Von Saint-Nicolas à Nancy bis Advent u Zagrebu – Fortsetzung (Reiseberichte)

TD, Dienstag, 01.01.2019, 15:14 (vor 1914 Tagen) @ TD

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...nämlich Backo Mini Express. Das ist eine Modellbahnanlage im Zentrum von Zagreb, übrigens die größte Südosteuropas – mit einer Erwartungshaltung wie beim Miniatur-Wunderland in Hamburg sollte man aber besser nicht herkommen, hier ist auch noch viel Baustelle.

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Anlässlich von „Advent u Zagrebu“ präsentiert sich die Modellbahn mit erweiterten Öffnungszeiten am Abend und besonderen weihnachtlichen Inhalten. Dazu gehört auch der Tomislav-Platz mit der Eisbahn...

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...und dem Hauptbahnhof Glavni kolodvor. So sieht es hier also im richtigen Winter aus – und bei Tageslicht werden dir den echten Bahnhof diesmal auch nicht sehen.

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Als es Abend wird im Backo Mini Express...

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...wenden wir uns wieder Zagreb in Originalgröße zu. Recht bekannt ist auch die Markuskirche mit den Wappen Zagrebs (weiße Burg auf rotem Hintergrund) und des dreieinigen Königreiches Kroatien, Slawonien und Dalmatien auf dem Kirchendach.

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Unter dem Altstadtteil Grič wurde im Zweiten Weltkrieg ein Tunnel angelegt, der zuletzt während des kroatischen Unabhängigkeitskriegs in den 1990er-Jahren nochmals als Bunker genutzt wurde. Seit 2016 ist der Tunnel als Fußgängertunnel und für Veranstaltungen für die Öffentlichkeit zugänglich. Zur Adventszeit verwandelt sich die Halle im Tunnel in einen magischen Wintergarten.

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Mit der Standseilbahn (oder schneller und ohne Anstehen zu Fuß über die Treppe) kommt man zur Strossmayerpromenade in der Oberstadt. Auch dort gibt es einen Weihnachtsmarkt, stattdessen lassen wir von hier den Blick über die Dächer der Stadt schweifen.

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Zu den höchsten Gebäuden Kroatiens gehört die Kathedrale von Zagreb, der gotische Bau entstand ab dem Ende des 13. Jahrhunderts.

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Doch nun wieder zurück in den vorweihnachtlichen Trubel, hier auf dem Ban-Jelačić-Platz, dem zentralen Platz in der Hauptstadt. Auf der Hauptbühne gibt es ein abwechslungsreiches Musikangebot von Pop bis Klassik.

Ähnlich wie Tschechien genießen wir auch hier eine vermeintlich lokale Spezialität, die aber eigentlich aus der Nachbarschaft kommt. Die meistverkaufte Speise auf dem Adventmarkt sind Germknedle – in Österreich bekannt als Germknödel.

Und damit endet auch unser Abend im vorweihnachtlichen Zagreb. Auch hier wieder ein Hinweis für Schnellentschlossene: „Advent u Zagrebu“ ist noch bis zum 6. Januar.


Tag 7: Zagreb – Schwarzach-St.Veit – Zürich - Konstanz

So, letzter Reisetag, heute fahren wir zurück an den Bodensee. Ich hätte mir für die Rückfahrt gerne mehr Zeit gelassen, aber mein Bruder will am Abend zu Hause sein, und so starten wir frühmorgens um 7 Uhr in Zagreb.

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Der Hauptbahnhof Glavni kolodvor ist auch am Morgen weihnachtlich beleuchtet. Ich hätte nicht gedacht, dass der Bäcker im Bahnhof 24 Stunden geöffnet hat, aber so ist der Kaffee zum Frühstück gesichert.

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Wir fahren mit dem EC 212/112 „Mimara“ in Richtung Frankfurt, werden aber in Schwarzach-St.Veit umsteigen. Der Zug ist recht lang, da er bis Dobova vereinigt mit dem EC Croatia nach Wien verkehrt, außerdem befinden sich zwischen den beiden Zugteilen auch einige kroatische Wagen des „Adventski vlak“, der als Partyzug bis Ljubljana verkehrt.

