Finde ich bescheuert (Fahrkarten und Angebote)

gnampf, Mittwoch, 09.01.2019, 09:27 (vor 1896 Tagen) @ Colaholiker

Ich wollte eigentlich nach meinem (realen, nicht Foren-)urlaub nichts ganz so altes mehr ausgraben, aber hier muß ich einfach...

Totengraeber. Und ueberhaupt... haben wir den Urlaub genehmigt? Kann mich nicht dran erinnern...

Okay, man kann es auch mit Absicht kompliziert machen.
Du willst also allen Ernstes es als realistisch bezeichnen, daß jemand zwar den Fahrpreis vorab weiß (mich könnteste jetzt schütteln, ich könnte Dir nicht sagen, was eine Einzelfahrt in Frankfurt derzeit kostet), aber ins Handy schauen muß, um seine PIN zu wissen? Daß jemand in der Lage ist, das abgezählte Geld beim Einsteigen schon in der Hand zu haben, aber nicht die Bezahlkarte? Da vergleicht gerade jemand goldene Äpfel mit den Kugeln, die Dungkäfer erzeugen. Sogar ich, als absoluter Zahlenhonk, der sich mit Ach und Krach seine (seit > 20 Jahren bestehende) Handynummer merken kann (Aber meine IBAN? Öööööh...), weiß von allen meinen momentan drei Kreditkarten, und sogar von der eigentlich nie benutzten Girocard die PIN. Und selbst wenn man seine PIN nicht dauerhaft auswendig kennt, kann man ja vor dem Einsteigen schon mal einen Blick auf die passende Notiz im Handy werfen (mache ich an der Packstation auch, ich fummele mir die mTAN nicht erst aufs Display, wenn ich schon am Automaten stehe, sondern schon vorher).

Nein, ich will darstellen das es nicht DEN Nutzer gibt. Wer regelmaessiger faehrt kennt z.B. durchaus den Preis und kommt dann auch schon passend an, das ganze geht min. so schnell wie mit der kontaktlosen Kartenzahlung. Bei anderen Usern hingegen dauert es egal ob mit Karte oder Bargeld bezahlt wird. Ein Vorteil ergibt sich nicht aus dem Verbot von Barzahlung.
Und ich waere aktuell in der Tat mit Bargeld wesentlich schneller, obwohl es nicht abgezaehlt ist. Ich stehe naemlich aktuell bei jeder Kartenzahlung erstmal doof da weil das Terminal auf einmal mit der neuen BC-KK die PIN will statt der Unterschrift... und da ich mir bisher weder die PIN noch ihre Notwendigkeit merken kann muss ich dann erstmal ans Handy, Keypass entsperren und den Eintrag nachschauen. Bis dahin hat das Terminal leider schon mit Timeout abgebrochen. Das wird sich bei mir sicher in ein paar Wochen erledigt haben, und nicht jeder hat seine PIN so gut geschuetzt (und deswegen aufwendig nachzuschauen) wie ich, aber auch wenn Oma nach dem Zettel kramen muss und womoeglich mehrere hat die in Frage kommen dauerts.

Davon abgesehen kann die kartenannehmende Stelle auch bei kontaktbehafteter Zahlung (mit erhöhtem Risiko) auf PIN-Prüfung verzichten. Wenn ich in den USA beispielsweise bei Target mir ein paar Flaschen Mineralwasser kaufe, wird die PIN auch bei kontaktbehafteter Zahlung (Chip) nie abgefragt, in Deutschland hingegen schon.

Also mit hoeherem Ausfallrisiko als bei Bargeld leben? Ich glaub die Unsicherheiten zu erhoehen kann nicht die Loesung sein...

Ich meine mich zu erinnern, Deine Abneigung gegen kontaktlose Bezahlung hättest Du im alten Jahr hier schon kundgetan. Ich bleibe da bei meiner Meinung, daß bei den ganzen Funkchips, die sich in meinem RFID-gesicherten Portemonnaie befinden, auf unauffällige Distanz nichts brauchbares zu holen ist. Und wer sich mit der Hand zu nah an mein Portemonnaie bewegt (und damit an meinen Hintern, das Portemonnaie steckt üblicherweise in der Gesäßtasche), wird so schnell keine geklauten Kreditkartendaten mehr brauchen. :->

Jep, hatte ich, und dir ja auch gesagt das die Karten durchaus mit Kollisionen klar kommen und es, wie beim Ethernet auch, kein Problem bei der Kommunikation dadurch gibt. Lediglich die Software im Terminal lehnt es ab wenn sie mehr als eine Karte sieht... ob es mehrere Zahlkarten sein muessen oder ob auch bereits eine Zugangskontrollkarte/Mensakarte/... auf gleicher Frequenz den Abbruch herbei fuehrt haengt dabei wohl von der Implementierung des Terminals ab.

Kartenzahlung ging bei Aldi schon vor kontaktloser Kartenzahlung. Die Einführung war letztlich aber auch einfach dem Wunsch der Kundschaft geschuldet. Ich kenne jedenfalls nichts, was in die Kategorie Lebensmittelversorgung fällt, und größer ist als Bäcker/Metzger/Kiosk/Marktstand, das keine Kartenzahlung akzeptiert. Da hat die alte Weisheit gegriffen "Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit". Aldi hat erkannt, daß sie einfach irgendwann die Kundschaft, die Kartenzahlung möchte, an die Konkurrenz verlieren wird, wenn sie nicht mitziehen.

Die Kreditkartenakzeptanz kam mit Zwangssenkung der Kartengebuehren, aber zu dem Zeitpunkt konnten die Terminals meines Wissen ebenfalls schon kontaktlos. Aber stimmt, EC-Karten gingen vorher auch schon, die hatte ich ausgeblendet.

Und zumindest hier im recht komplizierten RMV-Tarif ist die Tarifkenntnis der Automaten auch oft besser als die der meisten Fahrer.

Woher willst du das wissen? Deinen Berichten nach verstehst du doch nicht was dir der RMV-Kutscher antwortet weil ihr bei den unterstuetzten Sprachen keine Uebereinstimmung habt ;-)

Funktioniert leider auch nicht immer so prall. Letztens hatte ich das Problem, eine Tageskarte für den Weg zur Arbeit kaufen zu müssen (Monatskarte abgelaufen, noch ein Arbeitstag bis zum Urlaub). Automat bei mir vor der Tür funktioniert bei der Zieleingabe "66" (wenn man seit fast 13 Jahren regelmäßig fährt, kennt man den Zielcode, der schneller eingegeben ist, als auf der kleinen Buchstabentastatur mit schlecht kalibriertem Touchscreen den Ortsnamen einzufrickeln) wie gewünscht, hat aber ein Problem bei der Verarbeitung der Kartenzahlung. Also ohne Fahrschein in die Tram (Automat geht ja nicht), beim Umstieg zum nächsten Automaten (anderer Betreiber). Der kannte den Zielcode wiederum nicht, wurde als ungültig abgewiesen.
Nachdem ich dann auf der (Eigenschaften siehe oben) Bilschirmtastatur endlich den Ortsnamen drin hatte, ging es dann. Von den 7 Minuten Umsteigezeit blieb gerade noch Zeit für den Sprint zum Bahnsteig.

Klar, man KANN jeden Automaten auch schlecht designen. Und in Sachen Kalibrierung sind die DB-Touches sicherlich alles andere als perfekt... wobei das ein typisches Problem der resistiven Touchscreens ist, incl. Blickwinkelabhaengigkeit durch den Abstand von Touch und Display, etc. Die Schnellwahlliste auf der linken Seite lief aber bisher bei mir immer recht gut, nach wenigen Buchstaben vom Zielort konnte ich schon links waehlen, wenn nicht schon gleich beim Start das passende dabei war. Allerdings sollte man fuer die Station "Frankfurt am Main an der kleinen hinteren Kanalgasse" vielleicht nicht mit F anfangen. ;-)

Reine Konfigurationssache des Kartenterminals. Und daß man am Schalter keine PIN bräuchte, halte ich für ein Gerücht. Mein erstes Girokonto (lange isses her) hatte ich bei der Postbank, damals noch ohne Onlinebanking, mit Geldautomaten, die nur auszahlen konnten und keinen Kontostand anzeigen, in einer Währung, die nicht mehr existiert. Der einzige Weg, den Kontostand zu erfahren (Konzoauszugdrucker gab es damals bei der Postbank auch noch keine) ohne bis zum nächsten zugesandten Monatsauszug zu warten, war, an den Schalter zu gehen. Nicht einmal die Abfrage des Kontostandes ging ohne PIN, ebensowenig Auszahlungen. Lediglich von Sparbüchern kenne ich, daß die Vorlage des eigentlichen Buchs gereicht hat, um Geld zu bekommen, aber alles, was Girokonto war und eine Karte hatte, brauchte auch eine PIN.

Meine Oma ist immer zum Schalter der Spasskasse zum Geld abheben gegangen. Da kostete es zwar Gebuehren, aber sie brauchte sich nicht irgend eine PIN merken, sondern nur unterschreiben. Eine Moeglichkeit die PIN einzugeben gabs da glaube gar nicht... und sie zu sagen waere... nicht erstrebenswert.

Ohne PIN kenne ich sonst nur das zum Glück aussterbende ELV-Verfahren in Geschäften (wo man mit trockenem Kuli den Thermopapierbon zerfetzt und dann mit der Kassiererin diskutieren muß, daß die Unterschrift anders aussieht als auf der Karte), von falsch konfigurierten Kreditkarten (oder wenn man doch nochn irgendwo die alte Belegpresse verwendet), oder wenn ganz auf PIN verzichtet wird (kontaktlos bis 20€ zum Beispiel).

Dat war Oma egal, dafuer hatte sie ja vorher Bargeld abgeholt am Schalter. Aber wie oben ja geschrieben duerfte dich freuen das die Commerzbank die BC-KK jetzt endlich mit PIN-Praeferenz ausliefert.

Bist Du selbst so blöd, kennst Du leute, die ernsthaft so blöd sind, oder hast Du einfach nur eine blühende Phantasie um Dinge künstlich schlechtzureden? Die ersten zwei dieser drei Möglichkeiten würden mich arg erschüttern.

Sind dir noch keine aelteren Leute begegnet, deren Augen dann auch nicht mehr so dolle waren? Natuerlich dauert das kramen nach Bargeld da genauso, aber das hatten wir ja oben: mit Kartenzahlung ergibt sich kein Vorteil ggue. Bargeld.

Wird sie. Geduld. Ich sehe halt wenig Sinn darin, mit meiner Karte erst irgendwohin zu schlurfen, aus einem Gerät Geld zu bekommen, dieses Geld dann woanders hinzutragen, dort wieder abzugeben, wenn ich genausogut die gleiche Karte vom Anfang des Satzes dort zu einer direkten Bezahlung nutzen könnte. Im Gegenzug muß dafür nämlich wieder jemand anderes das Geld (mit Umweg) in die Gegenrichtung bewegen.

Bezweifel ich. Da wird sich eher der Chip im Arm oder Smartphone durchsetzen bevor die Karte alleiniges Zahlungsmittel wird. Beides aber hoffentlich erst nach meinem Ableben.

Immer noch auf die blühende Phantasie hoffende Grüße
der Colaholiker

mal nicht nur mit verschlafenen Augen durch die Welt zu laufen empfehlende Gruesse,
der Gnampf


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