Bereich fertiggestellt haben, z.B. Bohai Strait Tunnel und ein Tunnel nach Taiwan. Japan möchte Südkorea anbinden. Die Tunnelbautechnik wird sich also noch weit verbessern.

Das Milliardenprojekt der neuen Inntalbahn, von der sowieso mehr als 30 km im Tunnel verlaufen würden, kann man sich in der Tat sparen und sollte den Fokus auf andere Eisenbahnprojekte richten.

Nur schade, dass die Strecke schon gebaut wurde. Meine Ideen entstanden als ich von einem Terfener Tunnel keine Ahnung hatte. Jetzt wenn die Inntal-Infra da ist, sollte man sie benutzen. Oder wird man da 2050 an die Kapazitätsgrenze sein?

Nebenbei bemerkt: Österreich überlegt zudem, zusätzlich eine Eisenbahn über den Fernpass zu bauen.

ÜBER den Fernpass? Mit Anstieg zu 1219 m? Eine Regionalbahn Lermoos-Nassereith-Imst mit Passunterquerung könnte ich mir noch vorstellen, aber über den Pass?

J-C:

Es ist eher unwahrscheinlich, dass wir mit solchen Bahnachsen mitten durch die Alpen rechnen können.

Bin ich mir nicht sicher. Wir leben jetzt etwa 2020. Ich lese überall von 5% Wachstum im Bereich SPV und SGV. Bedeutet also eine Verdopplung je 15 Jahre (1,05^15 = 2,078), also ist 2050 die Nachfrage schon mehr als vervierfacht.
Ich kann sagen, 5% sei unrealistisch, 2,5% sei realistischer. 1,025^30 = 2,097 also eine Verdopplung je 30 Jahre.

Der Brenner-Basistunnel wird eine sehr hohe Kapazität erbringen, Zusammen mit der Achse über die Schweiz hat man eine leistungsfähige Verbindung zwischen Nord und Süd, sofern einstweilen die Zuläufe fertiggestellt sind. Wozu noch irgendwelche Fantasieachsen mit noch mejr Basistunneln? Wir müssen die Alpen nicht noch weiter in einen Schweizer Käse verwandeln als wie wir es ihnehin schon taten und tun.

"Lötschhard" wurde für die Achse Amsterdam-Genova erstellt, Brenner für die Achse Berlin-Palermo. Allerdings sucht man in der Wabe Karlsruhe-Stuttgart-München-Innsbruck-Verona-Mailand-Zürich-Basel-Karlsruhe vergeblich eine hochwertige Fernverkehrsachse. Wie sollte ein ICE International Berlin Hbf - Genova Piazza Principe verkehren? Via Basel SBB oder München sind das grosse Umwege.

Die Chinesen sind dabei, das Mittelmeer zu "erobern". Sie regieren schon in einigen Mittelmeerhäfen in Griechenland und der Türkei. Logischer nächster Schritt wäre italienische Mittelmeerhäfen (obwohl ich dann eher Lecce, Bari, Ancona und Venedig erwarte als Genova). Alles Bestandteil von deren BRI/OBOR (eurasiatische Korridoren).
Es ist zu erwarten, dass auf Dauer auch Nord-Süd-Querachsen nötig sind. Einige davon gibt es schon oder sind in Bau (Amsterdam-Marseille, Rotterdam-Genova, Berlin-Palermo) aber wenn man auch noch bedenkt, dass Afrika irgendwann einen Wirtschaftsaufschwung erlebt (z.B. Solarenergie in der Sahara), durften die EU-Vorhaben nicht genug sein.

ThomasK:

Das ändert aber nichts an den Fakten, dass ein Tunnel Garmisch-Partenkirchen - Telfs für drei Achsen (St. Moritz, Reschen, Brenner) nutzbar ist, aber die NBS Rosenheim - Kiefersfelden nur für eine Achse (Brenner).

Eine? Zwei, doch? München-Verona und die Transalpinachse Zürich-Vorarlberg-Innsbruck-Wien. Oder soll die via München verkehren?

Meine Einschätzung ist eine ganz andere. Angenommen, Deutschland würde mit Österreich und unter Unterstützung der EU ernst machen und den Tunnel Garmisch-Partenkirchen- Telfs errichten, dann würde die ÖV-affine Schweiz sehr schnell auf den Zug aufspringen und dann wäre es durchaus möglich die Anbindung von St. Moritz an die Normalspur der SBB in den Step 2045 aufzunehmen und die Achse Milano - St. Moritz - Landeck - Garmisch bis 2045 zu errichten.

Wenn ich V&R praktisiere (Viereck & Reissbrett), stelle ich fest, dass für den kürzesten Weg Berlin-Mailand München und Innsbruck zu östlich liegen (und die Inntalstrecke erst recht).
Für eine Trassierung via Augsburg ist etwas zu sagen, das wäre dann "München West ICE" (wer nach München reist, kann die aktuelle Infra benutzen). Telfs wäre dann "Innsbruck West ICE" (ob man von Berlin kommend in Telfs oder München nach Innsbruck umsteigt, durfte egal sein; für beide Reiseketten ist es 1 Umstieg). Aber dann muss man durch relativ schwach besiedeltes und wenig öV-affines Gebiet. Daher bin ich mir über eine Engadin-Hochbahn (ICE/Güterzug mit Zahnstange? ICE/Güterzug über den Bernina?) oder eine Engadin-Tunnelbahn unsicher.

In Italien müsste man vermutlich zwei Strecken bauen:
a. eine "alta velocità" Milano-Pavia-Tortona-Genova PP für ICE/Frecce usw.;
b. eine "alta capacità" Novara-Alessandria-Genova PP für die Cargos (Novara ist Güterumschlagbahnhof).

Alternativvorschlag wäre dann eine Trassierung via Lindau und Chur. Die Schweiz ist öV-affiner, der Tunnelanteil wäre kleiner (weil der Rhein schon einiges an Felsen ausgeschnitten hat) und Vorarlberg erhält eine schnelle Verbindung mit Italien.
Unsicher ist dann, ob man in Deutschland Würzburg-Ulm bauen sollte (Schienen-A7) oder Augsburg-Buchloe und dann via Memmingen weiter.


gruß,

Oscar (NL).

--
Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

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Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.


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