Mit dem Nachtzug nach Lissabon 1/7 | 38 B Fortsetzung (Reiseberichte)

TD, Samstag, 09.02.2019, 17:41 (vor 1902 Tagen) @ TD

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Die Altstrecke war ich bisher nur einmal mit dem Nachtzug Zürich – Barcelona gefahren (zum Reisebericht). Heute muss man auf den Regionalzug umsteigen, um die Strecke befahren zu können. Der Triebzug trägt die rote Livrée von TER Languedoc-Roussillon.

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Die Ausläufer der Pyrenäen treffen hier auf das Meer und bilden eine Felsküste. Entlang der Côte Vermeille fahren wir zur französisch-spanischen Grenze. Der letzte Halt in Frankreich ist in Cerbère, der Zug fährt von dort weiter bis nach Portbou, dem Grenzbahnhof auf der spanischen Seite.

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Ist das ein Anachronismus aus Vor-Schengen-Zeiten, dass französische Züge mit Fahrgästen bis Portbou verkehren und als Leerzug zurück nach Cerbère fahren, während spanische Züge analog mit Fahrgästen bis zum französischen Grenzbahnhof Cerbère fahren und leer zurückkehren?
Hier nun also der Bahnhof Portbou, im Fahrplan auch Port Bou genannt. Im Vordergrund die Normalspurgleise aus Frankreich. Hier würde auch ein direkter Anschluss bestehen, aber das Meer ist nahe...

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...und so laufen wir durch den Ort hinab an den Strand. Der Eisenbahnerort Portbou hat rund 1.000 Einwohner, er liegt eingebettet zwischen Bergen an der Costa Brava.

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Portbou war früher neben Irun an der Atlantikküste (diese Route haben wir für die Rückfahrt eingeplant) der wichtigste Grenzbahnhof zwischen Frankreich und Spanien. Hier trifft die iberische Breitspur auf die mitteleuropäische Regelspur, insbesondere für den Güterverkehr gibt es ausgedehnte Bahnanlagen. 1968 wurde am Bahnhof eine Umspuranlage errichtet, so dass Talgozüge den Bahnhof durchfahren und das Umsteigen entfallen konnte. Mittlerweile befährt der grenzüberschreitende Personenverkehr jedoch die Schnellfahrstrecke im Hinterland und umgespurt wird hier nicht mehr. In der Halle liegen Breitspurgleise. Bevor wir aber in den Zug steigen können...

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...müssen wir noch in die Schalterhalle, denn online hatte ich vorab für den Media Distancia keine Fahrkarte bekommen. Am Automaten gibt es dann das gewünschte Ticket. Mit einem fünfteiligen Elektrotriebzug der Serie 449 der Renfe fahren wir nun nach Girona. Der Zug verkehrt als Linie R 11 bis Barcelona.

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Direkt nach der Ausfahrt aus dem Bahnhof Portbou verschwindet die Bahnstrecke in einem Tunnel, anschließend führt sie für ein kurzes Stück entlang der Costa Brava und weiter durch das Hinterland Kataloniens. Für weitere Streckenbilder ist es nun jedoch zu dunkel.

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Da wir Barcelona schon kennen und wir nun auch schon fast 15 Stunden unterwegs sind, übernachten wir diesmal in Girona (Gerona). Die Provinzhauptstadt im Nordosten Kataloniens hat knapp 100.000 Einwohner. Wir unternehmen noch einen kleinen Abendspaziergang am Fluss Onyar...

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...bis zur Kathedrale Santa Maria. Der Bau wurde um 1300 begonnen, die Fassade stammt aus dem Barock und richtig fertig wurde das Gebäude erst in den 1960er Jahren.

Und damit sind wir am Ende des ersten Teils angelangt. In den nächsten Tagen folgt Teil 2 mit einigen Bildern aus Girona bei Tageslicht, der Fahrt nach Barcelona und mit der Zahnradbahn zum Kloster Montserrat, der Weiterfahrt nach Madrid und dem Nachtzug nach Lissabon.

Viele Grüße und einen schönen Sonntag

Tobias

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