NL: kurz aber heftig. (Reiseberichte)

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Montag, 04.03.2019, 20:40 (vor 1873 Tagen) @ Alibizugpaar

Hallo Alibizugpaar,

Das läuft in Deutschland so: Erst gibt es kein Geld und die Infrastruktur wie auch die Züge werden auf Verschleiß gefahren. Statt auch kleine Dinge von vielen Gleisbautrupps umgehend reparieren zu lassen werden Langamfahrstellen in gestreckte Fahrzeiten eingepreist. Da kann schon mal ein IC-Halt wie Bochum durchs Netz fallen oder die klassischen IC-Korrespondenzanschlüsse in Dortmund gehen flöten. Defekte werden nicht nur breiter und tiefer gewalzt, es werden auch immer mehr von der Zahl. Zum DB-Geschäftsmodell gehört es nämlich Dinge bis zu so einem Grad verkommen zu lassen, bis die Reparaturen aus einem Sonderfonds der Regierung bezahlt werden können.

Bei uns ist das Credo: "kurz aber heftig". Dann wird ein ganzer Streckenabschnitt für ein volles Wochenende gesperrt. Fernzüge (Thalys, ICE Int.) werden umgeleitet; "IC"s enden wo die Sperre beginnt und beginnen wo die Sperre endet. Fahrgäste müssen umreisen (Amsterdam-Utrecht wird dann Amsterdam-Hilversum-Utrecht) oder es gibt (wie auf Utrecht-Den Bosch) SEV mit Bussen.

In so einem Wochenende gibt es dann nicht eine, sondern 4-5 Baustellen. Man versucht in diesem Zeitraum soviel wie möglich Mängel zu beseitigen. Und ja, dann kann es mal passieren dass montagmorgens die Bauarbeiten noch nicht vollendet sind. Es sei denn so. Wenn Betrieb wieder normal ist, sind die Mängel weg oder es wurde neue Infra in Betrieb genommen.

Ich frage mich allerdings, ob sowas auf Deutschland übertragbar ist. Kann man z.B. Löhne-Hamm komplett sperren, die ICs und ICEs komplett über Osnabrück umleiten und die REs durch Busse ersetzen? Und dann das nächste Wochenende Löhne-Osnabrück, Umleitung FV via Hamm? Und so weiter, und so weiter? Denn GENAU DAS passiert bei uns in NL!

Baustelleninfos (NL).

"Geen treinverkeer, businzet"= Totalsperre, SEV mit Bussen.
Und 15.-18. März IC Berlin-Amsterdam -> Berlin-Amersfoort, Umstieg auf "IC" der NS.

Bis sich dann einige Jahre später wieder eine Reihe von Langsamfahrstellen wegen noch mehr Zügen und einem noch höheren Verschleiß...

Aktuell gibt es bei uns leider schon seit Oktober 2018 eine 100 km/h Lafa auf Geldermalsen-Culemborg. Aus deutscher Sicht wohl nicht gravierend (denn vmax nur 140 km/h) aber schon wenn dort halbstündlich 3 "IC"s, 2 "Sprinter" und ein Güterzug rüber müssen.
Für die Beseitigung muss aber Geldermalsen-Culemborg gesperrt und das komplette Gleisbett erneuert werden. Dauer vermutlich mehr als ein Wochenende. Macht man vermutlich erst wenn sonstwo auf Den Bosch-Utrecht Mängel sind. Dann geht 9 Tage nichts, wird die Strecke Den Bosch-Utrecht grundlegend saniert und erhofft man nach 9 Tagen SEV mit Bussen dass während 5 Jahre keine Lafas mehr auf der Strecke sind.


gruß,

Oscar (NL).

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Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.


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