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Durch die zusätzlichen Wagen dauert die Grenzkontrolle in Dobova auch diesmal wieder deutlich länger, mit einer Viertelstunde Verspätung setzt sich der Zug schließlich wieder in Bewegung und fährt durch die Ebene der Save.

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Diesmal haben wir den Wagen fast für uns alleine und nun wären ungehindert Fotos bei der Fahrt durch das Savetal möglich – allein der dichte Morgennebel im Flusstal macht dieses Vorhaben zunichte. Und so gibt es nur ein Bild des Bahnhofs von Zidani Most.

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Ab Ljubljana geht es im verbleibenden Drei-Wagen-Zug bei Sonne durch die Ebene der Oberkrain zwischen Karawanken und Julischen Alpen, dann durch das enge Tal des Oberlaufs der Save.

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Die Karawanken kommen nun näher, nach dem Halt in Jesenice, wo auch der Personalwechsel stattfindet, geht es durch den knapp 8 Kilometer langen Karawankentunnel...

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...ins winterliche Österreich. In Villach werden die drei Wagen des EC Mimara mit dem EC 112 „Blauer Enzian“ aus Klagenfurt vereinigt und fahren gemeinsam nach Frankfurt.

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Mit der Tauernbahn folgt nun eine klassische Gebirgsbahn, vom Mölltal windet sich der Zug hinauf zum Tauerntunnel...

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...und auf der anderen Seite hinab ins Gasteinertal.

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In Schwarzach-St.Veit verlassen wir den Zug. Wären wir im Zug sitzengeblieben bis Ulm, hätten wir (theoretisch) eine Dreiviertelstunde früher zu Hause sein können. Allerdings mag ich die Arlbergstrecke lieber, zumal das mit den Anschlüssen in Deutschland immer so eine Sache ist.

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Und der EC 164 „Transalpin“ aus Graz nach Zürich bietet nun doch etwas mehr Reisekultur als eine Regionalbahn von Friedrichshafen nach Radolfzell – besonders im Panoramawagen.

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Der Zug fährt auf der sogenannten Giselabahn über Zell am See und Kitzbühel nach Wörgl und weiter auf der Unterinntalbahn nach Innsbruck. Das Wetter wird zunehmend schlechter, da brauchen wir keinen Panoramawagen...

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...sondern können uns auch in den Speisewagen setzen.

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Ein Curry gab es - soweit ich mich erinnere - schon länger auf der Karte, aber die Farbe ist neu: Grünes Gemüsecurry mit Basmatireis-Wildreis.

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Mittlerweile ist auch der Schnee weg, dann machen wir gleich weiter mit der Winter-Karte und probieren etwas, das ich ohne Foto auf der Speisekarte wahrscheinlich nicht bestellt hätte, weil mir der Begriff „Powidlpofesen“ völlig fremd war.

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Hier also nun: Powidlpofesen auf Vanille-Zimtsauce. In Deutschland würde man das Gericht wohl Arme Ritter nennen.

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Die Geschichte ist nun bald auserzählt, denn auf der restlichen Fahrt über den Arlberg regnet es dann und auch die Dunkelheit setzt ein.

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Nach den Ankunft in Zürich wechseln wir auf den Interregio nach Konstanz – meine erste Fahrt in einer IC2000-Garnitur auf der Strecke nach Konstanz, wenn auch mit artfremdem Steuerwagen.

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Und damit sind wir am Ende des Reiseberichts angelangt. Ich bedanke mich für das Interesse und die Kommentare zu den bisherigen Teilen.


Viele Grüße vom Bodensee


Tobias

PS: Meine früheren Bahnreiseberichte gibt’s unter www.bahnreiseberichte.de.

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[image] "Fensterplatz, bitte." - Meine Bahnreiseberichte.de.| instagram.com/fensterplatz.bitte/


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