Komplizierte Programmierung hat verschiedene gründe (Allgemeines Forum)

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Mittwoch, 20.02.2019, 22:21 (vor 1864 Tagen) @ Blaschke
bearbeitet von J-C, Mittwoch, 20.02.2019, 22:22

Der wesentlichste ist, dass andere nicht den eigenen Code einfach kopieren und bearbeiten können. Es ist eine Art Verschlüsselung für Arme, das ist besonders deswegen entscheidend, weil Kunden - interessanterweise auch etwa die ÖBB - in ihren Verträgen festlegen, dass sie quasi alles an Resultaten nebst Quellcode erhalten sollen. Eine Lösung dagegen kann eben sein, dass der Code so kompliziert ist, dass man aus diesem heraus nichts hinkriegt. So schützt man auch seine eigene Arbeit ein wenig. Denn hinter einem Code steckt Zeit und gerne auch Geld, da will man nicht seine Karten alle offen auf den Tisch legen ;-)

Was ich meinte ist, dass bei Fahrzeugen man nicht aus Spaß mal enen ein Update dazulegen soll. Was soll's bewirken? Software kann die Hardware effizienter machen, aber da sind irgendwann auch alle Stellschrauben fest. Eine weitere Motovation für ein Softwareupdate - das wäre eine Änderung an der Hardware an sich - ist nicht so oft der Fall. Letzteres passierte etwa im Rahmen des verkürzten ÖBB-Railjets, der aus einer Havarie heraus auf 4 Wagen gekürzt wurde. Dazu musste der Zug bei Siemens von der Software her angepasst werden, damit man ihn im verkürzten Zustand nutzen konnte.

Gesetzt der Fall, dass Software-Updates täglich stattfänden, würden sie in der Regel so klein sein, dass man sie in einer Stunde einpflegen können dürfte. Maximal.

Ich meine, deine Intention ist mir eh klar, aber es ist mir eibe Freude, das halt etwas näher zu betrachten.

Persönlich finde ich es absurd, dass die selbe Baureihe des selben Herstellers zwischen unterschiedlichem Kunden oft deswegen inkompatibel zu einander ist, weil die Softwareversionen nicht zu einander passen. Die Züge haben von der Softwareversion eine Fragmentation ähnlich wie bei Android-Smartphones, das ist kontraproduktiv. Dass man es im 21. Jahrhundert nicht schafft, die Schnittstellen der eigenen Fehrzeuge untereinander so zu designen, dass Züge mit uberschiedlicher Softwareversion trotzdem miteinander kömmen, ist tendenziell traurig. Wir waren in der Kompatibilität zwischen Fahrzeugen schon mal weiter gewesen. Stichwort RIC.

--
Reisehäppchen für zwischendurch gefällig?
[image]
(Bildquelle: ČD)


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum