[DE][NL] Sneeuw van gisteren. (Reiseberichte)

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Dienstag, 29.01.2019, 09:47 (vor 1904 Tagen) @ JanZ

Hallo JanZ,

Sowohl für die Hin- als auch für die Rückfahrt entschied ich mich für eine Umsteigeverbindung über Venlo; am Sonntag wurden die ICE FF–NAH ohnehin über diese Strecke umgeleitet.

Nah... was meint er mit NAH... muss dass nicht "nahe" sein, im Sinne von "näher, nächst"...?
Ah, gefunden.

Scheint mir unlogisch, eine Umleitung Frankfurt-Venlo-Aschaffenburg... kann es sein dass Du XNAC (Amsterdam Centraal) meinst?

Leider halten die Züge aus Deutschland ganz am Ende des Bahnsteigs, so dass der Umstieg mit einiger Lauferei verbunden ist. Dank wenig Gepäck schaffte ich es aber problemlos in den niederländischen IC.

War Dein Anschlusszug auf Gleis 6 oder 3? Wenn 6, hattest Du Glück und brauchtest Du keine Treppen zu steigen.

In XNVL (Venlo) angekommen, rechnete ich schon damit, erst den nächsten "IC" eine halbe Stunde später erreichen zu können. Doch auf dem Weg zum Bahnhofsgebäude kamen mir plötzlich Menschenmassen entgegen, nämlich genau aus meinem eigentlichen Anschlusszug, der ebenfalls Verspätung hatte. Also schnell in den Zug, der auch bald losfuhr, und ins WLAN („Wifi in de trein“) eingeloggt, das allerdings mehr schlecht als recht funktionierte (auf den anderen Fahrten auch mal besser, manchmal fiel aber auch der Internetzugang komplett aus).

Yep, das mit dem WLAN ist Kritikpunkt von vielen Reisenden hier. Ich rette es allerdings auch ohne.

Zu allem Überfluss verkündete auch noch der Zugchef, dass der Zug heute „wegen der großen Verspätung“ (weniger als +10!) in Eindhoven enden würde.

+10 ist auf Venlo-Eindhoven immerhin 1/3 Takt, und auf Eindhoven-Utrecht (die nächste Etappe Deines "IC"s) schon ein ganzer Takt. Dann lässt man den Zug ausfallen, damit man den Folgetakt nicht querliegt.
Weniger schön ist dann aber, dass auch die nächste Leistung des Umlaufes Deines "IC"s beeinträchtigt ist. Der Triebwagen, der dann ab Schiphol wieder nach Venlo fahren muss, steht noch in Eindhoven. Wenn keine Einsatzreserve vorhanden ist, beginnt die Fahrt erst in Eindhoven.
Theoretisch wäre es besser, wenn in so einem Fall beide Züge gekuppelt werden (als Kuppelzug nach Utrecht und dort wieder Zugteile getrennt); beide Leistungen werden ja mit VIRM gefahren. Das muss aber bahntechnisch passen und ist auch nur möglich wenn beide Leistungen 1x VIRM sind. Dass der Triebwagenführer des Venlo-Schiphol-"IC"s ein Stündchen "passagieren" muss, ist verkraftbar.

Aber in den Niederlanden muss man selten lange auf den nächsten Zug warten, und so ging es kurze Zeit später weiter...

Das musste dann ein "IC" nach Enkhuizen gewesen sein.

...so dass ich mit einem weiteren Umstieg in Utrecht mein Ziel mit weniger als eine Stunde Verspätung erreichte.

In Utrecht besteht dann 5 Minuten Wartezeit, weil der "IC" Utrecht-Schiphol "nur" jede 15 Minuten verkehrt.

Wegen dieses „Schnees von gestern“ hatten die NS am Vortag auch einen „angepassten“ Fahrplan mit kürzeren Zugläufen und demzufolge mehr Umstiegen gefahren, den ich hier schon mal erwähnt hatte. Meine niederländische Kollegin musste allerdings sehr lachen, als ich diesen als „Notfahrplan“ bezeichnete. Heute schien aber, abgesehen von der Verspätung in Venlo, wieder alles normal zu laufen.

Ah, Soesterberg. Dann hattest Du den "Sprinter" nach Baarn. Der fährt "nur" halbstündlich. Strecke ab Den Dolder eingleisig.

Ich fand und finde es immer erstaunlich, dass man bei Wintereinbruch extra vorsichtig ist als Fussgänger, Radfahrer oder Autofahrer, aber es nicht normal findet, dass auch die Bahn etwas vorsichtiger vorangeht. Nein, die Bahn muss Vollgas fahren, es muss einhundertprozentig Verlass bestehen und Fehler werden nicht akzeptiert, während zahlreiche Fälle von Blechschäden auf der Strasse als normal betrachtet werden.
Anlässlich habe ich eine Kolumne in die Metrozeitung geschrieben, diese wurde Freitag in der Papierversion veröffentlicht (Originaltext hier).


gruß,

Oscar (NL).

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Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.


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